Das Fotoproblem habe ich (etwas umständlich) gelöst. Es geht also weiter
18.03.2017
„Auf in den Yosemite!“, schallt es bei uns im Auto. Nach einem reichhaltigen und leckeren Frühstück im Hotel machen wir uns schnell fertig und springen in den Expedition um unsere Expedition in eines der am meisten erwarteten Ziele dieser Reise zu starten. Wilde Bären wollen wir sehen. Oder Hirsche. Zumindest aber diese knuffigen kleinen Fellknäule, die man aus diversen Reiseberichten hier kennt. Mal sehen, wer oder was uns so in diesem Park über den Weg läuft.
Aber erstmal heißt es Meilen fressen, denn vom Best Western zum Yosemite Village sind es immerhin 75km, dank der Straßenführung (Serpentinen im Wald) braucht man hierfür 1,5 Stunden einfach.
Wir fahren aber zunächst tanken und Sven nimmt die Option war, Bar zu zahlen. Die Zapfsäule akzeptiert die Kreditkarte nicht, weshalb man ja dann zweimal ins Häuschen muss. So etwas kann aber auch Vorteile haben, denn wir haben nicht wirklich etwas zum Essen in denPark mitgenommen und die Tankstelle bietet an, an Stelle von 50 Cent Wechselgeld eine Banane zu nehmen. X Gallonen und 3 Bananen später sind wir wieder on tour auf der CA-41.
Routiniert zeigen wir den National Park Pass vor und dann sind wir wie Boris Becker „drin“. Ganz einfach. Nach einigen Kurven und einem ewig langen Tunnel sind wir dann auch schon an unserem ersten Ziel: dem Tunnelview.
Auf dem Weg zum TunnelviewEin Stück ist es nochSieht man hier ständig: Gravitation am Beispiel von H2O-MolekülenHier konnten wir uns auch schon einmal darauf einstimmen, was wir auf jeden Fall den ganzen Tag sehen würden. Touristen. Unfassbare Mengen an Touristen. Asiaten, Europäer, gefühlt jede Nation ist hier vertreten, überall klicken Kameras, werden Urlaubsvideos gedreht und ständig soll man Fotos für andere machen. Glücklicherweise können auch wir ein paar Mal die eigene Kamera auslösen, beschränken uns aber auf ein paar obligatorische Selfies und genießen ansonsten den Blick in Richtung Half Dome.
Wer erkennt's?Recht schnell geht es dann weiter, immer in Richtung Village, immer wieder unterbrochen von dem einen oder anderen Stop um die sehr beeindruckende Aussicht in Ruhe genießen zu können und nicht ständig Gefahr zu laufen, von der Straße abzukommen, weil der Blick nicht auf selbiger sondern der Umgebung ruht.
In der Nähe vom Sentinel Beach beschließen wir dann eine kleine Runde zu laufen, denn dafür sind wir ja hier. Auch die sehr frischen 11 Grad können uns nicht abhalten und so spazieren wir eine gute Stunde, genießen die gute Luft und die Tatsache, dass nicht so viele andere Leute auf diese Idee gekommen sind. Dafür entdecken wir ein paar gefiederte Freunde und das eine oder andere Fellknäul. Wildlife pur.
Am Sentinel Beach......darf man nicht vom Beckenrand springen.Etwas gefiedertesEndlich im Village angekommen, fragen wir uns, wo es denn eigentlich ist. Hier reiht sich Campingplatz an Parkplatz an Campingplatz, zwischendrin stehen ein paar flache Gebäude, aber nichts, was wir unbedingt als Ortschaft identifizieren könnten. Vielleicht hat uns der Name hier in die Irre geführt oder wir sind noch nicht nationalparkerfahren genug. Aber wie auch immer, die Lower Falls erwarten uns, deshalb stellen wir das Auto auf dem Parkplatz 4 ab und laufen über den Valley Loop Trail vorbei an Kletterern, staunenden Kindern und vielen Spaziergängern zu den Wasserfällen. Je näher wir herankommen, umso mehr Leute werden es die abrupt stehen bleiben um den besten Winkel für Fotos zu bekommen. Wir entwickeln Techniken im Slalomlaufen und im Erkennen von plötzlich auftauchenden Hindernissen, wie sie sonst nur die Fahrzeugindustrie im Zusammenhang mit autonomen Fahren kreieren kann.
Über vereiste Wege kommen wir zum „Landeplatz“ des Wassers des Lower Falls, der Weg nach oben ist auf Grund der Witterung leider noch gesperrt. Auf höher gelegenere Ziele hatten wir uns von vorne herein keine großen Hoffnungen gemacht.
Immerhin ein Bild gelingtSpätestens auf dem Rückweg zum Auto sind wir heilfroh, schon recht früh gefahren zu sein. Ein Reisebus nach dem anderen quält sich durch das Village, alle Parkplätze wirken hoffnungslos überfüllt und es fühlt sich an, wie für einen Lachs in Richtung Laichgrund - wir laufen komplett gegen den Strom an Menschenmassen, die alle zum Lower Falls wollen.
Das Wildlife versteckt sich (fast) erfolgreich...... tritt dann die Flucht an...... wähnst sich dann in Sicherheit. Wir erwischen es aber doch (mit der Kamera).Eigentlich wollten wir hier im Village etwas verweilen, beschließen aber, dass es uns hier etwas zu voll und etwas zu wenig spannend ist, weshalb wir in Richtung Valley View machen. Ich erinnere mich noch grob daran, dass wir irgendwann links über eine Brücke müssen und sehe auch eine weiter vorne, Katja ist aber als Navigatorin überzeugt, dass wir weiter geradeaus müssen. So fahre ich etwas länger geradeaus und komme irgendwann am El Portal vorbei. Da wir gerade den Park verlassen haben (und ich dem Parkwächter ebenfalls eine gute Fahrt gewünscht habe…) halte ich kurz an der Seite an und gucke selbst auf die Karte. Meilenweit verpasst. Aber was solls, Ärger bringt ja nichts und auf Umkehren haben wir beide nicht wirklich viel Lust. Stattdessen beschließen wir, einfach „unten rum“ zurück in Richtung Oakhurst zu fahren und zu sehen, was wir so auf dem Weg interessantes entdecken.
Und tatsächlich, das Navi schickt uns über die Ca-140 an Briceburg vorbei bis zum Midpines Park, wo es als beste Route den Weg über die Triangle Rd. auswählt.
Diese Straße ist wunderbar zu fahren, vermutlich für Motorradfahrer aller Couleur ein Highlight, denn sie ist eng, kurvenreich und gut ausgebaut. Genutzt wird sie von uns und vielleicht drei anderen Autos, die uns im Verlauf bis zum Golden Chain Highway entgegenkommen.
Durch Nipinnawasee und Ahwahnee kommen wir zurück nach Oakhurst und ruhen uns kurz im Hotel aus, bevor wir erneut auf die Suche nach ein paar Geocaches im Ort gehen. Heute sind wir leider wieder nicht so erfolgreich, wie wir uns das wünschen, aber das macht nichts. Wir entdecken ja dennoch tolle (und auch nicht so tolle) Ecken, die man ansonsten vermutlich nicht gesehen hätte.
Den Tag beschließen wir mit leckerem Essen, allerdings kann ich nicht mehr sagen, was es überhaupt gab. Vermutlich auf Selbstversorgerbasis aus der Kühltasche, Dosensuppen hatten wir in ausreichender Zahl in diversen Targets eingesammelt.
Die Route: