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Autor Thema: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010  (Gelesen 50559 mal)

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mrh400

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Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« am: 12.08.2011, 21:50 Uhr »
Hallo,

wollt Ihr mit in Canadas Osten? Wenn ja - zieht Euch warm an und nehmt eine Regenjacke mit  :shock: . Den Bericht hatte ich ja schon vor ewig langer Zeit versprochen, aber erst gestern bin ich mit den Bildern fertig geworden - und in die Galerie habe ich noch gar keine hochgeladen. Die Etappen können also manchmal etwas ruckeln :wink:.

Außerdem .... wo gehört der Bericht überhaupt hin? Es gibt Reiseberichte USA und Reiseberichte non-USA; Canada scheint bei der ersten Kategorie dabei zu sein, obwohl eindeutig nicht USA; bei den Berichten non-USA findet man nichts zu Canada, obwohl ... aber das hatten wir gerade schon. Offenbar hat auch hier im Forum die US-amerikanische Hybris zugeschlagen :wink:, wonach Amerika halt gleichbedeutend mit USA ist (oder umgekehrt?). In Ostcanada erfährt man aber, daß man in Amerika französisch spricht, völlig unbesorgt abends in Städten spazierengehen kann und der flächenmäßig gar nicht so große Nachbar im Süden durchaus kritisch beäugt wird.

Canadas Osten - Indian Summer

24.09.2010 – 17.10.2010


Prolog

Nach einigen USA-Touren wollten wir einmal etwas anderes – nämlich Kanada. Nachdem wir im Sommer 2009 den Nordwesten und die Westküste der USA bereist hatten (und dabei ein paar recht kühle und feuchte Etappen erlebten), wollten wir natürlich auch eine etwas andere Landschaft genießen, nämlich den Osten, möglichst zum Indian Summer (was noch kühlere und feuchtere Etappen mit sich bringen sollte). Der Reisebericht 2009 war noch nicht geschrieben, schon lief die gedankliche Planung auf Hochtouren. Das Flugziel war schnell klar: Montreal, weil von München aus direkt anzufliegen. Meilen hatten wir beide auch genug, aber schon im Laufe des November wurden die verfügbaren Flüge immer weniger, so daß ich schon am 15.11.2009 Business-Flüge reserviert habe (wobei ich da den Abflug schon auf einen Freitag statt Samstag legen werden mußte).

Ein erster Routenplan wurde am 18.01.2010 im Forum hier zur Diskussion gestellt – wie meist viel zu anspruchsvoll von den Fahrstrecken her gesehen. So flog alsbald die Umrundung der Gaspésie wieder raus, auch sonst wurde unter Zuhilfenahme der Diskussion hier (und in zwei anderen Foren) einerseits gestrafft, andererseits um Sehenswürdigkeiten angereichert. Das Auto bei Hertz habe ich am 06.02.2010 gebucht – wieder ein Standard-SUV. Abseits des Teers ist zwar nichts geplant – eher ein relativ hoher Stadtanteil, wo das Auto in der Hotelgarage bleibt –, aber die bessere Übersicht, das bequemere Ein- und Aussteigen sowie die kombimäßige Beladbarkeit haben mich zum Fan gemacht. Erstmals seit 2005 buchen wir drüben ohne Navi – das neue eigene Garmin Nüvi für das Zweitauto soll uns den Weg weisen. Die DVD mit den Nordamerikakarten ist bald gekauft, die Teilstrecken werden mit Mapsource relativ mühsam geplant (keine sehr bedienerfreundliche Software). Und schließlich stelle ich im August grummelnd fest, daß unsere Version keine Routen vom PC übernehmen kann. Also muß ich viele Viewpoints einzeln übertragen, damit wir uns drüben dann von Punkt zu Punkt hangeln können (übrigens nicht aus Mapsource sondern aus Google-Maps, das geht sogar ganz gut, aber nur einzeln und die Sortierung im Nüvi ist wieder relativ mühsam).

