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Autor Thema: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013  (Gelesen 31550 mal)

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suzemir

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10.10.2013 - 14.Tag Homolovi State Park
« Antwort #90 am: 04.01.2014, 19:48 Uhr »
Wir haben bis 8.30Uhr geschlafen. Erster Blick aus dem Fenster, es regnete immer noch. Wir kramten in aller Ruhe fertig und zogen los. Unser wichtigstes Ziel war heute die Sonne wieder zu sehen. Dank des Live Wetter in Google Earth, wusste ich, dass wir gar nicht so weit fahren mussten.
Kaum auf der Interstate kamen auch schon die ersten sonnigen Lücken am Himmel. Am Petrified Forest National Park fuhren wir von der Interstate ab, aber auch nur, weil wir wussten, dass der Parkeingang sich direkt an der Autobahn befindet. Wir waren wirklich so blauäugig und glaubten, man könnte trotz Shutdown durch den Park düsen. Ok das war nix und wir ganz schnell wieder auf der Interstate. Ein Foto vom verschlossenen Tor wollten wir nicht machen. Gibt keinen Grund, dass der Nachwelt zu zeigen. So ein Shutdown ist eh schon traurig genug und ein Bild von einem Vorhängeschloss...nee sorry nicht mein Ding.
Erster Halt war der Homolovi State Park. Im Visitor Center knöpfte man uns 7,-$ Eintritt pro Fahrzeug ab. Ein Ranger erzählte uns fix, wo wir was sehen können. Er meinte dass wir jede Menge Artefakte, wie Scherben usw. sehen werden.  Wir können alles aufheben um es besser zu betrachten, dürfen aber nix mitnehmen. Oha normal findet man nix mehr.


Früher hieß das hier Homolovi Ruins State Park. Im Jahr 2011 strich man auf Wunsch der Hopi aus dem Namen die "Ruins". Für die Hopi Indianer sind das keine Ruinen, sondern ein Ort voller Leben mit den Geistern ihrer Ahnen.
Der Homolovi State Park wurde 1986 gegründet, ist aber erst seit 1993 für die Öffentlichkeit zugänglich.


Bei Homolovi II gibt es am meisten zu sehen. Dieses Pueblo war aber auch am schlimmsten zerstört. Um 1960 gingen Plünderer hier mit einem Bagger auf die Suche nach Artefakten. Sie machten nicht Halt vor den Kivas und Gräbern. Die Hopi, aber auch die weiße Bevölkerung war entsetzt. Für die Hopis ist Homolovi ein heiliger Ort.
Archäologen und freiwillige Helfer bauten eine Kiva wieder auf und stabilisierten den Wohntrakt des Pueblo.
Foto - Blick in die Kiva


Wir sahen tatsächlich jede Menge Tonscherben. War schon beeindruckend. Normal sieht man so was in Museen hinter Glas und hier darf man das sogar in die Hand nehmen.


Wir fuhren dann zu Homolovi I, was direkt am Little Colorado River liegt. Dieses Pueblo sieht so aus, wie vorgefunden. Für uns Touristen sind ausgegrabene Ruinen interessanter, weil wir so eher einen realen Eindruck von den Ausmaßen der Gebäude bekommen.
Der Homolovi State Park war für uns interessant. Solltet ihr weniger Interesse an der Geschichte der Ureinwohner haben, rate ich von einem Besuch ab. Für euch gibt es definitiv schönere Ruinen. Ansonsten, wer mag, dem wünschen wir viel Spaß.

suzemir

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10.10.2013 - 14.Tag Little Painted Desert
« Antwort #91 am: 04.01.2014, 19:48 Uhr »
Auf Little Painted Desert bin ich wie bei vielem anderen, auch in Google Earth gestoßen. Bei Touristen sind diese Badlands weniger bekannt. In der Regel, fahren sie in den Petrified Forest National Park, wo sie sich an Badlands satt sehen. Wir hatten heute noch keine Badlands, waren eh neugierig und außerdem war das Gebiet nur 22 Kilometer vom Homolovi State Park entfernt.


Die unbefestigte Rim Road beim Little Painted Desert, war trotz des durchgezogenen Regens in einem tollen Zustand und sehr gut befahrbar. Die wenigen Pfützen störten nicht.


Am Little Painted Desert war eine Gruppe unterwegs, die einen Fotokurs belegte. Wir wurden von denen natürlich gründlich gemustert. Sie nutzen wie wir das Schattenspiel der Wolken in den Badlands aus.


Früher ging mal ein richtiger Weg runter in die Badlands, aber Dank Wind und Wetter ist von dem so gut wie nix mehr übrig. Hier auf den Foto erkennt man noch die Balken, die früher mal als Befestigung von Stufen dienten.


Wir gingen trotzdem ein Stückchen runter. Ganz geheuer war uns das hier nicht. Wer Badlands kennt, weiß dass die teilweise weich wie ein Brötchen sind. Wir gingen wie auf Eiern. Im Boden waren große Risse, die von Bewegung der Hänge zeugten.


