Tag 19: Montag, 02. Mai 2011: MemphisDie letzte Woche bricht an - in einer Woche sitzen wir wieder im Flieger in die Heimat. Also machen wir das Beste aus den letzten Tagen.
Um 8 Uhr sitzen wir beim Frühstück, ehe wir kurz vor 9 Uhr aufbrechen, um dem "King" einen Besuch abzustatten. Genau, Graceland steht als erster Tagespunkt auf dem Programm. Für mich der inzwischen der dritte Besuch dort - interessanterweise jeweils im Abstand von sieben Jahren (1997, 2004, 2011). Somit weis ich ja schon fast, wo ich 2018 sein werde . . .
http://www.elvis.com/Graceland/Vom Motel waren es nur fünf Minuten zu fahren - wir waren kurz nach 9 Uhr da. Das Wetter war sehr bescheiden: Regen ohne Ende und wenn man dann am Morgen in den Nachrichten sieht, wieviel Ortschaften in der Umgebung von Memphis schon überschwemmt wurden, macht man sich da schon so seine Gedanken, wenn man so einen Strom wie den Mississippi vor der Haustüre hat.
Wir parkten das Auto und gingen gleich zum Ticketcounter und besorgten uns unsere Tickets für 35 Dollar pro Nase (Platinum Tour). Die Parkplätze, die Restaurants, Merchandise Shops, Automuseum usw. befinden sich gegenüber, also auf der anderen Straßenseite von der Mansion. Man wird mit einem Shuttle Bus durch das berühmte Einfahrtstor vor den Eingang der Mansion gefahren, von wo die audiogeführte Tour los geht.
Es ist auch zum dritten Mal ein tolles Gefühl in Graceland zu sein. Man hat eigentlich immer das Gefühl, das der King noch immer hier lebt.
Man wird durch die verschiedenen Zimmer geführt, die noch immer so eingerichtet sind, wie sie der King verlassen hat. Das oberste Stockwerk ist aber geschlossen und kein Bestandteil der Führung. Als ich 1997 der erste mal da war, war sogar noch die Küche geschlossen . . .
Man kann sich übrigens so lange in der Mansion aufhalten, wie man möchte. Es gibt keinen Führer, dem man folgen muss.
Hier der berühmte "Jungle Room"
Nach der Besichtigung des Hauptgebäudes gelangt man nach aussen in die Aussengebäude, wie z.B. das Bürogebäude, die Stallungen oder den Trophäenraum, wo allerlei Dinge untergebracht sind, wie z.B. Filmkostüme, Gebrauchsgegenstände, Fotos usw.
Vom Trophäenraum gehts gegenüber in den "Raquetball Room" (Squashhalle), wo hauptsächlich die Auszeichnungen, die der King erhielt, ausgestellt sind. Hier erlitt er übrigens seinen Schlaganfall, an dem er erlegen ist.
Zu guter letzt geht's noch in den Meditation Garden, wo alle Gräber der Familie, zu sehen sind. Hier sieht man sogar eine Grapplatte seines kurz nach der Geburt verstorbenen Zwillingsbruders.
Nach den Gräberns geht's eingentlich schon wieder in Richtung "auf die andere Straßenseite zurück" - passiert auch wieder mit dem Shuttle Bus. Das Wetter wurde nicht wirklich besser - aber immerhin hörte es ab und an mal zum Tröpfeln auf. Die Sonne zeigte sich heute aber nie.
Nachdem wir wieder auf der anderen Seite angekommen sind, gehen wir ins Automuseum, wo ein Großteil seiner Fahrzeuge ausgestellt sind. Elvis war ein großer Autofan - so läuft auch im Automuseum ein kleiner Film, der Ausschnitte seiner Filme zeigt, die vornehmlich mit Autos zu tun hatten.
Hier Priscilla's weisser SL
ein Studebaker "Stutz" Blackhawk
Mercedes 600 Pullman
Cadillac Eldorado
Den berühmten Pink Cadillac hab ich irgendwie vergessen zu knipsen - den schenkte er übrigens seiner Mutter.
