Tag 17, Samstag, 30. AugustHeute verlassen wir Portland in Richtung Pazifikküste.
Frühstück heute mal wieder vom Hotel-Buffet in gewohnter Qualität. Was mir aufgefallen ist, dass vor allem in Oregon sehr viel Wert auf Mülltrennung und Recycling gelegt wird – das Motel aber wie gewohnt auf Styropor-Teller und Plastikbesteck nicht verzichten kann. Evtl. sollte man mal da zum Umdenken anregen?!
Gegen 8:00 Uhr sind wir schon auf der Piste. Das Wetter ist grausig, leider, denn wir wollen heute zum Johnston Ridge Observatory an den Mt. St. Helens.
Die Fahrt dorthin zog sich ordentlich – es war Labor Day Weekend und jede Menge Leute unterwegs – mit Kanu und Zelten bepackt gings in die Natur. Die I5 gings ab Portland in Richtung Norden, von wo es dann irgendwann nach Osten in Richtung Observatory ging. Wir fuhren gut 2 Stunden dorthin. Unterwegs goss es wie aus kübeln – Fernsicht gleich Null, doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Oben angekommen war es recht Frisch – so an die 5 Grad, aber wenigstens regnete es nicht mehr. Trotzdem war der Himmel Wolkenverhangen – also nix wie rein ins Info-Center.
Dort oben wird jede Stunde ein Film über die Geschichte des Ausbruchs 1980 gezeigt und welche verheerenden Schäden damals entstanden sind.
Hier mal zwei Fotos VOR dem Ausbruch und eines DANACH . . . Da fehlt doch einiges . . .
Der Film ist interessant, geht ca. 15 Minuten. Ein kleines Museum gibt’s dann auch noch. Wir machten ein paar Fotos, doch leider konnte man den Krater nie sehen – Schade.
Inzwischen regnete es wieder . . . so gegen 11.00 Uhr ging die Fahrt in Richtung Küste weiter.
Immerhin lagen noch etwa 4 Stunden Autofahrt und 200 Meilen vor uns. Ich hatte ja die blöde Idee, nicht den direkten Weg zu nehmen, sondern ab Raymond die Küste entlang.
Je näher wir der Küste kamen, desto besser wurde das Wetter. Die Strecke zog sich wie Kaugummi. Ich wusste nicht wirklich, was uns in Ocean Shores erwarten würde – viele US-Küstenstädtchen stehen ja kurz vor dem Verfall, doch als wir in das Städtchen Aberdeen kamen, traf uns fast der Schlag!
Soviel verfallene und leerstehende Häuser hab ich noch nie gesehen. Aberdeen, da war doch was?? Klar, Nirvana kommen von da – wer hat sich da nochmal die Kugel gegeben . . .? Kein Wunder, dass es die Jungs nach Seattle gezogen hat, einfach nur elendig! Aaaaber: ein niegelnagelneuer Walmart – der war so neu, dass noch nicht mal alle Regale eingeräumt waren und da wir noch Getränke und Proviant brauchten . . .
Als wir Aberdeen verliessen, dachte ich „oh Gott – wenn das hier so aussieht, wie schaut’s dann 10 Meilen weitern in Ocean Shores aus?“
Es empfing uns ein wirklich nettes Küstenstädtchen im Sonnenschein – hätte ich nicht gedacht. An der Küste liegen mehrere Hotels – meist mit direktem Strandzugang. Wir checkten im „Guesthouse Inn & Suites“ ein und bekamen ein tolles Zimmer zugewiesen! Das Hotel wurde von einer sehr freundlichen asiatischen Familie geführt, die ein wenig auf Ordnung achteten! Am Eisspender hing ein Zettel, man solle das Eis bitte nicht für die Kühlboxen verwenden und beim Frühstück hing ein Zettel, man möge doch bitte nur soviel nehmen, wie man auch Essen möchte . . . Ganz neue Töne!
Wir warfen unser Gepäck auf’s Zimmer und wollten noch zum Strand. Das erledigt man in den Staaten ja bekanntlich mit dem Auto – trotz direktem Strandzugang vom Hotel aus, doch ich wollte immer schon mal mit dem Auto auf den Strand fahren.
Das Wetter war inzwischen super, es scheinte die Sonne und es wehte eine frische Brise – 20 Grad waren es etwa. Wassertemperatur vllt. 15 Grad – zum Baden eigentlich zu kalt. Es war etwa 17 Uhr und wir machten erstmal einen ausgedehnten Strandspaziergang. Es war herrlich . . . nach den letzten beiden Wochen nun endlich am Strand! Wir konnten hier mal so richtig die Seele baumeln lassen und waren eigentlich etwas traurig, dass wir nur eine Nacht hier sind.
Gegen 18 Uhr ging’s zum Essen. Ich fragte den Junior des Hauses, wo man hier ordentlich Seafood essen kann. Er gab uns eine Karte des Ortes und zeigte uns, wo man was Essen kann. Wir entschieden uns auf sein Anraten bei „Home Port“ vorbeizuschauen. Recht urig eingerichtet, der Laden proppenvoll, was ja ein gutes Zeichen ist.
Ich bestellte mir zur Vorspeise eine Clam Chowder – wie überall Preisgekrönt. Irgendwie auch so ne typische Ami-Unart: „Best Burger in Town“, „Award winning Clam Chowder“ usw. Doch sie war wirklich Klasse! Die war so dick, dass sogar der Löffel aufrecht drin stehen blieb . . . Als Hauptgang gab’s frischen gegrillten Heilbutt und für meine Frau Lachs. War alles sehr gut – aber nicht ganz günstig.
Anschliessend gings nochmal mit dem Auto zum Strand – ich wollte mal ein paar Donuts drehen und da es inzwischen schön leer war, ging das auch ganz gut. Ja, da kommt bei uns Männern halt noch das Kind raus . . .
Den Abend verbrachten wir auf der Hotelterrasse mit leckerem Bier aus Hood River.
To be continued . . .
Übernachtung: Guest House Inn & Suites Ocean Shores, 144 Dollar gebucht bei expedia.de