So sieht also unser "Regentag" aus. Wobei, wir konnten von hier aus die Berge von Flagstaff sehen. Dort hangen dunkle Wolken und es schien immer noch zu regnen. Wir haben das schon mal bei Moab beobachtet, wie die hohen Berge Regenwolken regelrecht anziehen.


Little Painted Desert war ein voller Erfolg. Einen Besuch können wir nur empfehlen.

suzemir

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10.10.2013 - 14.Tag Grand Falls of the Little Colorado River
« Antwort #92 am: 04.01.2014, 19:50 Uhr »
Schon länger wollte ich mir mal die Grand Falls of the Little Colorado River ansehen. Der passte heute bestens in unsere Tour. Foto - Merriam Cone, ein Schlackenkegel.


Die Anfahrt war kein Problem. Wie machten einfach, was das Navi sagte. Etwa 4 Kilometer vor dem Ziel, stand die Sandpiste komplett unter Wasser. Das Wasserloch scheint da normal zu sein, denn die Umfahrung war schon richtig schön eingefahren. Das letzte Stück vor den Wasserfällen ist dann etwas ruppig. Ist halt normal, wenn man über Lava fährt.
Foto - Die 56 Meter hohen Grand Falls of the Little Colorado River.


Wir hatten wegen der starken Regenfälle etwas die Hoffnung, dass von dem Wasser auch hier was ankommt, aber da kahm nix. Normal soll hier im Frühjahr zur Schneeschmelze die Post abgehen, aber auch nach kräftigen Niederschlägen. Ok wir fuhren jetzt schon paar Stunden in der Sonne, dann fiel wohl im Einzugsgebiet des Little Colorado River nüschts vom Himmel.


Die Grand Falls of the Little Colorado River entstanden vor 150000 Jahren nach dem Ausbruch des Merriam Cone. Dessen Lavastrom floss nach 12 Kilometer in den Canyon des Little Colorado River. Die heiße Pampe verstopfte den engen Canyon auf 1,4 Kilometer Länge. Nix ging mehr. Im Canyon staute sich das Wasser. Irgendwann schwappte die Wanne über und der Fluss suchte sich ein neues Bett. Er machte es sich einfach. Der Lavastrom endete nur einen Kilometer, nachdem er über den Canyon weiter kroch. Das Wasser floss jetzt um diesen erkalteten Lavastrom und fiel hier (Foto) wieder in seinen Canyon und fertig waren die Grand Falls of the Little Colorado River. In Google Earth kann man das wunderbar erkennen.
Nun schleppt der Colorado River immer jede Menge Sedimente mit. Diese setzen sich vor dem Pfropfen im Oberlauf ab. Daher ist heute vom Canyon im Oberlauf nichts mehr zu sehen.
Wenn dann hier mal Wasser fließt, ist das eine schmutzige Angelegenheit, denn der Little Colorado River schleppt nach wie vor jede Menge Sedimente mit, so dass es eher eine schlammige Pampe ist, die da runter plumpst. Die Braune Brühe erinnert an Schokolade, weshalb die Einheimischen das hier Chocolate Falls nennen.
Foto - ganz rechts im Bild der Lavastrom des Merriam Cone.


Unsere Flucht vorm Regen hat sich eindeutig gelohnt, deshalb strahlt hier nicht nur die Sonne.


Am Ende fuhren wir dann noch einmal durch den Little Colorado River. Auch hier sahen wir überall Reste vom Schlamm.
Uns hat es hier bestens gefallen. Ich könnt mir vorstellen noch einmal her zu fahren, aber dann sollte hier schon die Pampe fließen. Euch kann ich einen Besuch nur empfehlen. Aber Achtung, ihr befindet euch hier im Navajo Reservat und man benötigt ein Permit.
Von hier aus fuhren wir weiter nach Flagstaff, wo immer noch dichte Wolken hingen und checkten im Days Inn Flagstaff West Route66 ein. Hier hatten wir ein Zimmer für die nächsten beiden Nächte, für je 46,66€ reserviert. Eigentlich wollten wir eine Nacht in Sedona pennen, aber dort waren die Hotelpreise jenseits von gut und böse. Da hätten wir 80,-€ pro Nach mehr bezahlt. Da fahr ich lieber die paar Kilometer von Flagstaff nach Sedona und spar die Kohle.
Abendbrot gab es beim Chinesen, noch etwas shoppen und dann zum Hotel. Auf dem Parkplatz stand ein Bus, wo gerade eine Reisegruppe Deutsche ausstiegen. Wir dachten sofort an den Shutdown und hofften, dass die fähige Reiseleiter haben.
Auf dem Zimmer machte jeder das übliche...na ja Liebesbriefe an all unsere Mädels schreiben und so. Plötzlich höre ich, dass da welche an unserer Tür rumfummeln. Öha...ich geh durch Türschlitz gucken. Da stehen zwei ältere Mädels aus Sachsen und guckten mich verdattert an und murmelten was von sorry. Ich riss die Tür ganz weit auf und rief laut: "Toni, zwei williger Weiber". Ich hab sie dann gefragt, wie ich das meiner Frau erklären soll. Hahaha deren Gesichter...die Mädels haben gejucht. Die konnten sich gar nicht beruhigen und gackerten noch ´ne viertel Stunde auf dem Parkplatz.
So ich denke mal, das langt für heute. Gute Nacht.

