28.04.2010-New Orleans4.30 Uhr klingelte das Handy meines Mannes 3x hintereinander
. Ich bekam Schnappatmung, weil er vergessen hatte, es lautlos zu stellen. Am Morgen fand er heraus, dass es ein Arbeitskollege war, der nicht wusste, dass wir im Urlaub waren. Er hat es auch erst nach der Rückkehr erfahren
.
Ich schlief schlecht, wurde noch 2x munter, konnte aber dann bis 8.00 Uhr schlafen.
8.45 Uhr marschierten wir los, weil wir bei K`Joes (
http://www.k-joesrestaurant.com/) frühstücken wollten. Davor sollte gegen 10.00 Uhr eine Tour zum St. Louis Cemetry No.1 starten, wie wir auf einem Werbeprospekt einen Tag vorher gelesen hatten.
Aufgrund diverser Warnungen in Bezug auf Überfälle in der Gegend des Friedhofs wollten wir lieber an einer geführten Tour teilnehmen.
Auf dem Weg dorthin bemerkten wir am Ende der Orleans Street Menschenmassen. Wir haben uns rangeschlichen und stellten fest, das an dem Tag eine Episode der Serie „Treme“ gedreht wurde (läuft seit April 2010 auf HBO). Ein Assistent erlaubte uns, schnell ein paar Fotos zu machen und dann entschwanden wir flugs.
Wir genossen das Frühstück und warteten darauf, dass sich vor der Tür Menschen einfanden, um an der Tour teilzunehmen.
9.45 Uhr war immer noch kein Mensch zu sehen und wir beschlossen, schnell in Richtung HRC zu laufen, weil man in einem Pavillon daneben Karten für Touren anderer Veranstalter kaufen konnte.
$20 pro Person bezahlt und wir kamen 1 min vor Beginn der Tour zum Treffpunkt.
Der Guide hieß Ernest Sylvester und war ein lustiger Typ, der viel zu erzählen hatte.
Leider hatte er eine Geschwindigkeit und einen Slang beim Sprechen drauf, dass ich nur 25% verstand.
Bei ein paar einfachen Witzen konnten wir auch mitlachen…
Zumindest reichte dann noch es um zu erfahren, dass Teile des Films „Easy Rider“ dort gedreht wurden und wir sahen das Grab der berühmtesten Voodoo-Priesterin Marie Laveau.
12.00 Uhr war die Führung beendet und da ich noch eine Rechnung mit der New Orleans School of Cooking (
http://www.neworleansschoolofcooking.com/) offen hatte, führte uns der Weg dorthin.
2 große Gläser mit Gewürzmischungen landeten im Körbchen. In einem solchen Laden muß mich mein Mann immer bremsen, ich hätte sonst mehr gekauft.
Der nächste Stop war das Hotel. Wir merkten, dass unser Entschluß, im French Quarter zu nächtigen, goldrichtig war.
13.30 Uhr standen wir vor der Natchez (
http://www.steamboatnatchez.com/), da jeden Tag 13.45 Uhr die Calliope (Dampforgel) gespielt wurde und wir uns außerdem für eine Hafenrundfahrt mit dem Schiff entschieden hatten.
Ein Glück, dass wir 30 min vor der Abfahrt da waren, denn die Warteschlange zum „Boarding“ hinter uns nahm immer mehr zu.
Der Preis für die Fahrt betrug abzüglich eines Rabattgutscheins von $3 pro Person $21,50. Dafür wurden wir knapp 2 Stunden auf dem Fluß herumgeschippert. Diesmal verstanden wir die Erläuterungen des Kapitäns ganz gut, denn er sprach langsam und deutlich.
Vor der Rückkehr ins Hotel entzogen wir dem Automaten noch ein paar Dollar und stoppten kurz am Jackson Square
da ich mich zum Kauf eines kleinen Schieferbildes entschlossen hatte. Viele Künstler bieten dort ihre Werke an. Ich zahlte $30 und dafür wurde es bruchsicher verpackt. Den Bildständer bekam ich auch noch mit.
17.30 Uhr waren wir im Hotel und überlegten, wohin wir essen gehen wollten.
Ich war bei meinen Vorrecherchen auf das Mothers (
http://mothersrestaurant.net/) gestoßen, weil man dort typische Südstaatenspeisen zu sich nehmen konnte.
Von außen sah es auf der HP zwar sehr gewöhnungsbedürftig aus, aber da es von vielen Seiten empfohlen wurde, fuhren wir 18.15 Uhr dorthin.
Die Parkplatzsuche gestaltete sich schwierig, denn das Restaurant hat keinen eigenen Platz und $9 für einen gegenüber wollten wir nicht zahlen.
Nach 10 min „um den Block“ schleichen hatten wir 2 Querstraßen weiter einen gefunden, der nix kostete. Dort wurden nur von 8am-6pm Gebühren verlangt.
Interessante Aktion dann im Mothers. Am Eingang bekommt jeder eine Speisekarte in die Hand gedrückt und stellt sich sofort an, ohne vorher einen Platz zu suchen. Man wählt sein Gericht und Getränke, bezahlt das und dann geht man mit dem Bon an einen freien Tisch.
Die Bedienung nimmt den Bon mit und bringt nach einer Weile das Essen.
Wir, etwas unsicher, suchten uns zuerst einen Tisch und gingen dann abwechselnd in den Nebenraum, um etwas zu ordern. Ich hatte mir sogar schon zuhause die Speisekarte ausgedruckt und mein Essen im Vorfeld angekreuzt
.
Mein Mann nahm das Fried Chicken und ich begann vorsichtig mit einem Cup Jerry`s Jambalaya. Danach wollte ich entscheiden, ob ich noch was esse. Mir war klar, dass ich mich dafür noch mal anstellen musste.
Verfressen wie ich bin, konnte ich den Verlockungen nicht widerstehen und wagte mich danach an Fred`s Famous Special, ein Po Boy mit Ham, Roastbeef, Gurke, Mayo usw.
Ich vermutete Scheiben von Ham und Roastbeef, aber nein, das Roastbeef lag drauf „gezupft“ und warm gemacht im Baguette. War das lecker!
Wie zu erwarten habe ich nur ein halbes davon geschafft und ließ mir den Rest für`s Frühstück am nächsten Tag einpacken. Das Essen schlug insgesamt mit rund $30 zu Buche.
Einziges Manko: Das Lokal war extrem heruntergekühlt und ich fror, weil ich vergessen hatte, ein Strickjäckchen mitzunehmen.
20.15 Uhr fuhren wir zurück ins Hotel, stellten Auto sowie Tasche ab und zogen nur mit dem Fotoapparat bewaffnet los, um endlich ein paar Nachtbilder von der Bourbon Street zu machen und kurz das Flair zu spüren.
Naja, mir war es zu laut, zu bunt, zu chaotisch und ich klopfte mir auf die Schulter, dass ich ein Hotel um die Ecke gewählt hatte.
Wir sahen, das Amerika an manchen Stellen nicht so prüde ist wie allgemein üblich. Gewisse Damen boten ihre Dienste an und mit dem Alkohol auf der Straße herum zu laufen, war kein Problem.
Aus jeder Ecke dudelte es anders, eine Mischung aus Jazz, Blues und Rock.
21.45 Uhr waren wir wieder im Hotel, ich betrieb Körperpflege und 23 Uhr ging das Licht aus.
Gefahrene Meilen: 7
Unterkunft: Le Richelieu / 93 € pro Nacht ohne Frühstück (Expedia.de)
Note: gut