Meiner Mentalität entsprechend haben wir auch relativ früh angefangen, Quartiere zu suchen und zu buchen. Eine schöne Mischung von Stadthotels, B&Bs und sonstigen Quartieren. Tripadvisor und Google Street View haben hier wieder als Entscheidungshilfen herhalten müssen. Am 11.06.2010 war die – vorläufig – letzte Unterkunft fixiert.

Eine letzte Routenänderung gab es, als ich feststellte, daß die Fähre von Les Ecoumins nach Trois Rivières am 15.09.2010 für etliche Monate komplett eingestellt wird. Damit scheidet leider ein Besuch auf der Südseite des St Laurent an der Cote Basque aus: Der Umweg über die weiter östlich gelegenen Fähren wäre extrem zeitaufwendig, zumal die Nord-Süd-Querung zu unseren Terminen teilweise erst am späten Nachmittag stattfindet. Von Quebec aus nur hin und wieder zurückzufahren habe ich auch wenig Lust. Also wird das Manoir des Erables in Manosque storniert (schweren Herzens, die Küche dort soll besonders gut sein) und ein extensiverer Aufenthalt im Charlevoix mit weiterer Station in Beaupré geplant und am 01.09.2010 gebucht.

Nach alldem sieht die vorgesehene Route übrigens so aus:


(Erstellt mit DeLorme Street Atlas 2005)

Am Sonntag vor unserer Abreise packen wir die Koffer, damit der Donnerstagabend nicht in Hektik ausartet. Außerdem reserviere ich einen vergünstigten Parkplatz am Flughafen. Leider wird diesmal die „Rabattkarte“ nicht zugeschickt; man muß sie sich unter Vorlage der Reservierungsnummer bei der Parkleitzentrale abholen. Ob das jetzt generell so ist oder an der späten Reservierung liegt, weiß ich nicht. 700 Kanadische Dollar besorge ich am Dienstag, damit wir eine Grundausstattung in Bargeld haben – prompt steigt der Euro dann am Mittwoch. Irgendwann werden die Koffer dann nochmals teilweise umgepackt, nachdem ich realisiere, daß ich unsere Waschbeutel in den großen Koffer eingebaut habe, der aber gar nicht immer mit ins Hotel soll, sondern neben (und für den Flug in) der Kühlbox vor allem die Wäsche für den zweiten Teil der Reise aufnimmt. Also wird ein wenig umsortiert. Am Donnerstag schließlich checken wir online ein. Dazu muß ich nochmals die bereits im System hinterlegten Paßdaten eingeben, wohl um zu vermeiden, daß sich irgendjemand unbefugter unter der Buchungsnummer in den Flieger einschleicht. Komischerweise wird auf dem mit der Bordkarte übermittelten Passenger Receipt als Abflugzeit in Montreal 16.05 ausgewiesen. In der nochmals aufgerufenen Buchung steht aber immer noch 18.20. Ja, und nun kann es losgehen.
Gruß
mrh400

Angie

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #1 am: 12.08.2011, 21:57 Uhr »

Hallo!

Außerdem .... wo gehört der Bericht überhaupt hin? Es gibt Reiseberichte USA und Reiseberichte non-USA; Canada scheint bei der ersten Kategorie dabei zu sein, obwohl eindeutig nicht USA; bei den Berichten non-USA findet man nichts zu Canada, obwohl ... aber das hatten wir gerade schon.

In der http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=46250.msg207574#msg207574 gibt es, wenn man weiter hinunter scrollt, die Reiseberichte zu Westkanada und Ostkanada :wink:


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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mrh400

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #2 am: 12.08.2011, 22:21 Uhr »
Hallo Angie,

schon klar, aber wenn man wortklauberisch unterwegs ist  :wink:, wird unterschieden zwischen "Reiseberichten" und "Reiseberichten non-USA" - das Gegenteil von "non-USA" ist nun einmal "USA" und dort findet man dann Canada - sag das mal einem Kanadier  :wink: :lol:
Gruß
mrh400

Angie

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #3 am: 12.08.2011, 22:25 Uhr »

Hallöchen!

