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Autor Thema: Reisebericht Nordwest - Denver, South Dakota, Yellowstone, Seattle in 3 Wochen  (Gelesen 49816 mal)

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mrh400

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  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Hallo,
wir haben schon mehrfach Denver angeflogen und nie Probleme mit Wackelei gehabt. Der Flughafen selbst ist für die Einreise ja auch höchst angenehm - relativ kurze Wege und Wartezeiten sowie freundliche Volunteers.

Auch wir empfinden Denver inzwischen als "Wohlfühl-Stadt"; das war aber bei unserem ersten Besuch 2000 überhaupt noch nicht so. Ich finde, die Stadt hat in den letzten Jahren unheimlich viel für eine positive Entwicklung getan.
Gruß
mrh400

Hibis

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Denver ist eine schöne Stadt.   
Immer wenn ich dort vorbei komme,
mache ich immer einen Stopp
in der "The old spaghetti factory"
18th at Lawrence Street.

Hibis

Soulfinger

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@bosley + mrh
ja, Denver ist wirklch trotz der Größe überschaubar und gemütlich - der Vergleich mit Dallas passt wirklich ganz gut. Wer weiß, ein Trip von Las Vegas durch die ganzen Nationalparks bis Denver hab ich auch noch auf dem Zettel . . . vielleicht passt's ja irgendwann mal wieder für die Ecke.
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

LH 456

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Klasse Bericht, gefällt mir sehr.
Besonders auffällig sind die "Kleinigkeiten", die Du hervorragend beschreibst.
Z.B. Tag der Anreise zum Flughafen, Aufenthalt dort und im Hotel. Einchecken und boarden, people watching usw usw.

Für die meisten Leute beginnt der Urlaub erst NACH der Immigration.
Ist eigentlich schade. Denn in der Regel sollte der Urlaub spätestens nach Schließung der Haustür beginnen.
Und das beschreibst Du sehr sehr gut. Respekt!

Auch ich kann über Denver nichts negatives sagen.
Allerdings sind wir immer Richtung Westen weiter gefahren, nach Grand Junction und Moab.

Bin mal gespannt, wie`s bei Dir (Euch) weitergeht.

Gruß
Günter
1000 Fuß über Hessen,
das Fahrwerk nicht vergessen

Anna KS

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Sehr schöne Bilder vom Denver. Freut mich zu hören, dass die Stadt trotz der Größe überschaubar und gemütlich ist, dann werden wir und auch ohne Probleme gut zu recht finden.  :wink: Noch neun Monate  :D
USA Westen September 2013 fünf Personen zwei Autos

Soulfinger

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@LH 456
Danke für die netten Worte! Der schönste Urlaubstag ist für mich schon immer der letzte Arbeitstag gewesen :-)
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Soulfinger

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. . . machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp am Football Stadion der Borneos . . .
gemeint waren natürlich die Broncos  :oops: Sch**ss Rechtschreibtool . . .
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LH 456

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. . . machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp am Football Stadion der Borneos . . .
gemeint waren natürlich die Broncos  :oops: Sch**ss Rechtschreibtool . . .

... und ich dachte schon, es spielen dort fast nur Indonesier...  :D

Gruß
Günter
1000 Fuß über Hessen,
das Fahrwerk nicht vergessen

Soulfinger

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Tag 4, Sonntag, 17. August

Heute stand die Königsetappe auf dem Programm. Von Denver bis nach Rapid City mit einigen Zwischenstopps . . . ca. 450 Meilen durch Prärie, Gravelroad und sängende Hitze lagen vor uns  8)

Um 6 Uhr schellte der Wecker. Diesmal gabs's zum Frühstück ein Omelette von der Karte . . . war gut, geht aber besser. Gegen 8 Uhr waren wir auf der Piste. In Richtung Norden auf der I-25 verliessen wir die Stadt. In Cheyenne, der Hauptstadt von Wyoming, gings dann Richtung Osten auf der I-80. Cheyenne liessen wir komplett links liegen. Das Capitol hat man kurz von der Ferne blitzen sehen . . . Kurz hinter Cheyenne gings nach Nebraska - bis Kimball, wo wir die I80 verliessen und weiter Richtung Norden bis nach Scottsbluff fuhren.

Dort besuchten wir als erstes das Scottsbluff National Monument.



Das Scottsbluff ist eine Art Naturschutzgebiet mit vielen Felsen aus Sandstein und diente den Siedlern - der Orgeon Trail ging daran vorbei - als Anhaltspunkt auf ihre Treks.



