Hallo,
keiner hat's gemerkt (ich auch erst jetzt bei der Fortsetzung
), und das obwohl der Prolog einen ziemlich eindeutigen Hnweis enthält. Ja was nun? Immer noch nicht geschnallt?
Na gut, überschreiten wir die virtuelle Datumsgrenze
und fahren am Freitag Nachmittag fort - der 24.09.2010 war nämlich mit Sicherheit kein Samstag
1. Tag Freitag 24.09.2010 (2) YUL - Montreal
Als wir aus dem Flieger in die Ankunftshalle kommen, laufen wir auf ein noch ziemlich leeres Gewirr von Absperrbändern zu, hinter denen ganz weit am Ende die Immigration-Schalter zu erkennen sind. Dort werden wir sehr schnell abgefertigt (im positiven Wortsinne) – kurze und freundliche Fragen. Dafür lassen die Koffer ziemlich auf sich warten – wie nach unseren Erfahrungen halt so üblich bei „priority“; das scheint nur für das Einladen zu gelten mit der Folge, daß sie beim Ausladen die letzten sind. Während der Wartezeit schnüffelt ein Hundsvieh an unserem Handgepäck herum, wohl ob sich darin verbotene Drogen befinden.
Der Zoll sammelt die im Flieger ausgefüllten Zettel kommentarlos ein und wir marschieren nach Verlassen der Ankunftshalle über die Straße in ein Parkhaus mit hölllisch lärmender Baustelle, um zu den Mietwagenschaltern zu kommen. Dort ist fast gar nichts los und wir bekommen einen Schlüssel und Vertrag in die Hand gedrückt mit der Anweisung, zu welcher Parkplatznummer wir gehen sollen. Auf dem Platz ganz am Ende der Reihe steht ein Riesengerät, wie mit der Kettensäge aus einem Holzblock geschnitzt, mit der Kantigkeit und dem optischen Charme eines Küchenbuffets, gefühlte 2 Meter hoch (in Wirklichkeit etwas über 1,80 zuzüglich Reling und Dachträgertraversen) – ein Jeep Commander in graumetallic. Über der zweiten Sitzbank sind Panoramafenster im Dach. Rückfahrkamera, Schiebedach und dritte Sitzbank sind weitere Ausstattungsmerkmale. Die dritte Sitzbank wird umgelegt, damit wir Platz im Kofferraum haben.
"Unser" Jeep Commander - kantig wie ein Möbelstück von Marktex
Auch ein Navi ist drin, das aber alles andere als bedienungsfreundlich ist, vor allem den Square Phillips nicht kennt. So packen wir das eigene Navi aus, das uns recht schnell Orientierung gibt und über unschöne Autobahnen mit viel Verkehr in die Stadt lotst. Nur am Schluß will es uns dort links abbiegen lassen, wo das partout verboten ist, so daß wir ein paar Ehrenrunden im dichten Stadtverkehr drehen bzw. schleichen, um dann doch zum Hotel Le Square Phillips Hotel & Suites zu kommen.
Wir geben das Auto dem Valet Service in die Hand und werden beim Check-In freudig damit begrüßt, daß wir ja auch die letzten beiden Tage dort verbringen wollen. Bei dem Hotel handelt es sich um einen umgestalteten historischen Gewerbebau eines renommierten Architekten (Ernest Cormier), in dem die Trägerkonstruktion in Zimmer und Gänge integriert wurde.
Le Square Phillips Hotel & Suites - Zimmer mit verblendeter Stahlsäulenkonstruktion
Unser Zimmer ist riesig (das Bild zeigt allerdings das Zimmer vor der Abreise, aber das erste Zimmer war durchaus ähnlich) und nach der Ankunft des Gepäcks machen wir uns auf den Weg zur U-Bahn, die in oder bei dem nahegelegenen Kaufhaus La Baie eine Station haben soll. Zuvor besichtigen wir aber noch schnell eine daneben gelegene Kirche – die Christ Chruch Cathedral. Die ist zwar neugotisch und damit gar nicht unser Geschmack, weist aber eine ganz hübsche und interessante Deckengestaltung auf.
Montreal Christ Church Cathedral
Danach bedarf es einige Sucherei, bis wir in dem unterirdischen Ladengewirr den verhältnismäßig versteckten Zugang zu U-Bahn gefunden haben. Am Automaten kaufen wir uns Tageskarten und fahren directement zum Botanischen Garten. Bei der Rückkehr an die Erdoberfläche stoßen wir aber zunächst auf das direkt daneben liegende imposante Olympiastadion, das zu einigen Fotos herausfordert.
Olympiastadion Montreal
Olympiastadion - Turm
Danach gehen wir in den Botanischen Garten, zunächst an einigen Halloween-Installationen vorbei.
Halloween- Geisterstühle im Botanischen Garten
Unser eigentliches Ziel ist aber der Chinesische Garten, um einem Tip aus diesem und anderen Foren nachzukommen. Im Herbst ist dort ein Laternenfest angesagt – „La Magie des Lanternes“. Überall sind dort die Magic Lanterns installiert – ziemlich bunt und mit den unterschiedlichsten Motiven von klassischen Laternen über Drachen bis zu ganzen szenischen Bildern. Auch ohne diesen Sonderevent ist der Chinesische Garten ganz hübsch angelegt.
Magie des Lanternes - hier noch (bzw. wieder) ganz dezent
Magie des Lanternes - Drachen gehören natürlich dazu
Magie des Lanternes - Kitsch as Kitsch can
Magie des Lanternes mit Olympiastadion im Hintergrund
Chinesischer Garten mal ganz ohne Laternen - eine ganz besonders hübsche Ecke
Mindestens ebenso hübsch ist direkt neben dem Chinesischen der Japanische Garten, der von Laternen verschont ist, dafür von den dazugehörenden fetten und leuchtenden Karpfen im Teich bevölkert ist.
Japanischer Garten - Zierkarpfen
Eigentlich müßte man warten, bis die Dämmerung voranschreitet, um die Laternen in voller Pracht zu genießen aber dazu fühlen wir uns nach dem Flug doch nicht mehr fit genug. Wir warten daher nicht, bis es dunkel ist, sondern gehen zurück zur U-Bahn und fahren mit einmal Umsteigen in Richtung Altstadt.
Dort machen wir uns auf die Suche zu einem im Internet entdeckten Restaurant: Chez l’Eipcier. Wir bekommen auch ohne Reservierung einen Tisch, da wir noch recht früh dran sind. In einem hübschen Ambiente mit rohen Ziegelwänden essen wir hervorragend zu Abend: sehr gutes Brot mit Oregano-Butter, putzige Amuse-Geules, Hummersuppe und Spargelvariation (Spargelsuppe mit Mandeln, Spargelsalat, eine Art Frühligsrolle mit Spargel und Pilzen und Hollandaise sowie ein Flan von Spargel und Ziegenkäse). Dazu gibt es einen weißen Burgunder im Glas. Anschließend machen wir noch einen Minirundgang durch die Altstadt, wackeln zur U-Bahn zurück und kommen mit wiederum einmaligem Umsteigen total geschafft im Hotel an.
21 km