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Autor Thema: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne  (Gelesen 40300 mal)

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McC

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #60 am: 26.08.2016, 09:44 Uhr »
nur zum Gletschersee darf man nicht mehr...

Echt... 2010 war es noch möglich. :wink:

Direkt am See

Schneewie

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #61 am: 26.08.2016, 10:03 Uhr »
Mt. Edith Cavell Road - wieviel Zeit sollte ich da einplanen?
Laut Navi-Track:
nördliche Abzweigung Icefield Parkway (93) und 93A (hier) 14:46 Uhr
Ankunft Parkplatz 15:17
Abfahrt Parkplatz 16:05
Abzweigung 93A und Icefield Parkway 16:33

=> Fahrzeit je ca. 1/2 Stunde ab dem Icefield Parkway; oben sind wir nur bis zu dem Aussichtspunkt gelaufen und haben uns dort gute 20 Minuuten aufgehalten. Bei schönerem Wetter kann man da aber auch verschiedene Wanderungen von kurz bis lang unternehmen - nur zum Gletschersee darf man nicht mehr und manche Ecken können wegen Bärenaktivität gesperrt sein.


Danke.

Darf ich jetzt mal blöd fragen, wo auf Deiner verlinkten Karte diese Passstraße ist bzw. der Gletscher. Irgendwie bin ich zu doof dazu.  :oops:
Gruß Gabriele

Schneewie

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #62 am: 26.08.2016, 10:09 Uhr »
Habe es gefunden.
Gruß Gabriele

Schneewie

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #63 am: 26.08.2016, 10:10 Uhr »
Trotzdem noch eine Frage.

Wenn ich auf der 93a bin, steht dann ein Schild o.ä. dort, wo ich rechts dann die 93a verlassen muss?
Gruß Gabriele

McC

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #64 am: 26.08.2016, 10:16 Uhr »
Wenn ich auf der 93a bin, steht dann ein Schild o.ä. dort, wo ich rechts dann die 93a verlassen muss?

Street View aktivieren.... dann sieht man es.

finge42

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #65 am: 26.08.2016, 10:35 Uhr »
Ich oute mich mal als stiller Mitfahrer, aber so ein Pech mit dem Wetter ist mir ja schon als Mitleser dieses tollen Berichtes schon unangenehm. Wir waren
Anfang August 2014 knapp eine Woche in dieser Region und wir hatten die ganze Zeit strahlend blauen Himmel. Ich bewundere Euren Optimismus!

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #66 am: 26.08.2016, 11:42 Uhr »
Wenn ich auf der 93a bin, steht dann ein Schild o.ä. dort, wo ich rechts dann die 93a verlassen muss?
McClaus weist den Weg :wink:
Street View aktivieren.... dann sieht man es.
Man muß allerdings ein wenig hin- und herfahren, dann sieht man das: StreetView

nur zum Gletschersee darf man nicht mehr...

Echt... 2010 war es noch möglich. :wink:
Manchmal solltest Du doch die Texte lesen :wink: :lol: , der große Gletscherabsturz war 2012 und man fürchtet, daß noch weitere Bruchstücke folgen.

Diesseits des Atlantik konnte man in unvordenklichen Zeiten mit dem Auto bis fast "vor die Haustür" zu einem Gletschersee fahren, und zwar zum Lac de Miage im Val Veny. Nach der Straßensperrung muß man allerdings schon seit etlicher Zeit ein ganzes Stückchen laufen - und wegen der Gletscherschmelze sind große Teile des See stark verlandet.

Warum erzähle ich das?: Von dort gibt es ein beeindruckendes Video, das vielleicht erklärt, warum die den Weg zum Cavell Pond gesperrt haben:
Gruß
mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #67 am: 26.08.2016, 17:55 Uhr »
11. Tag Dienstag 08.09.2015: Jasper – Clearwater

Zur Abwechslung haben wir wieder einmal nur mäßig geschlafen. Das Auto vor dem Haus ist naß. Das Wetter ist trübe und es tröpfelt leicht.