Wir haben uns unten für 80 Dollar den National Parkpass gekauft. Von der Rangerstation gehts eine Serpentinenstraße entlang nach oben, von wo aus man eine tolle Aussicht auf diese schöne Landschaft hat.



Oben gibts zwei kleinere Hikes - ich glaub 0,5 und 1 Meile lang. Beide sind wir abgelaufen aber irgendwann hat man sich dann auch satt gesehen. Zeitaufwand hier max. 1 Stunde. Es gibt auch einen Wanderweg von unten bis ganz nach oben. Hab aber keine Ahnung, wie lange man da unterwegs ist.





Unten gibts dann noch ein kleines Museum, bzw. eher eine Art Inforaum und ein paar alte Kutschen aus der Zeit des großen Aufbruchs.



Ist wirklich sehr schön dort!

Unweit - für amerikanische Verhältnisse - des Scottsbluff NM liegt Chimney Rock National Historic Site. Ein markanter Felsen - auch am Oregon Trail gelegen.



Vom NM fährt man etwa 30 Minuten dorthin - also kein gewaltiger Umweg und da wir für unseren Weiterweg sowieso fast dran vorbeifuhren, schauten wir auch da vorbei.



Was gibt's da zu sehen? Nicht viel - einen markanten Felsen eben. Eintritt wird auch noch verlangt, wenn man näher ran möchte. Ich kann allerdings nicht sagen, wie weit man ran kommt. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben dass das auch so eine Art heiliger Berg der Indianer ist und man ganz nah gar nicht ran darf. Naja, für was hat man Objektive mit langer Brennweite dabei . . .



Zeitaufwand dort ohne Fahrzeit 5 Minuten. Dort steht ein Gebäude mit einem kleinen Museum - wie gesagt, hätte nochmal extra Eintritt gekostet - trotz Park Pass. Stand explizit aussen dran, dass dieser dort nicht gilt.

Wir fuhren weiter Richtung Norden nach Alliance. Nächster Stopp: Carhenge. Die amerikanische Version von Stonehenge . . . Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Ca. 35 Grad und Sonnenschein. Es war in der Sonne ordentlich heiss, was uns später noch etwas zu schaffen machte.



War nett dort - aber extra hinfahren lohnt nicht. Für uns lags praktisch auf dem Weg und man konnte sich mal wieder die Beine vertreten. Inzwischen war es Nachmittag und die Sonne brannte unaufhörlich.









Mir hat es trotzdem gut gefallen. Ich mag solche abgedrehten Dinge - stehe auch total auf die Cadillac Ranch in Amarillo und wenn man die Briten verkackeiern kann . . . Nun kam die Zeit der Entscheidung: fahren wir noch zum Toadstool Geologic Park oder nicht? Waren von der Carhenge immerhin noch knapp 80 Meilen zu fahren PLUS noch die 100 Meilen bis nach Rapid City . . . Wir entschieden uns dafür, hin zu fahren. War ja so eingeplant, dass wir spät in Rapid City ankommen und das Zimmer war ja vorgebucht . . .

Bis zum Städtchen Crawford - wir befinden uns immer noch in Nebraska - lief alles ganz glatt. Unterwegs ernährten wir uns von Nüssen und Obst aus der Kühlbox - insgeheim träumte ich von einem großen Steak heute Abend  :P



Kurz hinter Crawford gehts dann auf die sog. Toadstool Road. Eine nimmerendende Schotterpiste durch das Oglala National Grassland. Eine Gegend wie aus "Der mit dem Wolf tanzt". Einfach traumhaft diese unendliche Weite - man sah einfach nix.



Es waren fast keine Autos unterwegs. Die Straße war im übrigen sehr gut zu fahren - man konnte ordentlich Gas geben und die vom Navi angegebene Restfahrzeit schrumpfte immens  :shock: Ja, da hat er ausgesehen unser Kia - wie Sau von oben bis unten eingestaubt. Aber ich steh drauf!



Nach etwa 15 Meilen biegt man von der "Hauptstrasse" in Richtung Geologic Park ab und fährt dann noch etwa 2 Meilen eine etwas holprigere Straße bis zu einem Parkplatz, bzw. kleinem Campingplatz mit 2 Klos und ein paar Bänken und Tischen.



Vom Parkplatz aus geht man dann einen kleinen Hike, ca. 2 km lang. Es gibt auch eine längere Wanderung aber in der Hitze wäre das zuviel gewesen.



