5.Juni
Um 6.20 Morgens, bei angenehm kühlen 35°C draußen, war ich eine Minute vorher aufgewacht, sozusagen aus dem Bett gefallen, lief nach draußen und dachte, ich könnte noch die Sanddünen aufnehmen, BEVOR die Sonne über den Berg war!
ZUUUUU SPÄÄÄÄÄT!
...da mußte die Palme schon als Schattenspender dienen, um überhaupt noch was von den Sanddünen zu sehen!
Umso weniger Kontraste waren da natürlich in den Sanddünen,
aber ein Foto davon gehört auch in die Kollektion vom Death Valley, spiegeln sie doch das typische Bild wieder, was man so von einer Wüste hat! Der Weg dahin war trotzdem schön, weil ich so ganz alleine war und alles um mich herum noch schlief!
Direkt vorm Stovpipe Wells dagegen sah der Berg wenigstens noch etwas nach Morgensonne aus, immerhin!
Danach bin ich einfach nochmal ins kühle Schlafgemach zurück und schlief tatsächlich nochmal wieder ein!
Gut ausgeruht und ausgeschlafen (jedenfalls zum Teil
), begaben wir uns zum Restaurant des Stovpipe Wells und bedienten uns am ausgezeichneten Frühstücksbuffet .
Wir konnten uns Zeit lassen, denn es sollte, wenn schon, richtig heiß sein an einem der heissesten Punkte der Erde, also konnten wir gemütlich bummeln, bis 11 Uhr etwa! Die Koffer hatten wir auch vorher gepackt und im Auto verstaut.
A Propos Auto...
....ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie wir jemals dieses Auto wieder ordentlich abgeben konnten...hiiiiilfeeeee...
....war DAS alles irgendwo drin vorher....
Es war vom Wetterdienst erneut „Excessive heat warning“ für den heutigen Tag angesagt worden! Immerhin 118°F = 48°C waren für Stovpipe Wells (im Schatten, wo immer sie da Schatten haben) vorausgesagt!
Wieviel Grad würden wir da wohl am Devils Golf Course und am Badwater haben???
Zuerst aber fuhren wir noch zur Dantes View, das ist so ein Punkt, den JEDER, der in das Death Valley fährt, wohl ansieht! Eigentlich mag ich das nicht sooo gerne, wenn man sich immer in der Schlange fürs Foto mit Touri vorneweg einreihen muß, um was von der Natur zu sehen, aber schon bevor wir da ankamen, ahnten wir hier bereits, daß diese View wohl was ganz besonderes sein würde:
...und diese Aussicht, die raubt einem für einen Moment den Atem, oder man zieht erst einmal tief die Luft ein, um zu begreifen, wie weit man da sehen kann. Sogar an so einem diesigen Tag, wie wir ihn da hatten, war dieser Blick überwältigend, das kann auch das Foto nicht rüberbringen, das war nur toll!
...und überall waren trotz der harten Bedingungen noch Pflanzen!
Das hat mich am meisten beeindruckt im gar nicht "death" Valley!
...
..so richtig trennen konnten wir uns nicht von diesem Blick...
...aber wir wollten ja nun zum Badwater und dann weiter nach Las Vegas, also....weiter gehts...
Ach, ich habe ja ganz vergessen zu erwähnen, daß hier oben unser Kühlwasser kurz gekocht hat!
Ich habe mich furchtbar erschrocken, aber nach einiger Zeit, die mein Mann noch mal den Motor angelassen hat, war der Spuk vorbei! Puuuuh....nix passiert!
Das ist übrigens interessant, daß überall Kühlwassertanks herumstehen im Death Valley für Notfälle!
Jetzt weiß ich, wozu!
Um manchem Auto das Leben zu retten!
Es wurde noch heißer draußen, als wir uns dem Devils Golf Course näherten, und der Name paßt wie die Faust aufs Auge!
...das ist wirklich ein höllischer Course! Und man hat uns noch erklärt, daß es dort genauso heiß ist wie am Badwater! DAS brauchte man nun wirklich nicht erst erklärt bekommen, das hat man auch so gemerkt!
.
Über dem ganzen Salzfeld flimmerte die heiße Luft. Hier hätte man mit Sicherheit ein Ei zum Braten bringen können, wie es unsere Töchter immer vorgehabt haben!
Die Struktur dieser Salzkruste verändert sich ständig. Mit der Luftfeuchtigkeit, Trockenheit, oder den ganz seltenen Regenfällen kristallisieren sich die Kochsalze zu immer neuen Formen.
Wenn man aus dem Auto steigt, ist das ein Gefühl, als würde man eine Wand der Hitze durchdringen müssen. Wahnsinn, wie sich das anfühlt!
Hier waren wir alle nicht mehr sicher, ob nicht doch unsere Schuhsohlen wegschmelzen würden, ist aber gut gegangen.
Wir fanden es sehr angenehm, wieder ins klimatisierte Auto zurückzukehren! Auf zum Badwater!
...und da ist tatsächlich Wasser drin! Wenn man genau hinsieht, ist auch da am Ufer Vegetation, und auf der Wasseroberfläche schwimmen Wasserläufer!
Das glaubt man doch nicht, wenn man das nicht mit eigenen Augen sieht!
Und es war unglaublich heiß, für Anfang Juni! Meine Tochter Sarah hatte ein kleines Thermometer mit rausgenommen zum Badwater, das schon nach ein paar Minuten tatsächlich über 50Grad C anzeigte! Tendenz steigend!
Danach legte sie das doch lieber ins (noch kühlere) Auto, damit es nicht platzte!
Was mich dann richtig erstaunt hat, war, dass trotz der Hitze auch „Leben“ IM Wasser herrscht, in Form von Algen, und das Wasser ist klar. Unfassbar, was „die Natur“ so aushalten kann!
...das oben sind Salzkristalle im Wasser....
...und hier sieht man ganze kristallisierte Platten, die ursprünglich mal nass waren, und durch die Austrocknung sind diese Risse entstanden.
....und so sieht das meilenweit aus:
Dann machten wir uns aber entgültig auf den Weg nach Las Vegas und fuhren zu Beginn wohl auf der einsamsten Straße der Welt !
America-Crazy, dieses Bild habe ich extra für Dich hier reingesetzt, wo Du doch auch die USA-Straßen so magst! Für mich ist das auch ein so typisches Bild, das ist eins meiner Favoritenbilder des ganzen Urlaubs, da werde ich mir nochmal ein Poster von machen!
...und immer wenn ich das ansehen werde, bekomme ich wahrscheinlich Fernweh! *seufz*
Jetzt machten wir uns aber auf den langen, aber nicht langweiligen Weg nach Las Vegas.
Und dabei fuhren wir wohl zu Beginn auf der einsamsten Sraße der Welt!