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Autor Thema: Out of the Desert- 3,5 Wochen Mountains, Deserts & Canyons m. Zelt u. SUV 09/07  (Gelesen 41825 mal)

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mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Herrlich, diese endlosen Highways und dazu noch die Geier
auf dem Zaunpfahl...
Das gefällt mir. :applaus:

Cathedral Gorge sieht doch sehr gut aus.

Besonders dieses Foto hat es mir angetan:



Also dieses Motiv beim Sunset, gar nicht auszudenken... :groove:

Gruss,
Manni

Katja

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Also ich mache mir unterwegs immer Notizen für meinen Reisebericht. Und dabei bin ich schon immer überrascht, wie viele Details man doch auf die Schnelle wieder vergisst! :o Wirklich toll, wenn man das alles so ausführlich noch aus dem Gedächtnis wiedergeben kann! :hand:
Ein paar alte Reiseberichte habe ich mal anhand von Fotos und aus dem Gedächtnis rekonstruiert, aber die sind dann auch eine ganze Ecke kürzer geworden. Die Erlebnisse lagen aber auch schon länger zurück.
Sich immer zwischendurch mal ein paar Notizen zu machen ist eigentlich halb so wild.
Wir haben auch schon mal einen Live-Bericht geschrieben. Aber auch wenn es Spaß gemacht hat, war das dann doch ziemlich anstrengend.
Viele Grüße
Katja
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Canyoncrawler

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@ Manni:
Danke fürs Lob. Den Cathedral Gorge State Park fand ich auf Fotos viel schöner als im Orginal und trotz gleissender Sonne finde ich unsere Fotos eigentlich auch ganz gelungen.  :D
Wenn ihr mal in der Nähe seit, fahrt hin und schaut selbst.

@ Katja:
ich nehme mir auch immer vor, mir Notizen auf einen Block zu machen, aber bei der Tour ist es häufig spät geworden und da hatte ich keine Lust mehr. Aber anhand der Bilder kommt mein Gedächtnis schnell wieder auf die Sprünge und wenn ich dazu dann noch die Karten des Parks studiere, auf die Strassenkarte schaue und in den Wander-/Reiseführer blicke, werden die Tagesberichte länger und länger.  :lol:
Für dieses Jahr nehme ich mir mal vor, Abends etwas fleissiger zu sein. Mal sehn was draus wird.
Einen Live-Reisebericht würde ich nicht schaffen, selbst wenn wir regelmässig W-Lan-Zugang hätten.

@ All:
Wir sind in Utah, in meinem Lieblingsbundesstaat, wie ihr sicher bemerken werdet und es geht weiter.  :D
Gruss Kate
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Canyoncrawler

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Tag 13 – Donnerstag, 20.09.2007:

Cedar City – Escalante-Petrified Forest State Park

Wir haben gut geschlafen in der schnuckligen Blockhütte und können beim Frühstück endlich mal wieder aus dem Vollen schöpfen. Das dauert auch dann etwas länger und die gewaschene Kleidung will auch noch sortiert werden. Die dickeren Jogginghosen aus Baumwolle zum Zelten im Gebirge sind noch nicht ganz trocken, genau wie ein paar Fruit of the Loom-Shirts. Nachdem der Waschsalon um 8.00 Uhr öffnet, lassen wir ein kleines Bündel Kleidung noch ein paar Runden im Trockner wirbeln und duschen in der Zwischenzeit. Anschliessend holen wir uns über W-Lan den neuesten Wetterbericht – die Unwetterfront aus den Rocky Mountains wird Morgen Nacht über ganz Utah erwartet. Schlechte Aussichten für unsere Wanderungen an der Hole-in-the Rock Road.
Um 9.00 Uhr sind wir abfahrbereit, doch Frank möchte vor der Weiterfahrt zum Cedar Breaks National Monument noch mal kurz am Walmart Supercentre stoppen. Walmart Supercentre mit dem üppigen Angebot des Camping & Recreation Sortiments, ausserdem Fruit of the Loom und Hanes-Kleidung und ein geplanter Kurzstopp passen bei uns mal wieder nicht zusammen. Es ist etwa 10.30 Uhr als wir den Inhalt eines gut gefüllten Einkaufswagen im Trailblazer verstauen und nach einem Tankstopp die Stadtgebiete von Cedar City über die State Road 14 (Markaguant High Plateau Scenic Byway)
verlassen.

Unterwegs wird der verbliebene Rest vom Tag neu geplant. Die Wanderung auf einem steilen und damit zeitauwendigen Teilabschnitt des Potato Hollow Trails ab Crystal Springs in die Ashdown Gorge Wilderness fällt aus und wir biegen direkt auf den Cedar Breaks Scenic Byway (State Road 148 ) ein. Über Kiefern und Espen des Dixie National Forests am Strassenrand erheben sich die rosa-rot-weissen Abbrüche des Cedar Breaks Monument. Wir stoppen am Strassenrand und weit schweift der Blick über Espen-/ Kiefer-/ Fichtenwälder und in der Ferne erblicken wir die zerklüfteten Kolob Terraces des Zion National Park. Der schönste Aussichtspunkt im Park soll unmittelbar beim Visitor Centre liegen: Point Supreme, unser erster Stopp.

Im Visitor Centre zeigen wir unseren America the Beautiful Pass vor und erhalten die Parkkarte und eine Quittung für die Autoscheibe. Hier auf 3155 m Höhe weht ein eisiger Wind und wir mummeln uns ein in die Softshell-Jacke und laufen den Minitrail zum Rande der Cedar Breaks Abbruchkante.



Der Anblick ist atemberaubend: unter uns breitet sich ein Amphitheater aus unwirklich roten Felsen aus, durchzogen mit zartem rosa- und weissen Streifenmuster.