Nein, einem Kanadier will ich unsere Einteilung der Reiseberichte lieber nicht erklären :lol: :nixwieweg:


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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th0emu

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #4 am: 12.08.2011, 22:44 Uhr »
Super! Ein Reisebericht über Ontario & Quebec! Bin dabei.
Gruss   /   th0emu

Palo

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #5 am: 12.08.2011, 23:42 Uhr »

Kanada - da bin ich dabei :D

Gruß

Palo

mrh400

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #6 am: 13.08.2011, 16:56 Uhr »
Hallo,

wir fliegen jetzt halt mal los:

1. Tag Samstag Freitag 24.09.2010 (1) Flug MUC - YUL

Der Wecker klingelt überflüssigerweise schon um 6:30 – aber wir wollen den Tag total gemütlich angehen und haben deshalb lieber einiges an Reserve eingebaut. Geplant war eine Abfahrt um 8:00 Uhr (mit der geheimen Erwartung, daß es dann gegen 8:30 würde). Aber zu unserer eigenen Überraschung verlassen wir schon ein paar Minuten vor 8:00 die Tiefgarage. Bei schönstem Wetter, wenig Verkehr und etwa 12° C fahren wir zum Flughafen, wo wir kurz nach 8:30 eintreffen. Leider liegen die vergünstigten Parkhäuser im Bereich vom Terminal 1, so daß uns ein längerer Fußmarsch bevorsteht. Zunächst suche ich die Parkleitzentrale, die ich erst im zweiten Anlauf entdecke, weil man um eines der Restaurants herumkurven muß. Die zweite Parkkarte wird umgehend ausgehändigt, der Ausdruck mit der Reservierungsnummer abgestempelt.

Die erste Drehtür zum Terminal 2 blockiert, also müssen wir uns mit den Koffern wieder herausquälen. Die zweite läßt uns dann gnädigerweise hinein. Die Koffer werden wir am Business-Schalter verhältnismäßig schnell los. Die Dame am Schalter kann mit der Zeit von 16:05 für Montreal auch nichts anfangen.

Die Sicherheitskontrolle wird etwas aufwendiger. Im Foto- und Technikrucksack werden Wischproben von einigen der Utensilien genommen und der Rucksack vorsichtshalber auf einem Tisch hinter dem Laufband gelegt, damit ich damit nicht durchbrenne. Da gab es ja vor ein paar Monaten ein ziemliches Chaos in München. Scheint aber alles clean zu sein – nach kurzer Zeit wird der Rucksack freigegeben.

Wir gehen auf die Ebene H und suchen etwa um 9:00 Uhr die Businesslounge auf, wo wir Zeitung lesen. Marianne nimmt ein kleines zweites Frühstück ein und beide trinken wir noch einen Cappo. Kurz nach 10:00 verlassen wir die Lounge, um genügend Zeit für die zweite Sicherheitskontrolle zu haben – nur: wo ist die? Wieder was gelernt, für Kanada gibt es keinen zweiten Durchgang. Wir können direkt zum Gate und dösen halt dort etwas vor uns hin. Zwischenrein mache ich mal einen Fotografierrundgang und beäuge dabei auch unsere Maschine auf dem Vorfeld.



"Unser" Airbus A 330

Das Boarding beginnt ziemlich pünktlich um 11:15. Unsere Plätze 3H und 3K sind direkt hinter der Trennwand zur First, was wir als recht angenehm empfinden. Es gibt recht große Monitore in der Wand. Fast so pünktlich wie das Boarding ist der Start. Vorher gab es noch ein Glas Sekt für mich, während Marianne sich mit einem Wasser begnügt hat.

Wir werfen einen letzten Blick auf Freising, dann sieht man über Deutschland schon bald nach dem Start so gut wie nichts außer Wolken.


letzter Blick auf Freising

Erst im Küstenbereich reißt dann die Wolkendecke hin und wieder auf, so daß ein kurzer Blick auf die niederländische Küste möglich ist. Dann sieht man erst wieder ein paar Flecken von England und von Irland, wo das Meer offenbar mit Macht an die Felsküste peitscht. Relativ bald bekommen wir die Zollerklärung für Kanada, die schnell ausgefüllt ist.


