Planung:Nach dem diese Frage mal geklärt war, gaben wir unserer Touristikexpertin eine grobe Route vor die in Denver, Colorado starten sollte. Am Anfang waren verschiedene Varianten in der Planung enthalten. Eine große Tour über Salt Lake City und Yellowstone oder als Rundreise zurück nach Denver wurde bald verschlagen da das dann doch too much gewesen wäre. Wir wollten recht viel in den Trip packen es aber nicht übertreiben. Lange Fahrtstrecken wie bei unserem ersten US-Urlaub wollten wir möglichst vermeiden, auch sollten immer wieder mehrere Nächte an einem Ort verbracht werden. Die verschiedenen Varianten wurden immer weiter verworfen aber auch verfeinert. Am Ende wurde deutlich, dass die für uns perfekte Strecke eine Rückkehr nach Denver fast nicht ermöglichte. Rückflüge von Salt Lake City waren irgendwie nicht prickelnd und somit wurde als Zielpunkt der Reise Las Vegas gewählt, was wir eigentlich nicht wollten, da wir dort bereits vor zwei Jahren geendet hatten, aber es gab eigentlich keine besseren Alternativen. Und diese bot dann ja auch noch eine schöne Überraschung die ich euch am Ende des Tagebuchs präsentieren kann.
Was für uns gleich zu Anfang klar war, dass wir alles im Vorfeld buchen wollten was wir auch 2012 getan hatten. Für uns bietet das am Ende mehr Vor- als Nachteile und gibt uns auch eine gewisse Ruhe und mehr Zeit. Aber das kann jeder für sich selbst entscheiden. Da die zu bereisende Gegend so wahnsinnig viel Sehenswertes bietet war die für uns optimale Tour dann doch etwas schwierig, aber über die Weihnachtstage 2013 doch recht schnell gemalt und sah so aus:
Unsere Bekannte suchte dann einmal die möglichen Flüge und an den entsprechenden Orten mögliche Hotel oder Motels als Auswahl. Bei der Auswahl der Unterkünfte schauten wir nicht nur auf den Preis, USA wird so oder so teuer, sondern auf verschiedene Bewertungen, aber manchmal reicht auch einfach ein normales Hotel oder Motel. Gerne griffen wir auf die Best Western zurück aber wir nehmen auf unseren Reisen auch ein paar Unterkünfte die etwas Besonderes sind und dann eben auch ein paar Dollar mehr kosten dürfen. Wir schauten ansonsten, dass es mit Kind nicht irgendwelche Billig-Motels waren, die sicher auch gut sind, und oft ein Frühstück inbegriffen war was ebenfalls einiges erleichterte wenn man morgens bereits um 6 Uhr in den Tag startet. Wie auch beim letzten Urlaub war auch hier wieder bald klar, dass es kein Wohnmobil werden wird. Nachdem wir die ersten Angebote nochmals überarbeitet bekommen haben waren wir bald bei den Flügen und Hotels einig.
Dazwischen aber ein kleiner Schock bzw. Verunsicherung. Als ich mich in der Zeit genauer mit den Örtlichkeiten und der Geographie beschäftigt hatte, wurde mir bewusst wie hoch der überwiegende Teil unserer Tour tatsächlich lag und das mit einem Kleinkind ja nicht unbedingt so locker zu nehmen war. Darauf gekommen bin ich weil wir eigentlich im Rocky Mountain NP die Trail Ridge Road fahren wollte und das eben auf knapp 3700m geht. Da aber viele Orte ansonsten auch über 2000m und der Million Dollar Highway ebenfalls auf 2700m liegt, hat uns das sprichwörtliche Kopfschmerzen bereitet. Rücksprache beim Hausarzt und Internetrecherche brachte eigentlich mehr Verwirrung und Verunsicherung, eine Rücksprache mit dem Kinderarzt aber Entwarnung. Die Trail Ridge Road sollten wir eher lassen aber der Rest sollte, wenn man gewisse Dinge beachtet, kein Problem sein. Damit also weiter in der Planung und wir detaillierten täglich die Zusammenstellung um in der zweiten Woche bereits die Flüge und Hotels zu fest und endgültig zu buchen.
