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Autor Thema: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt  (Gelesen 24360 mal)

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Flocke

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #45 am: 11.11.2005, 12:42 Uhr »
@ Kauschthaus

Hallo !
Sagt einmal, habt ihr beim Zelten gar keine Angst gehabt, dass euch etwas ins Zelt kriecht :?:  



Gruß Flocke

Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #46 am: 11.11.2005, 13:40 Uhr »
Hallo Flocke,

das Thema hat mich vor dem Urlaub stark beschäftigt. Zumal ich eine geradezu panische Angst vor Schlangen habe. Ich habe vor dem Urlaub sogar 2 mal von Klapperschlangen geträumt. :zuberge:  :lol:

Und ich habe mir öfters ausgemalt, welches Gefühl das ist, wenn man im Zelt schläft und zwischen Innen- und Außenzelt richtet sich eine Schlange häuslich ein. Vor sonstigem Krabbelzeug habe ich nicht so Angst.

Aber das war nur in "schwachen Stunden". Ansonsten hab' ich einfach darauf vertraut, dass das keine große Plage sein kann, denn sonst gäbe es nicht so viele Zelter, die begeistert und mit Kind und Kegel campen.

Wir haben nie was im Vorzelt gelassen, was irgendwelchen Viechern schwer einschaubare Schlupfwinkel geboten hätte und wo man dann aus Versehen reingreift oder reinschlupft. :zuberge:
Und zwischen den Zeltplanen war nie etwas außer ein paar Fliegen, Falter etc.
Die waren das lästigste. Abends bei Laternenlicht lesen hieß immer auch, ständig irgendwelche angezogenen Insekten wegzuwedeln.

Ich hab' ansonsten während des Urlaubs da kaum mehr drüber nachgedacht.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Matze

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #47 am: 11.11.2005, 14:08 Uhr »
Zitat von: Kauschthaus
Hallo Flocke,

das Thema hat mich vor dem Urlaub stark beschäftigt. Zumal ich eine geradezu panische Angst vor Schlangen habe.

Viele Grüße, Petra


Das kann ich als Schlangen-Fan gar nicht verstehen!!  :wink:  :never:

Ist aber weiterhin schön, Deine Bericht zu verfolgen!!
Gruß Matze




San Francisco!!

OWL

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #48 am: 11.11.2005, 17:13 Uhr »
Und was denken die Kinder über das Krabbelzeug?

Quid licet Iovi, non licet bovi

Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #49 am: 11.11.2005, 19:25 Uhr »
Zitat von: OWL
Und was denken die Kinder über das Krabbelzeug?


Oh, denen war das relativ wurscht. Ab und zu hat mal eins über die Ameisen gemeckert, die oft rumwuselten. Im O-Ton: (kreisch) "Mich hat eine Ameise angepink...".

Keine Ahnung, warum die glauben, dass das der Grund ist, wenn eine Ameise ein Brennen am Fuß hinterlässst. Oder sie wissen mehr als ich ...  :lol:

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #50 am: 12.11.2005, 00:23 Uhr »
... Fortsetzung

22. August

Monument Valley - Bluff


Das wird Euch jetzt nicht weiter überraschen, aber wir standen wieder sehr früh auf und begannen das übliche Morgenritual. Mit Waschbeutel und Wasserkessel zum Waschhaus, danach Wasser kochen und den köstlichen ersten Kaffee geniessen.
Wir setzten uns auf “unseren Logenplatz” und warteten gespannt auf das Schaupiel Sonnenaufgang.
Die Hauptdarstellerin ließ auch nicht lange auf sich warten und bescherte uns einen Anblick, den wir wohl nie vergessen werden.



Ich weiß nicht, ob das Foto das rüber bringt, aber es gibt so Momente, da sollte die Zeit eine Weile stillstehen. Es war einfach unbeschreiblich schön.

Nach einer Weile hielt es uns Zuschauer nicht mehr auf den Plätzen und wir wanderten herum und machten Fotos.




Bitte Platz nehmen, Frühstück kommt gleich!

Nach dem Frühstück packten wir wieder mal alles zusammen und fuhren weiter Richtung Bluff, unserem heutigen nicht weit entfernten Tagesziel.