NähkreisSteffi

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Wie immer super Bilder und ein toller Bericht. Ich lach mich grad kaputt. :lachen5:

Schneewie

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Endlich kenne ich auch mal etwas auf Deiner Tour.

Little Falls of Colorado waren wir schon - und das ohne GPS   :wink:

Ende Mai 2009:


Gruß Gabriele

Anna KS

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Das war wieder ein toller Reisetag, trotz Shutdown  habt ihr sehr viel gesehen, wie man sieht auch die State Park lohnt es sich zu besichtigen. :D Wunderschöne Fotos  :)
USA Westen September 2013 fünf Personen zwei Autos

suzemir

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11.10.2013 - 15.Tag Slide Rock State Park
« Antwort #96 am: 06.01.2014, 10:46 Uhr »
Am heutigen Tag wollten wir die Leute rund um Sedona mit unserer Anwesenheit erfreuen. Kaum hatten wir Flagstaff Richtung Sedona verlassen, machte ich eine Entdeckung am Straßenrand. Toni hat wie immer nix mitbekommen. Ich bin mit Absicht etwas weiter gefahren und habe erst dann umgedreht und gehalten, so dass wir dem Fahrzeugtross nicht auffallen. Wir haben schnell das 70-200 2.8 IS USM auf meine Kamera geklemmt und fuhren wieder los. Toni übernahm vom Beifahrersitz aus das Lenken und ich knipste ganz aufgeregt meinen ersten Erlkönig. Leider habe ich keine Ahnung um welches Fahrzeug es sich handelt, aber mir war das wurscht, denn so etwas sieht man nicht alltäglich.


Erlkönige sind neue Fahrzeuge der Autoindustrie, die es noch nicht zu kaufen gibt. Diese Prototypen werden getestet. Um das Fabrikat, Typ und Aussehen, wird aus verständlichen Gründen ein Geheimnis gemacht, damit potentielle Käufer nicht auf das neue Modell warten und die aktuellen Modelle in den Autohäusern vergammeln.


Seit Jahren versuchten wir immer mal wieder in den Slide Rock State Park zu kommen, aber immer wenn wir im Sommer dort waren, standen die Fahrzeuge am Eingang Schlange. Jetzt im Herbst klappte es endlich.


Apfelplantage im Slide Rock State Park.


Das ehemalige Wohnhaus der Familie Pendley, erbaut im Jahr 1927.


Wir gingen runter an den Oak Creek.


Der Slide Rock State Park wurde erst 1987 eröffnet. Bis 1985 war das Gelände im Privatbesitz der Familie Pendley. Frank L. Pendley besiedelte im Jahr 1907 das Gelände im Oak Creek Canyon. 1910 kaufte er unter dem Homestead Act das Land für paar Dollar. Der Mann hatte sich da wirklich ein Sahnestück gekrallt. Er legte eine Apfelplantage an und baute Hütten, die er an Touristen vermietete. Von den Hütten stehen heute noch welche.
In den 80ern des letzten Jahrhunderts, beschloss die Pendley Familie, das Anwesen zu verkaufen. Das kam dem damaligen Gouverneur von Arizona zu Ohren. Er, der selbst in Flagstaff aufgewachsen und oft die Slide Rocks besucht hat, wollte das Grundstück unbedingt für den Staat kaufen und für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Staat war noch nicht so weit und daher gründete man eine Stiftung.
Nach langem Hickhack und Schmus anderer Politiker....ja die Pendleys hatten kein gutes Verhältnis zum Staat, vor allem die Leute vom Forest Service haben die Familie Pendley ein wenig geärgert. Na jedenfalls ging dann der Deal über die Bühne und die Pendleys waren auf Schlag um 3,6 Millionen $ reicher.
Der ganze Plunder wurde ein halbes Jahr später dann von der Stiftung, die es zuerst erworben hatte an den Staat Arizona für läppische 170000,-$ Aufpreis verhökert.


Im Sommer lädt der Oak Creek zum Baden ein. Wer dann hier her will, sollte früh hier sein, denn der State Park hat nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen. Die Autos stehen dann bis auf die Straße Schlange und die Leute hoffen, dass jemand den Park verlässt und sie nachrücken dürfen.


Ich kannte die Slide Rocks bisher nur aus Google Earth, manchmal erhaschte ich beim Vorbeifahren einen Blick. Die Leute lagen auf den roten Steinen, wie anderswo am Strand. 


