Tag 1: Samstag, 10.08.2013Wir konnten einigermaßen Ausschlafen, da unser Zug ab Stuttgart erst um 9 Uhr ging. Wir standen um 7 Uhr auf, machten uns Reisefertig und packten die letzten Sachen zusammen, ehe uns meine Eltern um 8 Uhr auf die Stuttgarter Hauptbahnhofsbaustelle fuhren.
Eigentlich hatte ich uns schon vor ewiger Zeit einen Mietwagen bei Hertz gebucht, doch die Bahn kam ein paar Wochen vor der Reise mit einem unschlagbaren Angebot an: 39 Euro für beide inkl. Sitzplatzreservierung.
Der Mietwagen hätte inkl. Einwegmiete 80 Euro + Sprit füpr 200 km gekostet. Obwohl ich die Bahn hasse und gar nicht über solchen Urlaubsstart erfreut bin, gingen wir das Wagnis ein - zumal wir noch in Mannheim umsteigen mussten.
Wir kamen um 8:30 Uhr am Hbf. an und siehe da: der Zug fuhr pünktlich ab. In Mannheim kamen wir auch pünktlich an, doch leider wurde unser Zug nach FRA aus irgendwelchen Gründen gestrichen, bzw. unser Zug wurde an den vorigen angekoppelt und somit standen zwei ausgewachsene ICE's am Gleis. Dumm nur, dass man in einen der beiden nur zur Hälfte einsteigen konnte, da der hintere Teil auf Grund von defekten Glasscheiben gesperrt war. Und wie es dann so ist, waren natürlich unsere Plätze in dem gesperrten Teil. Der Zug war Proppenvoll und überall standen die Leute im Gang - die Stimmung entsprechend angespannt, da jeder mit Gepäck durch die Gänge drückte.
Letztlich blieben wir dann in der Cafeterria stehen, tranken einen Kaffee an einem Stehtisch und gut war.
Wir hatten letztlich etwa 10 Min. Verspätung in FRA, da der Zug durch die defekten Fenster nicht so schnell fahren konnte. Eigentlich komisch, dass man sich bei einer Reise über den Teich mehr Gedanken über eine 200km Anfahrt mit der Bahn macht, als über einen stundenlangen Flug inkl. Umsteigen.
Würde mir zu denken geben Deutsche Bahn! Nächstes Mal wieder am Vorabend anreisen - oder gleich wieder mit dem Auto.
Zeit hatten wir genug eingeplant - bei der Bahn muss man ja schliesslich mit allem Rechnen (ja warum nur?) Wir kamen dann irgendwann so gegen halb 10 Uhr in FRA an und wir mussten noch zum Terminal 2. Dies geschieht mit dem Bus und kaum den Check-In Schalter von Icelandair gefunden gings auch schon los. Leider gab's keine Absperrungen vor den Schaltern, so dass die Leute Kreuz und Quer anstanden. Hat sich aber auch irgendwann geregelt und es standen schön brav 3 Reihen zum Check-In, bzw. Bag-Drop an.
Alles ging Ratzfatz, wir hatten für beide Flüge Sitzplätze ganz vorne in der EC (Reihe 11). Die Fluggeräte sind alle 3-3 konfiguriert - man hat also immer irgendeinen in der Reihe sitzen. Wir wählten auf allen Flügen den Mittel- und den Gangsitz, dann geht man keinem auf die Nerven, wenn man mal aufs Klo muss und kann den Fenstersitzer böse angucken, wenn der mal muss
Ich hatte die Vermutung, dass wir einen mit Hummeln im Arsch erwischen, der die ganze Zeit raus will - war aber auf beiden Flügen nicht so - im Gegenteil.
Die Zeit zum Boarding vertrieben wir uns wie gewohnt mit People-Watching, Urlaubsbier trinken usw. Man merkte, dass Ferien sind, es war ordentlich was los auf dem Flughafen und wohlweislich machten wir uns recht zeitig zur Personenkontrolle auf. Hierfür benötigten wir auch ganze 45 Minuten! Es war gut was los. Aber irgendwann vergeht auch das und wir schlugen die Zeit zum Boarding irgendwie tot.
