22. Juli 2010 Colter Bay – Bridge Bay
Ich glaube gegen morgen habe ich mal ein Stündchen geschlafen, aber viel war es nicht
. Ich bin total müde, als wir aufbrechen. Ich freue mich schon auf die nächsten 4 Zeltnächte
Die frische Luft hilft und ich werde allmählich munter. Mit frisch meine ich frisch, das waren Temperaturen im einstelligen Bereich
. Aber dafür scheint die Sonne wieder und wir wollen noch einmal zum Oxbow Bend zurück, um von dort das Bergpanorama anzuschauen.
Dort angekommen zieht noch langsam der Nebel über die Flussschleife und zaubert ein einzigartige Stimmung.
Ein letztes Mal wollen wir unser Glück bei der Cattleman’s Bridge Site probieren. Und tatsächlich – am gegenüberliegenden Ufer sitzt ein Weißkopfseeadler im Baumwipfel. Wir sind eigentlich zu weit weg für gescheite Bilder, aber versuchen es trotzdem. Ich necke Danilo, das ein richtiger Fotograf keine Mühen scheut. Vor uns macht der Fluss eine Biegung und es geht etliche Meter sehr flach ins Wasser mit wenig Strömung. Ich meine, da könnte er sich ja mit dem Stativ reinstellen und so ein wenig näher kommen.
Er hört tatsächlich auf mich wagt sich ins Wasser. Ich frier schon beim Anblick. Er hofft auf den Moment, wo der Adler los fliegt, damit er ihn in der Luft fotografieren kann. Danilo ist ganz bei der Sache – bis die Speicherkarte voll ist. Dummerweise ist die andere im Auto, also geh ich zurück und hole sie. Und wie sollte es anders sein, in dem Moment, wo die Karte draußen ist, fliegt der Adler los. Hier aber trotzdem das beste Foto.
Wir fahren weiter zum Yellowstone National Park. 1872 gegründet handelt es sich um den ersten Nationalpark der USA. Der Park umfasst 8.987 km² und in 2010 kamen 3.640.185 Besucher (Quelle:
www.nature.nps.gov/stats).
Zuerst wollen wir zum Campground und dort alles klären. Am Bridge Bay Campground angekommen, geht Danilo stolz mit unserer Reservierung zum Einchecken.
Gastkommentar von Danilo: Ich lege die Reservierungsnummer vor, die Dame schaut ins System, wirkt leicht ungläubig und meint dann, dass sie für heute keine Reservierung finden kann, sondern erst für morgen. Leicht panisch werdend, versuche ich der Dame klar zu machen, dass das so nicht sein kann und sie überwindet sich, schaut durch einige Stapel an Zettel, gibt meinen Namen noch mal in den PC ein und siehe da, plötzlich war eine Reservierung da. Puh – Schwein gehabt.
Wir fahren zunächst an einer Riesenfläche vorbei, gepflastert mit Camperstellplätzen und vereinzelten Zeltplätzen. Gefällt mir so gar nicht. Aber wir fahren weiter und siehe da, weiter hinten geht es wieder in den Wald und da liegen ein paar wunderschöne Zeltplätze. Unserer ist schnell gefunden und wir bauen das Zelt auf. So wirklich beruhigt bin ich immer noch nicht, ist ja schon wieder im Wald und hier gibt es noch mehr Bären
. Ich versuche mir einfach einzureden, dass hier knapp 1000 Menschen schlafen heute Nacht und der Bär mich da nicht findet
Gegen 11 Uhr startet das Erlebnis Yellowstone. Endlich – ich freue mich wie ein kleines Kind. Zuerst geht es zum West Thumb Geyser Basin. Und da sind sie wieder, die Farben, die Formen, der Dampf, das Gesprudel – einfach herrlich. Die Sonne scheint und ja, hier sind dann tatsächlich mal viele Touristen. Mich stört das aber weniger, da aufgrund der Holzwege, das ganze ja in Bahnen bleibt und man alles noch sehr gut anschauen kann. Hier ein paar Impressionen:
Wir fahren weiter und wollen schauen, wann der Great Fountain Geyser ausbrechen soll. Letztes Mal hatten wir viel Glück mit den großen Geysieren, aber nicht mit dem. Ich muss immer an Monika denken, die einige Zeit vergeblich hier verbracht hatte. Auch wir haben kein Glück, da die Zeit mit 6:45-10:45 schon vorbei ist.
Mit frischen Kräften wollen wir ein wenig wandern, und so suche ich den Sentinal Meadows Trail raus. Dieser beginnt am Ende des Fountain Flat Drives, ist sehr flach und ca. 4 Meilen roundtrip. Er soll durch Wiesen führen und man soll Bison sehen können. Am Ende erreicht man Queen’s Laundry – einem blauen Pool und daneben ein altes Badehaus. So weit kommen wir aber nicht. Der Weg durch die Wiesen ist recht eintönig, dazu noch komplett ohne Schatten und weit und breit kein Bison. Also gehen wir zurück und wollen die Zeit lieber im Upper Geyser Basin verbringen.
So geht es zum Old Faithful und dem Upper Geyser Basin. Ok, hier sind noch mal mehr Menschen, vor allem am Old Faithful.
Also machen wir uns auf ins Upper Geyser Basin und ich bin wieder voll in meinem Element – überall Formen und Farben…
Und man mag es kaum glauben, direkt neben dem Holzplankenweg entdecke ich diese Natter. So was hab ich hier nun auch noch nicht gesehen. Bisher war alles größer und hatte 2 oder 4 Beine.
Zum Tagesabschluss sehen wir noch einige Tiere, bevor wir den Tag bei Lagerfeuer und selbst gekochten Nudeln ausklingen lassen.
Gefahrene Strecke: 318.6 km
Übernachtung: Bridge Bay Campground 20 USD
Map:
Colter Bay - Bridge BayBild des Tages: Ein typischer Yellowstone-Tourist