Was dann noch etwas mühsam war, war die Buchung des Mietwagens. Wir wollten diesesmal einen SUV und buchten diesen über ALAMO und zuerst die IFAR-Klasse, also Midsize. Die nächste Kategorie wollte ich mir möglichst sparen aber war echt lange unschlüssig ob die angebotenen Modelle für unseren Platzbedarf ausreichend sind da darin ja alle möglichen Varianten möglich sind. Aber wir haben es dann belassen mit dem Gedanke, no risk no fun!
Dann noch schnell Reisepass für Jule beantragt, ESTA-Anträge für uns drei wieder gestellt, Reise-Komplett-Schutz abgeschlossen. Wir hatten Mitte Januar 2014, alles Wichtige war gebucht und am 01.09.2014 sollte es losgehen. Oh Gott war das noch lange.
In der Zeit danach haben wir die Planung dann erstmal etwas schleifen lassen, es lagen ein paar andere Familiensachen und auch Kurzurlaube dazwischen aber dann im Frühjahr, mein erster Monat Elternzeit war grad am vorüber gehen, machten wir uns an die verstärkte Planung und unser Road-Book was wir in der Art beim ersten Mal USA bereits schon geschrieben hatten. Darin sind zum einen alle wichtigen Infos zur Route, Viewpoints auf den jeweiligen Streckenabschnitten aber auch an den Aufenthaltsorten. Das hatte sich bewährt und wir wollten dieses Mal noch besser vorbereitet zu sein um die Zeit die wir hatten auch gut nutzen zu können. Das hört sich vielleicht nach arg strukturierter Planung an was wir aber in der Realität nicht so gelebt hatten. War mal für irgendwas was wir auf dem Plan hatten keine Zeit oder wir hatten keine Lust, bzw. Jule hatte keine mehr, haben wir es eben einfach gelassen. So hatten wir es auch schon gemacht als wir alleine in den Staaten waren. Die genaue Planung und im Vorfeld informiert zu sein und zu wissen was man sich anschauen will, erspart einem vor Ort eben viel Zeit, die wir dann auch teilweise nicht hatten und auch Nerven. In einem National-Park wussten wir eben im Vorfeld was wir genau anschauen wollten und konnten gleich loslegen und mussten nicht erst vor Ort Karten und Beschreibungen studieren und dann entscheiden. Diese Vorbereitung brachte uns eine gewisse Ruhe und Sicherheit. Somit waren die Tage bzw. die Freizeit eben gefüllt mit Lesen von Reiseführern, Reiseberichten hier im Forum und Detailsuche im Internet zu den verschiedensten Themen.
So ging also das Frühjahr vorbei, der Sommer kam und die leeren Seiten in unserem Road-Book füllten sich so langsam. Mit dieser Beschäftigung und einem Bildervortrag beim ADAC über eine ähnliche Tour steigerte unsere Vorfreude. Wir kauften uns auch in der Zwischenzeit einen Tragerucksack für Jule, Buggy den wir in den Flieger mitnehmen konnten und auch den Rest von notwendigen Reiseuntensilien. Zum Schluss noch massig Spielzeug um Jule beim Flug beschäftigen zu können und dann waren wir Mitte August eigentlich bereit um durchzustarten. Letzte und tägliche Sorge war eigentlich dann nur noch dass jemand von uns, am ehesten vielleicht Jule, kurz vor Start krank wird und trotz täglicher Beobachtung bestätigte sich dieses Szenario glücklicherweise nicht.
Ich hoffe nun, dass sich bis hier keiner von dem Vorgeplänkel abschrecken hat lassen und springt auf die Tour mit auf und begleitet unsere kleine Familie.
Vor uns liegen vorweggenommen, rund 3,5 Wochen (24 Tage) Roadtrip in Amerika. Von Denver nach Las Vegas durch Colorado, Utah, Arizona und Nevada, in Summe 4 Bundesstaaten. 2.753mi/ 4.430km werden am Ende mit dem Mietwagen hinter uns liegen, 15 Hotels/ Motels/ Cabins unser zwischenzeitliches Zuhause genannt, großartige, beeindruckende 9 Nationalparks, 3 Stateparks, ein National Monument für immer und ewig in unserem Gedächtnis sein.
Wir hoffen ihr habt Spass und wir können damit vielleicht den einen oder anderen Leser zum Flug über den großen Teich inspirieren.
Ich versuche nun in einer hoffentlichen Regelmässigkeit das Tagebuch hier einzustellen und wir starten dann demnächst mit Tag 1: