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Autor Thema: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)  (Gelesen 37870 mal)

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FrauSnuggles

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #75 am: 18.09.2012, 11:45 Uhr »









Das Haus sieht aus wie im Film "Sweet Home Alabama" - wo sie vorgibt dort zu wohnen  :shock:
Wie heißt denn der Ort in dem es steht??

NähkreisSteffi

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #76 am: 18.09.2012, 12:08 Uhr »
Hallo Ihr Beiden,

das ist ja mal ne urige Unterkunft.

Meinen Gatten würden da keine 10 Pferde rein bekommen. Wie seit ihr denn da ran gekommen?

Schöne Tage

Steffi

Sarina

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #77 am: 18.09.2012, 21:11 Uhr »
Mein liebstes Schwesterchen...

NATÜRLICH wolltest Du gaaanz selbstlos nur etwas Gutes für mich tun  :lol: Ich danke Dir von Herzen!  :kloppen: :grins:
All diese Bilder von Bandera lassen mich auch in Erinnerungen schwelgen..wie wir stundenlang im Fluss badeten, der dreibeinige Flat Coadet Retriver der dort immer seine Runden lief...ist eigendlich Kevin (ich glaube so hiess er), der süsse Typ der Schlagzeug bei Arkey spielte auch noch dort?  :wink: Seine Schlagzeugsticks habe ich immer noch.. :oops:
Hoffe, ich habe bald eine Postkarte im Briefkasten  :D

Kuss hab euch lieb

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #78 am: 21.09.2012, 03:26 Uhr »
Richtig schön da..... wenn ich mich jetzt da hinbeamen könnte, würde ichs tun!

Ja...das geht mir auch oft so, wenn ich andere Reiseberichte lese...beamen wär so cool!  :wink:

Das Haus sieht aus wie im Film "Sweet Home Alabama" - wo sie vorgibt dort zu wohnen  :shock:
Wie heißt denn der Ort in dem es steht??

Das Haus steht Nähe Downtown Birmingham, Alabama...kann also durchaus sein, aber ob es so IST und wo der Film gedreht wurde, weiss ich nicht.

Hallo Ihr Beiden,

das ist ja mal ne urige Unterkunft.

Meinen Gatten würden da keine 10 Pferde rein bekommen. Wie seit ihr denn da ran gekommen?

Schöne Tage

Steffi

Also uns gefällts.  :D

Wir hatten erst ein Motelzimmer gebucht...aber dann haben wir die nicht allzu tollen Bewertungen zu dem Motel gelesen (früher waren wir immer da und waren stets zufrieden, aber nun hat es die Eigentümer gewechselt), also hab ich noch ein bisschen nach Unterkünften in Bandera gegoogelt und irgendwann dann "Bandera Station" entdeckt. Zufällig, beim Rumgoogeln.  :)

Mein liebstes Schwesterchen...

NATÜRLICH wolltest Du gaaanz selbstlos nur etwas Gutes für mich tun  :lol: Ich danke Dir von Herzen!  :kloppen: :grins:
All diese Bilder von Bandera lassen mich auch in Erinnerungen schwelgen..wie wir stundenlang im Fluss badeten, der dreibeinige Flat Coadet Retriver der dort immer seine Runden lief...ist eigendlich Kevin (ich glaube so hiess er), der süsse Typ der Schlagzeug bei Arkey spielte auch noch dort?  :wink: Seine Schlagzeugsticks habe ich immer noch.. :oops:
Hoffe, ich habe bald eine Postkarte im Briefkasten  :D

Kuss hab euch lieb

Och. Musst dich nicht bedanken. Ist doch gern geschehen.  8)

Hab dich auch lieb.  :D

Nein, die Band gibts so nicht mehr...nur Arkey singt noch ab und zu mal mit, ansonsten sind alles neue Musiker. Doug, der Bassist, war ja noch dabei bis vor fünf Monaten...aber er hat ja leider Krebs und musste auch aussteigen. Schade.  :(

Die Postkarten sind unterwegs...hoffe sie kommen bald!

