... Fortsetzung23. August
Bluff - Mesa Verde - OurayFrühstück gab es heute in der Recapture Lodge in einem gemütlichen Aufenthaltsraum. Man bedient sich dort an einem Buffet und am Kühlschrank und wirft das Geld für das Entnommene in einen Korb.
Unsere Sachen waren schnell zusammengepackt und wir fuhren los Richtung Mesa Verde.
Die Strecke war stellenweise etwas eintönig ...
... aber manchmal auch sehr schön.
Im Mesa Verde NP geht die Straße meilenlang an abgebrannten Waldflächen entlang. Man sah der Vegetation an, dass die Brände unterschiedlich lang her waren, aber es sah oft kahl und trostlos aus. Am Visitor Center hielten wir und besichtigten die dortige Ausstellung. Hier sahen wir auch Fotos von vergangenen Waldbränden, die beeindruckend und erschreckend waren.
Wir kauften Karten für die Besichtigung des Cliff Palace und fuhren weiter zum Viewpoint, wo die Tour startete. Der Ranger war - wie er erzählte - ein Lehrer, der aus Interesse in den Ferien als Tour-Guide fungiert. Vermutlich weil er Lehrer war, war er ungewöhnlich gut zu verstehen.
Während der Besichtigung begann dann prompt das übliche Spielchen zwischen den Kindern und mir. Sie wollten, dass ich übersetze und fragten im ca. 20 sec Takt “Was hat er gesagt?”. Ich machte ihnen klar, dass ich besser übersetzen kann, wenn sie mich zuhören lassen. Ich übersetzte dann immer mal, in der Zwischenzeit redete der Guide weiter, sie wollten wissen, was er jetzt sagt, ich musste passen, weil ich wegen der Übersetzung nicht zugehört habe. Ich muss mich ja selber voll konzentrieren, um das Wesentliche mitzukriegen, mit Simultanübersetzungen bin ich völlig überfordert. Auf diese Weise bekamen die Kinder ein paar Rumpfinformationen und ich verpasste wie üblich mindestens 1/3 der Erklärungen.
Trotzdem war es eine gelungene Besichtigung, denn allein schon der Anblick der Cliff Dwellings ist beeindruckend.
Zurück auf dem Parkplatz gab es erstmal ein kurzes Vesper und dann fuhren wir weiter nach Durango. Auf dem Weg Richtung Innenstadt machten wir Halt an einem großen Spielplatz am Flußufer. Die Kinder saßen ja heute schon lange im Auto und forderten Bewegung ein.
Die Altstadt von Durango ist sehr schön, aber wir fuhren nur durch. Es war schon starker Nachmittag und wir hatten noch keinen Plan, wo wir heute unser Zelt aufstellen würden. Also machten wir nur einen kurzen Stop bei Burgerking, erhaschten noch einen Blick auf den alten Durango & Silverton Narrow Gauge Train, der gerade in den Bahnhof einfuhr, und fuhren dann in die Berge Richtung Silverton weiter.
Das satte Grün der Berge war ein willkommener Kontrast zu den bisherigen kargen Landschaften und wir genossen die Fahrt. Die Straße führt stellenweise an tiefen Abgründen vorbei, und das meistens ganz ohne Leitplanken, aber sie ist gut ausgebaut, so dass es nie wirklich gefährlich wirkt.
In Silverton stellten wir fest, dass der Ort entlang der Hauptstraße recht hübsch ist, aber irgendwie leblos wirkte. Also beschlossen wir nach dem Motto “Augen zu und durch” bis Ouray weiter zu fahren. Wir kamen nun in die Dämmerung und sahen häufig Rehe am Straßenrand. Deshalb fuhren wir äußerst vorsichtig weiter.
In Ouray angekommen hatte sich das Thema zelten dann erledigt. Es war dunkel, kalt und es begann auch noch zu regnen. Die Suche nach einem Motelzimmer erwies sich als ganz einfach, denn es gab keine Auswahl mehr. Also nahmen wir ein Zimmer im Riverside Inn Motel. Zu verfehlen war es auch nicht, da es direkt an einer Tankstelle ist. Unser anfängliches Zögern war aber unbegründet, das Zimmer (gleich an der Ecke hinter den Zapfsäulen) war einfach, aber völlig in Ordnung. Mit 59 $ war es zwar etwas überteuert, aber nicht umsonst nennt man Ouray das “Switzerland of America”.
Den Abend verbrachten wir mit Büchern und TV, aber wenigstens war es trocken im Zimmer.
... Fortsetzung folgt