Tag 24
Heute war unser letzter (halber Tag) in New York
Nachdem wir gestern Abend schon unsere Koffer zum größten Teil fertig hatten und heute nur noch den letzten Rest verstauen mussten, wurde es schon wieder ernst...das Koffer wiegen.
Nach mehreren hin und her packen, platze unser Trolley mal wieder aus allen Nähten aber anders als vor 2 Jahren hatte ich diesmal einen Plan
Wir frühstückten im Hotel, verstauten unsere Koffer im Gepäckraum und checkten aus.
Herrlich unkompliziert wie immer waren wir keine 5 Minuten später schon auf dem Weg zur Path um ein letztes Mal nach Manhatten zu fahren.
Unser einziger Stopp heute morgen sollte die Brooklyn Bridge sein. Wir durchquerten einen kleinen Park und beobachteten einen alten Mann auf einer Parkbank, der sich die Zeit damit vertrieb die doch zahlreichen Eichhörnchen zu füttern und kam dabei immer wieder ins Gespräch mit den vorbeiziehenden Menschen.
Der Mann erzählte uns dass er jeden Tag hier sitzt und sich so die Zeit vertreibt.
Es sprach mit den Tieren wie mit Menschen und wir fanden das beide unheimlich toll und berührend weil dieser Mann auch eine so herzliche Art hatte, dass ihn wohl jeder gerne zum Opi hätte.
Wir gingen weiter und vor uns war eine Traube von Menschen. Wir schälten uns nach vorne und sahen eine Reihe durchtrainierter Jungs welche sich augenscheinlich auf eine akrobatische Aktion unter Mithilfe der Zuschauer vorbereiteten.
Sie suchten dazu noch einen und als sie mich sahen, pickten sie mich direkt raus.
Ich war der "Tall White Guy" und musste natürlich sämtliche Klischee Witze über mich ergehen lassen.
Wir wurden in einer Reihe aufgestellt und einer machte sich bereit über alle Mann zu springen. Vorher jedoch lief ein andere mit Mikro durch die Massen und sammelte fleißig Geld ein um die "Motivation" zu erhöhen.
Die zogen das mächtig groß auf und alle Passanten erwarteten nun DIE Show...Nachdem alle fleißig "gespendet hatten" schickten sie mich als größten und noch einen kleineren zurück in die Reihe und sprangen über die verbliebenen.
Das war jetzt nix aussergewöhnliches und den Leuten konnte man auch die Enttäuschung ansehen.
Gute Masche...viel Show und nix dahinter, so kann man auch Geld verdienen und das wahrscheinlich nicht zu wenig.
Wir bogen auf die Brooklyn Bridge ein und dort war die Hölle los...ein geschubse und Gedrängel. Ein Mann stieß mich aus versehen auf den angrenzenden Radweg und da wäre es beinahe passiert...der Radfahrer konnte grad noch so ausweichen.
Wir gingen nicht viel weiter, da das Gedränge einfach zu viel wurde, schossen ein paar Fotos und kauften bei den Straßenhändlern noch ein paar Andenken für die liebsten zu Hause.
Die Letzten Fotos von New York City waren im Kasten und wir fuhren zurück zum World Trade Center um von dort nach Jersey City zu kommen.
Im Hotel angekommen warteten wir auf unser Shuttle zum Flughafen. Der Fahrer lud uns ein, holte sich bei Dunkin Donuts noch eine Kaffee und fuhr uns nach Newark zum Flieger. Unterwegs fragte er uns ob wir schon Nachwuchs haben, was wir verneinten. Das konnte er so gar nicht verstehen und versuchte uns zu erklären wie wichtig mindestens 3-4 Kinder sind.
Ich versuchte ihm klar zu machen, dass dies in Deutschland schwieriger ist, was er aber gekonnt widerlegte
Wir kamen relativ schnell am Airport an und wollten noch unsere Metrokarten verschenken, welche noch 2 Tage gültig waren.
Wir fanden ein deutsches Pärchen gaben es dem Mann, der sich sichtlich freute und es gleich seiner Frau zeigte. Diese Ziege blaffte ihn gleich an, was er damit wollte und er erklärte dass die umsonst waren. Ohne ein Danke drehte die sich wieder weg und ich hätte mich in den A***** beißen können, die Tickets nicht jemand vernünftigen gegeben zu haben.
Da wir schon online eingecheckt hatten, brauchten wir nur noch die Koffer abzugeben. Ich fuhr den völlig überladenen Trolley vor den Schalter,sodass der nette Herr ihn nicht sehen konnte.
Meine Hoffnung war, dass der Trolley am Gate wieder kostenlos in den Bauch der Maschine wanderte, wie schon 2 mal geschehen.
Wir gingen noch etwas Essen, den letzten Burger in den USA und machten uns dann auf zum Boarding.
Wie gehofft war unsere Maschine ziemlich ausgebucht und so kam eine nette Lufthansa Mitarbeiterin und bat uns an, den Trolley kostenfrei als Gepäck aufzugeben
Wir hatten im Flieger wieder die ausgewählten 2er Plätze und rollten langsam Richtung Startbahn.
Dort ging es zu wie im Drive In...eine lange Schlange an Flugzeugen wartete auf eine freie Startbahn.
In Schrittgeschwindigkeit ging es endlich dem Ziel entgegen und so starteten wir mit leichter Verspätung Richtung Frankfurt.
Der Flug war unspektakulär ausser das vor mir ein ganz ein großer Ar**** saß, der sich mit so ziemlich jedem im Flugzeug anlegte oder wenigstens unbeliebt machte.
Als die Flugbegleiterin die Faxen dicke hatte, verpasste sie ihm eine freundliche aber bestimmte Abreibung und ich hatte plötzlich ein Lachen auf den Lippen.
Völlig KO landeten wir in Frankfurt und suchten direkt unser Bahngleis.
Da wir doch ein wenig früher dran waren, hoffte ich den Zug eher zu erwischen und war mir nicht sicher am richtigen Gleis zu sein.
Wie nach 3,5 Wochen gewöhnt fragte ich freundlich einen vorbei laufenden Bahnmitarbeiter ob er mir mal kurz helfen könnte...seine Antwort: "Nein"
Es war wie ein "Willkommen zu Hause" und ich wusste nicht ob ich Lachen oder Weinen sollte
Das richtige Gleis hatten wir trotzdem und so ging es nochmal knapp 2 Stunden mit dem Zug Richtung Heimat, die Jessi großteils schlafend verbrachte.
Mein Vater wartete schon und so sahen wir unser Zuhause nach knapp einem Monat wieder!
Morgen kommt das große Fazit.....