Knuddel an dich von uns!
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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #79 am: 21.09.2012, 03:52 Uhr »
16.9.2012 - Tag 13 - Hängertag


Heute gibt's einen sehr, sehr kurzen Bericht. Wir tun nämlich so ziemlich gar nichts, ausser ausschlafen und tonnenweise Postkarten schreiben, endlich mal. Wir haben vielen Leuten mindestens eine, manchen auch zwei oder drei Karten versprochen...und sind darum froh, kriegen wir nun zumindest mal die erste Runde hin.

Der Tag auf der Veranda verläuft gemütlich. Irgendwann verziehe ich mich auf's Bett, um zu lesen. Uschi kriegt am Nachmittag Lust, doch noch schnell nach Bandera rein zu fahren und hier und dort reinzugucken. Ich bleibe im Häuschen und döse vor mich hin.

Um sieben kommt Uschi zurück und wir entscheiden und dazu, noch kurz bei Brick's vorbeizuschauen und was zu Abend zu essen. Leider sind unsere Cheesesticks heute nicht wirklich heiss und allgemein ist es nicht so toll wie gewohnt. Der Laden ist heute Abend fast leer, und irgendwie fühlt es sich an, als wäre die Küche gelangweilt und halpatzig drauf.

Nach einem ereignislosen, aber netten und gemütlichen Tag steigen wir ins Bett.

Auch solche Tage darf's mal geben.  :wink:

Dafür gibt's heute noch Bilder von den süssen Nasen, die sich hier fast zu jeder Tageszeit zahlreich tummeln. Man muss echt vorsichtig fahren, will man keinen Beitrag zu den zahlreichen Tierleichen am Strassenrand leisten.







An diesem Strässchen steht unsere Station:



Unser hübsches Tor:



Und hier noch ein paar Eindrücke aus der Umgebung:









Und dann hab ich noch E.T. getroffen. Das war ganz schön spacig.  :lol:

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #80 am: 21.09.2012, 05:03 Uhr »
17.9.2012 - Tag 14 - Die verschmähte Riesenkarre und ein Rundfährtchen durch die Hügel


Heute war eigentlich San Antonio vorgesehen. Aber vorne unter unserem Wagen hängt die Plastikverkleidung runter, keine Ahnung warum, und wir wollen lieber mal bei Alamo anrufen und nachfragen, ob wir in eine Werkstatt sollen oder gleich den Wagen umtauschen, bevor da noch mehr kaputt geht.
Die überaus nette Frau vom Visitor's Center:



bietet uns an, für uns bei Alamo anzurufen und zu erklären, was mit der Abdeckung los ist, sehr lieb finden wir das.
Die Alamo-Mitarbeiterin schickt uns zu Enterprise Car Rental in Boerne, das ist die nächste "alamo-taugliche" Mietwagenstation von Bandera aus, denn Alamo arbeitet mit Enterprise zusammen. Dort sollen wir den Wagen austauschen.

Da wir, wenn wir nach San Antonio wollen, nun langsam los müssten, entscheiden wir uns dazu, diesen Ausflug auf morgen zu verschieben. Da zu stressen wäre ziemlich schade.
Also fahren wir die wunderschöne Strecke mitten durch's Hill Country nach Boerne und nehmen uns vor, auf dem Heimweg ein kleines Rundfährtchen durch die Hügel zu machen und nach Medina Lake zum See zu fahren.
In Boerne, nach einem kleinen Stück auf der Interstate 10, verpassen wir erst mal die Ausfahrt und müssen auf der anderen Seite wieder rauf in die gegensätzliche Richtung. Aber hier eine Ausfahrt verpassen ist ja zum Glück kein Problem, alles so gut angeschrieben und logisch in die vier Himmelsrichtungen gegliedert.