Hier unser Cabin in der Bear Hills Lodge mit insgesamt vier Zimmern

Erst gegen 09:00 finden wir uns beim Frühstück ein und essen etwas Obstsalat und Muffins zum wieder guten Kaffee.

Unsere Fahrt in Richtung Yellowhead wird immer wieder von leichtem Regen begleitet. Wir überschreiten wieder die Grenze nach British Columbia und "gewinnen" dadurch eine Stunde. Am Yellowhead Lake machen wir nur einen kurzen Halt. Am Parkplatz befindet sich eine Gedenktafel für die japanisch-stämmigen Zwangsarbeiter, die beim Bau der Strecke eingesetzt wurden. Offenbar gingen die Kanadier mit ihren aus Asien stammenden Mitbürgern nicht viel freundlicher um als die US-Amerikaner. Einen weiteren Stop machen wir am Moose Lake. Auf der Hochebene ist schon richtig Herbst: tiefrote Sträucher in goldgelbem Gras – leider nur teilweise von der Sonne erleuchtet.


Yellowhead Highway - Gedenktafel für die japanischstämmigen Zwangsarbeiter


Yellowhead Lake


Moose Lake


kleiner See und Herbstlaub am Yellowhead Highway

Natürlich ist ein Halt am Mt Robson Park angesagt – nur der Berg läßt sich bis auf den untersten Teil nicht blicken.


Mt Robson spielt Verstecken

Und schon wieder einmal stehen Wasserfälle auf dem Programm: Die Rearguard Falls, beeindruckend breit, aber ohne die hier wohl zur richtigen Zeit anzutreffenden Lachse. Am offenbar wenig besuchten Jackman Flats Provincial Park unternehmen wir einen kleinen Rundgang – die Lichen Loop durch ein ziemlich karges Gelände. Es gibt interessante Flechten am Boden, richtigen Dünensand mit Kiefern und Wacholder. Wir haben halbwegs Glück, nur ein leichter Sprühregen befeuchtet uns. Plötzlich kommt von hinten ein glücklicherweise friedlicher Hund, etwas später auch das Herrchen.


Rearguard Falls


Jackman Flats PP


Jackman Flats PP - Flechten und Dünen


Jackman Flats PP - Cryptobiotic Soil auf Dünensand


Jackman Flats PP - Flechten

Auf der Weiterfahrt macht sich wieder zunehmend Regen breit. Da wir allmählich etwas Hunger bekommen, fahren wir nach Valemount rein. Dort sind aber alle Restaurants geschlossen. Wir versuchen den vereinzelten Wegweisern zur "Swiss Bakery" zu folgen und finden sie dann auch am Ortsrand neben der Bahnlinie. Wir ergattern einen kleinen Tisch im Inneren und essen eine feine Leek Soup mit herrlichem dunklem Brot. An der Theke nehmen wir noch ein paar Kuchenteile mit und ratschen mit der Inhaberin. Sie ist unverkennbar Schweizerin und ihr Mann ist Pole, der in Deutschland das Bäckerhandwerk erlernt hat. Marianne möchte wissen, seit wann sie hier sind und erhält die entwaffnende Antwort "seit halb sechs". Wir erfahren dann aber doch, daß sie das Geschäft vor ein paar Jahren von ihren Vorgängern übernommen haben, "die nicht mehr arbeiten wollten".


Swiss Bakery in Valemount


Schild vom Nachbarhaus - das Haus selbst ist nicht erwähnenswert

Eigentlich sollte es bei Valemount den George Hicks Park geben, in dem vielleicht auch Lachse zu beobachten sein könnten. Wir finden ihn aber nicht, weil wir der Straße neben dem Visitor Center folgen, anstatt einfach dort zu fragen – der kleine Park wäre nämlich wohl direkt daneben gewesen.

Auf der Weiterfahrt haben wir dann fast nur noch Regen, was die Veranstaltung ziemlich eintönig macht. In Clearwater liegt das Visitor Center direkt an der Straße und wir besorgen eine Karte vom Wells Gray Provincial Park. Wir lassen uns ein paar kurze Wanderungen beschreiben und erfahren, daß es am Hwy 5, wo wir hergekommen sind, einen Lachsbeobachtungspunkt gibt. Zu dem fahren wir gleich zurück und schauen uns die laichenden Lachse im Wasser an.


