22.09. Moab – Canyonsland NP – Dead Horse Point SP – Fisher Towers – MoabHeute ist ein ereignisreicher Tag, soviel kann ich schon mal sagen. Um 5:30 Uhr piept meine neue Timex, vom Walmart, Kaffee kochen und fertig machen für die Abfahrt. Es ist noch dunkel aber es hat einen schönen Sternenhimmel, ich glaube wir haben Glück, den jetzt ist der „Sunrise under Mesa Arch“ im Canyonlands NP angesagt. Kurz nach 6 fahren wir los, ein paar Autos sind schon unterwegs, ich fahre etwas schneller ,wir wollen ja rechtzeitig da sein. Als wir schon das Visitors Center passiert haben, bekommen wir beide ein Schreck, plötzlich taucht vor uns eine weise Wand auf, ich denke noch, das sieht aber aus wie ein Gletscher, und schon fahren wir rein, es ist Nebel der in der Hochebene liegt. Am Parkpaltz ist es bereits so hell, das man keine Taschenlampe mehr braucht und ich habe vorher noch ewig nach der neuen Stirnlampe gesucht und nicht gefunden. Der Trail ist kurz und wir stehen schnell vor dem Arch. Die Sonne ist noch hinter den La Sal Mountains. Ein Fotograf ist schon da, ein weiterer kommt kurz hinter uns und baut sein Equipment auf, kurz bevor es soweit ist kommt noch einer, alle außer mir sind mit Spiegelreflexkameras und Objektiven ausgerüstet, ich kniepse mit meiner kleinen Sony Digicam ohne Stativ, da komme ich mir schon etwas minderwertig vor. Die Bilder davon seht ihr unten, entscheidet selber, ich habe übrigens 74 mal auf den Auslöser gedrückt.
Nach einer Stunde sind wir dann zum Grand View Point gefahren und den Trail gelaufen, eine sehr schöne Stimmung und wie am Arch absolut ruhig, man hört nur ab und zu den Flügelschlag von Vögel die vorbeifliegen. Absolut zu empfehlen so früh im Park zu sein, der Blick ist überwältigend. So dann habe ich aber hunger und wir bereiten unser Frühstück am Orange Cliff Outlook.
Hinterher sind wir in den Dead Horse Point State Park gefahren, 7 $ Eintritt muß man dort berappen, aber sie sind es wert. Elke hat gerade ihren Toten (Horse) Punkt und bleibt im Auto und schläft etwas. Im Visitors Center bekomme ich Antworten auf meine Fragen, ich weis jetzt was es mit den Salzseen von gestern auf sich hat, warum der Park so heißt und lerne etwas über die Geologie des Colorado Plateau, kann ich wirklich nur empfehlen, das Visitors Center dort zu besuchen.
Der Ausblick vom Dead Horse Point ist Wahnsinn, man sieht sehr gut die Potash Road auf der wir gestern gefahren sind. Auf einer Karte und einem 4WD Buch habe ich eine Straße gesehen, die vom Parkanfang über den Puckers Pass durch den Long Canyon geht, genauso heißt der Trail auch, Long Canyon Trail. Den will ich jetzt fahren, ebenso habe ich eine Abkürzung auf der Karte gesehen, die dann auf den Trail mündet. Diese 4WD Road sind wir dann entlang gefahren, zunächst verläuft die Road durch die Steppe auf Sand, recht eng und auch etwas ausgefahren, so dass die Sträucher am Boden streifen. Dann wechselt die Grassteppe mit einem dünnen Wald ab und die Straße wird steiniger, bis es ein paar Washes zu durchqueren gilt, die schon etwas verblockt mit Felsen sind, es geht Treppenartig nach unten und wieder rauf, Elke kriegt etwas Angst, ob wir da durchkommen, die Absätze sind schon recht hoch, aber der Dodge schafft das problemlos. 50 m bevor die Straße, die jetzt eigentlich nicht mehr sichtbar ist, da wir nur noch über blanken Fels fahren zu Ende und ein Zaun versperrt den Weg. Sch…. Jetzt müssen wir umdrehen und alles wieder zurück, das GPS zeigt mir zwar an, das die Straße hier weiter geht, aber in Live sieht die Sache anders aus. Elke ist jetzt etwas genervt, Super Abkürzung, meint sie. Na ja, mir hat es Spaß gemacht mal etwas mehr ins Gelände zu kommen.
Die Gravel Road ist bis zum Puckers Pass breit und gut befahrbar, aber sobald es bergab geht, wird sie eng und sehr rauh, die Felsen liegen maßenweise rum und es ist steil. Nach der zweiten Kehre kann man sagen wir befinden uns in einem Slotcanyon für Autos, der steil bergab geht, es ist nicht immer ganz einfach über die Felsen und dem Sand nach unten zu kommen, die Federung ist natürlich nicht auf diesen Straßentyp ausgerichtet und gibt oft zu stark nach. Als Krönung geht der Trail dann unter einem herabgestürzten Felsen durch, danach ist es nicht mehr so rau und man kommt wieder besser vorwärts. Am Ende des Trails ist dann links oben der Jughandle Arch zu sehen, bevor man auf die bereits geteerte Potash Road kommt. Fazit: macht Ungeheuer Spaß den Long Canyon runter zu fahren und macht Lust auf mehr Offroad. Vielleicht mieten wir uns das nächste mal einen Jeep und fahren die Gemini Bridges.
An der großen Rest Area am Colorado River machen wir dann im Schatten Mittag, es ist heute gar nicht so heiß mit 26 C, aber ein wunderschöner Tag, genau richtig. Wir entscheiden uns noch auf der 128 zu den Fisher Towers zu fahren. Die Straße verlauft direkt neben dem Colorado, der heute ganz in Schlamm gekleidet ist. Die Strecke ist sehr schön, und man bekommt ein little Grand Canyon Gefühl. Zwischen Milepost 20 und 21 geht die Gravelroad zum Trailhead ab, nicht zu verfehlen, da ausgeschildert. Wir packen das nötigste in den Rucksack und los geht’s. Der Trail führt ab und wieder auf und direkt um die Towers herum. Die Farbe ist tiefrot und die Towers sind hoch, was wieder einen besonderen Eindruck macht, auch verschieden Formationen sind zu entdecken. Der Trail ist gut gekennzeichnet und endet auf einem Felsen mit einem Schild „Trail Ends“. Eine sehr schöne, wenn auch leicht anstrengende Wanderung, da viele Höhenmeter zu überwinden sind, aber nach 2,5 h sind wir wieder zurück am Auto und machen uns gleich auf den Rückweg nach Moab. Während der Fahrt fällt uns auf, das wir beide unseren Hochzeitstag gestern vergessen haben, also muß heute gefeiert werden.
Nach einer Dusche und frischer Kleidung, begeben wir uns in die Moab Brewery zum Abendessen. Das Elephant Hill Hefeweizen lässt sich ganz gut trinken und der Jack Daniels Burger war auch gut. Der lange Tag macht aber auch müde und die Bilder wollen auch noch geladen werden, genauso wie der Tagesbericht geschrieben werden muß, deshalb bleiben wir nicht viel länger und kaufen noch ein, da wir in den nächsten 3 Tagen keinen größeren Supermarkt zu Gesicht bekommen. Da die Sonderangebote nur gelten wenn man eine Customer Card hat, holen wir uns gleich eine und haben wieder eine Karte mehr, aber es lohnt sich, da es ja der einzige Supermarkt in Moab ist und wir so 5 $ gespart haben. Ein sehr schöner Tag geht zu Ende und morgen stehen schon die nächsten Abenteuer an.