Unterwegs hielten wir noch am Goosenecks State Park. Es ist schon verrückt, gar so weit ist er nun auch nicht entfernt und trotzdem sieht die Landschaft wieder völlig anders aus.



Der heutige Tag war so ziemlich der heißeste, den wir bisher auf der Reise erlebt hatten.
Wir waren schon gegen Mittag in Bluff und steuerten die Recapture Lodge an. Einen Mittagssnack gab es anschließend im Twin Rocks Cafe, wo man zwar wunderbar draußen sitzen kann, aber ansonsten war es nervig. Sie waren irgendwie nicht in der Lage, das Bestellte zu bringen, und das lag nicht an unseren Sprachkenntnissen. Als nette Menschen aßen wir dann halt den zweiten Sandwich-Vorschlag.

Da die Recapture Lodge einen Pool hat, verlangten die Kinder dringend nach einer Abkühlung im Wasser. Sie gingen mit Lothar voraus und ich wollte gleich nachkommen. Statt dessen schlief ich ein, die vielen Sonnenaufgänge forderten wohl ihren Tribut.
Später ging ich auch noch eine Runde schwimmen, so am späten Nachmittag wurde die Hitze langsam erträglicher.

Zum Abendessen gingen wir ins Cottonwood Steakhouse. Hier sitzt man wirklich sehr gemütlich und wir bestellten natürlich Steaks. Es hat sehr gut geschmeckt, aber die Portionen waren für nordamerikanische Verhältnisse klein.



Später kam noch ein italienisches Paar, das ebenfalls in der Lodge wohnte, und wir setzen uns zusammen und unterhielten uns aufs beste. Etwas spät fiel uns allen ein, dass wir den Diavortrag in der Lodge sehen wollten und wir brachen auf. Der war aber schon zu Ende, also rückten wir vor unserem Zimmer ein paar Stühle zusammen und redeten weiter, bis irgendwann die Müdigkeit siegte.

... Fortsetzung folgt
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OWL

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #51 am: 12.11.2005, 10:42 Uhr »
Zitat
Ich weiß nicht, ob das Foto das rüber bringt, aber es gibt so Momente, da sollte die Zeit eine Weile stillstehen. Es war einfach unbeschreiblich schön.


So etwas kann ein Foto nie ganz rüberbringen, aber wer selbst schon mal solche Momente erlebt hat, kann bei diesen Bildern ahnen, was Ihr  gefühlt habt.

Quid licet Iovi, non licet bovi

Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #52 am: 13.11.2005, 12:40 Uhr »
... Fortsetzung

23. August

Bluff - Mesa Verde - Ouray


Frühstück gab es heute in der Recapture Lodge in einem gemütlichen Aufenthaltsraum. Man bedient sich dort an einem Buffet und am Kühlschrank und wirft das Geld für das Entnommene in einen Korb.
Unsere Sachen waren schnell zusammengepackt und wir fuhren los Richtung Mesa Verde.

Die Strecke war stellenweise etwas eintönig ...


... aber manchmal auch sehr schön.


Im Mesa Verde NP geht die Straße meilenlang an abgebrannten Waldflächen entlang. Man sah der Vegetation an, dass die Brände unterschiedlich lang her waren, aber es sah oft kahl und trostlos aus. Am Visitor Center hielten wir und besichtigten die dortige Ausstellung. Hier sahen wir auch Fotos von vergangenen Waldbränden, die beeindruckend und erschreckend waren.

Wir kauften Karten für die Besichtigung des Cliff Palace und fuhren weiter zum Viewpoint, wo die Tour startete. Der Ranger war - wie er erzählte - ein Lehrer, der aus Interesse in den Ferien als Tour-Guide fungiert. Vermutlich weil er Lehrer war, war er ungewöhnlich gut zu verstehen.

