Mi 19.09: Bozeman - Yellowstone NationalparkEin weiteres Highlight unserer Reise lag heute vor uns, der Yellowstone Nationalpark. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut und ich war sehr gespannt, was uns dort alles erwarten würde.
Kurz vor 9 Uhr verließen wir Bozeman und machten uns auf den Weg zum Nationalpark. Dazu mussten wir zunächst noch gut 100km zurücklegen. Jetzt im Nachhinein betrachtet hätten wir eigentlich gestern noch viel weiter in Richtung Yellowstone fahren können, denn genug Zeit hätten wir dafür ja locker gehabt. Das ist eben der Nachteil, wenn man alles im Voraus bucht. Aber egal, so weit ist es ja auch nicht mehr. Über die Interstate 90 ging es in östlicher Richtung bis nach Livingston, wo wir auf den Highway 89 in südlicher Richtung abbogen.
Um kurz nach 10 Uhr erreichten wir den Nordeingang bei Gardiner und hielten erst einmal an, um diesen besonderen Moment zu würdigen. Hier lag er jetzt vor uns, der älteste und wohl auch bekannteste Nationalpark der Welt, gegründet im Jahre 1872 und mit einer Fläche von fast 9000km² umfasst er ein riesiges Gebiet.
Wir fuhren weiter und überschritten kurz darauf die Grenze von Montana zu Wyoming (mein 7. Bundesstaat bis zu diesem Zeitpunkt). Nach einigen weiteren kurzen Zwischenstopps kamen wir schließlich gegen 11 Uhr bei dem kleinen Ort Mammoth Hot Springs an.
In Mammoth Hot Springs befindet sich das Hauptquartier des Nationalparks. Des Weiteren gibt es hier auch ein Visitor Center, vor dem wir unser Auto parkten. Das stellte sich aber im Nachhinein als Fehler heraus, denn das Visitor Center wurde von Wapiti-Hirschen umlagert. Die Ranger waren sehr darum besorgt, dass die Besucher den Tieren nicht zu nahe kamen (aus nachvollziehbaren Gründen, denn so ganz ungefährlich sind diese nicht). Dann tauchte auch noch ein Bulle auf, dem ich wirklich nicht in die Quere kommen möchte.
Dumm war nur, dass der sich schließlich direkt vor dem Visitor Center herumtrieb, dort wo wir auch geparkt hatten. Das führte nun dazu, dass wird vorläufig nicht mehr zu unserem Auto gehen konnten. Also nutzte ich eben die Gelegenheit, jede Menge Fotos von den Tieren zu machen
Die haben sich auch überhaupt nicht an den Menschen oder Autos gestört.
Erst 1 ½ Stunden später war die Luft einigermaßen rein und ich konnte wieder zum Auto. Damit fuhr ich nun zum Parkplatz bei den Sinterterrassen (Lower Terraces Area), die sich ja dort ganz in der Nähe befinden und die ich mir im Folgenden jetzt weiter anschaute. Liberty Cap mit den Terrassen im Hintergrund:
Die Terrassen sind durch Kalk- und Mineral-Ablagerungen aus dem Wasser heißer Quellen entstanden. Das Wasser wird im Untergrund durch das heiße Vulkangestein erwärmt. Der Yellowstone Nationalpark befindet sich ja auf einem riesigen Vulkan, aber daran sollte man wohl besser nicht denken, wenn man dort ist
Auf jeden Fall sind diese Terrassen über Holzstege begehbar. Diese bin ich jetzt auch entlang gegangen und habe mir das ganze Gebiet ausführlich angeschaut. Insgesamt hielten wir uns ca. 2 Stunden dort auf.
Blick auf Mammoth Hot Springs:
Um ca. 14:30 Uhr fuhren wir mit dem Auto weiter zum Upper Terrace Drive, der sich praktisch direkt neben der Lower Terraces Area befindet. Dort sahen wir z.B. den Orange Spring Mound:
Weiß jemand, was das für ein Vogel ist?
Gegen 15:30 Uhr verließen wir nun das Gebiet um Mammoth Hot Springs und fuhren weiter in südlicher Richtung durch das Golden Gate
vorbei am Roaring Mountain
bis zum Norris Geyser Basin, wo wir um ca. 16:30 Uhr ankamen.
In dem Geysir-Becken machen ebenfalls Holzstege diese sehr unwirtliche Gegend begehbar. Überall war es qualmen, blubbern oder es spritzte Wasser aus der Erde. Der Qualm stank ziemlich stark nach Schwefel, war also nicht gerade ein angenehmer Duft, aber da muss man durch
Wir sind jetzt auch hier eine ganze Weile über die Stege gelaufen.
Diese Farben entstehen durch thermophile Bakterien und Algen, die in dem heißen Wasser leben. So etwas ist ja an vielen Stellen im Nationalpark zu sehen.
Wir kamen hier auch am Steamboat Geyser vorbei, dem größten aktiven Geysir der Welt. Die Fontäne hat bei Ausbrüchen schon eine Höhe bis zu 130m erreicht. Nur leider bricht dieser Geysir äußerst selten und auch unvorhersehbar aus. Der letzte Ausbruch war im Jahr 2005. Somit haben wir leider auch keinen richtigen Ausbruch gesehen, aber es spritzte ab und zu Wasser heraus und es war stark am dampfen. Trotzdem ein beeindruckendes Schauspiel. Bisher kannte ich so etwas ja nur aus dem Fernsehen.
Wir liefen bis ca. 18:20 Uhr im Norris Geyser Basin herum. Anschließend fuhren wir weiter in Richtung West Yellowstone, wo wir unser Motel für vier Übernachtungen gebucht hatten. Als wir am Hotel ankamen, stellten wir zunächst einmal fest, dass es dort gar keine Rezeption gab. Man sollte sich in einem anderen Hotel anmelden. Das hatten wir bisher auch noch nie gehabt
Aber nun gut, wir sind also zu diesem anderen Hotel gegangen und haben dort eingecheckt, was auch problemlos geklappt hat. Unser Motel machte von außen wirklich nichts her, aber unsere Unterkunft war dann doch überraschend gut. Sie hatte sogar zwei Schlafzimmer, so dass jeder von uns sein eigenes Zimmer hatte
Mir gefiel es hier auf Anhieb. Darüber hinaus war die Unterkunft auch vergleichsweise günstig, wenn man bedenkt, dass wir direkt neben dem Nationalpark übernachten konnten.
Das Wetter war heute leider nicht so toll. Es war mehr oder weniger stark bewölkt und ab und zu kam auch mal die Sonne durch. Einmal hat es auch geregnet, aber das war zum Glück nur die Ausnahme. Trotzdem haben wir heute schon einige interessante Stellen im Park gesehen. Aber da muss noch mehr gehen und das wird es auch, versprochen
Gefahrene Strecke: 208km
Übernachtung: Pony Express Motel West Yellowstone, $65 + $6.50 Tax
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