Foto

Ein paar Wolken haben sich vor die Sonne geschoben und Frank ist besorgt ob unsere Fotos von diesem wild erodierten Felswunderland auch gelingen. Der Blick aufs Display und er lächelt: die Farben sind einfach unglaublich kräftig und intensiv.
Vom Supreme Point Aussichtspunkt fotographieren wir die Mauern, Zinnen, Türmchen, Säulen, Rippen und was immer man in die bizarren Erosionsstrukturen hineininterpretieren möchte bis die Speicherkarte glüht.



Der Bryce Canyon hat uns ziemlich beeindruckt und wir waren uns nicht sicher, ob uns der kleine Bruder - Cedar Breaks - begeistern kann. Ein Blick über den Rand in die Tiefe und alle Zweifel sind beseitigt. Mit einem strahlenden Lächeln stehen wir staunend über der Jericho Ridge und Jericho Canyon und können uns nicht satt sehen an den eindrucksvollen Verwitterungsstrukturen dieses riesigen Amphitheaters.

Foto

Die Ausformkräfte der Natur haben in den Pink Cliffs des Markagunt Plateau ein 600 m tiefes und 3 Meilen Durchmesser messendes Wunderland aus Stein geschaffen. Der hohe Eisen- und Mangangehalt in den Kalksteinschichten ist verantwortlich für die unerwartet kräftigen  Farben. Als hätte ein Maler mit seinen schönsten und ausdruckvollsten Farben die Felsen angepinselt. Am Rim suchen wir uns immer wieder neue Standorte und sind schlichtweg begeistert von diesem National Monument im Hochland von Utah.

Mit einem tippen auf die Uhr mahnt Frank schliesslich zum Aufbruch, es warten weitere Aussichtspunkte und der Alpine Pond Trail. Die Aussichten am Sunset View Point auf 3156 m Höhe sind ähnlich spektakulär.

Foto

Wir blicken jetzt in den Arch Creek. Die Felsabbrüche sind beinahe vollständig verwittert, ein steil abfallender, purpur-weiss-rot-gestufter Abgrund auf dem tiefgrüne Nadelbäume für einen weiteren intensiven Farbtupfer sorgen.



Felsstufe um Felsstufe in den wundersamsten Farben und Formen fallen die Cedar Breaks ab und erneut vergeht viel Zeit, bis wir uns von diesem Anblick lösen und zum nächsten Viewpoint weiterfahren.

Am Chessmen Ridge Overlook zeigten sich die Cedar Breaks kaum minder farben- und formenreich, aber zusätzlich dominieren hier weitläufige Wälder bis zum Horizont.



Der Chessmen Ridge Overlook ist gleichzeitig der südliche Trailhead für den Alpine Ponds Trail. Für diesen achtförmigen Trail, entlang von Borstenkieferständen zu einem malerischen Teich schnüren wir jetzt die Wanderschuhe und laufen alsbald auf dem unteren Trail durch dichten Kiefernwald, der sich ab und zu lichtet und weitere Ausblicke in die Cedar Breaks Abbrüche freigibt.

Foto

Nach etwa 1 Meile erreichen wir die spiegelnde Wasserfläche des Alpine Pond, der vom Rattle Creek gespeist wird.



Von hier führt der Trail durch Kiefer-, Fichten- und Espenwälder zum nördlichen Trailhead am Scenic Drive.

Foto

Über den oberen Trail laufen wir zurück zum Alpine Pond und ab dort ebenfalls den oberen Trail zurück am Auto. Zwischendurch stoppen wir immer mal wieder für ein paar Fotos. Vor allem die Espen im gelben Farbenkleid des Indian Summer haben es uns angetan.



Mit knurrendem Magen kommen wir zurück zum Auto und stellen fest, dass ich kein schönes Foto von den Borstenkiefern zustande gebracht habe. Mit einem leichten Brummeln führt Frank mich zur nächstgelegenen Bristlecone Pine, doch die ist genau so zersaust wie die anderen Exemplare und nicht wirklich fotogen. Vom Chessmen Ridge Overlook fahren wir zunächst zurück in Richtung Visitor Centre, um auf der neben dem Campground gelegenen Picnic Area ein spätes Mittagessen zu uns zu nehmen. Es gibt noch reichlich freie Tische und wir verpflegen uns mit Putenaufschnitt, Weissbrot, etwas Obst und bei den Temperaturen ohne Eis kühl gebliebener Cola. Vor der Weiterfahrt über den Cedar Breaks Scenic Byway nach Panguitch legen wir noch einen Abstecher zum North View Point ein.

Foto



Hier mischt sich in das rosa, rot, weiss, purpur noch ein zarter Gelbton und die Aussichten oberhalb des Highleap Canyons sind gewaltig.

Foto

Foto

Ganz in der Nähe liegt der Trailhead des Rattlesnake Creeks, einem weiteren Trail in die Ashdown Gorge Wilderness. Bei nahender Unwetterfront über Utah bleibt diese Wildnis für uns vorläufig unbekanntes Terrain und wir fahren über den Brian Head-Panguitch Lake Scenic Byway (SR 143) durch den Dixie National Forest in Richtung Panguitch um Morgen in Escalante eine Wanderung zu starten. Malerische Espenstände mit beginnender Herbstlaubfärbung verführen uns immer wieder zum Anhalten und fotographieren.

Foto



So dauert es eine ganze Weile bis wir den Panguitch Lake erreichen. In der Nähe des Sees finden wir in einer spitztürmigen Mormonenkirche ein reizvolles Fotomotiv

Foto

und biegen wenig später auf die Lake Shore Road ein.