Niederländische Küste bei Noorderhaaks


Heysham mit Atomkraftwerk (links unten)


Der südlichste Punkt Schottlands: Leuchtturm auf der Halbinsel Mull of Galloway


Küste von Nordirland bei Portrush mit Brandung


Der letzte Blick auf Europa - Malin Head auf der irischen Halbinsel Inishowen

Unterdessen haben wir einen Campari Soda als Aperitif genossen. Da wir wie letztes Jahr zur Wiesnzeit unterwegs sind, gibt es ein bayerisches Menüangebot mit Wurstsalat und Schweinshaxe. Wir wählen statt dessen die Alternative: geräucherten Saibling als Vorspeise und Zander mit Spinat als Hauptgericht. Dazu gibt es einen deutschen Riesling, der sehr fein ist. Erst Käse mit einem Glas Portwein und dann Nachtisch – Bayrisch Creme, sehr putzig zubereitet, sowie Kaffee beschließen die Völlerei. Die gebrannten Mandeln packen wir nicht mehr, wir stecken sie als Notvorrat ein.


"Wiesn-Nachtisch"

Marianne zieht sich eine Schnulze rein (Briefe an Julia), ich beginne mit dem Reisebericht und gönne mir ein Mittagsnickerchen. Während Marianne während des Films einschläft und so die Hälfte verpennt, werde ich durch einen Nießer in der Umgebung geweckt – aus war’s mit dem Schlaf.

Über dem Atlantik ist absolut nihts zu erkennen. Selbst Grönland versteckt sich völlig unter der Wolkendecke. Erst von Canada kann man ab und zu ein wenig Land erkennen, das ich später recht mühsam aber weitgehend erfolgreich mit Google-Earth identifizieren kann. Sobald wir den St.-Lorenz-Strom entlang fliegen, ist unten aber wieder nichts mehr zu sehen, bis wir in Montreal auf regenfeuchter Piste landen.


Goose River in Labrador

So, jetzt werden wir uns erst einmal auf den Weg aus der Maschine machen.
Gruß
mrh400

Stefanie_GZ

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #7 am: 14.08.2011, 11:34 Uhr »
Da fahre ich doch auch noch mit...Kanada steht auch noch auf meiner Wunschliste

IkeaRegal

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #8 am: 14.08.2011, 12:34 Uhr »
Ich sattel das Pferd und folge unauffällig.

Lizard

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #9 am: 14.08.2011, 13:23 Uhr »
Da bin ich doch auch gern dabei. Ich hoffe die Regenjacke wird nicht zu oft gebraucht  8)

sil1969

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #10 am: 14.08.2011, 16:04 Uhr »
Hallo,
ich komme auch mit. Wir wollen nächstes Jahr zwar in den Westen Kanadas, aber der Osten ist bestimmt auch sehr schön!
LG Silvia
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winki

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #11 am: 14.08.2011, 20:03 Uhr »
....na ja, abgesehen vom französischen Lebensstil, (nette Bistros, Restaurants) in Quebec ist es doch eher landschaftlich eine Mischung aus Schweden, Finnland und Norwegen, mit endlose Wälder und vielen Seen. Wo gegen es in Ontario wieder Very British zu geht. Wäre mal im Winter etwas, mit Ski-doo (Motorschlitten) oder Hundeschlitten - Wanderungen...  Im Juni - Juli hat man doch zu sehr mit Kanadas Osten heimlichen Wappentier zu tun, nämlich "kolibrigroße" Mücken und kleine schwarze Fliegen die richtige Löcher in die Haut stanzen....

Faszinierend für mich, durch die Geologische Lage, (etwa auf dem selben Breitengrad wie Bordeaux) wachsen hier Pflanzen richtig Üppig, die in Europa nur ein kümmerliches Dasein pflegen. Allerdings bedingt durch Erdachse herrschen hier komplett andere Bedingungen als in Europa. Viele Quebecer  sprechen auch nur von zweit Jahreszeiten, Sommer oder Winter und zwei Temperaturen heiß (34°, dieses Jahr) und  kalt.

mrh400

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #12 am: 14.08.2011, 20:55 Uhr »
Hallo,
keiner hat's gemerkt (ich auch erst jetzt bei der Fortsetzung :lol:), und das obwohl der Prolog einen ziemlich eindeutigen Hnweis enthält. Ja was nun? Immer noch nicht geschnallt?

