Wir machten uns dann durch das World Financial Center auf den Weg zum Tribute Center. Das Tribute Center haben Angehörige und Überlebende von 9/11 errichtet und es wurde erst am 18.09. für die Öffentlichkeit frei gegeben.
Zunächst kauften wir T-Shirts und Karten, der Erlös kam hier den Kindern der Getöteten zu gute. Der Eintritt kostet normalerweise 10$ pro Person, da wir aber schon etwas eingekauft hatten, wurde uns der Eintritt für eine Person erlassen. Man war eh erstaunt, dass wir in Deutschland schon von dem Center gehört hatten.
Im Center arbeiten fast nur Angehörige und Überlebende, Überlebende machen auch Führungen rund um den Ground Zero, leider war an dem Tag schon alles ausgebucht.
Im Eingangsbereich wurden wir persönlich begrüßt und der Aufbau des Centers wurde uns erklärt. Der erste Teil zeigt das WTC vor dem Anschlag, es geht um Leben und Arbeiten in und um die Türme, es gibt Fotos und Ton-bandaufnahmen, alles war sehr fröhlich und lebendig. Dazu sieht man Modell der Türme und in Panoramafotos die Aussicht von Top of the World.
Im zweiten Bereich geht es dann um 9/11, es sind viele Fundstücke ausgestellt: ein Fenster der beiden Flugzeuge, das größte Stück Glas, das vom WTC gefunden wurde, die Uniform eines getöteten Feuerwehrmannes, ein Trommelrevolver, der halb eingeschmolzen ist, eine Bahre, mit der die Toten transportiert wurden etc. Man konnte sich auch den Funkverkehr der Polizisten und Feuerwehrleute anhören. Die Einschläge der Flugzeuge oder den Einsturz der Türme sah man nicht. Das ganze Center ist unserer Meinung eh nicht auf Effekthascherei aus.
Anrührend zu sehen sind die ganzen Suchzettel der Angehörigen, sie sind an einer riesigen Wand aufgehängt.
Im Tiefgeschoss sind Fotos der der Getöteten aufgehängt und hier wie eigentlich überall flossen bei vielen Besuchern viele, viele Tränen, besonders viele Jugendliche sah ich weinen.
In einem Raum hatte man die Möglichkeit seine Gedanken zu notieren, wir taten das auch und erinnerten auch an die Toten, die erst als Folge von 9/11 starben, nämlich in den Kriegen in Afghanistan und im Irak und an die Helfer, die mittlerweile an Krebs gestorben sind.
Emotional aufgewühlt verließen wir das Center. Trotz alledem hatten wir aber Hunger und gingen in die kleine Pizzeria neben dem Center, wir können sie nur empfehlen. Das Gesehene verarbeiteten wir beim Essen erst einmal.
Fortsetzung folgt!