Boarding war dann 13:20 Uhr und man merkte an der Anzahl der Leute, dass es eine kleinere Maschine ist als z.B. ein A380. Das machte das ganze Prozedere keineswegs langwierig - im Gegenteil. Ich liebe diese kleinen Maschinen . . . Als dann jeder auf seinem Platz sass, gings mit ca. 20 Min. Verspätung los. Einige wurden sehr Nervös, bzgl. der Umsteigezeit in KEF, doch die Flugbegleiterinnen konnten alle (zu Recht!) beruhigen.
Bordprogramm an Bord war super. Für alle, die weder Isländisch noch Englisch verstehen: es gibt keine Filme auf Deutsch! Essen kam auch irgendwann (musste aber bezahlt werden) und Getränke gab's auch. Wieviel kann ich nicht sagen, aber ich empfand es für einen 3,5 h Flug als OK. Wir hatten uns von zu Hause mit Essen eingedeckt, was wir so Stück für Stück auf beiden Flügen vernichteten. Ich stehe nicht so auf 13 Euro Hühnchen im Flieger . . . Alkohol kostet auch extra!
Wir hätten um 16 Uhr Ortszeit in KEF ankommen sollen, taten dies aber erst so gegen 16:20 Uhr - Weiterflug war um 17:25 Uhr. In Heathrow hätte ich Schnappatmung bekommen. Als der Flieger andockte, ging auch schon die Türe zum Aussteigen auf (ging bei Iceland auf allen Flügen ungewohnt zügig) und dann gings raus. Wir kamen am letzten Eck des Airports an, liefen 50 Meter zu einem Bildschirm, wo angezeigt wird, von wo aus wier weiterfliegen, weiter 20 Meter nach links, dann rechts zur Passkontrolle, danach eine Rolltreppe nach unten quer durch den Duty Free Shop und nach weiteren 50 Metern standen wir am Abfluggate. Mit Aussteigen und allem 15 Minuten. Es war 16:35 Uhr und langweilten uns vor dem Weiterflug.
Boarding für den Weiterflug ging recht spät los - ohne Zonen, alles Wild durcheinander. Wir gingen fast als letzte in den Flieger. Die Platzverhältnisse bei Icelandair empfand ich für einen normale Economy als sehr angenehm. Deutlich besser als bei meinem letzten Economy Flug mit dem LH A380.
Die 5,5 Stunden Flug nach Boston gingen recht zügig vorbei. Anflug, Landung, Aussteigen usw. alles gewohnt routiniert. Immigrationhalle war Rappelvoll, vielleicht 5 Schalter offen. Ich dachte noch: OK, die machen jetzt alle Schalter auf bei soviel Reisenden. Von wegen, nix wars! Wir standen exakt 1:45 h an, bis wir endlich "drin" waren.
Die Koffer standen schon VOR dem Gepäckband! Auf dem Band lief schon Gepäck eines nachfolgenden Flugs . . . Hört man immer öfter, dass das Einreisen im Nordosten keinen Spaß macht.
Dann gings zu Hertz - inzwischen war es etwa 20:45 Uhr. Erster Eindruck vom Flughafen: abgeranzt ohne Ende, schlecht Ausgeschildert. Dauerte ewig, bis wir den Mietwagenshuttle Halteplatz fanden. Komisch: für jeden Anbieter fährt ein extra Bus - nicht einer für alle.
Gut war dann aber, dass das Shuttle erstmal am Goldschalter am Autodeck hält, ehe es die Leute an den normalen Counter bringt. Auto stand da: ein weisser Charger, den ich dann aber tauschte, da der Plate Pass fehlte und wir keine Lust hatten auf "Mautstationen umfahren" oder "immer Kleingeld parat" haben.
Von Boston-Logan gings dann noch 45 Autominuten Richtung Süden nach Raynham, wo ein schönes Bett auf uns wartete. Wir kamen gegen 22 Uhr dort an und es ging nur noch in die Kiste.
Übernachtung: Hampton Inn Raynham-Taunton, 112 Dollar/Nacht (unsere günstigste Unterkunft auf der Reise!)
To be continued . . .