Tag 41 - SO 07.08.2005 Etappe: Moab, UT nach Denver, CO
Übernachtung: Motel 6 Lakewood
gefahrene Meilen: 433[/list:u]
Auch heute sind wir wieder früh auf den Beinen, da über 400 Meilen auf dem Programm stehen und wir trotzdem noch einiges sehen wollen. Während des Frühstücks können wir unsere Kärnter Nachbarn beim Autoknacken beobachten. Unglücklicherweise haben sie den Schlüssel eingesperrt. Glück im Unglück ist, dass sie zwei gleiche Autos haben. Sie demontieren die Türverkleidung des offenen Wagens, um sich den Verschlußmechanismus genau anzusehen. Nach einiger Zeit ertönt die Arlarmanlage und die Türe springt auf.
Da der Grand Canyon wegen des geglückten Wave Besuchs ausfallen mußte, fahren wir in den Canyonlands Nationalpark, damit Caro auch noch einen richtig großen Canyon zu Gesicht bekommt. Im Visitor Center erkundige ich mich nach den Straßenverhältnissen, da ich gerne einen Teil des Shafer Trails fahren würde, wenn wir schonmal einen 4WD haben. Die Rangerin meint, dass es zwar geregnet hat, der Shafer Trail aber befahrbar sein sollte. Da wir weiter nach Osten wollen, würde es sich soagar anbieten die Canyonlands über den Shafer Trail und die Potash Road zu verlassen und von da an über die SR128 weiterzufahren. In der Nähe des Visitor Centers finden wir die Abzweigung zum Shafer Trail. Von hier hat man eine tollen Blick über den Canyon und die White Rim Road.
[/list:u]Es ist holperig, aber das sind wir ja bereits gewohnt. Nach einigen Kurven kommt uns ein SUV entgegen. Der Fahrer erzählt uns, dass sie umgekehrt sind, da die Straße sehr naß und rutschig ist.
Wir wollen uns selbst von der Lage überzeugen und fahren noch ein bisschen weiter, aber es ist tatsächlich nichts zu machen. Die Straße wird immer nasser und ich gehe ein Stück zu Fuß. Es ist extrem rutschig und man sieht nicht, wie tief die Schlammlöcher sind. Außerdem sehen wir auch kein einziges Auto unten auf dem Shafer Trail, sodass auch wir wieder umkehren. Schließlich muß man ja nicht kurz vor dem Urlaubsende noch etwas riskieren.
[/list:u]Wir fahren also auf der normalen Straße wieder zurück und von hier auf die SR128. Die Straße verläuft direkt entlang des Colorado Rivers.
[/list:u]Es sind jede Menge Rafter und Kajak-Fahrer unterwegs. Wir sehen von der Weite auch die Fishertowers, Caro und Angelika kann ich allerdings nicht mehr zu einer Wanderung überreden.
[/list:u]Die Strecke ist sehr zu empfehlen und eine tolle Alternative zur Interstate. In der Höhe von Cisco treffen wir auf die I70, die uns bis nach Denver begleiten wird. Ich aktiviere den Tempomaten und genieße die Fahrt auf der Interstate. Da Grand Junction und das Colorado National Monument sowieso auf dem Weg liegt, entschließen wir uns dorthin zu fahren. In Fruita packt uns allerdings der Hunger und wir schieben noch einen Abstecher zu Burger King ein. Am Parkplatz hört Caro ein leises Zischen, was ihr sehr verdächtig vorkommt. Ich winke ab und deute auf den Rasensprenger. Doch leider war Caro's Vermutung richtig, wir verlieren Luft.
Und das natürlich ausgerechnet am Sonntag, wenn keine Werkstatt offen hat. Wir hüpfen schnell wieder in den Trailblazer und fahren zur gegenüberliegenden Tankstelle. Natürlich ist jetzt nichts mehr von der entweichenden Luft zu hören.
Also nochmals Motor an und ein bisschen zurücksetzen - war ja klar, ich bin genau auf dem Loch zum stehen gekommen.
Wir haben uns offensichtlich einen Nagel oder etwas ähnliches auf der Interstate eingefahren und müssen den Reifen wechseln. Zuerst erkundigen wir uns, ob es in der Nähe eine Alamo-Station oder eine Werkstatt gibt, doch leider ist da am Sonntag nichts zu machen. Den Wagenheber finde ich recht schnell, da ich ihn schon bei der Wagenübernahme unter dem Rücksitz entdeckt hatte.
[/list:u]Allerdings habe ich keine Ahnung, wie man denn den Ersatzreifen runterbekommt.