Auf den weitläufigen Wiesen am Seeufer grasen neben Rindern auch ein paar Rehe. Ausserdem rastet ein Schwarm Kanadagänse am See. Die Zeit drängt: zum Sonnenuntergang möchten wir gerne im Kodachrome State Park unser Zelt aufschlagen. In Joe’s Main Markt in Panguitch kaufen wir zwei Pork Choin Lops, frischen Salat und Röstis für die Pfanne. Nach einem Stopp an der Lublin Cabin fahren wir weiter über die US 89 und anschliessend über eine der schönsten Panoramastrassen des Südwestens: den Journey through Time - Scenic Byway (SR 12). Den Teilabschnitt zwischen der Kreuzung mit der US 89 und Bryce Canyon sind wir im Jahr 2000 gefahren und die Erinnerung daran ist ziemlich verblasst.

Zur Golden Hour nähern wir uns dem Red Canyon und vergessen sind die Planungen den Sunset im Kodachrome State Park zu verbringen.

Foto

Der Red Canyon lockt mit einem schönen Campground und roten Sandsteinfelsen, die an die Hoodoos im Bryce Canyon erinnern. Die rötlichen Felsen leuchten im schmeichelnden Licht der untergehenden Sonne besonders intensiv und wir stoppen wann immer eine Parkbucht die Gelegenheit dazu bietet.



Die grünen Kiefern bilden einen reizvollen Kontrast vor den roten Sandsteintürmchen und wir beschliessen spontan den Campground hier im Canyon anzufahren. Leider ist der bereits voll und wir unterhalten uns mit einem Camper der uns berichtet, dass er bereits seit 3 Tagen den Platz als Basislager für den Bryce Canyon und den Red Canyon nutzt und der Campingplatz in den letzten Tagen spätestens am frühen Nachmittag voll belegt war. Etwas enttäuscht fahren wir weiter. Über den bewaldeten Sandsteinhängen ist bereits der Mond aufgegangen.

Foto

Die bekannten Formationen Salt n’ Pepper,



die hoch oben auf einer Felswand thronen.

Foto

Wer will schon Chimneys im Kodachrome Basin wenn er schöne Fins im Red Canyon fotographieren kann.  ;)

Foto

Das obligatorische Foto am 2. Tunnel für das Frank den Trailblazer wegen Gegenverkehr auf dem Bild einige Male hin und her chauffiert.



Vorbei an der Abfahrt zum Bryce Canyon Highway und dem wuseligen Komplex am Rubys Inn geht die Fahrt in die Dämmerung weiter nach Tropic und Cannonville. Vorbei am längst geschlossenen GSENM-Visitor Centre fahren wir die South Main Street bzw. Kodachrome Drive. Auf halben Weg sprengt ein Schild erneut unsere Übernachtungspläne: „Campground full“ lautet die ernüchternde Meldung vor dem Kodachrome State Park.

Allmählich wird es dunkel. Bis wir den 2 Meilen westlich des Ortes Escalante gelegenen State Park Escalante-Petrified Forest erreichen ist es stockdunkel. Im Schein der Autoscheinwerfer und der Stirnlampen beginnen wir mit der Stellplatzsuche. Es gibt noch einige wenige freie Plätze und wir besichtigen zunächst unseren Stellplatz vom letzten Jahr. Der Platz wird von einem grossen Haufen Erde und Gestein blockiert, zusammengeschobenes Geröll, dass schwere Regenfälle über den Campingplatz gespült haben. Tiefe Rinnen durchziehen den Boden wo letztes Jahr noch unser Zelt  stand. Auch der Nachbarplatz wo letztes Jahr die Kanadier zelteten ist mit einigen Furchen und Rinnen durchzogen.

Dafür entdecken wir, dass eine Campsite an der dem Stausee zugewandten Seite frei ist und wir pflanzen unser Zelt in eine lauschige Nische zwischen die Büsche. An der Self-Registration Station füllen wir das Campingpermit direkt für 2 Nächte aus und platzieren das Bargeld im Umschlag in den Behälter. Anschliessend holen wir uns für ein paar Dollar ein Bündel Feuerholz vom Sammelplatz und entfachen ein Campfire und kümmern uns um unser Abendessen: gegrillte Pork Choin Lops mit Salat und Rösti. Dazu eine Flasche Moscato California.

Die Duschen schliessen um 23.00 Uhr und um 22.30 Uhr verschwinden wir unter der Dusche und sitzen anschliessend noch eine Weile auf der Bank vor dem Zelt und schauen dem Feuer beim Niederbrennen zu bevor wir uns rundum zufrieden mit dem Tag ins Zelt kuscheln.

Übernachtung: Escalante-Petrified Forest State Park 16 $
Gefahrene Meilen: 130 Meilen

Gruss Kate
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Na, wenn ich diesen Tagesbericht so lese, dann denke ich mir, ihr hättet einen Zeitkredit gebraucht, um überall so aus dem Vollen schöpfen zu können, wie ihr es euch gewünscht hättet. War bestimmt schwer sich loszureißen, soi wie sich das liest!

Kann nicht mal jemand so eine Zeitkreditkarte erfinden? :lol:

Canyoncrawler

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Na, wenn ich diesen Tagesbericht so lese, dann denke ich mir, ihr hättet einen Zeitkredit gebraucht, um überall so aus dem Vollen schöpfen zu können, wie ihr es euch gewünscht hättet. War bestimmt schwer sich loszureißen, soi wie sich das liest!