Der Slide Rock State Park ist inzwischen eine der Top Adressen in Arizona. Eintritt kostet hier 10,-$ pro Fahrzeug. Ok ist nicht gerade billig, aber irgendwie muss ja die Kohle für den Kauf wieder reinkommen.
Ganz ehrlich, ich werde wieder versuchen hier mal im Sommer rein zu kommen. Jo Martina muss das Ding doch auch mal sehen. Euch kann ich einen Besuch nur empfehlen.

suzemir

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11.10.2013 - 15.Tag Honanki Heritage Site
« Antwort #97 am: 06.01.2014, 10:48 Uhr »
Wir waren immer noch mitten im Shutdown. Bei unseren nächsten beiden Zielen hatte ich Null Ahnung, ob sie trotzdem erreichbar sind. Gleich hinter Sedona, wenn man den Teer Richtung Palataki und Honanki verlässt, stand ein Schild mit dem Hinweis, dass Palatki dicht wäre. Hmm von Honanki stand da nix. Egal zur Not schauen wir uns die Gegend an.
Wir fuhren trotzdem zu Palatki, da wir eh fast daran vorbei mussten. Tatsächlich alles verrammelt.
Der Weg nach Honanki wurde immer schlechter. Wir begegneten Leuten mit PKW und wissen bis heute nicht, wie die da gefahren sind.
Bei Honanki hatten wir mehr Glück, denn die hatten tatsächlich offen. Komisch war das schon, denn Palatki und Honanki stehen unter der Verwaltung des Forest Service und die feierten ja auch den Shutdown.
Große Überraschung, die Firma Pink Jeep Tours aus Sedona, die den lieben langen Tag mit ihren pinken Jeeps Touristen durch die Gegend kutschieren haben Honanki geöffnet. Keine Ahnung, wie sie das gemacht haben und wer da mit wem schlafen musste, wir fanden das geil und haben uns bei der Vertreterin von Pink Jeep Tours vor Ort artig bedankt. Eintritt fiel keiner an, nicht mal den National Park Pass, der hier sonst gilt, wollte die nette Tante sehen. Nöö sie bat uns nur, hinterher in ein ausgelegtes Gästebuch was zu schreiben.
Später erfuhren wir, das Pink Jeep Tours hier ganz offiziell die Honanki Heritage Site betreibt.


Vom Parkplatz bis zu den Ruinen der Honanki Heritage Site geht man nur 300 Meter.
Bei den Ruinen waren gerade zwei kleine Reisegruppen unterwegs. Jo die Fahrer von Pink Jeep Tours übernahmen hier vor Ort auch die Führungen durch die Ruinen. Wir zogen es vor uns das alleine anzugucken.
Ach Thema Fahrer...die trugen alle Knarren. Hmmm ist die Gegend hier so gefährlich? Wir hatten plötzlich Schiss. Treibt hier der böse Buhmann aus meinen Träumen in der Kindheit sein Unwesen, oder ist das hier, wo der böse Wolf die Großmutter und die sieben Geißlein gefressen hat. Mist unsere Taschenmesser lagen beim Futter im Auto. Ach... wir gingen dann einfach so weiter. In der Not lass ich mich einfach auf den Wolf fallen und dann gibt's heute Abend gegrillten Wolf. Wie, was? Ja ich hab meine Pillen genommen.


Erster Eindruck von den Ruinen, alles wirkte recht natürlich, also nicht verfallen bis zum geht nicht mehr, aber auch nicht tot saniert. Die Ruinen liegen am Fels sehr geschützt und auch relativ abseits von der Zivilisation, so dass Honanki von Vandalen weitestgehend verschont blieb.


Honanki, was Bärenhaus bedeutet, war von etwa 1100 - 1300 unserer Zeitrechnung von den Sinagua, den Vorgängern der Hopi Indianer bewohnt. Die Sinagua waren diejenigen, die den Großteil gebaut haben. Dieses Pueblo bestand mal aus etwa 70 Räumen und war damit das Größte in der Gegend.
Nach den Sinagua zogen hier die Yavapai und später die Apachen ein und nahmen jeweils kleine bauliche Veränderungen vor.
An einer Stelle von Honanki sieht man ganz deutlich am Fels, dass es hier mal gebrannt haben muss. Wir hörten wie ein Fahrer von Pinktours von einem Feuer erzählte. Die Indiander haben danach die Steine der ausgebrannten Räume genutzt um an einer anderen Stelle im Pueblo neue Hütten zu bauen. Man erkennt das deutlich an den immer noch schwarzen Steinen in der Ruine.
Thema Kunst...ui keine Angst, ich halte keinen Vortrag, aber irgendwas Schlaues muss ich doch erzählen, oder wenigstens so tun.
Die Pictographs sind ein Gemeinschaftswerk der Sinagua und dem Yavapai. Ist halt wie im richtigen Leben, einer schmiert ´ne Hauswand voll, kommen andere und machen weiter.


Auch die Pictographs waren hier extrem gut erhalten. Sie wirkten fast plastisch auf uns, als wenn die dicke Lackfarbe gerade erst trocken war. Die Zeichnungen hier machten sogar Sinn, eindeutig Jagdszenen.