Wir finden Enterprise dann schliesslich und schildern im Büro unser Problem. Der diensthabende Herr guckt sich unsere defekte Abdeckung an und findet dann, dass das kein Problem sei. Es gäbe ab und zu mal Autos, an denen dieser Teil der Abdeckung etwas runterhängt und es sei wirklich nur das vorderste Stück. Weiter hinten, wo es wichtig ist, sitzt alles noch fest und wird seiner Meinung nach auch fest sitzen bleiben.

Wir möchten einfach keine Probleme bekommen und fragen trotzdem nach einem anderen Wagen. Und obwohl die Alamo-Dame zuvor angerufen und nach einem Tauschwagen gefragt hat und die von Enterprise gesagt haben, klar, wir können kommen, bekommen wir nun genau ein einziges Fahrzeug angeboten und zwar das da:



Es ist ein Chrysler Suburban und ich find ihn zwar eigentlich geil  :D, er ist uns nun aber doch ein bisschen zu gross. Ich habe zwar Uschi gegenüber die letzten Tage schon ein paar Mal erwähnt, dass ich gerne mal so ein richtig grosses Ding fahren möchte, am liebsten einen Pick Up, aber so in Wirklichkeit ist das dann doch etwas übertrieben für zwei Personen. Zumal wir noch etliche Meilen vor uns haben und dieses Monstrum sicher NOCH mehr Benzin säuft als unser jetziger auch nicht grad undurstiger Wagen.  :roll:

Wir bekommen nochmals versichert, dass wir ohne Probleme mit unserem bisherigen Auto weiter rumfahren können. Und immer noch tauschen können, sollte die Abdeckung noch weiter runterhängen mit der Zeit.
Und so nehmen wir unser Auto wieder mit, nicht unglücklich darüber, denn es fährt sich wirklich angenehm. Und hoffen einfach, dass die Abdeckung tatsächlich auch weiterhin hält.

Der Rückweg durch die Hügel und zum Medina Lake ist wunderschön. Viele schöne Aus- und Einblicke, endlich schönes, heisses Texaswetter nach den doch ordentlichen Regentagen. Für die Gegend hier war es aber unglaublich wichtig, das Wasser, hat sie doch unter der lang andauernden Dürre doch ziemlich gelitten.













Wir finden den See, jedoch keinen direkten Zugang, alle Zufahrten zum Ufer sind gesperrt wegen zu niedrigem Wasserstand. So müssen wir uns mit einem Blick aus der Ferne begnügen, aber auch dieser gefällt uns.







Gemütlich kurven wir in der Gegend herum und mit dem heutigen Wetter kriegen wir endlich das richtige Feeling, das uns immer beglückt in dieser Gegend.

Abends machen wir - wer will raten - was wir echt gerne tun hier: Ja, genau, wir begeben uns einmal mehr zu Brick's (wir mögen die Location einfach...kann man nix machen) und hoffen, dass heute wieder alles schön heiss und lecker serviert wird, wie wir uns von da gewohnt sind.
Wir werden nicht enttäuscht. Unsere Steaks (@Sarina: "Tofu"steaks natürlich...hi hi) sind auf den Punkt gegrillt und unglaublich zart und lecker gewürzt. Meine Fried Okras schmecken mir zwar nicht so, aber da kann die Küche nix dafür, sie sind einfach nicht so mein Geschmack. Dafür der Baked Potato mit einem Berg Sour Cream - fantastisch!

Satt und zufrieden und nach anregendem Smalltalk mit unserer Lieblingsserviertochter Angi, die mal ein paar Jahre in Deutschland gelebt und nun auf die Rechnung "Dankaschön" (also mit "a"  :wink: ) geschrieben hat und der wir ihr für morgen Abend Swiss Chocolate versprochen haben (ja, ja...die netten kriegen Schokolade von uns, aber nur die  :lol:), parken wir ein paar Häuser weiter vor Arkeys Bar, um auch dort der Barfrau Katie noch ihre versprochene Schoki abzuliefern (sie ist halt nett  :wink:).