Während der Besichtigung begann dann prompt das übliche Spielchen zwischen den Kindern und mir. Sie wollten, dass ich übersetze und fragten im ca. 20 sec Takt “Was hat er gesagt?”. Ich machte ihnen klar, dass ich besser übersetzen kann, wenn sie mich zuhören lassen. Ich übersetzte dann immer mal, in der Zwischenzeit redete der Guide weiter, sie wollten wissen, was er jetzt sagt, ich musste passen, weil ich wegen der Übersetzung nicht zugehört habe. Ich muss mich ja selber voll konzentrieren, um das Wesentliche mitzukriegen, mit Simultanübersetzungen bin ich völlig überfordert. Auf diese Weise bekamen die Kinder ein paar Rumpfinformationen und ich verpasste wie üblich mindestens 1/3 der Erklärungen.
Trotzdem war es eine gelungene Besichtigung, denn allein schon der Anblick der Cliff Dwellings ist beeindruckend.



Zurück auf dem Parkplatz gab es erstmal ein kurzes Vesper und dann fuhren wir weiter nach Durango. Auf dem Weg Richtung Innenstadt machten wir Halt an einem großen Spielplatz am Flußufer. Die Kinder saßen ja heute schon lange im Auto und forderten Bewegung ein.

Die Altstadt von Durango ist sehr schön, aber wir fuhren nur durch. Es war schon starker Nachmittag und wir hatten noch keinen Plan, wo wir heute unser Zelt aufstellen würden. Also machten wir nur einen kurzen Stop bei Burgerking, erhaschten noch einen Blick auf den alten Durango & Silverton Narrow Gauge Train, der gerade in den Bahnhof einfuhr, und fuhren dann in die Berge Richtung Silverton weiter.
Das satte Grün der Berge war ein willkommener Kontrast zu den bisherigen kargen Landschaften und wir genossen die Fahrt. Die Straße führt stellenweise an tiefen Abgründen vorbei, und das meistens ganz ohne Leitplanken, aber sie ist gut ausgebaut, so dass es nie wirklich gefährlich wirkt.  



In Silverton stellten wir fest, dass der Ort entlang der Hauptstraße recht hübsch ist, aber irgendwie leblos wirkte. Also beschlossen wir nach dem Motto “Augen zu und durch” bis Ouray weiter zu fahren. Wir kamen nun in die Dämmerung und sahen häufig Rehe am Straßenrand. Deshalb fuhren wir äußerst vorsichtig weiter.

In Ouray angekommen hatte sich das Thema zelten dann erledigt. Es war dunkel, kalt und es begann auch noch zu regnen. Die Suche nach einem Motelzimmer erwies sich als ganz einfach, denn es gab keine Auswahl mehr. Also nahmen wir ein Zimmer im Riverside Inn Motel. Zu verfehlen war es auch nicht, da es direkt an einer Tankstelle ist. Unser anfängliches Zögern war aber unbegründet, das Zimmer (gleich an der Ecke hinter den Zapfsäulen) war einfach, aber völlig in Ordnung. Mit 59 $ war es zwar etwas überteuert, aber nicht umsonst nennt man Ouray das “Switzerland of America”.
Den Abend verbrachten wir mit Büchern und TV, aber wenigstens war es trocken im Zimmer.

... Fortsetzung folgt
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KarinaNYC

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #53 am: 13.11.2005, 15:04 Uhr »
Super Bericht bis jetzt mit tollen Bildern....weiter so!  :daumen:

Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #54 am: 13.11.2005, 16:40 Uhr »
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24. August

Bluff - Mesa Verde - Ouray


Heute standen wir nicht ganz so früh auf. Gegen 7 wanderte ich um die Ecke des Motels Richtung Tankstellen-Kassenraum, da es dort ab dieser Zeit Kaffee geben sollte.
Ihr merkt schon, Kaffee morgens ist ganz, ganz wichtig!
Die Regenwolken hatten sich glücklicherweise verzogen und es schien ein schöner Tag zu werden. Allerdings war es nach wie vor sehr kühl. Man merkte, dass wir uns in einer Höhe von ca. 2300 m über dem Meeresspiegel befanden.
So langsam kam auch die Familie in die Gänge und wir beschlossen, in Ouray nach einem netten Frühstückslokal zu schauen. Das fanden wir mit dem Silver Nugget Cafe. Gemütlich, kein bisschen abgehoben und mit leckerem Frühstück. Auch bei den Preisen war von “Switzerland” nichts zu bemerken, sie waren angemessen.

