18. Tag, Dienstag: Trepassey – St. John´s
Wir wachten auf und hörten Regentropfen an die Scheibe klopfen. Wir schauten aus dem Fenster und sahen dichten Nebel. Wir waren uns einig, dass wir nach Hause möchten. Uns ging plötzlich alles auf die Nerven. Unsere Sachen aus irgendwelchen Plastiktüten zusammenzusuchen, braunes Wasser aus der Dusche, die Krönung war dann das Frühstück, wir können Spiegeleier nicht mehr sehen.
Und vor allem die kleine M., wir waren so gespannt darauf, wie sie aussieht!
Wir beschlossen also, nach St. John´s zum Flughafen zu fahren und zu fragen, ob wir schon heute oder morgen fliegen könnten. Fetter Nebel und fette Regentropfen begleiteten unsere Fahrt. Die Strasse war auch nicht allzu gut. Zum Glück waren es nur 130 km.
An den "Großstadtverkehr" in St. John´s mussten wir uns erst wieder gewöhnen. Wir haben dann den Flughafen aber ohne größere Probleme gefunden, und um 14:00 Uhr standen wir am Air Canada Schalter und trugen unser Anliegen vor. Die freundliche Dame am Schalter sagte uns, dass der Flug für heute abend nach London kein Problem wäre. Allerdings müssten wir in London die 19:20 Uhr Maschine nehmen. Was nichts anderes als 11 Stunden Aufenthalt in London bedeuten würde. Wir waren trotzdem einverstanden. Und nahmen uns vor, dann einen Trip nach London City zu machen. Irgendwie machte sie es dann aber doch möglich, dass wir in die 14:50 Maschine gebucht wurden. Große Erleichterung.
Vom Flughafen fuhren wir erneut zum Signal Hill. Die Sicht war diesmal viel besser, allerdings war es windig und es regnete leicht. Wir wollten uns dann noch das Geo-Center anschauen, das etwas unterhalb des Signal Hill gelegen ist. Das war eine gute Entscheidung, weil es wirklich sehr interessant und sehr gut gemacht war. Neben einer ganz ineressanten Ausstellung zum Untergang der Titanic und einem Ausstellungsraum über Erdölförderung ging es im Wesentlichen um die Erdgeschichte in all ihren Facetten. Die Kanadier in bester britischer Tradition können wirklich sehr interessante Museen machen.
Hier der Link:
http://www.geocentre.ca/Nachdem wir mit dem Museum fertig waren, fuhren wir noch mal ins Rumpelstiltskins. Dort erfuhren wir vom deutschen Sieg über Equador und aßen sehr gut zu Abend (Seafood). In der Tiefgarage des Hotels packten wir dann unsere Koffer, was natürlich etwas unkomfortabel war. Wir schafften es aber und waren überrascht über die Größe des Müllbeutels.
Anschließend fuhren wir zum Flughafen. Das Auto wurde völlig problemlos abgegeben, ich war innerlich schon auf den Totschlag von 3 Stunden eingestellt, als ich sah, dass eine andere Touristin im Wartebereich surfte. Ich packte also unseren Schlepptop aus, und siehe da, wir waren online. Wir zogen mit unserem Laptop dann bald in die Flughafenkneipe um und surften.
Pünktlich um Mitternacht hob unser Vogel ab, die Flugzeit sollte nur 4:25 Std. betragen. Ich bin ziemlich schnell eingeschlafen. Als ich aufwachte waren es nur noch 1,5 Std, die dann auch schnell vergingen.
Um 8:20 waren wir in London Heathrow. Es begann ein endloser Marsch zum Lufthansa-Schalter, dort lange Schlange. Der einsame Lufthansa Mitarbeiter arbeitete tapfer ein Anliegen nach dem anderen ab. Als wir endlich dran waren, um den Anschlussflug zu bestätigen, gab es natürlich Probleme. Kam uns in St. Johns gleich so komisch vor. Nach viel hin und her klappte es dann aber doch. Der Flughafen in London ist öde und ungemütlich. Zum Glück hatten wir den Schläppi, so konnten wir hier in der Airport Kneipe wireless gehen und das Reisetagebuch weitertippen. Wir haben dann noch gegessen und uns unendlich gelangweilt, aber irgendwann gehen auch die längsten 6,5 Stunden vorüber. Um 14:50 hob die die sehr unbequeme weil enge Lufthansamaschine ab brachte uns nach Hause.
Das war unsere Reise nach Neufundland. Mit etwas Abstand betrachtet war es eine der schönsten Reisen, die ich je gemacht habe. Regen und Nebel haben so manches Mal genervt, aber richtig „eingeregnet“ hat es sich doch nie. Es kam immer wieder auch ein sonniger Tag.
In Neufundland gibt es viele sehr spezielle Dinge zu sehen und zu erleben: Als erstes würde ich die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Bewohner nennen. Als zweites fand ich die Möglichkeit, Eisberge zu sehen, ein unbeschreibliches Erlebnis, auch wenn wir für dieses Abenteuer bis ganz hoch in den Norden fahren mußten. Und die Wale haben uns auch sehr beeindruckt, am Cape Onion konnten wir sogar vom Tickle Inn aus welche beobachten. Das war schon toll.
Danke, dass Ihr alle mitgefahren seid, und ich hoffe, es hat Euch auch gefallen in Neufundland, „The Rock“, wie die Insel von den Einheimischen genannt wird.