Da drin ist es fast leer, wie meistens Anfang Woche, nur Katie und zwei Herren sitzen am Stammtisch. Einer davon ist Dil, Sänger und Gitarrist der Hausband, und er erinnert sich daran, dass wir Freitag und Samstag, als sie gespielt haben, hier waren. Er und George, der andere Typ am Tisch, laden uns ein, uns zu ihnen zu setzen. Beide sind ziemlich angesäuselt und so wird es eine lustige halbe Stunde voller blöder Sprüche und dem Versuch, ein halbwegs vernüftiges Gespräch mit den beiden zu führen  :D. Wir werden zu einem Drink eingeladen und geniessen es, hier zu sitzen und eine witzige Zeit zu erleben, auch wenn die beiden Herren nicht mehr ganz nüchtern sind.

Nicht zu spät - wir wollen ja morgen bezeiten los nach San Antonio - machen wir uns auf dem Heimweg, an vielen im Scheinwerferlicht leuchtenden Reh-Augen vorbei.

Die Zeit rast...kann sie bitte jemand stoppen?  :roll:
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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #81 am: 21.09.2012, 06:22 Uhr »
18.9.2012 - Tag 15 - Doch nicht San Antonio, aber zwei grosse persönliche Highlights

Teil 1 - Bandera County EMS



Heute Morgen stellt sich heraus, dass wir unseren San Antonio-Besuch nochmals verschieben, auf morgen, Mittwoch, aber dann wirklich.  :D

Denn: Horst, ein alter Freund von uns und ehemaliger Bürgermeister von Bandera, telefoniert heute früh mit uns. Ich hatte ja vor dem Urlaub beim  Bandera County EMS (Emergency Medical Station), also dem Rettungsdienst von Bandera, nett angefragt, ob ich eventuell die Rettungsdienst-Station besichtigen dürfte, wenn wir hier sind. Ich habe in der Schweiz früher selbst ein Weilchen beim Rettungsdienst gearbeitet und mich interessiert alles, was damit zu tun hat, so auch, wie das Ganze auf einem anderen Kontinent funktioniert.
Als meine Mail an die Chefin, Cindy, immer wieder als nicht zustellbar zurückkam, haben wir Horst gefragt, ob er als Bürgermeister mit Cindy Kontakt hat und er meinte ja, klar, sie sei eine gute Freundin von ihm.
Daraufhin hat er uns angeboten, sich mit ihr in Verbindung zu setzen und zu organisieren, dass wir den Rettungsdienst besichtigen dürfen wenn wir in Bandera sind.

Und heute Morgen nun fragt Horst uns, ob wir spontan heute Zeit hätten, jetzt, bald, um acht Uhr, um erst zusammen frühstücken zu gehen und danach bei Cindy in der Emergency Medical Station vorbeizuschauen.
Klar, japp, haben wir! Und ich freu mich total, immerhin ist das eines der absoluten Highlights dieses Urlaubs für mich.

Kurz darauf treffen wir uns vor dem Court House und fahren danach zu einem Mexikaner, wo wir frühstücken. Horst empfiehlt Huevos Ranchos und ich lasse mich darauf ein, wie immer denke ich mir, dass ein Einheimischer wohl besser weiss, was hier schmeckt, wie ich als Neuling. So kriege ich zwei Spiegeleier, Bratkartoffeln, warmes Bohnenmus und eine pikante Sauce serviert. Sehr, sehr lecker. Uschi bleibt beim Altbekannten, Eier, Bacon und Pancakes, sie verträgt so früh noch keine Experimente, ist sie doch nicht so der Frühstückscrack.
Horst möchte uns einladen, wir drehen den Spiess jedoch um und übernehmen die Rechnung, schliesslich hat er für uns die Führung organisiert.

Um kurz nach neun treffen wir in der Rettungsstation ein und werden von Cindy total herzlich mit einem hug begrüsst. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet und bin entzückt.

Nun folgen zwei spannende Stunden, wir kriegen alles gezeigt. Die ganze Station, werden den anwesenden Rettungsdienstlern vorgestellt, erhalten viele Erklärungen und Cindy fährt für mich einen der Rettungswagen aus der Garage und öffnet alle Türen. Ich darf rein und so viel fotografieren, wie ich will, ausserdem vergleichen wir das Equipment und stellen fest: Ziemlich ähnlich.
Nach der Führung kriegen wir Kaffee serviert und unterhalten uns total nett in Cindys Büro. Ich erfahre total viel darüber, wie hier in den USA der Rettungsdienst funktioniert und kann all meine schon lange brennenden Fragen stellen. Cindy ihrerseits ist ebenfalls sehr interessiert und fasziniert daran, wie die Dinge bei uns in der Schweiz laufen und fragt auch viel.























Zum Schluss bekomme ich einen original Uniform-Aufnäher des Bandera County EMS geschenkt, was ich ziemlich cool finde, denn sie geben ihn eigentlich sonst nicht mehr an nicht Mitarbeitende ab, seit damit Schabernack betrieben wurde. Aber da sie sich so freut über eine Kollegin aus der Schweiz, macht sie eine Ausnahme.

Der Abschied ist wiederum sehr herzlich und Cindy sagt, ich soll vorbeikommen, wann immer ich will.
Das war so cool...echt geile Führung!  :)

Wir bedanken uns ganz lieb bei Horst für's Einfädeln und trennen uns von ihm, um zum zweiten Highlight dieses Tages aufzubrechen.

Aber erst muss er natürlich noch für zwei Erinnerungsfotos posieren  :wink:, wer weiss, wann wir uns wiedersehen...



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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #82 am: 21.09.2012, 06:45 Uhr »
Tag 15, Teil 2: Belle


Wir haben sie nun seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gesehen: Belle.

Damals, 1997, als ich zum ersten Mal in den USA war, mit meiner Mutter, meiner kleinen Schwester und meiner besten Freundin, haben wir in Bandera nach einem Stall gesucht, in dem wir Mädels reiten gehen konnten. Meine Freundin und ich waren damals sechzehn und meine Schwester zehn Jahre jung.

Irgendwie sind wir dann auf den "Lost Wind Livery Stable" gekommen, ich glaube, irgendwo lag ein Flyer davon auf, und fuhren einfach mal hin, um zu gucken, ob wir da reiten können.
Wir mussten über eine extrem schlammige Dirtroad schlittern, um zu einer grossen Lichtung zu kommen, wo der Stall stand (während wir später reiten gingen, pulte Uschi tonnenweise schwere halb getrocknete Schlammbrocken zwischen den Reifen hervor, damit wir überhaupt wieder wegkamen).

Da war eine Frau, Belle, ein wahres Original, und ihre paar Pferde, und wir durften mit ihr ausreiten gehen. Und taten es immer und immer wieder. Wir durften mithelfen, die Pferde zu versorgen und haben diese Frau sofort total ins Herz geschlossen. Und waren fürchterlich traurig, wieder abreisen zu müssen.

Danach war ich noch zwei Mal mit Uschi da, 1998 und 1999, wir sind viele Male mit Belle ausgeritten, haben Karten gespielt und am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel miteinander gesungen und Gitarre gespielt und mit der Zeit hat sich eine schöne Freundschaft zwischen Belle, meiner Mutter und mir entwickelt. Einige Jahre lang haben Belle und ich uns fleissig Briefe geschrieben und ich habe ihr ein paar Mal selbst gebastelte Dinge geschickt.

Irgendwann brach der Kontakt dann ab, ihre Briefe kamen zurück, sie ging nicht mehr ans Telefon...und wir befürchteten im besten Fall, dass sie umgezogen, im schlimmsten Fall, dass ihr etwas zugestossen war.
Wir haben Belle nie vergessen über all die Zeit und uns immer und immer wieder gefragt, was wohl mit ihr geschehen sein könnte.