N ThompsonRiver bei Clearwater - laichende Lachse

Wir fahren wieder zurück nach Clearwater dann Richtung Wells Gray Park durch Nebel und Regen zur Moul Creek Lodge. Hier klart es ein wenig auf und wir beziehen unser schönes und großes Zimmer. Die Innkeeper sind Deutsche und wir werden ermahnt, ja immer die Türe zu schließen, damit keine Kleintiere hereinkommen. Außerdem lassen wir uns die Heizung erklären, denn es ist für unseren Geschmack recht kühl. Im Zimmer gibt es eine Kaffeemaschine und Tee – die Frage, ob auch ein Früchtetee dabei ist, wird mit einem uns leicht irritierenden "das wäre dann doch etwas zu viel des Guten" beantwortet. Wir lassen uns ein nahegelegenes Restaurant empfehlen und für 06:30 reservieren.


Moul Creek Lodge


Moul Creek Lodge

Nach einer kurzen Pause mit Sichtung von Bildern und Mails fahren wir zur Restaurant Helmcken Falls Lodge, in der sich das Restaurant befindet. Hinter dem schlammigen Parkplatz befindet sich eine sehr schöne Lodge mit einem ebenso schönen Lokal. Die Einrichtung ist mit viel Holz gestaltet. Wir haben Glück, daß wir so früh dran sind, denn allmählich wird der Laden richtig voll und der Service ist dem nicht mehr so ganz gewachsen. Völlig unverständlich ist für uns, daß für eine größere Gruppe (na ja, fünf Leute) insgesamt drei Tische benötigt werden, anstatt daß innerhalb der – noch freien – Tische umdisponiert und zusammengerückt wird.

Wir essen Trout mit dunklem Bier und einen süßen Nachtisch (Nanaimo Slice mit Ice Cream).

Den Rückweg treten wir wegen einbrechender Dunkelheit langsam an. Im Zimmer gibt es kein TV, so daß Marianne gleich ins Bett geht und ich noch ein wenig am PC werkle und ein Bier dazu trinke.

397 km, 5:10 Stunden
Gruß
mrh400

U2LS

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #68 am: 27.08.2016, 07:44 Uhr »
Wenigstens habt ihr mit den Unterkünften mehr Glück als mit dem Wetter; das Zimmer in der Moul Creek Lodge sieht jedenfalls hervorragend aus.
Gruß
Lothar

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #69 am: 27.08.2016, 18:16 Uhr »
Wenigstens habt ihr mit den Unterkünften mehr Glück als mit dem Wetter; das Zimmer in der Moul Creek Lodge sieht jedenfalls hervorragend aus.
ja, mit den Zimmern waren wir eigentlich überall zufrieden - mit Ausnahme der Jonhston Canyon Lodge; wobei es da weniger am Zimmer (bzw. dem Cabin) selbst lag als am Service.
Gruß
mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #70 am: 27.08.2016, 18:19 Uhr »
12. Tag Mittwoch 09.09.2015: Wells Gray Provincial Park

Wir schlafen zwar mit Unterbrechungen, aber insgesamt recht gut. Im Mailpostfach finden wir Nachrichten aus der Heimat, die eine Kontaktaufnahme nötig erscheinen lassen. Die Internetverbindung ist zu schwach, um zu skypen. So versuchen wir per Mail abzuklären, wann ein Anruf möglich ist.

Daher kommen wir etwas zu spät zum auf 08:30 angesetzten Frühstück. Es gibt ein nicht allzu üppiges, aber qualitativ ausgezeichnetes Buffet. Dazu bekommen wir gute frische Spiegeleier zubereitet. Mit den anderen Gästen aus der Schweiz entspinnt sich ein kurzes Gespräch.


Moul Creek Lodge - in dem Nebentrakt sind die drei Zimmer

Die Innkeeper, die anfangs einen etwas reservierten Eindruck gemacht haben, sind nun recht entgegenkommend und ermöglichen uns, über ihr Festnetz zu telefonieren.