Der kleine Rundweg ist gut ausgeschildert mit Holzpfosten, die nummeriert sind. Für den Weg gibts ein kleines Infoblatt, und die Nummern auf den Pfosten sind darin erklärt, was man da so sieht, doch wir haben erst am Ende gemerkt, dass a) die Pfosten nummeriert waren und b) das es in dem Infoblatt was zu lesen gibt - alles klar??



Man sieht praktisch viele bizarre Felsformationen, die durch Wind und Wetter geformt wurden. Hier im Forum kam mal der Spruch, dass es dort aussieht, wie in den Badlands - kann man gut vergleichen, ja.







Uns hat es sehr gut gefallen dort und jede Meile extra hat uns für diesen tollen, kleinen und kaum besuchten Park entschädigt. Ohne Fahrt sollte man zwischen 45 und 60 Minuten Zeit für den Loop einplanen. Wir sind auf Grund der Hitze in knapp 45 Minuten durch gewesen. Das Autotermometer zeigt dort 102 Grad Fahrenheit an . . .

Weiter ging die Fahr in Richtung Rapid City. Inzwischen war es etwa 17.30 Uhr und es lagen noch knapp 100 Meilen vor uns - die ersten 10 waren wieder Schotterpiste.



An der Grenze zu South Dakota kommt man dann von der Gravel Road auf den Highway 71 - und ab da fing unser Navi förmlich an zu spinnen! Es wollte uns wieder nach Crawford zurückschicken und dann auf die 385 nach Norden schicken. Wäre ein Riesenumweg gewesen. Zum Glück hab ich für solche Fälle immer noch eine Straßenkarte dabei und wir fuhren brav die 71 nach Norden bis nach Hot Springs. Der komplette Weg bis dorthin waren wir laut Navi immer Offroad und wollte uns immer auf Straßen schicken, wo keine waren. Offensichtlich hat es auf der 25 Meilen Gravelroad zuviel Staub abbekommen. So gesponnen hat's noch nie. Ab Hot Springs lief es wieder ganz normal . . .

Gegen 19 Uhr waren wir dann endlich am Tagesziel in Rapid City angekommen. War ein heftiger und langer Tag und der Körper schrie nach Bier und Fleisch. Beides gab's im Texas Roadhouse direkt an der Rushmore Mall. Wir schmissen lediglich das Gepäck auf's Zimmer und zogen los. War Klasse dort . . .

Morgen gehts dann in die Black Hills. Mt. Rushmore, Crazy Horse, Needles Highway, Hot Springs und Custer SP stehen auf dem Programm. Das Hotel - Sleep Inn - war recht Neu und wirklich Klasse. Als Hilton-Kunde bin ich da schon etwas verwöhnt. Ich muss aber sagen, war alles Tipp-Topp dort!! Gute Nacht, bis Morgen!

Übernachtung: Sleep Inn & Suites Rapid City, 120 Dollar pro Nacht, gebucht über booking.com
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mrh400

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Es gibt auch einen Wanderweg von unten bis ganz nach oben. Hab aber keine Ahnung, wie lange man da unterwegs ist.
etwa eine Dreiviertelstunde. Man kann (konnte) sich auch oben von den Rangern abholen lassen, entweder nach Zeitvereinbarung oder mittels Anruf per Cellphone (wenn man denn ein Netz hat - damals hatten wir keines)

Der Bericht weckt Erinnerungen zuhauf - wie sich die Motive ähneln (Anhang)
Gruß
mrh400

Gitania

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Deinem Vergleich zwischen Toadstool und den Badlands kann ich nur zustimmen. Gerade im hinteren Teil der Badlands, wo die Farben nicht mehr so bunt vertreten waren, sah es genauso aus.
LG
Gitania

Soulfinger

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@mrh
tolle Perspektiven kann man da schiessen . . . mir hat's da gut gefallen
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McC

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Heute stand die Königsetappe auf dem Programm. Von Denver bis nach Rapid City mit einigen Zwischenstopps . . . ca. 450 Meilen....

 :shock:

Mich graut's schon, wenn ich über 200 Meilen fahren muss.  :wink:

Mein Limit liegt bei 250 Meilen pro Tag.... und das höchsten 2x während einer vierwöchigen Reise.


sil1969

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Selbst weit und breit "nix" zu sehen, kann faszinierend sein....

Freue mich auf die Black Hills, da hatte es uns sehr gut gefallen.
LG Silvia

Soulfinger

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ja, ich liebe diese Weite . . .
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