17.09.08 Red Top und Yellow RockWetter: 28 °C, vormittags teilweise bewölkt, nachmittags sonnig
Gefahrene Meilen: 79
Um 8 Uhr brachen wir auf. Regenwolken drohten am Horizont. Sollten wir die Cottonwood Canyon Road trotzdem wagen? Für eine aktuelle Wettervorhersage am Parkeingang war es noch zu früh. Na ja, no risk no fun! Zunächst kamen wir gut durch, um diese Uhrzeit war noch fast kein Verkehr.
An dieser Stelle hatten wir diesmal mit dem Licht ähnlich Pech wie beim letzten Mal:
Aber teilweise sah das Wetter wieder besser aus, und wir hofften, dass die Regenwolken weiter südlich durchziehen. Um 9.40 Uhr hatten wir nach 27 Meilen den Trailhead für unser heutiges Tagesziel erreicht: Die Wanderung durch das „Yellow Rock Valley“ ist bei Peter Felix Schäfer beschrieben. Hier parkt man auf einer großen Fläche und läuft ein kurzes Stück zum Paria River. Da es hieß, dass dieser mehrmals durchwatet werden muss, hatten wir unsere Wading Boots dabei. Aufgrund der drohenden Wolken packten wir auch noch unsere Regenjacken ein, und die am Vorabend noch besorgten Sandwiches. Der Platz, der im Rucksack noch übrig war, wurde mit Wasserflaschen aufgefüllt. Immerhin sollte dies wieder eine Ganztageswanderung werden. Wir liefen auf den Box Canyon des Paria Rivers zu, und die Wading Boots haben wir diesmal tatsächlich gebraucht. Der Fluss war teilweise knöcheltief.
Schließlich erreichten wir linkerhand zwei Höhlen, dann noch einmal über den Fluss, und wir standen vor einer Felswand, wo es rechts hochgehen sollte. Der unscheinbare Trail ging direkt unterhalb der Wand hoch, war aber auch mit ein paar Cairns markiert.
(Blick zurück)
Weiter oben hatten wir dann noch eine Begegnung tierischer Art (ein Steinbock oder ein Dickhornschaf waren es wohl nicht?).
Oben auf dem Plateau angelangt verliert sich der Pfad, und irgendwann geht es dann querfeldein, und man folgt am besten den GPS-Koordinaten. Schließlich kamen wir wieder unterhalb einer Felswand an, geradeaus ging es in einen kleinen Slot Canyon hinein, wir waren nicht sicher, wo es weitergehen sollte. Laut Buch sollte man an einer geeigneten Stelle aus dem Wash herausklettern. Doch wir sahen keine geeignete Stelle. Schließlich quetschten wir uns linkerhand des Slot Canyons unterhalb der Felswand durch das Gebüsch. Ganz hinten kam man einigermaßen die Wand hoch. Dann war es geschafft, und wir befanden uns auf dem Slickrock-Plateau unterhalb des Red Tops. Den Yellow Rock konnte man auch schon sehen. Bis hierher hatten wir zwei Stunden gebraucht.
Und leider hatte sich die Sonne wieder hinter Wolken verzogen. Wir machten erst mal Mittagspause und warteten auf besseres Licht, und nach einer Stunde war es dann soweit!
Wir machten unsere Fotos, dann ging es hinunter in das Yellow Rock Valley.
(Blick zurück zum Red Top)
Wir gelangten wieder in einen Wash und standen abermals unterhalb von Felswänden. Der Ausstieg aus dem Tal sollte ganz im Westen problemlos möglich sein. Aber wieder waren wir ratlos. Über einen Felsrücken vor einer steilen Felswand stiegen wir schließlich nach oben, wobei wir uns hier zunächst links hielten. Irgendwie ging es dann doch. Von hier oben hatte man eine gute Weitsicht. Endlich näherten wir uns auch dem Yellow Rock. Zunächst ging es bis zu dessen Fuß hinunter, dann stiegen wir an der Südflanke nach oben bis auf den Gipfel mit tollem 360 °C Blick, auf den Castle Rock sowie zurück auf das Yellow Rock Valley und den Red Top. Die Sonne schien wieder in voller Pracht und brachte die spektakulären Farben zum Leuchten. So hatten wir es uns gewünscht!
Nach einer kurzen Pause machten wir uns um 14.40 Uhr auf den Rückweg. Am späteren Nachmittag wäre natürlich sicher noch besseres Licht, aber wir hatten ja auch noch ein Stück des Weges und ein Stück Fahrt vor uns. Den Rückweg nach unten kannten wir schon von unserem ersten Besuch am Yellow Rock. Schnell stießen wir hier auch wieder auf Cairns. Dann ging es die grässliche Geröllhalde hinunter. Und wer sagt es denn, wir begegneten auf diesem Stück wieder einmal einem Collared Lizard!
Um 15.20 Uhr waren wir unten. Nun mussten wir noch durch den ausgetrockneten Wash zum Auto zurücklaufen. Bei unserem letzten Besuch führte der Wash noch etwas Wasser. Da es trocken war, war die Strecke gut zu laufen, zog sich aber ganz schön. Wo immer möglich, versuchten wir die vielen Wash-Windungen abzukürzen. Eine gute Stunde waren wir hier noch unterwegs. Eine Alternative wäre es noch gewesen, entlang der Straße zurückzulaufen, in der Hoffnung, von einem mitleidigen Autofahrer mitgenommen zu werden. Um kurz vor 16.25 Uhr waren wir nach knapp 7 Stunden wieder am Auto. Und ein baugleicher Trailblazer stand neben unserem! Wie sich später herausstellte, waren es auch Deutsche, die zum Red Top gelaufen waren!
Die letzten 12 Meilen auf der Cottonwood Canyon Road waren sehr ausgewaschen mit tiefen Spurrillen. Vor gut einer Woche war sie nach heftigen Regenfällen noch gesperrt gewesen. Wir hatten also Glück, dass wir sie wieder passieren konnten. Um 17.10 Uhr erreichten wir den Highway 89. Nun ging es auf schnellstem Wege nach Page. Um 17.45 Uhr nach Utah-Zeit erreichten wir unsere für zwei Nächte reservierte Bed&Breakfast-Unterkunft Canyon Colors. Da Arizona keine Sommerzeit hat, gewannen wir noch eine Stunde hinzu. Wir hatten ein großes Zimmer mit einem Queen Bed und einem separaten Bett. Das Frühstück hier war auch gut und reichlich: French Toast bzw. American Pancakes, frisches Obst, Joghurt, Muffins. Zum Einkaufen waren wir noch im Wal-Mart und bei Safeway. Zum Abendessen fuhren wir zum uns bereits bekannten Fiesta Mexicana ($26 plus Tip).
Übernachtung: Canyon Colors B&B ($95 inkl. Tax)