Kann nicht mal jemand so eine Zeitkreditkarte erfinden? :lol:
Hallo,

ich würde das Projekt "Zeitkreditkarte" unterstützen.  :lol:

Die bräuchten wir nämlich dauernd. Ich habe immer mehr Marker zu Wunschhikes im Wanderführer als Zeit und Gelegenheit.
Wenn keine Unwetter in Utah gemeldet gewesen wären, hätten wir in Cedar Breaks zwischenübernachtet.
Die Ashdown Gorge Wilderness interessiert mich nämlich sehr.
In der Wikipedia habe ich jetzt über Cedar Breaks gelesen, dass man überlegt, Gebiete aus der angrenzenden Wilderness einzugliedern und dem Monument den National Park Status zu verleihen. Ich weiss aber nicht, ob das stimmt.
Gruss Kate
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Sedona

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So jetzt bin ich Dir und Frank auch endlich nach Utah gefolgt. :D
Interessant Dein Eindruck von der Cathedral Gorge. Diese Location hatte mir ja mal dichtestes Schneetreiben am Pass am Weg dorthin vermiest und seither hat sie sich nie mehr einbauen lassen in den Plan.
Kate, wie darf man sich eigentlich diese "Slots Canyons" dort vorstellen? Sind die hoch, groß und lang oder auch nur Miniaturausgaben (wie z.B. auf dem unteren Bild einfach rechts rein)?

Deine Fotos sehen übrigens ganz und gar nicht nach "Enttäuschung" aus und ich kann mich mannimanta nur anschließen:   :wink:

Cathedral Gorge sieht doch sehr gut aus.
Besonders dieses Foto hat es mir angetan:



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Hi Isa,

schön dass Du uns eingeholt hast.  :D

Zitat
Kate, wie darf man sich eigentlich diese "Slots Canyons" dort vorstellen? Sind die hoch, groß und lang oder auch nur Miniaturausgaben (wie z.B. auf dem unteren Bild einfach rechts rein)?
Auf dem Bild das ist nicht der Eingang zu den "Caves".
Es steht ein Schild dran und ein recht breiter Trail führt zwischen die Felsen.
Die Tunnelpassagen sind unterschiedlich breit, manche ziemlich enge Spalten wo man sich durchquetschen muss, manche Stellen breit, dazwischen immer wieder einige sehr einfache Felsstufen zu überwinden. Mehr als mannshoch sind die Felswände hier auch, da sie in die hinteren "Klippen" hineinführen. Von der Länge her einschl. der Seitengänge schätze ich die auf insgesamt weniger als 1/2 Meile. Diese "Narrows" haben uns im Park am besten gefallen.
Ich spendiere mal ein paar Fotos aus den "Caves" wo wir drauf sind, dann sieht man die Grössenverhältnisse besser:
http://666kb.com/i/azwi5sgas3klouzoh.jpg
http://666kb.com/i/azwi84vl4mtrwkw81.jpg
Der Eingang:
http://666kb.com/i/azwiae6am04qglyxt.jpg
Felswände und Boden:
http://666kb.com/i/azwibdiz5ciod1b8h.jpg
Nahaufname vom rauen und bröckeligen Gestein:
http://666kb.com/i/azwic96k6geyxsdgh.jpg

Vorne sind die Felsen aber teilweise ziemlich mickrig, daher war ich auch enttäuscht, da ich mir das Ganze einfach gewaltiger vorgestellt hatte:
Hier auf dem Foto sieht man zwei Personen zwischen den Felsen zum Grössenvergleich. Wobei die schon bei den grösseren Formationen stehen.  :?
Der Park war einfach anders als erwartet. Von Fotos und vom Besuch des Cathedral Valleys in Utah hatten wir wohl überzogene Erwartungen von gigantisch grossen Kathedralen und waren daher enttäuscht.
Einen Umweg würde sich dafür meiner Meinung nach nicht lohnen, wer aber in der Nähe ist...
Es gibt sicher Parks wo weniger zu sehen ist, aber für uns hat einmal gereicht.  :wink:
Gruss Kate
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Katja

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Also einen Besuch der Caves stelle ich mir schon ganz spaßig vor.

Mit falschen Erwartungen kann ein Besuch vor Ort natürlich schon mal enttäuschend sein.
Gute Fotos können schon mal über die Realität hinwegtäuschen.

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Liberty

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Schöner Bericht vom Cedar Breaks NM. Wir haben mal mit dem Wohnmobil auf dem Campground übernachtet und waren dann zum Sonnenaufgang am Rim. Wann immer es in unsere Route paßt, fahren wir dort vorbei.

Cathedral Gorge kommt dann schon mal mit auf die To Do Liste.

Nur über den Namen eures Essens bin ich gestolpert, ich nehme mal stark an, ihr habt Pork Loin Chops gegrillt  :essen: :think: :pfeifen:

Liebe Grüße und hoffentlich baldige weitere Inspirationen,

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

Reisen ist tödlich für Vorurteile (Mark Twain)

Palo

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Nur über den Namen eures Essens bin ich gestolpert, ich nehme mal stark an, ihr habt Pork Loin Chops gegrillt  :essen: :think: :pfeifen:

Nach ein paar Glaeschen Wein aendert sich manches  :lol: :lol: :lol:
Gruß

Palo

Canyoncrawler

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Nur über den Namen eures Essens bin ich gestolpert, ich nehme mal stark an, ihr habt Pork Loin Chops gegrillt  :essen: :think: :pfeifen:

Nach ein paar Glaeschen Wein aendert sich manches  :lol: :lol: :lol:

 :lol:

Echt, wieder was gelernt. Ich hätte gewettet die heissen Pork Choin Lops (auch ohne Wein :wink: ).  :oops:
Der Angestellte hinter der Theke im Main Market hat uns verstanden.  :lol:

Zitat
Liebe Grüße und hoffentlich baldige weitere Inspirationen,
Der nächste Bericht ist noch nicht ganz fertig, evtl. bis Mitte der Woche.
Gruss Kate
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Tag 14 – Freitag, 21.09.2007:

Escalante – GSENM – Escalante

Nach ruhiger Nacht erwartet uns ein noch beinahe wolkenloser Schönwetterhimmel. Von der Regenfront noch keine Spur. Kurz bevor wir aufbrechen wollen, kommt der Platzwart mit seinem Elektrowagen angefahren und wir haben ein Problem.  Der freundliche ältere Herr macht uns darauf aufmerksam, dass an der Site ein Schild ist, dass man Campingpermits per Selbstregistrierung nur für eine Nacht lösen kann und fragt, ob wir das Schild nicht gesehen hätten. Haben wir nicht in der Dunkelheit. Der idyllische Stellplatz ist für heute reserviert und wir müssen einen neuen Stellplatz wählen und das Zelt umbauen.