Honanki war Klasse. Falls ihr euch das auch mal anschauen wollt, denkt daran, die Schotterpiste hierher kann richtig beschissen sein.
Foto - Ah Blasmusik. Da fallt mir was ein, muss ich euch erzählen. Ja hab heute meinen Sabbeltag und keinen Friseur, dem ich das erzählen kann.
Ich bin doch Ossi. Nach der Wende machte hier im Ort das "Every Night" auf, was angeblich bei Männern mit Druck auf der Flöte....na die nach Erotik verlangten, sehr beliebt war. Wir wohnten damals noch in einem Mietshaus mit sechs Parteien. Wir konnten alle gut miteinander, grillten und klönten miteinander uns was weiß ich. Wir Männer fanden das Thema Every Night spannend. Nun hatten wir auch alle Kinder und die mussten ja nicht alles wissen. Toni damals noch im Kindergarten horchte zu und schnappte paar Worte auf. Na jedenfalls, wenn man ihn dann fragte, was das "Every Night" ist, antwortete er: "Da gibt's Blasmusik".

suzemir

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11.10.2013 - 15.Tag Robbers Roost Cave
« Antwort #98 am: 06.01.2014, 10:49 Uhr »
Die Robbers Roost Cave ist auch so eine Zufallsentdeckung in Google Earth. Damals gab es ein Foto dort zu sehen und ich fragte mich, ob die Position stimmt, weil ich noch nie etwas über so eine geniale Location gesehen habe und das noch relativ nah an Sedona.
Von Honanki bis Robbers Roost sind es nur 3 Kilometer Luftlinie. Es gibt aber keinen vernünftigen Weg zwischen beiden Orten. Das was man in Google Earth sieht, kann man vergessen. Man muss tatsächlich bis zum Abzweig auf die sehr gut ausgebaute Forest Road 525C zurück fahren. Am Ende waren es von Honanki zu Robbers Roost 25 Kilometer Schotterpiste..


Robbers Roost, wie die kleine Butte heißt, sieht man schon viele Kilometer vorher. Die Forest Road 525C fuhr sich sehr gut. Sie war selbst für normale PKW kein Problem. Aber dann kam der Hammer. Zwei Kilometer vor dem Ziel ging es rechts ab, auf einen Jeep Trail. Ich sag mal so, wer fahren kann und ein Auto mit viel Bodenfreiheit hat, der kann hier weiter fahren, alle anderen sollten das Stück lieber laufen. Es ist ein Knüppeldamm der übelsten Art. Das Fahren machte einfach keinen Spaß mehr. Ich glaube auch nicht, dass man mit dem Auto viel schneller ist. Warum wir da gefahren sind? Hmmm...ich sollte für Alamo die Karre mal so richtig rannehmen. Ja wer blöd fragt, kriegt blöde Antwort.


Vom Parkplatz, ja da war wirklich einer, erkennt man sofort den Trail zur Robbers Roost Cave. Der Trail ist einfach zu beschreiben, erst Berg runter, dann Berg hoch und auf Robbers Roost links halten und dann nach rechts gehen. GPS ist unnötig. Daten gibt's aber wie immer bei mir als Download.


Geht ihr links um die Butte, landet ihr sehr schnell bei der Robbers Roost Cave. Vom Parkplatz aus sind es nur ca. 550 Meter (450 Luftlinie) zu gehen.


Jo wir also Mitten im Nichts, gehen zu einer Räuberhöhle und ahnen nix Böses. Plötzlich hören wir Gitarren Geklimper. Häää was hier los. Da sitzt ein Langhaariger barfuß am Abgrund und  trällert fröhlich ein Liedchen. Unsere erste Reaktion, wir haben uns in den Arsch gebissen, denn die Video Cam lag im Auto. Der Kerl konnte singen und Gitarre spielen. Ich könnt mich heute noch ärgern. Das Video mit seiner Musik und der genialen Landschaft...der Neid wäre mir sicher.
Foto - Blick aus der Hintersten Ecke der Robbers Roost Cave mit 10 mm Canon Weitwinkel.


Der Hippie, ja wie ein Räuber sah er nicht aus, machte dann ´ne Pause um uns zu begrüßen. Wir waren uns alle sofort einig, Robbers Roost Cave wäre ein 1A Wochenendhaus mit einer unbezahlbaren Aussicht.


Jo warum heißt das Ding Räuber Höhle? So richtig weiß das keiner. Angeblich sollen sich hier früher Räuber versteckt haben. Andere erzählen, dass eine Frau die das hier sah, darauf meinte, dass es eine idealer Räuber Schlafplatz wäre. Erinnert mich ein wenig an Gerüchteküche oder Stille Post. Jedem dem es passt, dichtet etwas dazu. Aber eines ist auf jeden Fall sicher, der Ort nennt sich ganz offiziell Robbers Roost.
So damit ich euch total verwirre, erzähle ich euch noch, dass diese Höhle auch Shaman’s Cave genannt wird. Sie soll ein besonders spiritueller Ort mit magischer Energie sein. Wenn ich ehrlich bin, halte ich das Ding eher für eine ehemalige Indianer Behausung und da macht Shaman’s Cave schob Sinn.
In Sedona laufen heut zu Tage Leute rum, die das spirituelle in allem und jedem suchen. Na jedenfalls ziehen diese Kollegen mit ihren Jüngern auch zu dieser Höhle um hier Energie aufzutanken. Also wenn ihr da hin geht, dann nehmt gleich mal alle leeren Akkus von Kamera, Handy usw. mit...
Foto - Links das South Window, rechts der Hippie Räuber mit seiner Klampfe.