Na gut, überschreiten wir die virtuelle Datumsgrenze :wink: und fahren am Freitag Nachmittag fort - der 24.09.2010 war nämlich mit Sicherheit kein Samstag :lol:

1. Tag Freitag 24.09.2010 (2) YUL - Montreal

Als wir aus dem Flieger in die Ankunftshalle kommen, laufen wir auf ein noch ziemlich leeres Gewirr von Absperrbändern zu, hinter denen ganz weit am Ende die Immigration-Schalter zu erkennen sind. Dort werden wir sehr schnell abgefertigt (im positiven Wortsinne) – kurze und freundliche Fragen. Dafür lassen die Koffer ziemlich auf sich warten – wie nach unseren Erfahrungen halt so üblich bei „priority“; das scheint nur für das Einladen zu gelten mit der Folge, daß sie beim Ausladen die letzten sind. Während der Wartezeit schnüffelt ein Hundsvieh an unserem Handgepäck herum, wohl ob sich darin verbotene Drogen befinden.

Der Zoll sammelt die im Flieger ausgefüllten Zettel kommentarlos ein und wir marschieren nach Verlassen der Ankunftshalle über die Straße in ein Parkhaus mit hölllisch lärmender Baustelle, um zu den Mietwagenschaltern zu kommen. Dort ist fast gar nichts los und wir bekommen einen Schlüssel und Vertrag in die Hand gedrückt mit der Anweisung, zu welcher Parkplatznummer wir gehen sollen. Auf dem Platz ganz am Ende der Reihe steht ein Riesengerät, wie mit der Kettensäge aus einem Holzblock geschnitzt, mit der Kantigkeit und dem optischen Charme eines Küchenbuffets, gefühlte 2 Meter hoch (in Wirklichkeit etwas über 1,80 zuzüglich Reling und Dachträgertraversen) – ein Jeep Commander in graumetallic. Über der zweiten Sitzbank sind Panoramafenster im Dach. Rückfahrkamera, Schiebedach und dritte Sitzbank sind weitere Ausstattungsmerkmale. Die dritte Sitzbank wird umgelegt, damit wir Platz im Kofferraum haben.


"Unser" Jeep Commander - kantig wie ein Möbelstück von Marktex

Auch ein Navi ist drin, das aber alles andere als bedienungsfreundlich ist, vor allem den Square Phillips nicht kennt. So packen wir das eigene Navi aus, das uns recht schnell Orientierung gibt und über unschöne Autobahnen mit viel Verkehr in die Stadt lotst. Nur am Schluß will es uns dort links abbiegen lassen, wo das partout verboten ist, so daß wir ein paar Ehrenrunden im dichten Stadtverkehr drehen bzw. schleichen, um dann doch zum Hotel Le Square Phillips Hotel & Suites zu kommen.

Wir geben das Auto dem Valet Service in die Hand und werden beim Check-In freudig damit begrüßt, daß wir ja auch die letzten beiden Tage dort verbringen wollen. Bei dem Hotel handelt es sich um einen umgestalteten historischen Gewerbebau eines renommierten Architekten (Ernest Cormier), in dem die Trägerkonstruktion in Zimmer und Gänge integriert wurde.


Le Square Phillips Hotel & Suites - Zimmer mit verblendeter Stahlsäulenkonstruktion

Unser Zimmer ist riesig (das Bild zeigt allerdings das Zimmer vor der Abreise, aber das erste Zimmer war durchaus ähnlich) und nach der Ankunft des Gepäcks machen wir uns auf den Weg zur U-Bahn, die in oder bei dem nahegelegenen Kaufhaus La Baie eine Station haben soll. Zuvor besichtigen wir aber noch schnell eine daneben gelegene Kirche – die Christ Chruch Cathedral. Die ist zwar neugotisch und damit gar nicht unser Geschmack, weist aber eine ganz hübsche und interessante Deckengestaltung auf.