Die meisten Plätze sind noch belegt und die Auswahl ist gering. Wir entscheiden uns für den Platz über unserem letztjährigen Stellplatz und hängen unser Campingpermit dort an den Pfosten. Wieder kommt der Camphost angefahren, ein grauhaariger Herr den ich auf etwa 70 Jahre schätze. Er zeigt sich sehr besorgt aufgrund unserer Wahl. Für heute Nacht wären schwere Regenfälle vorausgesagt und über den Stellplatz würden dann ganze Sturzbäche rinnen. Hier könnten wir nicht stehen bleiben. Er schaut auf seine Liste welche Plätze heute frei werden und schickt uns zur Besichtigung in die obere Reihe. Uns läuft langsam aber sicher die Zeit davon. In der oberen Reihe ist erst ein Platz frei geworden, auf den anderen Plätzen sind die Camper gerade beim Frühstück oder Abbau. Als wir ihm von unserer Wanderung erzählen und dass wir jetzt bald aufbrechen müssen, bietet der Host uns an, unser freistehendes Zelt später umzusetzen, doch wir möchten das Zelt lieber selbst umbauen und sicher verankern.

Wir nehmen den frei gewordenen Platz in der oberen Reihe, auch wenn er nicht schön ist und möchten endlich zum Wandern fahren. Noch immer können wir nicht los, der Host hat sich mit seinen Reservierungen geirrt, die Campsite ist für die nächste Nacht vergeben. Frank schlägt vor, ganz abzubauen und am Abend nach einem freien Platz zu suchen. Ich willige ein. Gerade als wir die Schlafsäcke aus dem Zelt räumen, wird im oberen Bereich ein Stellplatz frei der nach Aussagen des Hosts nicht reserviert ist. Wir ziehen die Heringe aus der Erde und schaffen das Zelt mitsamt den Isomatten auf die frei gewordene Site,  schlagen hastig ein paar Heringe ein, falls der Regen schon früher kommen solle, teilen dem Host unseren neuen Stellplatz mit und verlassen fluchtartig den Campground, Bevor er evtl. feststellen kann, dass er sich ein zweites mit seinen Reservierungsaufzeichnungen vertan hat.  :wink:

Es ist inzwischen 9.30 Uhr und wir haben noch keine Info zum Zebra Slot Canyon eingeholt. Am Visitor Centre stoppen wir und werden von einer freundlichen Dame am Rangerpult des BLM in Empfang genommen. Ich habe meine Zweifel, dass die ältere Dame mit dem gepflegten weissen Haar uns etwas über den Zustand des Zebra Slots sagen kann doch im Gespräch erweist sie sich als gut informiert. Flash Flood-Warnungen bestehen keine, sie kann uns allerdings nicht sagen, ob im Zebra Slot Wasser steht. Am letzten Wochenende hätte es in der Gegend stark geregnet, sodass wir wahrscheinlich mit Wasser rechnen müssten. Gestern wäre ein Hiker zum Zebra Slot aufgebrochen, sie hätte aber keine Rückmeldung erhalten.

Wir haben noch eine Alternative für die Wanderung, den Broken Bow Arch in der Willow Gulch. Die BLM-Angestellte ist begeistert, „a really beautiful Natural Arch“. Auch hier müssten wir mit nassen Füssen rechnen, da der Bach mit Sicherheit Wasser führen würde. Auf der Parkkarte zeigt sie uns den Trailhead und wünscht uns einen sicheren Trip. An der Tankstelle am Ortsausgang tanken wir den Trailblazer noch mal voll und biegen wenig später in die unbefestigte Hole-in-the Rock Road ein. Binnen der nächsten 9 Meilen müssen wir uns für eine Wanderung entscheiden und wir diskutieren das Für und Wider von Zebra Slot mit Tunnel Slot. Zebra Canyon ist Franks besondere Wunschwanderung, aber er schlägt aufgrund des Zeitverlustes durch den Stellplatzwechsel den Broken Bow Arch vor. Lieber einen spektakulären Arch als im Slot wegen hohen Wasserstand umkehren müssen. Im Grunde ist er auch ein Fan von gewaltigen Steinbögen und wir fahren beide zufrieden die Hole-in-the-Rock Road hinunter.



Zur Abwechslung sitze ich mal hinter dem Steuer und Frank schaut sich die Landschaft an und filmt aus dem Auto heraus. Bis zum Trailhead der Willow Gulch sind mehr als 40 Meilen zu fahren, die Piste ist aber in einem guten Zustand und so nähert sich der Tachozeiger immer mal wieder der 55 mph-Marke bevor Frank die Geschwindigkeit mit einem „fahr langsamer“ einbremst. Wir passieren die Trailheads des Harris Wash, Egypt, Dry Fork und dann bringt Frank mich mit einem energischen „Anhalten“-Ruf zum stehen. Ich trete auf die Bremse und mit blockierenden Rädern rutschen wir noch ein kurzes Stück bis der Trailblazer zum Stillstand kommt. „So heftig hättest Du nicht zu bremsen brauchen“, meint Frank. Ich noch immer ahnungslos warum ich anhalten soll, folge ihm aus dem Auto heraus. Frank hat etwas neben der Strasse gesehen und als wir hinkommen schlängelt sich eine Gopher- oder Bullsnake zwischen den Büschen am Strassenrand entlang.

Foto    (Achtung, Schlange!)

