07.09.2007 – Salt Lake City - Garden CityEtwas schwer taten wir uns schon an diesem Morgen aus den Federn zu kommen, aber wer wird denn wohl Müdigkeit vortäuschen, wenn das erste Tagesziel Antilope Island heißt. Schon seit mehreren Tagen fragte ich Danilo über die Wahrscheinlichkeit aus, Bisons zu sehen und jedes Mal entgegnete er, ich werde auf Antilope Island welche sehen. *freu*
Erstmal drehten wir jedoch noch eine Runde um den Salt-Lake-Tempel auf dem Temple Square. Leider gab es nirgends kostenlose Parkplätze und so blieb es bei flüchtigen Blicken.
Der Weg zum Antilope Island State Park war nicht sehr weit und wir entdeckten sogar noch einen Walmart Supercenter auf dem Weg dorthin (schließlich mussten wir noch vorm Yellowstone Grillkohle besorgen). Wir beschlossen die Einkäufe nach unserem Insel-Besuch zu erledigen und somit stand meiner ersten Begegnung mit Bisons nichts mehr im Wege.
Wir entdeckten auch schnell die ersten Exemplare, doch die waren recht weit entfernt. So hatte ich mir das nicht vorgestellt
. Also fuhren wir die Straße bis zur „Fielding Garr Ranch“, aber auch hier hatten wir wenig Erfolg mit diesen gutmütigen Riesen. Mehr Glück hatten wir mit einem Coyoten, der vor uns in aller Ruhe die Straße überquerte, und mit einigen Pronghorn Antilopen, die in den Hügeln grasten.
Die Insel selbst bietet eine karge, aber doch interessante Landschaft, die man auf mehreren Wanderwegen erkunden kann. Wir aber wollten hier nicht wandern, da für den Nachmittag schon eine andere Wanderung geplant war. Bei der Ranch selbst war auch nichts los und so fuhren wir ein wenig enttäuscht wieder zurück.
Kurz bevor die Straße wieder auf die „Hauptstraße“ trifft, meinte es Fortuna doch noch gut mit uns. Eine ganze Bisonherde hatte beschlossen zur nächsten Wasserstelle zu wandern, welche zufälligerweise auf der anderen Straßenseite lag. So mussten wir unser Auto nur in entsprechendem Abstand parken und die Objektive zücken
.
Wir waren total begeistert und konnten uns gar nicht satt sehen. Immer gab es etwas Neues: ein Kalb, ein sich im Dreck suhlender Bison, ein stolzer Bulle…
Irgendwann war das Schauspiel vorbei und wir fuhren schweren Herzens weiter. Zuerst statteten wir dem Visitorcenter einen Besuch ab, bevor es Richtung Buffalo Point ging. Hier hätten wir gerne etwas gegessen, aber wir waren zu zeitig – alles war noch geschlossen. Aber wozu haben wir denn ein Kühltasche, so gab es eben belegte Bagels. Belohnt wurden wir zudem noch mit einem Blick auf den Salt Lake und einer grasenden Gruppe von Pronghorn Antilopen. Mit diesen Eindrücken verließen wir Antilope Island.
Wie vorher beschlossen, ging es direkt zum Walmart und nach ausgiebiger Suche haben wir auch tatsächlich Holzkohle gefunden. Jetzt konnten wir uns beruhigt Richtung Norden aufmachen.
An der US 89 parkten wir wenig später am Trailhead zum Jardine Juniper Trail, jedoch nicht ohne erstmal vorbei zu fahren. Wie ihr euch denken könnt, bin ich mal wider gefahren…
Dieser Trail war in unserem Reiseführer beschrieben. Er sollte zu einer Höhle führen, die man zwar nicht besichtigen kann, aber man sollte ganz deutlich den Luftzug spüren, den der Druckausgleich zwischen Höhle und Außenwelt hervorruft. Wir liefen und liefen und liefen und keine Höhle war zu finden
. Irgendwann beschlossen wir wieder zurückzulaufen, es gab keine Beschilderung die irgendwie andeutete, wie weit es noch wäre. Die in unserem schlauen Buch angeführten Meilen waren jedoch schon rum. Immerhin hatten wir einen ruhigen Nachmittag im Grünen verbracht – was will man mehr.
Tagesziel war der KOA in Garden City, wo wir uns schon vorab eine Deluxe Kabin gemietet hatten. Die Fahrt entlang des Logan Canyon National Scenic Byway war sehr schön und vom Pass hatten wir einen tollen Blick auf den Bear Lake. Schon wenig später hatten wir den KOA schon erreicht und nachdem das Gepäck verstaut war, wollten wir zum See. Auf dem Weg dorthin gönnten wir uns noch einen der stark beworbenen Raspberry Shakes und zum Glück hatten wir eine Karte aus der Kabin dabei, in der eingezeichnet war, wo man öffentlich an den Strand kann. Ohne diese Karte hätten wir den Weg nie gefunden
.
Nach etwas Suchen fanden wir den Zugang und fuhren direkt mit dem Auto an den Strand. Hier waren wir alleine und konnten den See richtig genießen. Danilo konnte nichts aufhalten, seine Füße ins klare Wasser zu stecken. Ich begnügte mich zunächst mit dem Shake (small – 0,5l) und danach mit dem Fotografieren von Möwen, Muscheln etc.
Langsam verschwand die Sonne hinter den Bergen und wir fuhren wieder zu unserer Hütte. Dort kochte Danilo für uns leckere Spaghetti mit Tomatensauce, bevor wir es uns in der Hütte gemütlich machten.