Tag 2, Freitag, 15. April 2011: DallasWie das - zumindest bei mir - meistens so ist, geht man am Abend der Ankunft richtig Müde ins Bett, kann aber am nächsten Morgen ab 5 Uhr nicht mehr schlafen. So auch diesmal - als ob der Wecker geschellt hätte. Wir quälten uns noch bis 7 Uhr herum, ehe ich erstmal den Fernseher anschaltete und unter die Dusche ging.
So gegen 8.30 Uhr sassen wir beim Frühstück, welches in unserem Hotel bereitstand. Es gab wie fast überall Toast, Bagels, Creamcheese, Butter, Marmelade, frisches Obst, Cerealien und frische Waffeln zum selber machen. Vor dem Frühstück klärten wir mit dem netten Mitarbeiter des Hotels ab, ob wir noch zwei weitere Nächte bleiben dürfen. Wir hatten ja nur eine Nach gebucht und wir waren mit dem Haus zufrieden und wollten nicht umziehen - es sei denn, die Preise steigen am Wochenende ins Unermessliche. Der nette Herr - übrigens derselbe als beim Check-In am Vorabend - gab uns für die nächste Nacht das Zimmer für 49 Dollar plus TAX und für die Übernächste mussten wir dann 79 plus TAX bezahlen. Das war es uns Wert, denn wegen ein paar Kröten umziehen wollten wir nicht und wer weis, was wir woanders hätten bezahlen müssen. War halt Wochenende und der große Vergnügungspark "Six Flags" öffnete an diesem Wochenende seine Tore.
Nach dem Frühstück - es war etwa 9.30 Uhr - fuhren wir praktisch durch mein Wohnzimmer. So vertraut ist ist mir alles dort. Vorbei am Six Flags, am Arlington Ballpark und am neuen Cowboys Stadion. Dort gegenüber gibt's jetzt einen schönen großen Wal-Mart - wir mussten noch ein paar Besorgungen machen. Das Stadion besuchen wir am Schluss der Reise. Zum Einen hatten wir für heute andere Pläne und ausserdem war das Spielfeld "unten". Kann man im Internet nachschauen und finde, das macht nur Sinn, mit obligatorischem Bild auf dem Texas "Lonestar" in der Spielfeldmitte. Es war übrigens relativ Frisch an diesem Morgen. Diese angenehme Frische sollte ab sofort von der typischen "Texas-Schwüle" abgelöst werden.
Wir kauften beim Wal Mart die obligatorische Kühlbox, Getränke für die ersten Tage, und ein paar Drogerieartikel und sonstigen Krimskrams. Ich habe mir angewöhnt, mit einer Handvoll "Einmalrationen" einzureisen und mich dann vor Ort einzudecken.Am Ende des Urlaubs lass ich dann das, was übrig ist, zurück. Ist ja schliesslich alles Gewicht. Wie immer, dauert der erste Wal Mart besuch des Urlaubs etwas länger - das Überangebot und die Größe versetzen einen immer wieder ins Staunen.
Nach dem Wal Mart gings ein Stück zurück zum Stadion der Texas Rangers, genaue gesagt in den Fanshop. Der ist was ganz besonderes, denn der Shop hat eine Aussenterrasse im innern des Stadions. Von hier hat man einen sehr schönen Blick ins Innere.
Leider war ausgerechnet heute die Terrasse wegen Werbeaufnahmen geschlossen. Dennoch konnte man ins Stadion blicken. Am Ende der Reise, am 8. Mai, werden wir beim Spiel gegen die Yankees dabei sein. Doch dazu später mehr. Wie das halt so ist, wenn man in einem FAnshop ist, man kauft was. So auch diesemal. Für mich gab's zwei T-Shirts und eine Basecap. Sogar meine Frau kaufte sich ein T-Shirt. Falls sie mal was zum Schlafen bräuchte . . . Naja.
Hier das Hyatt Regency Dallas
Von Arlington gings mit dem Auto - ich habe bewusst das Navi ausgelassen, um zu sehen, ob ich noch alles finde
- zur Dealey Plaza, dem Platz, wo JFK (anscheinend von L.H. Oswald) erschossen wurde. Das Auto wurde für 7 Dollar geparkt, der Rest des Tages wurde zu Fuß zurückgelegt. Erstmal gings zum Sixth Floor Museum an der Dealey Plaza. Hier hat vermutlich die ganze Geschichte um den misteriösen Tod von JFK begonnen.
Hier ein Bild aus 2004 - also nicht über den Regen wundern. Irgendwie haben wir alle von dieser geschichtsträchtigen Stelle kein Bild gemacht. Mein Kumpel hat mit der Videokamera gefilmt und wie das so ist, wenn man irgendwo schon ein paar mal war: ich sah keine Notwendigkeit, weitere Bilder zu machen. Es tun's ja auch die Alten.