Wir verfolgen die Schlange mit den Augen und der Kamera bis sie zwischen den Büschen verschwindet und setzen die Fahrt fort. Ab dem Hurricane Wash wird die Piste wird allmählich etwas ruppiger, das trockene Flussbett ist tief eingeschnitten und ich fahre vorsichtig durch. Insgesamt ist die Piste aber noch immer ausgezeichnet zu fahren. Am Dance Hall Rock (etwa 38 mls ab Highway) stoppen wir kurz um uns den Felsmonolithen anzuschauen, den die Mormonen auf ihrer Reise zum Colorado bei einer Rast als Tanzplatz auserkoren hatten.

Foto  

Die Sonne steht hier ziemlich ungünstig zum fotographieren und nach kurzer Erkundung fahren wir die restlichen Meilen bis zum Trailhead den wir über die kurze, ausgefahrene Fahrspur der BLM Road 276 erreichen. Am Parkplatz steht ein weiteres Fahrzeug, wir raffen unsere Rucksäcke zusammen, kontrollieren noch einmal den Inhalt (Getränke, Verpflegung, Tevas, Notfallausrüstung, Karte, Kompass und GPS an Bord), tragen uns im Trailregister ein und öffnen anschliessend direkt wieder den Rucksack, angeln nach den Kameras, um den massiven Hoodoo am Canyonabstieg zu fotographieren/ filmen.



Die Schwerkraft hilft uns beim Abstieg den sandigen Hügel hinunter zum Canyonboden.



Auf halben Weg stoppt Frank mich mit einem beschwörend eindringlichen „bleib sofort stehen“. Ängstlich lausche ich ob etwas rasselt, schaue nach vorne und auf die Seite unter die Büsche - in der Erwartung dort eine Klapperschlange zu sehen oder zu hören. Stattdessen, beordert Frank mich zurück. Ich, noch immer nicht wissend, was los ist, setze gehorsam 3 Schritte rückwärts. Direkt vor mir über dem Trail zwischen zwei Büschen, hängt in Kniehöhe ein feines Spinnennetz und eine nicht gerade kleine, gestreifte Spinne seilt sich genau in der Mitte des Weges ab.

Foto     (Achtung, Spinne!)

Beim nächsten Schritt wäre ich mit der Spinne unbekannter Spezies kollidiert. Nach einem Foto gehen wir aussen herum und erreichen nach wenigen Minuten den sandigen Boden der Willow Gulch.

Foto  

Die Sandsteinwände stehen weit auseinander und wir laufen komfortabel durch den von Büschen gesäumten trocken liegenden Wasserlauf. Wir erreichen eine Verzweigung und blättern die Beschreibung im Wanderführer von Peter Felix Schäfer nach. Anschliessend folgen wir dem Seitenarm des Willow Creek, der uns mit etwas Glück trockenen Fusses zum Arch bringen wird. Für trockene Füsse laufen wir gerne ein wenig länger, da man mit nassen und sandigen Füssen sich auch in den Tevas schnell mal Blasen läuft. Der Trail durch den Seitencanyon ist mit Steinmännchen markiert, nach ein paar hundert Metern kündigen hallende Stimmen weitere Wanderer an. Eine sechsköpfige Gruppe Backpacker kommt mit ausladenden Rucksäcken aus dem Canyon und rasten kurz als sie uns erreichen. Eine kurze Unterhaltung, sie sind seit 3 Tage unterwegs und jetzt beim Ausstieg. Sie finden die Gulch „phantastic“ und den Broken Bow Arch „wow“ und „gorgeous“. Nach dem was wir bisher von der Schlucht gesehen haben, können wir ihnen zustimmen und wir verabschieden uns, passieren Cottonwood-Bäume, in deren Wurzeln sich von der letzten Flut noch Gestrüpp verfangen hat.



Über einen deutlich sichtbaren Pfad verlassen wir das Flussbett und laufen über eine Anhöhe, vorbei an weiteren leuchtend grünen Cottonwood Bäumen, die vor den rötlichen Felswänden für reizvolle Farbtupfer sorgen. Nach der nächsten Biegung bewacht ein Gesicht im Stein den Trail.

Foto  

Wir queren viele Male den Flusslauf, folgen mühsam - aber trockenen Fusses - den Steinmännchen und sind inzwischen so lange unterwegs dass wir uns zu fragen beginnen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Ich lege einen Schritt zu, Frank ist am filmen und folgt mit einigem Abstand. Aufgrund von Fotos und Reiselektüre sind wir auf die Dimensionen des Arches vorbereitet. Dachte ich. Es geht um eine letzte Biegung und da ist er.



Urplötzlich kommt dieser gewaltige Steinbogen ins Blickfeld und der Anblick haut mich schier um. Ich bringe nur noch ein ungläubiges „Wow“ hervor. Frank fragt von hinten, was ist denn, bleibt aber dann genauso abrupt wie angewurzelt Stehen und sagt nur „Oh“, überrascht staunend. Wir schauen uns an, ein strahlendes Grinsen auf dem Gesicht und sind uns einig. Dieser Arch ist einfach nur gigantisch. Es mag noch Grössere geben, wie den Corona Arch. Da die gewundenen Canyonwände der Flusschleifen bis kurz vor dem Ziel den Blick darauf verstellen, bewirkt dieser spektakuläre Steinbogen einen ähnlich nachhaltigen A-ha- und Staun-Effekt wie der urplötzlich auftauchende Delicate Arch auf dem Plateau im Arches NP. Wir sind schlichtweg begeistert. Die Rucksäcke fallen bei erstbester Gelegenheit zu Boden und nur mit den Kameras bewaffnet suchen wir nach einer geeigneten Position um den Broken Bow Arch von seiner Schokoladenseite abzulichten. Broken Bow Arch mit Büschen,

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Broken Bow Arch mit Cottonwood Trees,



Broken Bow Arch mit von Bibern angenagtem Stamm,

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Broken Bow Arch mit Willow Creek und eine wunderschön gezeichnete Canyonwand rechts vom Arch.