Anschließend fahren wir bei recht schönem Wetter doch los Richtung Clearwater Lake. Wieder einmal sind unterwegs Wasserfälle zu betrachten. Die direkt neben der Straße liegenden Dawson Falls beäugen wir erst aus kurzer Entfernung und gehen dann den kurzen Weg bis zur Abbruchkante, wo man die Gewalt des Wassers unmittelbar mitbekommt. Aufgrund ihrer Breite tragen die Fälle den Beinamen "Little Niagara". Pittoreske Rosensträucher mit Hagebutten stehen am Rand – leider bekomme ich kein wirklich gutes Foto hin.


Dawson Falls


Dawson Falls

Während die nur 20 Meter hohen Dawson Falls durch ihre enorme Breite beeindrucken, stürzen die auf einer kurzen Stichstraße in guten fünf Minuten erreichbaren Helmcken Falls 141 Meter in die Tiefe. Hier kommt man nicht so nahe an die Fälle heran. Das enge Tal ist voller Sprühnebel von den Fällen.


Helmcken Falls


Clearwater River bei den Helmcken Falls

Auf der Weiterfahrt machen wir zwei kurze Fotostops am Clearwater River und am Shadow Lake. Am Clearwater Lake fahren wir zuerst zu weit, nämlich bis zur boat launch. Die Bootsfahrten starten aber im Bereich des Campingplatzes. Am hinteren Ende ist dort eine Art Café, wo man die Touren buchen kann. Der Typ am Tresen erklärt uns, daß man bis zu einer Stelle fährt, wo man einen schönen Blick auf die "um die Ecke" liegenden Berge hat. Auf unsere Frage, ob man denn bei dem bedeckten Himmel viel sehen kann, meint er, daß das Wetter dort hinten wohl besser sei. Also buchen wir die Tour, die in etwa einer halben Stunde starten soll. Die Zwischenzeit verbringen wir auf der Veranda mit einem Kaffee.

Dann startet die geruhsame Fahrt mit einem Elektroboot. Außer uns ist noch ein deutsches Paar mit Kleinkind dabei. Der Bootsführer erzählt ein wenig von seiner Tätigkeit – im Winter arbeitet er für die Eisenbahn, im Sommer schippert er auf dem See und unternimmt ausgedehnte Wanderungen ins Hinterland. Unterwegs gibt es Softdrinks und  geräucherte Forelle sowie andere Kleinigkeiten als Lunch.

Wir fahren ca. 1/2 Stunde bis zu einem Platz, wo man die entfernten Berge sehen könnte, wenn sie nicht entgegen den Versprechungen in Wolken wären. An Land ist eine Gruppe, die offenbar eine längere kombinierte Wanderung und Kanufahrt unternimmt. Insgesamt tat das ganz gut, um den Kopf auszulüften.


Bootsanlegestelle am Clearwater Lake


Clearwater Lake


Clearwater Lake

Da ich auf dem See festgestellt habe, daß die Kameraeinstellungen verstellt waren, halten wir auf dem Rückweg nochmals kurz am Shadow Lake.


Shadow Lake v.2

Auf dem Rückweg hakten wir dann noch den Bailey's Chute ab, wo schon etliche Leute auf einer Plattform stehen. Hier gibt es endlich springende Lachse zu beobachten – allerdings nur sehr vereinzelte. Keiner schafft es, diese letzte Klippe zu bewältigen – alle werden wieder vom reißenden Wasser zurückbefördert. Einerseits ein spannendes, andererseits aber auch eher trauriges Schauspiel; die vergeblichen Anstrengungen, bevor das Leben zu Ende geht, machen uns etwas wehmütig.


Baileys Chute mit einzelnem Lachs


Lachs am Baileys Chute

Ich hätte noch mindestens ein Dutzend solcher Bilder - sie unterscheiden sich jedoch kaum.

Zurück in unserem Quartier kümmern wir uns um geschäftliche Themen und machen uns auf dem Zimmer ein Abendessen aus unseren Resten mit Bier – irgendwie hatten wir keine Lust zur Teilnahme am Bar-B-Q der Innkeeper - außerdem gibt es wegen der Schonzeit keinen frischen Lachs, sondern "nur" Fleisch, wonach uns ohnehin nicht so ist.