Die Befestigung läßt sich von unten nicht lösen und auch im Kofferraum ist nichts zu sehen. Eine Bedienungsanleitung suchen wir natürlich vergeblich. Ich frage also die Dame an der Kassa um Rat. Ein freundlicher Herr bekommt unser Gespräch mit und bietet seine Hilfe an. Auch er versucht anfangs alles mögliche, um den Ersatzreifen runterzubekommen. Nach einer Weile entdecken wir eine Öffnung mit einer Schraube. Das muß es sein! Jetzt müssen wir nur noch die richtigen Teile des Wagenhebers zusammenstecken und können damit den Flaschenzug in Gang setzen, der den Reifen nach unten bringt.
[/list:u]Das ist wirklich praktisch, wenn man weiss wie es geht.
Der Reifen ist dann schnell gewechselt. Zum Glück ist beim Trailblazer auch ein richtiges Ersatz- und kein Notrad dabei.
Wir bedanken uns recht herzlich bei dem netten Herrn und möchten ihm gerne einige Dollar geben. Er will kein Geld und erkundigt sich stattdessen wohin wir denn unterwegs sind. Da wir an Glenwood Springs vorbeikommen, bittet er uns dort zum Hanging Lake zu wandern, das sei sein Lieblingsort und es würde ihn sehr freuen, wenn wir das zum Abschluß unserer Reise auch noch sehen würden.
Jetzt brauchen wir aber dringend etwas zu essen.
Gestärkt fahren wir zum Colorado NM, dessen Markenzeichen die großen Felsmonolithen sind.
[/list:u]Über die I70 erreichen wir am späteren Nachmittag Glenwood Springs, allerdings gibt es hier jede Menge Abfahrten. Glücklicherweise ist der Hanging Lake ausgeschildert, sodass wir die richtige Ausfahrt problemlos erwischen. Es ist nun zwar schon 18 Uhr, wir wollen uns aber trotzdem noch auf den Weg machen, schließlich hat unser Helfer so sehr davon geschwärmt.
Wir packen unsere Digicams und ein paar Wasserflaschen in den Rucksack und sind schon gespannt, was uns erwarten wird. Die meisten Wanderer sind schon auf dem Rückweg und wir bekommen von ihnen immer aktuelle Infos, wie zB "You are almost at the half!".
Der Weg ist recht steil, die Landschaft aber toll und sehr beruhigend.
[/list:u]Knapp eine Stunder später erreichen wir schließlich den Hanging Lake und es ist wirklich wunderschön. Leider ist es schon recht finster, sodass ohne Stativ keine scharfen Bilder mehr gelingen wollen.
[/list:u]Wir genießen noch eine Weile lang die Ruhe, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Am Wegesrand entdecke ich eine Schlange, die ich diesmal sogar fotografiere.
[/list:u]Keine Ahnung, was das für eine ist, sie hat sich allerdings nicht sehr für uns interessiert. Kurz nach 20 Uhr kommen wir wieder unten an, wo wir noch überschüssige Energie abbauen, bevor wir uns wieder für die nächsten Stunden hinters Lenkrad klemmen.
[/list:u]Eigentlich wollten wir heute nocheinmal auf einem Campground übernachten, andererseits würden wir morgen gerne in Denver shoppen, sodass wir uns entscheiden weiterzufahren. Es sind allerdings noch mindestens 160 Meilen, also über 3 Stunden reine Fahrzeit. Unterwegs suchen wir uns in einem Ort einen Wifi-Hotspot, um ein Hotel für diese Nacht zu buchen. Wir finden das Motel 6 in Lakewood zu einem recht günstigen Preis und buchen direkt für die nächsten beiden Nächte ein Doppelzimmer. Wir können uns nun also Zeit lassen, da die Zimmersuche vor Ort ausfällt, andererseits müssen wir es jetzt aber auch unbedingt bis nach Denver schaffen, da das Zimmer ja schon bezahlt ist.
160 Meilen wären ansich kein Problem, das fährt man in den USA ja schonmal, um Frühstück zu holen.
Allerdings gibt es da noch eine Kleinigkeit, die uns und Denver trennt. Eine Kleinigkeit names Vail Pass, der 10666ft, also in etwa 3250m hoch ist.
Die Strecke zieht sich sehr und es sind auch jede Menge Unfälle und Baustellen, an denen ich vorbeikurven muß. Nichtsdestotrotz sehen wir kurz vor Mitternacht das hell erleuchtete Denver. Von hier an geht es wirklich steil nach unten bis wir die Mile High City erreichen. Unter Tags hätte man von hier bestimmt eine tolle Aussicht über Denver. Kurz vor 1 Uhr erreichen unser Motel, checken ein und schaffen noch das Gepäck ins Zimmer. Trotz diverser Umstände war heute wieder ein wunderschöner Tag.
Viele Grüße
Caro, Angelika und Andreas