Hier (oben) übrigens das alte Schulbuchlager, wo sich heute das "6th Floor Museum" befindet. Die meisten Europäer fotografieren übrigens das Falsche Fenster/den falschen Stock, denn in den USA gibt es ja bekanntlicherweise kein Erdgeschoss, denn da fängt's ja schon im ersten Stock an. Ein Besuch des Museums ist meiner Meinung nach sehr interessant - vor allem für solche Leute, die der offiziellen Version des Attentats sehr kritisch gegenüber stehen. Ich . . . schweife ab. Meine Frau und ich kannten das Museum und stellten es unserem "Besuch" frei, dieses zu besuchen. Die beiden wollten nicht - Pech gehabt. Ich gehe beim nächsten Mal wieder hin. Auf alle Fälle.
Von der Dealy Plaza gings immer der Nase nach. Erstmal zur Dallas County Historical Plaza zur berühmten John Neely Bryan Cabin
und von dort weiter zum JKF Memorial.
Vom JFK Memorial gings weiter zur Pioneer Plaza, wo jede Menge Longhorns samt Cowboys installiert wurden. Ist schon Atemberaubend und sollte man gesehen haben, wenn man in der Stadt ist.
Was nun? Ich wollte mal wieder zum Farmers Market. Kein Einspruch, alles Nickte
Also Los gehts. Weiter zu Fuß, vorbei an der City Hall Plaza, von wo man einen schönen Blick auf Downtown hat
gings immer weiter zum Farmers Market. Hier wird - meistens von Mexikanern - frische Lebensmittel, überwiegend Obst und Gemüse, (anscheinend) direkt vom Erzeuger verkauft. Der Clou: man kann mit dem Auto in die Hallen fahren und einkaufen. Ein Drive-In-Supermarkt also.
Man kann in dem kleinen Foodcourt in einer der Hallen (in diese kann man nicht mit dem Auto fahren) sehr gut - Mexikanisch, was sonst - essen. Auch kann man ordentlich Früchte probieren. Ich möchte allerdings nicht wissen, mit was die Gespritzt wurden, denn so große Orangen und Erdbeeren habe ich ncoh nie gesehen. Auch nicht in Ungarn nach Tschernobyl. Trotzdem wars lecker und der Mittag geht so langsam dem Ende zu. Was nun?
Wir gingen vom Farmers Market über die Main Street/Downtown und den Main Street Garden Park zurück in Richtung West End. Die West End vor vor etwa 20 Jahren noch ein ordentlich heruntergekommenes altes Industriegebiet. Pünktlich zur Fußball WM 1994 wurde dem Anstrom der vieleln Touristen etwas geboten und das ganze Viertel auf Vordermann gebraucht und viele Bars und Restaurants angesiedelt. Ja, lang ist's her: 27. Juni '94 Deutschland gg. Südkorea 3:2. Wenn ich daran denke . . . (und das als Österreicher) Mein Kumpel weis bis heute nicht, wie weh mir das tat das deutsche gebolze anzuschauen. Ich weis noch, dass Klinsi zwei Kisten machte und die Deutschen nach einer 3:0-Führung das Ding fast noch vergeigt hätten. Dennoch schöne Erinnerungen, die ich nicht missen möchte. In der Zwischenzeit hat das Viertel etwas an Glanz verloren. Irgendwie stand vieles leer.
Dennoch hatten wir unseren Spaß. Vor allem bei "Wild Bills", DEM Western Store der Stadt. Zwar etwas teurer aber dafür Kult.
Ich konnte der Versuchung standhalten. Ich wusste, dass wir noch zum Stiefel kaufen irgendwann in einem Cavender's landen. Die haben meiner Meinung nach das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Westernsachen. Aber naja, ich hab ja keine Ahnung und die Mitreisenden kauften sich schöne Stiefel für ein Schweingeld und das alles Made in China. Eins Vorneweg: es kam noch ein Cavender's, zwar erst in Tulsa aber es gab lange Gesichter und das nicht bei mir. Dennoch hatten wir großen Spaß bei Wild Bill's und machten uns auf, das neue Hard Rock Cafe zu suchen. Das ist nimmer im West End, sondern etwas weg vom Schuss. Wir haben's aber irgendwie doch gefunden. Nach einem Besuch im Shop (ohne Einkäufe) und einem kleinen Bierchen meldete sich der Magen.
Der wurde bei "Sonny Brayan's Smokehouse" gefüllt. Bei Sonny gibt es seit 1910 das wohl beste Smokehouse BBQ der Stadt. Man muss es allerdings mögen - ist nicht jedermanns Geschmack. Uns allen schmeckte es sehr gut. Es gab Brisket (Rinderbrust), Pulled Pork, Pulled Chicken und Burger aus dem Smoker. Sehr lecker und gar nicht teuer. Hinterher gings noch ins zu "Corner Bakery & Cafe" auf einen selbigen. Hier gibt es leckerern Kaffee, nicht so ne Plörre wie bei Starbucks. Stark und sehr gut - ähnlich dem Italienischen.
in der Zwischenzeit war's schon 19.30 Uhr und ich hatte immer noch kein Lone Star oder ein Shiner Bock meine Kehlen hinuntergegossen. Auf dem Heimweg nach Arlington zum Hotel machten wir einen Zwischenstopp bei ner Tanke um Sprit zu kaufen. Ein Sixpack Shiner im Gepäck und rauf auf's Zimmer. Prost und Gute Nacht! Lecker war's.
Gefahrene Strecke: 56 Meilen.