Räuber Toni hat schon mal das Fenster geputzt.


Wir verabschiedeten uns dann von dem einsamen Sänger und wünschten ihm noch einen schönen Tag.
Bei der Robbers Roost Cave hatte ich mal wieder den richtigen Riecher. Das Ding war echt genial. Keine Ahnung, warum das Ding noch nicht bekannter ist. Ich könnt mir vorstellen, da noch einmal mit Frauchen vorbei zu schauen. Ich glaube das letzte Stück darf ich mit ihr nicht fahren, weil sonst...
Foto - die Gegend sah auch nicht übel aus. Hier wachsen sehr viele Feigenkakteen.

suzemir

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11.10.2013 - 15.Tag Red Rock State Park
« Antwort #99 am: 06.01.2014, 10:50 Uhr »
Schon ewig juckte mich ein Foto in Google Earth. Zu sehen war eine Rote Butte, die sich im Wasser spiegelt. Das wollte ich selber sehen. Leider waren die Angaben in Google nicht eindeutig. Die Leute posteten diese Ansicht zu zwei unterschiedlichen Orten. Ich dachte mir, es mal im Red Rock State Park zu versuchen, da dort der Oak Crek durch plätschert und der Name "Red Rock" schon vielversprechend war.
Am Eingang knöpfte uns ein Onkel 5,-$ Eintritt pro Person ab und meinte, dass der Red Rock State Park ein Park zum wandern wäre. Hmmm....warum hat der das gesagt?


Wir stellten das Auto am Visitor Center ab und zogen los, denn wir wollten Wasser und Red Rocks sehen. Das Visitor Center war aus rotem Sandstein gebaut, aber uns interessierte das nicht. Wir wollen Natur pur.


Wir guckten welcher Trail zum Wasser führte und nahmen den. Kaum am Oak Creek begann die Verarsche, kein Wasser, kein Red Rock. Am Oak Creek standen Schilder, dass wir uns ja vom Wasser fernhalten sollen. Jo und schön sah das auch nicht aus. Der Kram erinnerte eher an einen Urwald, vom Wasser kaum was zu sehen. Na so pur muss die Natur nun auch nicht sein.


Ja was machen? Ich dachte mir, geh mal weiter, das kommen bald die Red Rocks und das Wasser. Äh wie weit ist eigentlich "bald"?


Wir liefen und liefen und liefen sogar schon an "bald" vorbei, aber da kam nix außer paar große Bäume. Irgendwann kam dann die nächste Brücke und wir standen wieder auf dem Parkplatz.


Klar wir haben Wasser gesehen und in einer Ecke lagen auch paar rote Steine und die Bewegung an der frischen Luft soll ja gesund sein. Dann war ja wohl der Park jeden Dollar Eintritt wert. Ganz ehrlich, klemmt euch das Ding.

suzemir

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11.10.2013 - 15.Tag Crescent Moon Ranch
« Antwort #100 am: 06.01.2014, 10:51 Uhr »
Da der Red Rock State Park eine Enttäuschung war, versuchten wir unser Glück an dem anderen Ort, wo ich der Meinung war, dass man dort die Butte im Wasser sehen kann. Wir kommen dahin sehen, dass es sich um einen öffentlichen Park, der Crescent Moon Ranch handelt, die unter Verwaltung des Forest Service steht. Jo und der Forest Service beging den Shutdown.


Wir beobachteten hier das erste Mal, während des Shutdown, zivilen Ungehorsam. Die Leute störten sich nicht an den Geschlossen-Schildern. Sie parkten draußen vorm Parkeingang. Och was andere tun, können wir auch. Wir haben die Karre an den Straßenrand gestellt und gingen auf die Crescent Moon Ranch.


Jaaaaaa genau das wollte ich sehen, der Cathedral Rock spiegelt sich im Oak Creek.


Nee was war das schön hier. Auf der anderen Seite machte eine Hochzeitsgesellschaft gerade paar Fotos am Wasser.


Blick auf den Cathedral Rock.


Der Toni war etwas unsicher und meinte, dass wir lieber gehen sollten. Ich sagte ihm, das skalpieren und hängen hier schon lange nicht mehr gemacht wird. Wir hauten dann ab, war eh schon spät. Aber ich werde auf jeden Fall mal wieder vorbei kommen, denn hier gibt es noch mehr zu sehen. Einen Besuch der Crescent Moon Ranch kann ich euch nur empfehlen.

suzemir

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11.10.2013 - 15.Tag Tlaquepaque Arts & Crafts Village
« Antwort #101 am: 06.01.2014, 10:53 Uhr »
Trotz Sonnenuntergang, wollte ich mir unbedingt noch etwas in Sedona anschauen. Den Tipp Tlaquepaque mal zu besuchen gab mir unsere Freundin Ilka, die wir im Web kennen gelernt haben.
Wir kommen da an und der Parkplatz war fast voll. Oha was ist denn hier los?