Montreal Christ Church Cathedral

Danach bedarf es einige Sucherei, bis wir in dem unterirdischen Ladengewirr den verhältnismäßig versteckten Zugang zu U-Bahn gefunden haben. Am Automaten kaufen wir uns Tageskarten und fahren directement zum Botanischen Garten. Bei der Rückkehr an die Erdoberfläche stoßen wir aber zunächst auf das direkt daneben liegende imposante Olympiastadion, das zu einigen Fotos herausfordert.


Olympiastadion Montreal


Olympiastadion - Turm

Danach gehen wir in den Botanischen Garten, zunächst an einigen Halloween-Installationen vorbei.


Halloween- Geisterstühle im Botanischen Garten

Unser eigentliches Ziel ist aber der Chinesische Garten, um einem Tip aus diesem und anderen Foren nachzukommen. Im Herbst ist dort ein Laternenfest angesagt – „La Magie des Lanternes“. Überall sind dort die Magic Lanterns installiert – ziemlich bunt und mit den unterschiedlichsten Motiven von klassischen Laternen über Drachen bis zu ganzen szenischen Bildern. Auch ohne diesen Sonderevent ist der Chinesische Garten ganz hübsch angelegt.


Magie des Lanternes - hier noch (bzw. wieder) ganz dezent


Magie des Lanternes - Drachen gehören natürlich dazu


Magie des Lanternes - Kitsch as Kitsch can


Magie des Lanternes mit Olympiastadion im Hintergrund


Chinesischer Garten mal ganz ohne Laternen - eine ganz besonders hübsche Ecke

Mindestens ebenso hübsch ist direkt neben dem Chinesischen der Japanische Garten, der von Laternen verschont ist, dafür von den dazugehörenden fetten und leuchtenden Karpfen im Teich bevölkert ist.


Japanischer Garten - Zierkarpfen

Eigentlich müßte man warten, bis die Dämmerung voranschreitet, um die Laternen in voller Pracht zu genießen aber dazu fühlen wir uns nach dem Flug doch nicht mehr fit genug. Wir warten daher nicht, bis es dunkel ist, sondern gehen zurück zur U-Bahn und fahren mit einmal Umsteigen in Richtung Altstadt.

Dort machen wir uns auf die Suche zu einem im Internet entdeckten Restaurant: Chez l’Eipcier. Wir bekommen auch ohne Reservierung einen Tisch, da wir noch recht früh dran sind. In einem hübschen Ambiente mit rohen Ziegelwänden essen wir hervorragend zu Abend: sehr gutes Brot mit Oregano-Butter, putzige Amuse-Geules, Hummersuppe und Spargelvariation (Spargelsuppe mit Mandeln, Spargelsalat, eine Art Frühligsrolle mit Spargel und Pilzen und Hollandaise sowie ein Flan von Spargel und Ziegenkäse). Dazu gibt es einen weißen Burgunder im Glas. Anschließend machen wir noch einen Minirundgang durch die Altstadt, wackeln zur U-Bahn zurück und kommen mit wiederum einmaligem Umsteigen total geschafft im Hotel an.

21 km
Gruß
mrh400

Biggi

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #13 am: 14.08.2011, 21:20 Uhr »
Oh, wie schön, ein Reisebericht aus Kanada! Da bin ich doch mit dabei, groß genug scheint das Auto ja zu sein.

Gruß Biggi

Angie

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Re: Quebec und Ontario - Indian Summer 2010
« Antwort #14 am: 14.08.2011, 21:51 Uhr »

Hallo!

keiner hat's gemerkt (ich auch erst jetzt bei der Fortsetzung :lol:), und das obwohl der Prolog einen ziemlich eindeutigen Hnweis enthält. Ja was nun? Immer noch nicht geschnallt?

Na gut, überschreiten wir die virtuelle Datumsgrenze :wink: und fahren am Freitag Nachmittag fort - der 24.09.2010 war nämlich mit Sicherheit kein Samstag :lol:

Den falschen Wochentag habe ich in obigem Posting durchgestrichen und durch "Freitag" ersetzt :wink: Somit bleibt für all jene, die nachlesen, der Fehler sichtbar :wink:


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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