Später checkten wir aus dem Motel aus und machten uns auf die Suche nach einem Zeltplatz. Ich hatte einen Internet Ausdruck mit Campgrounds dabei, und wir fuhren diejenigen an, die nahe bei Ouray liegen.
Das Rennen machte unangefochten der Amphitheater CG, der oberhalb von Ouray im Wald liegt und bei einigen Campsites einen wunderbaren Blick auf das Städtchen und die gegenüberliegenden Berge gewährt. Er hat außer Toilettenhäuschen keine weiteren Einrichtungen, aber wir hatten genug Wasser dabei. Wir fanden dort ein schönes Plätzchen und stellten das Zelt auf. Der für Zelte vorgesehene Platz war mit grobem Sand bestückt und einer bordsteinhohen Umrandung versehen. Da unser Zelt da nicht reinpasste, stellten wir es auf dem Autostellplatz auf, der glücklicherweise so lang war, dass unser Auto noch dahinter passte. Diesem Phänomen sollten wir noch öfter begegnen, unser Zelt scheint die üblichen Maße zu sprengen.

Nach einem Mittagsvesper fuhren wir zu den Box Canyon Falls. Der Wasserfall stürzt innerhalb von Felsen in einem ganz schmalen Canyon runter. Wir folgten zuerst dem Weg zum unteren Ende, der in eine höhlenartige Öffnung führt. Leider scheiterten sämtliche Versuche, das tosende Wasser zu fotografieren, da es so spritzte. Anschließend erklommen wir ein Stück Berg, um die Pracht auch von oben zu sehen. Dort ist eine Stahlgitterbrücke, so dass man gut nach unten sehen kann, aber allzuviel sah man gar nicht. Unten war’s interessanter. Dafür war hier der Ausblick auf den Canyon toll.



Wir wanderten noch eine Weile auf den Wegen herum und fuhren dann nach Ouray zurück. In einem kleinen Supermarkt besorgten wir Fleisch, Brot und Salat zum Grillen. Das taten wir dann auch ausführlich, solange es noch einigermaßen warm und hell war.
Der Sonnenuntergang war nett, aber nicht spektakulär, und danach wurde es schnell sehr kalt.
Dank dicken Fleecejacken- und decken hielten wir es aber noch eine Weile aus.

... Fortsetzung folgt
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Flocke

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #55 am: 13.11.2005, 17:06 Uhr »
@Kauschthaus

Das mit dem Kaffee kann ich voll verstehen.

Glaubst Du, ich fahre ohne bei euch mit?

Gruß Flocke

Doreen & Andreas

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #56 am: 14.11.2005, 10:14 Uhr »
Zitat von: Kauschthaus
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24. August

Bluff - Mesa Verde - Ouray



Einmal zu viel Copy & Paste  :wink:

Ansonsten ein wundervoller Bericht mit tollen Bildern, interessant für uns vor allem, weil Reise mit Kindern.
Da setzt sofort wieder das Fernweh ein *seufz*
Viele Grüße,
Andreas
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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #57 am: 14.11.2005, 10:14 Uhr »
Den Sonnenaufgang im Monument Valley kann man mit einem Bild unserer Meinung nach nicht rüberbringen. Das muß man selbst erlebt haben  :roll:
Wir waren damals auf dem Gouldings Campground. :zeltfeuer:
Viele Grüße,
Andreas
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Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #58 am: 15.11.2005, 16:34 Uhr »
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25. August

Ouray - Moab


Der Blick am nächsten Morgen auf die umliegenden Berge war schön. Dick eingemummelt machte ich es mir wieder mit Kaffee   und Buch    gemütlich und beobachtete den Fortschritt des Sonnenaufgangs.



Der Amphitheater CG liegt leider auf der morgendlichen Schattenseite der Berge und so dauerte es länger, bis wir die ersten Sonnenstrahlen abbekamen.
Aber bereits nach dem Frühstück zeichnete sich ab, dass im Kampf zwischen den aufziehenden schwarzen Wolken und der Sonne wohl der Regen siegen würde. Wir bauten schnell das Zelt ab und überlegten dann, was wir tun sollten. Geplant waren noch 2 weitere Nächte in der Gegend, aber Begeisterung dafür kam bei dem Wetter nicht auf.
Wir packten alles ins Auto und vertagten die Entscheidung je nach Wetterentwicklung.