Tlaquepaque Arts & Crafts Village ist ein Shopping und Kneipen Viertel in Sedona.


Auf dem gesamten Gelände fanden wir diverse Skulpturen, die man zum Teil kaufen konnte. Unser Toni sammelt doch Buddhas, ich habe ihm gleich gesagt, dass er den hier vergessen kann.


Tlaquepaque entstand nach einer Idee von Abe Miller. Der Onkel liebte Mexiko, aber auch den Südwesten der USA. Sein Traum war es irgendwo im Südwesten, mal etwas im Stil des alten Mexikos zu bauen. Nach dem er Urlaub in Sedona gemacht hat, verliebte er sich in die Stadt.
Er suchte ein Stück Land und fand dieses mit einem Bestand an großen Platanen. Er engagierte einen Architekten und einen Generalunternehmer für den Bau. Sie tingelten durch Mexikos Dörfer um Fotos zu machen von deren Architektur. Abe Miller kaufte alte geschnitzte Türen, Keramik, schmiedeeiserne Bauteile und vieles mehr.
In den 70ern des letzten Jahrhunderts begannen sie mit dem Bau. Als Handwerker wählten sie mit Absicht nur Hobbyhandwerker. Die Leute sollte ihre Arbeit lieben und es nicht nur des Geldes wegen machen. Dann wollte man nicht perfekt sein, sondern alles sollte so aussehen wie in den Dörfern Mexikos, wo die Leute fast alles selbst machen. Sie bauten zuerst ein Haus zur Probe, weil man sehen wollte, wie alles läuft und auch der Charme mexikanischer Dörfer wirklich rüber kommt.
Der Architekt Bob McIntyre war richtig cool. Bauzeichnungen gab es so gut wie keine. Es wurde viel Pi mal Daumen und nach Augenmaß gearbeitet.
Die Arbeiter hatten jede Menge Freiheiten. Sie mussten sich nicht genau an die Maße halten. Sie durften eigene Ideen einbringen. Hat ihnen mal etwas nicht gefallen, wurde es abgerissen und neu gebaut.
Foto - einer der Innenhöfe.


Beim Thema Kunst darf Glas nicht fehlen. Die Glass Gallery hatte ein wirklich exquisites Angebot.


In der Glass Gallery.


Hier ein Laden für Native Kunst.


Als ich das hier sah, rief ich sofort Willi. Insider werden wissen, dass ich damit unser Glücksschweinchen Willi, einem Kumpel aus dem Web meine.


Na sieht das nicht genial aus?


Tlaquepaque ist wie ein Museum im Freien. An jeder Ecke gab es was zu sehen.


Tlaquepaque Arts & Crafts Village war der krönende Abschluss des Tages.


Wir fuhren dann zurück nach Flagstaff. Unterwegs meldete sich wieder der Reifen, der vor paar Tagen schon etwas schwach auf der Brust war. In Flagstaff gab es erst mal lecker Essen beim Chinamann.
An der Tanke wollten wir den Reifen aufpusten. Au so eine Scheiße, der war fast platt. Wir fuhren zu Walmart, wo wir eh noch hinwollten, in der Hoffnung, dass die ´ne Reifenbude haben. Tja in jedem Kaff haben die Walmarts einen Reifen Service nur hier nicht.
Da der Reifen beschissen aussah, war es besser das Ersatzrad zu montieren. Da kam plötzlich einer der Gesandten des Sherifs zu Hilfe. Er meinte, dass wir erst morgen früh den Reifen flicken lassen können. Mit seiner Taschenlampe machte er uns Licht an den Hacken und stand uns mit Rat und Tat zur Seite.
Klar wollte er alles über uns wissen. Als wir Germany sagten, legte er los. Er hat sein erstes Bier in seinem Leben auf dem Oktoberfest in München getrunken. Nee was haben wir mit dem gekichert. Er war noch sehr jung und hatte seine Freundin im Auto dabei. Freundin, Auto....hmmm, sicherlich hat er ihr seinen Gummiknüppel gezeigt und er hat bei ihr Mund zu Mund Beatmung und Herzdruckmassage geübt.
Nach paar Minuten war das Ersatzrad drauf. Der Officer fand im kaputten Reifen eine Sechskantschraube mit Holzgewinde. Der Kopf war schon mächtig abgefahren. Ich könnte wetten, dass die Schraube schon in Los Angeles drin war. Solche Schrauben halten erst einmal den Reifen dicht und lassen nur sehr sehr wenig Luft raus. Unsere Fahrt heute zur Räuberhöhle, auf dem bösen Knüppeldamm, gab dem Ganzen wohl den Rest.
Wir dankten dem Sherif und fuhren ins Hotel, wo wir nur noch in die Federn wollten. Gute Nacht.

Marthe

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Re: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013
« Antwort #102 am: 06.01.2014, 19:06 Uhr »
Hallo,

es macht richtig Spass, bei Dir mitzulesen und die Hintergrundinfos sind Spitze!

