TAG 11: ???, CA - Morro Bay, CADienstag, 17. Juni 2008Ich schlief sehr gut in dieser Nacht. Mein Hotelzimmer in Ich-weiss-nicht-wo war angenehm ruhig, kühl und recht gross. Ausgeschlafen stand ich auf, duschte, packte meine Sachen ins Auto und checkte aus. Wiederum gings raus auf die Strasse, wie schon gestern auf der 58. Der Weg führte nun mehr oder weniger direkt nach Westen, der Küste entgegen. Das südliche Central Valley, das ich nun durchquerte, war nicht sonderlich interessant. Als sich mir dann aber das Küstengebirge in den Weg stellte wurde es richtig toll, mit vielen Kurven ging es rauf und runter - ein Riesenspass! Landschaftlich bot sich mir jedoch immer noch das gleiche Bild: braunbeige und trocken war es!
Nach einer Weile stiess ich dann auf den 101, und weil ich noch so früh dran war (meine Freundin sollte erst am frühen Nachmittag in SLO ankommen) bog ich spontan nach Norden ein und fuhr bis San Miguel. Dort steht, wie an 20 weiteren Orten entlang der kalifornischen Küste, eine spanische Mission, und die wollte ich nun besuchen. Dank den tollen Schildern auf dem Freeway fand ich sie auch auf Anhieb und liess mir fast eine Dreiviertelstunde Zeit, die Kirche und ihre Umgebung sowie das Museum anzuschauen.
Ich bin jedes Mal fasziniert, wenn ich eine dieser Missionen besuche. Vielleicht deshalb, weil ich eine Weile in Santa Barbara gewohnt hatte, wo die "Queen of the Missions" steht. Wir hatten sie einmal mit der Schule besucht, als wir die Geschichte Kaliforniens diskutierten, und ich war damals schon sehr geschichtsinteressiert. Seither hatte ich ein paar andere Missionen besucht, doch diese hier in San Miguel fand ich einfach wunderschön... Ich merke, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
Nach meinem Besuch in San Miguel fuhr ich auf dem 101 dann wieder zurück in Richtung Süden, um den Freeway dann in San Luis Obispo wieder zu verlassen. Irgendwie schaffte ich es, mich hier fürchterlich zu verfahren und den Weg zum Freeway nicht wieder zu finden. Meine Irrfahrt wurde nur durch einen Mittagsstopp bei Burger King unterbrochen (verfahren hat auch sein Gutes!), und als ich dann den Freeway endlich wieder fand schaffte ich es auch, nach Downtown zu gelangen.
Noch immer etwas zu früh dran, liess ich hier das Auto kurz stehen und stattete auch der hiesigen Mission einen kurzen Besuch ab. Ich hatte sie schon früher einmal gesehen und fand sie diesmal nicht mehr ganz so toll - wohl auch deshalb, weil der Eingangsbereich und ein Teil des Innenraums der Kirche gerade renoviert wurden. Trotzdem gab es natürlich ein Foto:
Downtown San Luis Obispo erinnert mich übrigens stark an Santa Barbara - sieht fast gleich aus wie wenn man dort die State Street hinauf- und hinunterflaniert...
Nun war es aber an der Zeit, zum Bahnhof zu fahren! Ganz pünktlich kam hier dann auch der Zug an mit der Freundin, mit der ich die nächsten paar Tage verbringen sollte. Sie war mit ihrer Mutter aus Indonesien in die USA ausgewandert, ging zusammen mit mir in Santa Barbara zur Schule und studiert nun Kunstgeschichte am City College in Santa Monica.
Hunger hatte sie nicht, und so fuhren wir gleich zusammen weiter nach Morro Bay. Dort hatten wir bereits das Motel 6 vorreserviert und checkten auch gleich ein. Unser Gepäck schleppten wir hinauf in unser Zimmer im ersten Stockwerk, und dann zog es uns weiter zum Strand. Was für ein tolles Gefühl, endlich wieder am Meer zu sein! Ich war ja in San Diego jede Woche sicher 2-3 Mal am Strand gewesen und merkte erst jetzt, wie sehr ich den Pazifik vermisst hatte: die salzige Meerluft, der warme Sand unter den Füssen, und das endlose Blau, das sich vor uns bis in die Unendlichkeit hinaus ausstreckte... Einfach wunderschön!
Wir spazierten ein wenig am Strand entlang, plauderten über dies und das, und setzten uns dann ganz vorne beim Morro Rock auf ein paar Steinbrocken direkt über der Brandung. Dort sassen wir, sicher eine Stunde lang, und schauten (und hörten!) den Wellen zu, die mit voller Wucht unter uns an die Küste prallten und uns zwischendurch einen feinen Regen der kühlen Gischt ins Gesicht spritzten. Ich liebe das, einfach am Meer zu sitzen und ins Wasser hinauszuschauen, und war so glücklich, das nun nach einenhalb Wochen trockener Wüste wieder machen zu können...
Zwischenzeitlich erhielten wir dann sogar Gesellschaft von ein paar anderen Strandliebhabern:
Der Chipmunk auf dem letzten Bild hat übrigens die gleichen Lieblingschips wie ich - Sour Cream & Onion von LAYS.
Irgendwann mussten wir uns dann doch vom Meer verabschieden und zum Motel zurückfahren. Hier duschten wir, zogen uns um und schauten ein wenig fern, und dann machten wir uns auf die Suche nach etwas zu Essen. Unten beim Hafen fanden wir ein tolles Steakhouse mit einer gedeckten Terrasse aufs Meer hinaus. Hier genossen wir unsere Ribs und ein Bier und schauten zu, wie die grosse rote Kugel in einem spektakulären Schauspiel ins Meer hinab tauchte. Wie schön, wieder zurück am Meer zu sein!
Nach dem Essen kauften wir uns Bier und Snacks an einer Tankstelle und verbrachten den Rest des Abends im Motelzimmer. Schliesslich musste ich ihr all meine Fotos von der bisherigen Reise zeigen...
Fahrstrecke an diesem Tag: 185 mi
Übernachtung: Motel 6, Morro Bay, CA
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So, hier endet nun der "offizielle" Teil meines Reiseberichtes. Grund dafür ist, dass ich im weiteren Verlauf der Reise (wir fuhren auf dem PCH via Santa Barbara und Malibu zurück nach Santa Monica und ich von dort aus zurück nach Hause nach San Diego) kaum mehr Fotos machte, und auch nichts mehr erwähnenswertes erlebte. Wir gingen gemeinsame Bekannte besuchen, hingen viel am Strand herum und machen am Abend Party.
Als "Entschädigung" dafür möchte ich euch aber, wie schon versprochen, einen Epilog mit ein paar Eindrücken aus meiner Zweitheimat, SAN DIEGO, liefern. Das wird zwar nicht heute geschehen, aber sicherlich noch bis vor Ende dieser Woche.
Danke an alle, die mit mir mitgefahren sind - es hat Spass gemacht mit euch!