Vom Automuseum schlenderten wir durch die mehreren (!) Merchandise Shops in Richtung Flugzeuge, die man auch besichtigen kann.
Ins Kleine kann man nur ins Cockpit schauen - durchs Große kann man sogar durchgehen.
In der Zwischenzeit war es 13 Uhr. D.h., dass man 3,5 Stunden für Graceland einplanen sollte, wenn man sich alles anschauen möchte und auch unbedingt gemacht werden sollte. Graceland ist ein absolutes Muss in Memphis und mir hat es auch beim Dritten mal wieder sehr gut gefallen.
Wir setzten uns noch ins "Rockabillies" Diner auf einen Burger, Fritten und Dr. Pepper (was auch sonst in Graceland) - dem King zu Ehren. Fehlte nur noch das "Banana-Peanutbutter-Sandwich" . . .
Von Graceland fuhren wir zum "National Civil Rights Museum" - oder auch "Lorraine Motel" genannt -
http://www.civilrightsmuseum.org - wo wir um 14 Uhr ankamen.
Im Lorraine Motel - besser gesagt vor der Tür des Zimmers 306 - wurde 1968 Dr. Martin Luther King erschossen. Das Museum, welches an das Lorraine Motel gebaut wurde, wurde 1991 eröffnet.
Wir bezahlten 13 Dollar eintritt und erhielten zu erst einen Film über das Leben und Wirken von "MLK" zu sehen - immer angelehnt an die Bewegung, die damals die US-Nation bewegte. Fotografieren durfte man drinnen leider nicht, so dass es nur Bilder von aussen zu sehen gibt.
Einer der Weggefährten von "MLK" war Rev. Samuel Billy Kyles, der einen großen Anteil am Bau des Museums hat. Er stand im Moment des Attentats auf dem Balkon neben MLK und verbrachte die letzten beiden Stunden im Zimmer 306 mit ihm. Wir hatten das einmalige Glück, Rev. Samuel Billy Kyles an diesem Tag zu treffen und ein paar Sätze mit ihm zu sprechen.
Der Mann war sehr, sehr Nett und hat sich sehr über unseren Besuch hier gefreut. Eigentlich war er extra für eine Studentengruppe angereist, die auf Grund des schlechten Wetters Verspätung mit dem Flieger hatten. Somit hatten wir und ein paar andere Gäste das Vergnügen.
Im Museum selber gibt es einiges zu sehen und erfahren. U.a. ist der Bus ausgestellt, an dem sich eine alte schwarze Frau weigerte, nach hinten in den Bus zu gehen, um für Weisse Platz zu machen. Das war damals einer der Auslöser für die Menschenrechtsbewegung in den USA und ging quer durch's Land. Auf dem Bild oben seht ihr das Zimmer, indem MLK vor dem Attentat gewohnt hat. Rechts daneben - hinter den Glasscheiben - ist Bestandteil des Museums, von wo aus man in das Nachgebaute Zimmer 306 schauen kann. Das Museum ist praktisch hinter der Fassade des alten Motels.
Hier die beiden Autos - leider wegen des Regens abgedeckt - die auch damals vor dem Motel standen.
Das Museum hat uns allen sehr gut gefallen und sollte man sich nicht entgehen lassen. Um 16 Uhr hatten wir dann allerdings keine Lust mehr auf irgendwas und irgendwie die Nase voll für Heute.
Wir überlegten uns, was wir als nächstes Tun wollen. Wir entschieden uns, auf grund des Regens, für einen Mallbesuch und fuhren in die Oak Court Mall, wo wir ca. um 16.30 Uhr ankamen und bis 18.30 Uhr blieben. Auf dem Heimweg gings noch bei TGI Friday's vorbei zum Abendessen, ehe wir um ca. 20.30 Uhr wieder zurück im Motel waren. Es hat übrigens aufgehört zu regenen. Gute Nacht!
Morgen stehen weitere Sehenswürdigkeiten Memphis' auf dem Programm.
Gefahrene Strecke: 50 Meilen