Nun, kurz vor unserem Urlaub, haben wir sie endlich wieder erreicht. Sie ist umgezogen und wir hatten zwar die neue Adresse, aber die Post hat die Briefe zu mir zurückgesandt, keine Ahnung warum. Wir sind auch ein paar Mal umgezogen und sie hatte die neuen Adressen nicht. Und ans Telefon geht sie nur, wenn sie weiss, wer dran ist, meine Mutter hatte aber nie auf den Beantworter gesprochen, bis nun kurz vor dem Urlaub endlich mal.

Wir wussten nun also, dass Belle noch lebt und immer noch in der Umgebung von Bandera wohnt.

Und heute werden wir sie endlich, endlich wiedersehen.

Wir verabreden uns an einer Dirtroad, die zu ihrem Wohnwagen, den sie immer noch bewohnt, führt. Und warten gespannt, bis wir sie in der Ferne als Punkt auftauchen sehen. Sie kommt zu Fuss und ist immer deutlicher zu erkennen, je näher sie kommt. Ihre Gestalt, klein und dünn, ist unverkennbar.
Und endlich ist sie da. Und es ist unglaublich, sie live vor uns zu sehen. Wir umarmen uns und Belle ist verlegen, wie immer, und wie damals, versucht sie, mit allen Mitteln von ihrer Berührtheit abzulenken, aber wir kennen sie gut, unsere Belle und sehen ihr an, wie sie sich fühlt.

Wir fahren alle zusammen die Meile zu ihrem Zuhause (und finden heraus, dass unser Auto definitiv nicht für diese Art von "Strasse" gebaut worden ist). Auf ihrem Gelände begrüsst uns die fröhliche "Rainy", Belles Hund, und im Schatten döst ein uraltes blindes und taubes Pferd vor sich hin. Beide Tiere hat sie von irgendwo gerettet, wie es typisch ist für Belle.













Sie hat sich einen kleinen Garten angelegt, der zum wahren Vogelparadies geworden ist. Hier sehen wir zum ersten Mal in unserem Leben einen Bluebird. Auch hübsche rote Vögel fliegen herum, ich weiss grad nicht, was für welche das sind.





Eine Art Antilope von der Ranch nebenan:



"Cousin Hump"  :D :



Bienchen, aus dem Hunde-Wassernapf gerettet und zum Trocknen in die Sonne gesetzt, dafür durfte sie für ein Foto herhalten:



Wir sitzen beisammen und trinken kalten Tee und wieder hier zu sein, mit Belle, ist irgendwie unwirklich, aber total schön. An der Wand hängt ein Lederteil mit aufgenähter Perlen-Arbeit, das sie damals von mir geschenkt bekommen hat, sie hat es tatsächlich immer noch, ebenso einen Lederkalender, den sie hütet wie ihren Augapfel. Das freut und berührt mich ungemein.

Später nehmen wir sie mit zu unserer Station, sie möchte unbedingt sehen, wie wir wohnen.



Wir fragen sie, ob sie auf meinem Laptop auf DVD die Szene von unserem früheren Urlaubsfilm schauen möchte, als wir zum ersten Mal zu ihrem Stall kamen. Belle sagt ja, gerne, und so gucken wir uns das zusammen an.
Belle sagt kein Wort mehr während der ganzen fünf Minuten, in denen die Szene läuft. Sie ist sichtlich ergriffen, denn inzwischen mussten sie aufgrund eines Unfalles alle ihre geliebten Pferde verkaufen und sie vermisst sie fürchterlich.

