5. Juli 2010 Frankfurt – Calgary Ja, ihr seid immer noch richtig, „Calgary / TX“ ist auch nicht gemeint; dieses Calgary ist das in Kanada.
Die Buchungslage der Flüge nach Seattle oder Vancouver, selbst San Francisco sahen so schlecht aus, dass wir schon fast unsere Tour hätten absagen müssen. Irgendwann meinte ich zu Danilo – was ist eigentlich mit Calgary. Das liegt doch gar nicht so weit von unserer Tour entfernt. Erst war er skeptisch, aber das waren wohl andere auch, denn die Buchungslage war toll und so flogen wir kurzerhand nach Calgary.
Ihr fragt euch vielleicht auch, warum wir erst am Montag losgeflogen sind. So langsam wird es zur Tradition, dass immer an unserem ersten Urlaubswochenende eine Feier ist, die wir unmöglich absagen können. Am 3. Juli hat eine sehr gute Freundin geheiratet – es war eine wunderschöne Feier und Deutschland gewann 4:0 gegen Argentinien!!! Ole-ole-ole-ole
Gut gelaunt steigen wir also kurz nach 9 Uhr in den Flieger, vorher wird noch schnell eine Deutschlandflagge gekauft. Wir machen es uns in den Sitzen 4H/K gemütlich und genießen den 9,5h Flug. Wir haben das Glück bei klarem Himmel Grönland zu überqueren. Ein wunderschönes Erlebnis:
Danilo probiert zum ersten Mal den Tomatensaft, den ja alle so umschwärmen. Nach 12 Jahren bei dem Arbeitgeber findet er die Zeit reif, das mal auszuprobieren. Sein Fazit: „Würg
Wie kann man so was nur trinken?
“ Naja, aus Erfahrung wird man(n) klug. Hofft man als Frau zumindest...
Gegen 11:30 Ortszeit landen wir pünktlich in Calgary. Der Immigration Officer, sehr nett und freundlich, fragt uns, ob wir hier Verwandte besuchen möchten, was wir erstaunt verneinen. Dann fängt er an zu erzählen, dass er hier in Calgary Freunde hat, die so wie wir heißen, ein Gebrauchtwagengeschäft betreiben und er dieses Jahr bei denen auf einer Hochzeit war. Wow, soviel Smalltalk ist man ja gar nicht gewohnt
Es dauert insgesamt 20 Minuten vom Aussteigen, durch die Immigration, Gepäck holen, durch den Zoll bis wir bei Avis standen, um das Auto zu holen – ich liebe Kanada!
Und auch Danilo liebt Kanada, denn er bekommt einen dunkelblauen Jeep Grand Cherokee, mit allem Schnickschnack, den man sich vorstellen kann (Leder, Sitzheizung, Sirius Satellitenradio mit Touchscreen, Sitz-Memory-Funktion, Schiebedach, Rückfahrkamera). Ich brauch eine ganze Weile, um das Handbuch zu studieren und ihm zu erklären, was das Auto alles Tolles kann. Da schauen wir gerne über den Steinschlag an der Frontscheibe hinweg. Wir vertrauen der guten alten amerikanischen Technik, wird schon gut gehen.
Lediglich mein Magen will nicht so, so dass wir an dem Tag nicht mehr viel machen, sondern nur das Nötigste erledigen – sprich einkaufen. Diesmal heißt das aber nicht nur Grundverpflegung mit Wasser, Obst, Keksen etc. sondern auch die Vervollständigung unserer Zeltausrüstung. Dabei haben wir das Zelt und Schlafsäcke. Es fehlen also noch Luftmatratzen und ein Topf. Den vom letzten Mal, hatten wir beim Umzug so gut versteckt, dass wir ihn erst nach dem Urlaub wiedergefunden haben.
Immerhin bietet sich Calgary an, um Outdoorsachen zu kaufen. Wir stöbern durch 2-3 Läden und beim Letzten werden wir fündig. Nachdem ich einige Matten im Laden Probe gelegen habe (ich kam mir dabei schon etwas blöd vor), entscheiden wir uns für zwei grüne Exemplare der mittleren Preiskategorie. Ich bin schon gespannt, wie ich darauf schlafen werde.
Dazu gibt’s für Danilo noch eine neue Sonnenbrille. Die alte Brille war für ihn einfach nicht mehr modisch genug. Und da soll noch mal einer sagen, wir Frauen wären eitel.
Danach fahren wir wieder zurück ins Motel, damit ich mich ein wenig erholen kann. Morgen soll es doch mit dem Abenteuer losgehen – dem Waterton Lakes National Park.
Gefahrene Strecke: 40km
Übernachtung: Econolodge South Calgary 107,91CAD - 81,38€