... Fortsetzung29. August
Capitol Reef NP - Bryce Canyon Ich wachte wie immer früh auf und erfreute mich an dem schönen Morgen. Berglöwen, die in der Morgendämmerung herumstreifen, sah ich nicht, aber das soll hier auch nur selten vorkommen, wie mir ein Zettel an der Wand des Waschhauses verriet.
Schade, so aus einiger Entfernung hätte ich ja gerne mal einen gesehen ...
Nach der ebenfalls üblichen Morgenprozedur mit Frühstück und Zelt abbauen machten wir uns wieder auf die Socken und fuhren kurz vor Torrey auf die Rt. 12.
Ich hatte schon einiges über diese Strecke gelesen, und sie ist landschaftlich wirklich sehr abwechslungsreich. Von Wiesen und Wäldern bis zu kargen Steinlandschaften ist alles dabei.
Wir sahen sogar einen “Cowboy” auf einem Pferd, der ganz gemächlich ein paar Kühe am Straßenrand entlang trieb. Seltsamerweise hat das die Kinder nicht sonderlich beeindruckt, vielleicht weil er nicht im Galopp über eine Weide geprescht ist, verfolgt von ein paar Indianern.
Die Landschaft wurde im Verlauf der Strecke immer schöner und weiter.
Am Nachmittag erreichten wir Boulder und hielten am Burr Trail Grill. Dort machten wir Mittagspause und fuhren anschließend einige Meilen vom Burr Trail. Ein Abstecher, der sich gelohnt hat.
Wieder zurück auf der Rt. 12 ging es weiter nach Escalante. Wir hielten am dortigen Visitor Center, da wir unschlüssig waren, ob wir heute noch bis zum Bryce weiterfahren sollten. Es war nämlich mittlerweile später Nachmittag. Versehen mit ein paar Tipps zu Campgrounds in der Gegend fuhren wir weiter.
Einige Meilen weiter war ein Zeltplatz direkt an einem kleinen See. Die Kinder waren natürlich begeistert und beschlossen sofort, dass wir dort bleiben. Sie hatten die Nase voll vom Auto fahren und der See lockte zum Baden. Lothar und ich waren nicht ganz so einverstanden, der Zeltplatz insgesamt war schön, aber die noch freien Stellplätze weckten keine Begeisterungsstürme. Wir handelten also einen Kompromiss aus, die Kinder durften an den See, und danach wollten wir weiterfahren. Natürlich endete das Spielen am Seeufer und “nur mal ins Wasser waten” damit, dass sie im See rumschwammen.
Sie waren dann zufrieden und wir fuhren weiter bis zum Bryce Canyon. Dort kamen wir in der Dämmerung an und es war ziemlich kalt, so dass wir der Einfachheit halber in der Bryce View Lodge eincheckten.
Abends gab es Vesper im Zimmer und die Nachrichten im TV brachten Berichte und Bilder vom Hurricane Kathrina. Wir schauten sie ziemlich fassungslos an und waren froh, auf “der anderen Seite” der USA zu sein.
30. August
Bryce Canyon/Kodachrome SPAm frühen Morgen hatten wir nur 6° C. Ganz schön kalt für Ende August. Frühstück gab es gegenüber im Best Western Rubys Inn. Ich hatte schon recht unterschiedliche Meinungen darüber gehört, aber wir fanden es gut und auch preislich völlig okay.
Danach räumten wir das Zimmer und fuhren zum Eingang des Bryce Canyon. Hier gab es Karten vom Park, und als erstes schauten wir uns die beiden Campgrounds an. Sie liegen recht schön im Wald, aber mehr auch nicht. Sicher prima, um einfach nur zu übernachten, aber nichts, was das Zelterherz höher schlagen ließ.
Also fuhren wir weiter zu verschiedenen Viewpoints und liefen auch ein Stück am Rim entlang. Der Blick war überwältigend und ich dachte für mich, dass da der Grand Canyon nicht mithalten kann. Einfach wegen dieser unglaublichen Farben ...
Sogar die Kinder waren beeindruckt und schauten sich mit überraschender Ausdauer um.
Dann wurde es Zeit, nach einem Zeltplatz zu suchen. Wir verließen den Park und fuhren in Richtung Kodachrome State Park. Bei Cannonville bogen wir auf die Cottonwood Road ab, fuhren aber nicht gleich zum Campground sondern folgten der Straße noch für einige Meilen. Die Landschaft ist klasse und die teils waschbrettartige Straße testete sämtliche Befestigungen am Auto.
Im Kodachrome fanden wir einen wunderbaren Stellplatz. Es war eigentlich eine Group Site, aber die Rangerin meinte, sie sei frei. Überhaupt war der Zeltplatz total leer. Wir sahen nur sehr vereinzelt Zelte oder Womos rumstehen.
Nach dem Aufbau gab’s noch eine Vesperpause und dann fuhren wir wieder zum Bryce Canyon.
Das hin und her fahren war ein bisschen umständlich, aber der viel schönere und durch die tiefere Lage sicher auch wärmere Zeltplatz war uns das wert. Das Auge zeltet halt auch mit ...
Im Bryce Canyon fuhren wir zum Sunset Point, blieben aber nicht bis zum Sonnenuntergang. Wir wollten nicht im Dunkeln zurück zum Zelt.
Anschließend machten wir noch einen Abstecher in den General Store vom Rubys Inn. Während die Familie drinnen rumstöberte, seilte ich mich ab und ging nebenan ins Hotel. Dort war der Schalter für die Helikopter Rundflüge. Lothars Geburtstagsgeschenk stand noch aus und deshalb buchte ich einen Rundflug für den nächsten Vormittag. Allerdings für die ganze Familie, so mit Begleitung war das ja viel netter für ihn ....
Die Dame am Schalter bestand noch auf einem Uhrenvergleich. Scheinbar haben sie schlechte Erfahrungen mit Gästen, die noch Arizona Zeit haben.
Am Abend grillten wir wieder. Die Atmosphäre mit Lagerfeuer und einem Sternenhimmel vom Feinsten ließ wirklich keine Wünsche offen und erweckt jetzt noch beim Schreiben Sehnsucht.
Fortsetzung folgt ...