So jetzt folgt mein Reisebericht. Ich hoffe es steigen noch ein paar Leute mit ein und ich kann einen relativ hohen Takt halten. Übrigens wird nicht jeder Tag während der Arbeitszeit dort war, hier zu sehen sein. Manchmal gibt es einfach nichts Besonderes.
Mittlerer Westen im Sommer 2010 - Teil 12010 sollte ich geschäftlich für einige Wochen in Die USA gehen. Die ersten 5 Wochen war ich werktags natürlich eingespannt, allerdings hatte ich den Feierabend und die Wochenenden natürlich Zeit die Gegend zu erkunden. Die letzten 2 Wochen hatte ich Urlaub und führte einen Miniroadtrip durch. So sah das vom Ablauf her aus:
Zeitraum: 8.7.2010 – 27.8.2010
- 3,5 Wochen - Novi, Michigan
- 1 Woche - Florence, Kentucky
- 1 Woche - Novi, Michigan
- 3 Nächte - Chicago, Illinois
- 3 Nächte - Traverse City, Michigan
- 1 Woche - Novi, Michigan
Hier die Route:
Flug: Nonstopflug von Frankfurt nach Detroit mit Delta. Hin und zurück 900€. Auf dem Hinflug gab es Monitore hinter jedem Sitz, so dass jeder sein eigenes Programm gestalten konnte.
Ich versuchte mich an 3 Filmen, brach jeweils ab, weil die Kopfhörer so schlecht waren und ich nur Genuschel verstanden hab. Neben mir saß Boris aus der Ukraine, der Verwandte in Detroit besuchen wollte. Er war der letzte der zugestiegen ist, weil seine Maschine nicht eine Stunde vorher in Frankfurt landete. Er sagte mir, dass ich 99% von Avatar verpasst hätte, weil ich nur in 2D war. Und ich glaube er war sehr schwerhörig. Während ich Musik hörte, konnte ich seine Filme mithören.
Auf dem Flug entdeckte ich erstmals Tomatensaft als gutes Getränk im Flugzeug. Ich konnte es erstmals probieren, weil ich auf meinem ersten Langflug natürlich öfters zu Trinken bekommen konnte. Empfehlen kann ich auch die etwas schärfer gewürzte Version.
Nach der Landung habe ich erst mal einen Tipp meines Kumpels befolgt: „Wenn du gelandet bist, RENN!“ Er musste wohl lange an der Pass- und Visumskontrolle warten. War bei mir nicht der Fall. Höchstens 10 Minuten.
Schnell noch den Koffer geholt und erst mal planlos den Bus zu Alamo gesucht. Im Bus habe ich dann festgestellt, dass mein Handy mit der Karte von Blue Bell nicht so funktionierte, wie ich wollte. Ich konnte innerhalb der USA anrufen, aber nicht in die Heimat. Das sollte sich später dann klären. Bei Alamo hab ich freundlich alle zusätzlichen Versicherungen verneint, war ja alles schon mit drin. Die Angestellte schaute natürlich irritiert drein und schickte mich dann nach draußen. Ich hatte die kleinste Fahrzeuggröße bestellt, aber in Detroit gibt es diese gar nicht. Herausgekommen ist ein Chevrolet Kobalt in silber. Hab ihn echt gemocht. Mein Koffer hat genau in den Kofferraum gepasst. Nicht mehr und nicht weniger
Schon auf dem Weg zum Fahrzeug hatte es leicht angefangen zu regnen. Als ich die Tür zu hatte, kam der Wolkenbruch runter. Ein Glück. Ich habe die Adresse in mein Navi eingegeben und bin zum Hotel gefahren. Zum ersten Mal überhaupt bin ich Automatik gefahren. Ich war dementsprechend aufgeregt und auch fertig und glücklich als ich endlich am Hotel in Novi, einem Vorort von Detroit, war. Übrigens sind mir jede Menge Schlaglöcher begegnet. Irgendwie hatte ich mir die Straßen in den USA viel besser als in D vorgestellt.
Ich hab mich im Hotel eingecheckt und habe meinen dortigen Chef angerufen. Er kam an dem Tag von Sault Ste. Marie im Norden von der kanadischen Grenze herunter. Verstanden haben wir uns auf Deutsch. Er war zum Zeitpunkt seit mehr als 20 Jahren ausgewandert.
Wir sind erst mal Essen gegangen. Er hat mich gefragt, wo ich denn gerne essen würde. Ich hab mit einem Grinsen: „Wendy’s“ geantwortet, worauf er sagte, dass das Fastfood sei und ich da allein hingehen könne, denn wir würden jetzt was Besseres essen. Wir sind dann zu einem Lokal, das Rocky’s heißt und nicht weit weg vom Hotel ist. Ich hatte das beste Steak in meinem ganzen Leben. Dazu Kartoffelbrei, Röstzwiebeln und Gemüse. Der Hammer. Ich nehme mein Steak übrigens immer „medium well“. Nach diesem unglaublich guten Festmahl hat er mich herumgeführt. Er im SUV vorne drauß und ich im Kobalt hinterher.
Abends habe ich mit der Heimtelefoniererei alles geklärt. Man muss davor noch eine ewig lange Nummer mit Sternchen und Passwörtern vorwählen und das zusammen mit der eigentlichen Nummer speichern, dann klappt es auch.
Ich bin dann um 5 Uhr deutscher und 23 Uhr amerikanischer Zeit ins Bett und habe mich durch die Nacht gequält. Es war viel zu warm und an der Klimaanlage konnte man keine Temperatur einstellen, sondern nur auf „kühlen“ stellen. Fenster aufmachen war nicht drin, da ich im Erdgeschoss war. So bin ich dann am nächsten Tag in den 2 Stock umgezogen und fortan ging es deutlich besser. Hier war eine andere Klimaanlage, die eine Temperatur einstellen ließ. Ich kann das auch jedem empfehlen.