97 km, 2:15 Stunden
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #71 am: 28.08.2016, 18:51 Uhr »
!! :sun: Sonne :sun: !!

13. Tag: Donnerstag 10.09.2015 Clearwater – Lillooet

Wir haben nur mäßig geschlafen und stehen gegen 07:30 auf. Frühstück gibt es wieder um 08:30, wie gestern mit frisch zubereiteten Spiegeleiern easy over. Heute sprechen wir etwas intensiver mit den Schweizern und den Innkeepern, unter anderem über die infrastrukturelle Situation in den Weiten Canadas – nur etwas über 30 Mio Einwohner müssen die Lasten tragen, das große Land mit Straßen, Elektrizität oder Internet zu erschließen. Daher ist es auch fast nicht möglich, in ländlichen Regionen eine stabile und schnelle Internetverbindung darzustellen.

Bei erstmalig wirklich schönstem Wetter fahren wir zunächst nochmals in den Park und nehmen die Stichstraße zum Green Mountain Viewing Tower. Knapp 4 km hat man auf einer ordentlichen Erdstraße zurückzulegen, dann hat man den Aussichtsturm erreicht. Von hier hat man einen wunderschönen Rundblick – und um diese Zeit sind wir noch völlig alleine.


Green Mountain - Viewing Tower


Green Mountain - Blick in Richtung Foot Lake


Green Mountain - Aussicht vom Viewing Tower

Auf dem Weg Richtung Clearwater haken wir noch einen fehlenden Wasserfall ab, nämlich die Spahats Falls. Man geht einen kurzen Weg zu einer Aussichtsplattform, wo man einen schönen Blick auf den Wasserfall hat, der sich tief in den Felsen eingeschnitten hat. Von dort gehen wir dann noch einen kurzen Weg durch den Wald von etwa 20 Minuten zu einem Aussichtspunkt auf das Clearwater Valley.


Weg zu den Spahats Falls


Spahats Falls


Clearwater Valley


spitznasiges Gesicht in den Felsen am Weg zu den Spahats Falls

Nun nehmen wir die Fahrt auf in Richtung auf unser heutiges Ziel, nämlich nach Lillooet. In Clearwater wollen wir noch tanken, übersehen dabei aber, daß die Zufahrt zur Tankstelle nicht vom Highway abzweigt, sondern von der Nebenstraße, von der wir gekommen sind. Also drehen wir bei der nächsten Gelegenheit um und fahren nochmals zurück nach Clearwater, um die richtige Abzweigung zu nehmen.

Unsere Fahrt führt uns zunächst bis Little Fort, dort zweigen wir nach rechts auf die 24 ab. Jetzt wird es richtig gebirgig, die Straße führt ziemlich steil hinauf. Wir wundern uns, daß irgendwer einen großen schwarzen Müllsack am Rand eines Parkplatzes abgestellt hat. Als wir näherkommen, setzt der sich allerdings in Bewegung – es war ein Bär, der uns den Rücken zugewandt hatte und nun beim Bemerken des Autos die Flucht ergreift. Unsere erste (und leider auch letzte – daher also einzige :() Begegnung mit einem Bären auf dieser Tour. Für ein Foto ging das alles natürlich viel zu schnell.

Bei wunderschönem Wetter und Blick halten wir an einem Parkplatz oberhalb des Lac de Roches. Wir picknicken im Auto, nachdem es nirgends eine dafür geeignete Infrastruktur (=Bänke oder Tische) gibt.


