.. Fortsetzung6. September
Las VegasDer letzte volle Tag des Urlaubs brach an. Ich nutzte den wie gewohnt aus, indem ich schon früh meine Kaffee-holen-Runde incl. Rundgang durch den tropischem Garten drehte.
Heute war, es wird niemanden verwundern, ein Besuch in einem Outlet Shopping Center geplant. Auf dem Weg dahin hielten wir in einem McDonalds, um zu frühstücken. Das hatten wir noch nie ausprobiert, aber es war überraschend essbar. Der Kaffee ... na ja, Starbucks ist es nicht.
Wir stürmten dann das Shopping Center in der Nähe vom Flughafen und stöberten durch verschiedene Läden. Da auch in den USA die Mode bei den Frauen von dem Motto “kurz, eng tailliert und über Größe 36/38 nehmen Sie bitte XXL und sehen trotzdem aus wie eine verpackte Wurst” dominiert wird, ist Shoppen bei mir immer eine preiswerte Angelegenheit. Meistens lande ich bei den Stapeln mit Männer T-Shirts und suche ein oder zwei raus, die man auch als Frau tragen kann. Nicht sehr schick, ich geb’s ja zu ... Wenigstens fand ich zwei Jeans, die schön und preiswert waren, im Vergleich zu D sogar billig.
Für preiswerte Herrenhemden sind die USA aber ein Paradies. Super schön, gute Qualität und im Vergleich zu D Schnäppchenpreise.
Die Kinder waren auch der Meinung, dass es hier schöne Sachen gab und wuselten in den entsprechenden Kinderabteilungen rum. Immer unterwegs zwischen Klamottenständern und Umkleidekabinen. Allerdings mussten sie fast alles wieder zurück legen, da es aus Elternsicht keinen Sinn macht, im September Sommerklamotten für Kinder zu kaufen. Notgedrungen sahen sie das ein und verlegten sich dann auf die Läden mit Elektronik. Aber auch hier stießen sie auf taube Elternohren ...
Wir hatten dann irgendwann genug vom Shoppen und fuhren zurück zum Strip. Auf dem Weg hielten wir beim Mandala Bay Hotel. Ich hatte im Reiseführer gelesen, dass man sich dort im Casino in das Singapur von 1890 zurückversetzt fühlen würde. Irgendwie nachvollziehen konnte ich das nicht, aber vielleicht haben wir ja nicht alles gesehen.
Dann gingen wir noch gegenüber ins MGM Hotel. Ein riesiger Komplex, in dem sich natürlich alles um das Thema Film dreht. Dort sollte es einen Adventures Theme Park geben, der aber mittlerweile geschlossen ist, wie wir schnell erfuhren. Die langen Gänge mit Bars, Shops und Restaurants waren nicht so spannend, so dass wir bald wieder zurück in unser Hotel fuhren. Wir hatten auch irgendwie keine Lust mehr auf Themenhotels, nach einer Weile ist man da übersättigt.
Wir liefen noch eine ausführliche Runde durch den tropischen Garten, besahen so ziemlich jeden Fisch, Vogel, Baum und die Hochzeitskapelle, und dann war es wieder mal Badezeit für die Kinder am Swimmingpool.
Später fuhren Lothar und Julian noch mal zum Luxor Hotel. Sie wollten einen IMAX Film anschauen, “Fighter Pilot” oder so ähnlich. Jedenfalls reine Männersache, und Annika und ich vertrieben uns die Zeit beim Kofferpacken.
Als wieder alle versammelt waren, liefen wir noch ein bisschen den Strip rauf und runter und landeten dann am Bellagio, um die Wasserspiele zu sehen. Diese haben uns so gut gefallen, dass wir sie gleich vier Mal angeschaut haben. Da sie ja nicht immer gleich sind, war das nicht langweilig. Zwischendurch liefen wir etwas im Hotel rum, aber es zog uns immer wieder zu dem See.
Zurück im Hotel aßen wir noch eine Pizza, dann brachten wir die Kinder ins Bett. Die waren total müde und geschafft. Wir sprachen mit ihnen ab, dass wir noch mal ins Casino runtergehen, aber das war denen ganz egal, Hauptsache sie konnten schlafen. Das taten sie dann auch innerhalb von kürzester Zeit und wir zogen noch mal los. Wir dachten, wenn man schon in Las Vegas ist, muss man auch mal spielen.
Wir sind beide, was Zocken angeht, völlig unbedarft, aber ich wollte unbedingt wenigstens einmal im Leben Roulette spielen. Ich wechselte 10 Dollar in Chips und setzte ein paar davon auf irgendwelche Felder. Mein Tischnachbar wies mich aber darauf hin, dass ein Mindesteinsatz von 10 Dollar gilt. Also setzte ich alles auf eine Viererkombination, von der eine Zahl tatsächlich gewann. Das war ein netter Auftakt, auch wenn ich nicht annahm, dass das so weiter ging. Das nächste mal verlor ich natürlich. Dann hatte ich noch 8 Chips übrig, deshalb kauften wir noch 2, damit Lothar auch noch verlieren konnte. Das tat er dann auch, aber es hatte trotzdem Spaß gemacht und ein Verlust von 12 Dollar war überschaubar.
Da wir zwar spielen wollten, aber im Grunde zu geizig dafür waren, verlegten wir uns auf die Slotmachines. Nachdem jeder 1 Dollar in 25-Cent Slots gesteckt hatte, die aber viel zu schnell weg waren, gingen wir noch eine Spielkategorie tiefer und spielten an 5-Cent Slots.
Das war nun mehr nach meinem Geschmack. Mit Gewinn habe ich sowieso nicht gerechnet, und hier konnte man wenigstens mit ein paar Dollar länger spielen. Da ich trotzdem immer mal einige credits dazugewann, hatte ich eine Weile Spaß. Lothar saß neben mir an einem weiteren Slot und verzockte ebenfalls seine 2 Dollar, nur viel schneller als ich, da er weniger dazu gewann.
Dann hatten wir keine Lust mehr und gingen hoch in unser Zimmer. Die Kinder schliefen wie die Engel, wir tranken noch ein Absacker Bier und schauten auf die Lichter draußen. Der letzte Abend nach dreieinhalb Wochen Urlaub, das war irgendwie hart ...
Fortsetzung folgt ...