In Ouray hielten wir noch an den dortigen heißen Quellen. Die waren aber nichts weiter als eine Art Schwimmbecken, mit heißem Quellwasser gefüllt. Es sah genauso wie ein normales Freibad aus und kostete nicht gerade wenig Eintritt. Also schlugen wir den Wunsch der Kinder nach einem heißen Bad aus, bummelten noch ein wenig durch Ouray und fuhren dann zur Bachelor-Syracuse Mine. ( http://www.bachelorsyracuse.com/ )

Hier war es ziemlich leer und wir kauften Karten für die nächste Besichtigungstour. Im Outdoor Cafe gab’s noch Hot Dogs und dann schwangen wir uns mit Helm und Regenmänteln auf die Lorenbahn. Außer uns war nur eine Handvoll Leute da. Die Bahn fuhr ca. 20 min zu einem Schacht und der Guide klärte uns ausführlich über den Gold- und Silberabbau auf. Oben in einer Wand war eine Holzrutsche, über die das rausgesprengte Gestein in die Loren gefüllt wurde. Damit das Gestein gut durchrutschte, musste ein Junge nach oben gehen und es lockern. Da er dann aber nicht wieder weg kam, musste er zusammen mit dem Geröll runter rutschen und wurde unten aufgefangen. Ungefährlich war das sicher nicht.
 
Auf der Rückfahrt hatten wir noch einen Zwangsaufenthalt kurz vor dem Ausgang. Da es mittlerweile in Strömen regnete, stand Wasser im Schacht und hatte eine Schienenverbindung gelöst. Ein paar Leute hämmerten eine Weile rum und dann konnten wir rausfahren.

Draußen war es nun so richtig eklig, nass und kalt. Es regnete in Strömen und sah nicht so aus, als würde sich das bald ändern. Wir stöberten noch eine Weile im Giftshop und unterhielten uns mit dem Ehepaar, das ihn betreibt, und sie erzählten uns von ihren verschiedenen Deutschland- und Österreich-Aufenthalten. Es war zwar nicht immer ganz einfach, die amerikanisch ausgesprochenen Ortsnamen zu verstehen, aber es war nett zu hören, was in D und Ö alles beeindruckt hat.  
Sie meinten außerdem, in Moab würde es vielleicht auch regnen, aber es sei garantiert wesentlich wärmer. Damit war die Entscheidung gefallen.
Wir verabschiedeten uns von den wirklich total netten “Minenbetreibern” und fuhren los.

Die Fahrt ging über Ridgeway, Norwood und Nucla und war ziemlich ereignislos. Je weiter wir von den Bergen weg kamen, desto mehr riss der Himmel auf und wir fuhren bald wieder im Sonnenschein.



Wir kamen am späten Nachmittag in Moab an und fuhren erst mal zum Visitor Center, um nach der Auslastung der Campgrounds zu fragen. Erwartungsgemäß war der CG am Devils Garden schon vormittags voll gewesen, also suchten wir nach einem Ausweichquartier. Das fanden wir am Archview CG. Direkt neben der Highway zwar, aber für eine Nacht war das egal. Da auch hier unser Zeltmaß die vorgesehenen Stellplatzgrößen sprengte, wurde uns die “Old Tepee Site” zugewiesen. Ein schöner Platz direkt neben dem Pool. Das war praktisch, denn die Kinder konnten baden, während wir das Zelt aufbauten, und wir hatten sie trotzdem immer im Blick.
Der Abend verlief gänzlich unspektakulär mit vespern, noch ein wenig lesen und trotz Motorengebrumm der Trucks einschlafen.

Fortsetzung folgt ...
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

OWL

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #59 am: 15.11.2005, 16:44 Uhr »
Ah, es geht wieder in Gefilde mit roten Steinen! :applaus:

Quid licet Iovi, non licet bovi