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Wir rasten mit Blick auf den Arch und kauen jeder eine Banane und Energieriegel. Schnell schultern wir die Rucksäcke und suchen nach einer Möglichkeit zum Arch aufzusteigen. Links am Canyon besteht zunächst noch die Möglichkeit sich dem Arch zu nähern. Irgendwann wird das Felsplateau schmaler und schmaler und das Gelände abschüssig. Unter uns gähnt der Abgrund. Wieder retour. Der Willow Creek führt hier mehr als kniehoch Wasser und wir suchen nach einer Möglichkeit, trockenen Fusses bis unter den Arch zu kommen, laufen einen Hügel auf der anderen Seite des Bachbettes hinauf um dann festzustellen, dass wir hier auch nicht weiter kommen. Wieder ein Stück zurück entlang des Willow Creek und hier auf die andere Seite. Wir gehen unter einem breiten Felsüberhang entlang, ein hübscher Alkoven wo aus Felsspalten Pflanzen wachsen.



Auf dem sandigen Grund liegen Steine und Frank begutachtet diese, ob sie Anzeichen von Bearbeitung aufweisen. Obwohl die Steine nicht so aussehen, sind wir uns sicher, dass unter diesem natürlichen Überhang in der breiten, Wasser führenden Schlucht Indianer Zuflucht gefunden haben. Von der Seite verschwindet der Durchbruch allmählich aus dem Blickfeld und der Blick fällt auf den gekerbten Pfeiler des Steinbogens mit dem elefantenfussartigen Sockel.


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Kurze Zeit später nähern wir uns von hinten dem Arch und blicken durch die gewaltige Öffnung hinunter in den Willow Creek und auf die gegenüberliegenden Canyonwände.



Neugierig auf den weiteren Verlauf der Willow Gulch (in der Wanderbeschreibung steht, dass man dem Bachbett bis zum Lake Powell folgen kann), laufen wir weiter in den Canyon hinein, schauen um die nächste Biegung, sehen eine weitere Biegung, halten darauf zu und erblicken wiederum eine Biegung. Der Canyon gefällt uns hervorragend, aber wir müssen auch die Zeit im Auge haben, da noch eine weitere Wanderung geplant ist, auf die ich ungern verzichten möchte. 

Für den Rückweg, löse ich das eingeschaltete GPS vom Rucksack und aktiviere die Trackback-Funktion. Frank meint nur augenrollend, brauchen wir nicht, hilft mir aber dabei den Rucksack samt am Brustgurt eingeklinkten GPS wieder zu schultern. Wir haben jetzt wieder andere Einblicke in die Willow Gulch und ich bin mir zwischendurch nicht mehr sicher, wo wir hergekommen sind. Frank läuft zielstrebig voraus und das sich wiederholende leise Piepen des GPS bei Erreichen eines Wegpunktes bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unterbrochen von kurzen Stopps für einen Schluck aus der Trinkflasche laufen wir den Trail jetzt zügig zurück.

Nach Erklimmen des sandigen Hügels beim Ausstieg rasten wir eine Weile um Atem zu schöpfen, anschliessend trage ich uns im Trailregister aus. Nach uns hat sich ein weiterer Hiker eingetragen, der die Wanderung abgebrochen hat: „too many ponds“. Der kannte scheinbar nicht die Beschreibung durch den Nebencanyon, den wir sind trockenen Fusses vom Trailhead bis zum Arch und wieder zurück gelaufen. So lautet unser Eintrag auch:  “We did it with dry feet and we enjoyed the stunning Arch and the nice Canyon”.

Am Auto eine kleine Schrecksekunde: die Scheibe auf der Beifahrerseite fehlt. Schnell stellt sich heraus, dass wir vergessen haben, die Scheibe hochzufahren und so parkte das Auto mitsamt unserer Ausrüstung stundenlang offen und für jeden zugänglich. Durch die heruntergelassene Scheibe ist die Temperatur im Fahrzeug angenehm und die Coladosen in der Styroporkühlbox ohne Eis noch in erträglicher Trinktemperatur. Gierig stärken wir uns mit dem zuckerhaltigen Getränk und brechen alsbald auf zum nächsten Trailhead. Es ist bereits Abend, schätzungsweise noch 1 bis 1,5 Stunden bis Sonnenuntergang. Während Frank den Trailblazer zurück zur Hole in the Rock Road fährt, krame ich die Wegbeschreibung zum Sunset Arch heraus. Einige Beschreibungen geben als Parkplatz die Wassertanks an, direkt von der Forty Mile Ridge Road ist es aber noch etwas kürzer und ich tippe fleissig die Koordinaten des Arches in das „alte“ Garmin Etrex-GPS-Gerät, da ich den Umgang mit dem neuen Garmin Etrex Vista noch immer nicht sicher beherrsche und die Zeit für Übungen und Experimente zu knapp ist.

Wir folgen der Strassen bis zur Gabelung wo die sandige Spur zum Crack in the Wall der Coyote Gulch abzweigt. Hier wenden wir und fahren mit dem Trailblazer zurück in Richtung Hole-in-the-Rock Road. Als das GPS eine Entfernung von 1,7 und kurz darauf 1,8 Meilen Entfernung anzeigt, parken wir den Trailblazer am Rand der hier etwas breiteren Strasse mitten im beim graden aufgeschobenen Sand. Mit kleinem Rucksack in den wir hastig ein paar Getränkeflaschen laden, laufen wir kurz darauf in einem Höllentempo Cross-Country um noch vor Sonnenuntergang am Sunset Arch zu sein. Den direkten Weg können wir nicht nehmen, da das Gelände mit stachligen Sträuchern ziemlich zugewachsen ist. Da wo keine Sträucher sind, finden wir auch einige kryptobiotische Krusten im Sand und sehen zu, dass wir in der Eile nicht versehentlich hineintreten. Zwischendrin immer wieder getrocknete Kuhfladen, teilweise zerfallen, die müssen schon länger hier liegen. Noch immer sehen wir den Arch nicht und sind etwas beunruhigt, ob uns das GPS auch den richtigen Weg weist.