Lac des Roches

Auf der Weiterfahrt passieren wir viele Seen und Hochmoore. Hier beginnt auch die Herbstfärbung an den Bäumen. Bei Milehouse 93 treffen wir wieder auf den Hwy 97. Die Landschaft wird wieder mehr schwarzwaldartig und es geht bergauf bergab durch Berg und Tal. Wir zweigen ab auf den Hwy 99. Am Pavillon Lake legen wir noch einen Fotostop ein, um eine Privatinsel abzulichten – auch kein schlechtes Domizil.


kleiner See am Hwy 24


kleiner See in der Nähe vom 70 Mile House


Haus mit großer Kabeltrommel (oder Mühlrad?) bei Clinton
die Bedeutung haben wir nicht herausbekommen, man kann es auch gut in Google StreetView sehen


Pavillon Lake

Vor Lillooet gibt es eine tiefe Schlucht zu bewundern und direkt vor der Stadt schaut man auf eine historische Hängebrücke hinab. Der Ort war zur Zeit des Goldrauschs eine riesige Stadt; jetzt ist es nur noch ein mehr oder weniger bedeutungsloser Ort, der ganz überwiegend von Angehörigen der First Nations bevölkert ist.


Fraser River vor Lillooet


Fraser River vor Lillooet


Historische Hängebrücke von Lillooet

Unser Motel – die Retasket Lodge – liegt etwas oberhalb des Ortes. Der Empfang ist in einer Art besserem mobile home, wo uns eine ältere Dame in Empfang nimmt. Unsere Reservierung wird erst im zweiten Anlauf gefunden, aber Platz wäre ohnehin genug. Ihr Mann, vorsichtig ausgedrückt ein etwas alternativer Typ, kommt hinzu und wir werden auch von ihm freundlich willkommen geheißen. Das Motel ist ein langer Block, einfach aber sauber. Unser Zimmer liegt ganz am Ende im Obergeschoß. Jedes Zimmer hat seinen eigenen Router, so daß für ausreichend Durchsatz gesorgt ist. Neben dem Gebäude ist noch ein kleiner Patio im Garten, wo wir unser Apero-Bier genießen und Einheimischen ins Gespräch kommen.


Lillooet - Retasket Lodge

Auf Empfehlung des Innkeepers fahren wir zum Essen in den Ort zu Dina's Place. Zunächst aber sehen wir gegenüber einen Supermarkt, wo wir noch Wasser (Perrier) und Bananen kaufen. Dina's Place ist auf den ersten Blick eine etwas eigentümliche Kombination: ein griechisches Restaurant, das von Angehörigen der First Nations betrieben wird. Wir bekommen einen Platz auf der Terrasse und lassen es uns schmecken –  Marianne nimmt eine French Onion Soup (weniger griechisch) und einen Greek Salad (schon eher griechisch), ich Fish & Chips (kolonialbritisch). Dazu gibt es ein halbdunkles Bier (Honey Brown Lager)

Zurück am Motel sitzen wir dann noch eine ganze Weile im Patio, wo wir nochmals ein Bier und die Wärme genießen und den Tag am PC nacharbeiten.

358 km, 4:59 Stunden
Gruß
mrh400

U2LS

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #72 am: 29.08.2016, 09:23 Uhr »
Hoffentlich hattet ihr euch an diesem Tag keinen Sonnenbrand geholt  :wink:

Ein Bär mit einem Müllbeutel verwechselt: klasse  :platsch: :lachroll: :lachroll: :lachroll:

Gruß
Lothar

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #73 am: 29.08.2016, 12:24 Uhr »
Wenigstens habt ihr mit den Unterkünften mehr Glück als mit dem Wetter; das Zimmer in der Moul Creek Lodge sieht jedenfalls hervorragend aus.
ja, mit den Zimmern waren wir eigentlich überall zufrieden - mit Ausnahme der Jonhston Canyon Lodge; wobei es da weniger am Zimmer (bzw. dem Cabin) selbst lag als am Service.

Die Lodge habe ich mir mal auf meine Liste gesetzt - sieht gut aus.  :D
Gruß Gabriele

sil1969

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #74 am: 29.08.2016, 13:26 Uhr »
In dieser Gegend haben wir uns damals verfahren, d.h. ich habe auf der Landkarte eine Straße entdeckt, die kürzer ausgesehen hatte. Aber die führte ewig durch einen Wald, wo ich natürlich an etliche Horrorfilme mit irgendwelchen Waldmenschen denken musste. War ich damals froh, als wir wieder in die Zivilisation kamen....  :ohjeee:
LG Silvia