Hallo,
irgendwie habe ich immer wieder den Abschluß des Reiseberichts vor mich hergeschoben, und alle fleißigen Mitreisenden mussten jetzt lange warten. Sorry dafür...
Heute soll es dafür aber weiter gehen...
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Tag 4 - Big City LightsHeute starten wir den Tag mal etwas gemütlicher, und gönnen uns ein Tagesticket für die Metro. Wir wollen zu allererst zum größten Bahnhof der Welt (laut Wikipedia). Auf jeden Fall dürfte Grand Central Terminal der berühmteste Bahnhof der Welt sein. Er verkörpert den Geist der 20er Jahre wie sonst kein anderer, und wurde schon so häufig als Filmkulisse verwendet, dass man meint ihn in und auswendig zu kennen.
Es ist ein Wahnsinnsgefühl in diesem Geschichtsträchtigen Bahnhof zu stehen. Diese Halle ist so riesig und elegant, dass man einige Minuten braucht, um sich zu fangen. Ich könnte hier Stunden verbringen, und tausende kleiner Details fotografieren, aber irgendwann treibt mich mein schlechtes Gewissen doch zu der wartenden Familie zurück.
Außerdem lockt mich natürlich die Aussicht auf eine fantastische Aussicht. Wir machen uns auf den Weg zum Rockefeller Center, wo wir heute auf die Aussichtsplattform Top of the Rock wollen. Ich konnte schon am Vortag die Reisegruppe überreden, eine Doppel-Eintrittskarte zu nehmen, so dass wir einmal vormittags und einmal zum Einbruch der Dunkelheit hinauffahren können. Es ist um die Mittagszeit, und wir kommen super fix durch die Sicherheitskontrollen und bis rauf auf das Dach. Der Wind pfeift uns um die Ohren, und der Wolkenverhangene Himmel trübt ein wenig die Stimmung. Aber dennoch ist es wieder unglaublich so einen Blick über diese Mega-City zu bekommen. Die riesigen Ausmaße dieses Molochs kann man garnicht anders begreifen, als von so einer Aussichtsplattform.
Wieder einmal muss ich mich zusammenreißen, damit die Reisegruppe zusammenbleibt, sprich, dass ich nicht alleine auf dem Dach zurückbleibe. Aber fast eine komplette Stunde auf dem Top of the Rock reichen dann doch. Unten kaufen wir dann noch das Fließbandfoto, was vor dem Fahrstuhl gemacht wurde und verlassen das Rockefeller Center um den nächsten Programmpunkt abzuhaken.
Ein Besuch in New York ohne Spaziergan durch den Central Park sollte zur strafbaren Handlung erklärt werden und mit Einreiseverbot für 48 Monae geahndet werden.
Damit wir also auch weiterhin immer schön einreisen dürfen, erlaufen wir uns das südliche Viertel des Stadtparks. Über den Center Drive geht es vorbei an den Heckscher Fields bis zum Friedsman Carousel. Von dort nehmen wir Kurs auf Strawberry Fields, was für meine Schwiegermutter absolutes Pflichtprogramm ist, da sie großer Beatles Fan ist. Natürlich müssen wir aus diesem Grund auch rüber zum Dakota Building, vor dessen Haustür John Lennon erschossen wurde.
Von der Westseite des Parks laufen wir über den Terrace Drive zur 5th Avenue, an der wir die Ostseite des Parks Richtung Süden zurück laufen. Auch die 5th Avenue mit ihren Designerläden ist ein Must See auf der Liste meiner Schwiegermutter, was meiner Frau durchaus passt, da sie gerne zu FAO Schwartz und in den Disney Store möchte.
Am Südende des Parks treffen wir auf eine Menschenansammlung, und eine Breakdance-Truppe, die bei diesen eisigen Temperaturen die Massen versuchen zu begeistern. Wir bleiben 10 Minuten, um ein paar Fotos zu machen, und machen uns auf den weiteren Weg.
Vor FAO Schwartz trifft uns fast der Schlag. Die Eingänge sind verschlossen, Sicherheitskräfte lassen nur sporadisch die Wartenden ein. Die Schlange der Kaufwilligen reicht vom Eingang bis zur Querstraße, und diese locker den halben Block hinein. Wir schätzen die durchschnittliche Wartezeit auf über eine Stunde ein, und meine Frau verzichtet großzügigerweise auf den Besuch des riesigen Spielzeugladen. Auch ich verzichte auf den Besuch eines Spielzeugladens für Männer, und lasse den Apple Store links liegen.
Auf dem Weg die 5th Avenue hinab, macht unsere Reisegruppe Fotos von jedem zweiten Geschäft. Tiffany, Cartier, Victoria Secret, Bulgari, LV und viele mehr. Beim Disney Store erwartet uns auch eine Schlange, die auf Einlaß hofft. Hier haben wir aber richtig Glück, und kommen grad noch so mit rein, ohne wirklich warten zu müssen. Gut für Disney, schlecht für unser Konto. Aber irgendwer muss ja die amerikanische Wirtschaft etwas mit ankurbeln, damit die Amis weiter gute deutsche Maschinen bestellen können.
Inzwischen ist es schon wieder recht spät geworden, und wir bekommen langsam Hunger. Wir entscheiden uns den Weg zum Times Square anzutreten, damit wir im Planet Hollywood rechtzeitig etwas Essen können. Auf dem Weg dorthin kommen wir - mal wieder- am Rockefeller Center vorbei, und wir treffen den Grinch, mit dem sich meine Frau dringendst fotografieren lassen will. Natürlich nur gegen Bares, versteht sich. Irgendwie müssen die Kostüme ja bezahlt werden.
Nach dem oppulenten Mahl auf dem Planeten des Stechpalmenwaldes ist es natürlich schon dunkel, und ich dränge meine Familie Richtung Rockefeller Center, da ich ja noch auf Nachtaufnahmen scharf bin. Da wir nirgends ohne spontane Abstecher hinkommen, klappt es auch dieses Mal nicht, und wir landen im M&M Store. Hier kann man alles mögliche und unmögliche mit den kleinen Nuß-Schoko-Pillen kaufen. Die riesige Wand mit M&M's in Röhren zum selber abfüllen finde ich als echter Schokoladenfreund wahnsinn.
Endlich gelangen wir am Rockefeller Center an, und welch Wunder, es ist nichts - aber wirklich GARNICHTS - los, so dass wir geradewegs durchspazieren und innerhalb von fünf Minuten auf dem Dach stehen. Jetzt ärgere ich mich, dass ich mein Stativ nicht mitgenommen habe. Denn scheinbar darf man es hier tatsächlich mit hinaufnehmen. Nun gut, versuche ich ohne Stativ mein Bestes, aber so viel brauchbares kommt nicht raus. Naja, man braucht ja einen Grund wieder mal nach New York City zu kommen.
Nach 45 Minuten wird es mir dann doch langsam zu kalt, und ich gehe zu der wartenden Familie zurück, die nicht so lange in der Kälte ausgehalten hat. Meine Schwiegermutter ist erschöpft, und möchte nun zurück ins Hotel. Selten sind wir uns hier alle so schnell einig. Wir fahren mit der U-Bahn zurück, und ich dusche erst mal heiß. Erst jetzt merke ich, wie durchgefroren ich bin. Nicht viel später schlummern wir friedlich.
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