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Wir passieren einige schöne Felsformationen die wir in der Eile gar nicht richtig würdigen können. 

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Nach Sand folgt Slickrock und hier sehen wir plötzlich eine Formation die der Arch sein könnte. Wir nähern uns von schräg hinten, blicken also nicht direkt auf die Schokoladenseite, sondern auf die Rückseite. Über die Felsen laufen wir am Arch vorbei, steigen hinab und sehen den Arch von schräg vorne. 

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Die untergehende Sonne schmeichelt den Farben und das sanfte Licht sorgt für gelungene Fotos.



Wir erkunden und fotographieren den Arch von allen Seiten,

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wobei meine Lieblingsansicht die Durchsicht durch den Sunset Arch auf den Moonrise Arch ist.

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Der Arch ist grösser als erwartet, mehr als Mannshoch und von der sinkenden Sonne in strahlendes Orange-Braun getaucht. Die Speicherkarte glüht während ich den Auslöser drücke und Frank filmt mit dem Camcorder. Die Schatten werden länger und länger und wir müssen uns beeilen, wollen wir doch auch noch ein paar stimmungsvolle Erinnerungsfotos mit uns unter dem Arch.

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Emsiges Treiben trifft unsere Aktivitäten wohl am ehesten. Als wir alle Fotos geschossen glauben, setzen wir uns auf den Fels und warten. Der Wind frischt auf und plötzlich ist das Licht weg. Als hätte jemand die Sonne ausgeschaltet, sind die Farben plötzlich fad und weniger strahlend. Noch ein letztes Foto und wir überlegen, ob wir die kurze Strecke zum Moonrise Arch gehen sollen.



Frank drängt auf den Rückweg zum Auto, er möchte nicht die ganzen 40 Meilen bei Dunkelheit bis zum Highway fahren. Mit immer noch zügigen, aber jetzt nicht mehr gehetzten Schritten treten wir den Rückweg an, voller Freude über diesen gelungenen Tag. Unaufhaltsam bricht die Nacht heran und mit jeder Minute schwindet das Tageslicht. In einem tief eingeschnittenen Wash werden wir unfreiwillig gestoppt. Hier hat im Laufe des Tages jemand einen Teil der Stoßstange eingebüßt und die liegt jetzt quer in der Fahrspur. Ich springe aus dem Wagen und drehe das Plastikteil mit Metallhaken zunächst mit den Füssen, um keine unliebsame Überraschung mit Kriechtieren zu erleben, die darunter Zuflucht gesucht haben. Anschliessend befördere ich das Plastik an den Strassenrand, damit sich niemand die Reifen daran ruinieren kann.

Inzwischen ist es stockdunkel geworden, unsere Scheinwerferkegel erhellen die Fahrspur. Von rechts und links stürzen sich immer wieder todesmutige Kamikaze-Hasen und selbstmordgefährdete Kaninchen auf die Strasse. Die Nerven von Fahrer und Beifahrer sind bis aufs Äusserste gespannt. Ungern möchten wir eines der niedlichen Fellknäule platt fahren, aber die springenden, Hacken schlagenden Tiere machen es uns nicht leicht. Ständig tritt Frank voll auf die Bremse, der Trailblazer bleibt mit blockierenden Reifen immer wieder ganz knapp vor einem Kamikaze-Hase stehen. Immer wieder springen die niedlichen Eselhasen und Wüstenkaninchen aus dem Dunkeln in den Lichtkegel und können sich nicht für eine Laufrichtung entscheiden. Ich fange an zu zählen. Das Motto des Abends könnte lauten: 40 Meilen – 40 Hasen. Bei etwa 40 wagemutigen Felltieren höre ich mit dem Zählen auf  und noch unzählige Vollbremsungen später und einer Überlebensrate von 100% bei den Hasen und Kaninchen, sind wir wieder auf Asphalt und folgen der der SR 12 durch Escalante in den Park.

Etwa 22.00 Uhr erreichen wir unseren Stellplatz auf dem State Park Campground. Vor dem Abendessen springen wir schnell unter die Dusche und anschliessend köchelt ein Nudelgericht aus der Konserve auf dem Gaskocher und zwei gesättigte und sehr zufriedene Canyoncrawler schlüpfen wenig später in die Schlafsäcke.

Gefahrene Meilen: 105 Meilen
Übernachtung: Escalante-Petrified Forest State Park 16 $

Gruss Kate
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2000-09: 7xUSA West & Kanada
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Ihr müsst ja eine Engelsgeduld haben! Ich glaube, ich wäre spätestens bei der zweiten AUfforderung zum Stellplatzwechsel ausgerastet! :wut33:

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Ihr müsst ja eine Engelsgeduld haben! Ich glaube, ich wäre spätestens bei der zweiten AUfforderung zum Stellplatzwechsel ausgerastet! :wut33:

Zum Glück hatten wir das Zelt ja noch auf dem 1. Platz stehen, bis wir die finale Wahl getroffen haben.
Wenn wir das Zelt dauernd hätten ausräumen und über den Platz tragen müssen, wären wir auch nicht so geduldig gewesen.

Aber der alte Platzwart war wirklich sehr nett und seine Sorge beinahe rührend.

Komischerweise sind die Warte meistens aus Florida.
Ob es im Südosten nicht schön ist, dass die mit ihren komfortablen Wohnmobilen nach Utah und Arizona fahren um dort als Platzwart zu arbeiten ?   :D
Gruss Kate
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