LG
Marthe

suzemir

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12.10.2013 - 16.Tag Sunset Crater Volcano National Monument
« Antwort #103 am: 08.01.2014, 13:35 Uhr »
Wir machten heute etwas ruhiger, denn Big O Tires in Flagstaff, wo wir unseren Reifen flicken lassen wollten, machte erst um 8.00Uhr auf. Punkt Acht waren wir dann auch dran. Der Monteur war nach einer viertel Stunde fertig mit dem platten Ding. Er ließ sich ohne Problem flicken. Was anderes hatte ich auch nicht erwartet.
Er wechselte gleich wieder das Notrad gegen das Originalrad und wollte das Notrad unters Auto basteln. Als er unseren Kofferraum sah, war er verzweifelt. Wir durften ihm dann helfen das Gepäck aus- und wieder einzuladen.
Das Flicken hat am Samstag 20,-$ gekostet und der Monteur bekam noch 5,-$ extra in die Hand gedrückt.
Foto - Lavafeld im Sunset Crater Volcano National Monument


Für den heutigen Tag hatten wir einen groben Plan. Während der Fahrt entschieden wir uns zu zivilem Ungehorsam. Jo ich kannte das Sunset Crater Volcano National Monument schon vom Februar mit Martina und wusste, dass die Straße dadurch eine öffentliche Straße ist und die wegen dem Shutdown nicht gesperrt werden kann. Mir war klar, dass die Ranger sicherlich einige Schikanen eingebaut haben, um uns das Halten und Parken im National Monument zu erschweren, aber das war mir Wurst...Bockwurst, Knacker egal.
Mal ehrlich würdet ihr so eine Sperre, wie auf dem Foto unten ernst nehmen? Die kleinen Dingens waren so lieblos aufgestellt, nicht mal richtig in Reih und Glied. Ich bin da durch gefahren und hab erst mal die Gegend angeguckt.
Mein Toni hatte wieder Manschetten und fragte ob das gut ist, was ich da mache. In dem Moment kam böses Rangerauto. Die Tante im Auto winkte uns grinsend zu und wir auf allen Backen strahlend zurück. Da war der Jung dann ruhig.


Die Farben fand ich toll.


Im Februar mit Martina, konnten wir wegen Schnee nicht alles im Sunset Crater Volcano National Monument sehen. Heute war das trotz Shutdown anders, die ganze Road war offen.


Als ich dass hier sah, erinnerte es mich ein weinig an das Lavafeld im Snow Canyon bei St.George. Gott sei Dank haben wir uns zum zivilen Ungehorsam entschlossen. War toll hier.

suzemir

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12.10.2013 - 16.Tag Wupatki National Monument
« Antwort #104 am: 08.01.2014, 13:36 Uhr »
Wenn man durch das Sunset Crater Volcano National Monument nach Norden fährt, landet man automatisch im Wupatki National Monument. Na prima, da war ich noch nicht. Schauen wir uns das auch gleich mit an.
Hier waren die Brüder gerissener. Zwei Pueblos waren unerreichbar. Aber bei den Citadel Ruins sah es wieder sehr gut aus. Wir waren inzwischen auch zwei Fahrzeuge, die dem Shutdown trotzten. Eine Familie ließ wie wir, ihr Auto einfach an der Straße stehen und guckte sich alles an.


Wir liefen den Trail bis hoch zur Citadel Ruin über die man nichts näheres weiß. Der Bau hatte etwa 30 Zimmer.


Die ganze Gegend hier war von ca. 675 bis 1250 unserer Zeitrechnung von den Anasazi und Sinagua Indianer besiedelt. Sie betrieben Ackerbau und jagten Wild. Im Jahr 1064/5 brach der nahe Sunset Crater aus und saute die Gegend mit Asche voll. Die Archäologen fanden heraus, das nach den Ausbruch, sich immer mehr Menschen hier ansiedelten. Es wird vermutet, dass dieses mit der Vulkanasche zusammenhängt, die den Boden fruchtbarer machte. Zwischen 1050 und 1150 regnete es mehr als normal. Die Durchschnittstemperatur war angestiegen. Das Resultat war eine längere Vegetationszeit und wegen dem Wasser auch bessere Erträge. Nach 1150 normalisierte sich das Wetter und die Leute begannen langsam in andere Gegenden zu ziehen.


Blick in die Citadel Ruin.


Die Nalakihu Ruin befindet sich nahe der Citadel Ruin. Dieses Pueblo wurde ein wenig stabilisiert und wieder aufgebaut, so dass wir einen realen Eindruck von den damaligen Eigentumswohnungen bekamen. Der Name Nalakihu, bedeutet "außerhalb des Ortes". Mit "Ort" ist das Citadel Pueblo gemeint.
Klar weiß ich, dass wir nicht die größten Ruinen vom Wupatki National Monument gesehen haben, aber da wir hier eh lang mussten, haben wir uns tierisch gefreut. Wir fanden es interessant und es schreit nach einem zweiten Besuch meinerseits.