Als die Szene vorüber ist, braucht sie erst mal ein paar Minuten für sich. Irgendwie ist das alles doch sehr viel für sie. Sie lebt sehr, sehr einfach, empfängt nie Besuch, mag - ausser ein paar Ausnahmen, keine Leute um sich, besitzt keinen Computer oder TV und hat uns ebenfalls sehr vermisst.
Und nun stehen wir leibhaftig hier, fahren mit ihr herum und sie sieht ihre Pferde und sich selbst auf dem Laptop - und ist einfach überwältigt.

Später sitzen wir auf der Veranda und reden darüber. Es entsteht ein wunderschönes Gespräch, während dem Belle uns viel von sich zeigt und wir erzählen uns all unsere Erinnerungen an früher.
Und ich gebe ihr einen Spruch mit auf den Weg, der mir immer hilft, wenn ich Vergangenes schmerzlich vermisse:

If it hurts, we did it right.

Wir bringen Belle zurück nach Hause und verabschieden uns herzlich, aber kurz. Sie kann Abschiede nicht ausstehen, konnte sie schon früher nicht. Wir versprechen, nun nicht mehr ein ganzes Jahrzehnt zu warten, bevor wir wiederkommen.

Und dann geht sie davon, so wie sie gekommen ist, die kleine Belle, die wir so gerne haben, und verschwindet irgendwann um eine Ecke, wir winken ihr nach und warten, bis wir nichts mehr von ihr sehen.



Sehr berührt und glücklich, Belle wieder gefunden zu haben, fahren wir zu Brick's, um ein letztes Mal da zu essen und unserer Lieblings-Angi ihre Schoki zu bringen.

Angi freut sich, wir tauschen Adressen aus, sie wird Schokolade zum Geburtstag kriegen. Sie zeigt uns auf ihrem Handy Bilder von ihrem Haus, ihren sieben Kids und den vier Hunden und so klingt auch dieser sehr spannende, eindrückliche und überaus herzerwärmende Tag langsam aus.

Bevor aber endgültig Schluss ist für heute, möchte Uschi noch kurz zu einem Reha-Center hier in Bandera fahren. Doug, der Ex-Bassist aus Arkey's Bar, der ja leider an Krebs erkrankt ist und dem es nicht wirklich gut geht, ist momentan hier "zu Hause". Doug und seine Frau Carol bedeuten meiner Mutter sehr viel, denn sie kennt sie seit ihren Anfängen hier in Bandera, als es sie zum allerersten Mal zufällig hierher verschlagen hat.
Auch ich erinnere mich gerne an den grossen Doug, dessen Umarmung sich immer wie von einem weichen lieben Bär angefühlt hat.

Wir wissen nicht, wann wir wieder nach Bandera kommen und ob Doug dann noch lebt. Darum möchte Uschi ihn unbedingt nochmals sehen.
Ich entscheide mich dazu, nicht mit hineinzugehen, ich habe heute schon genug Berührendes erlebt und bin auch so schon traurig genug über den Zustand von Doug. Ich warte draussen, setze mich auf den Gehsteig und streichle eine hübsche streunende Katze.

Etwas später kommt Uschi mit Dougs Schwester raus, wir stellen uns einander vor und ich erfahre, dass es Doug wirklich schlecht geht. Das ist wirklich total traurig.
Schön ist, dass er sich trotzdem ganz doll gefreut hat, Uschi zu sehen und zu wissen, dass ich auch da bin. Und Uschi ist sehr, sehr froh darüber, Doug nochmals gesehen zu haben.

Auch sowas gehört zum Leben.

Nachdenklich und gleichzeitig traurig und glücklich fahren wir zu unserer Station und tun nichts mehr, ausser ins Bett zu gehen.
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Anti

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #83 am: 21.09.2012, 07:47 Uhr »
Was für eine Gefühlsachterbahn! Tage voller Gefühle - mal Glück, mal Nachdenkliches, mal Trauriges, mal Herzlichkeit, Freundschaft,... Das macht mich ja schon fast beim Lesen fertig. Du bringst das richtig gut rüber!

sil1969

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #84 am: 21.09.2012, 08:10 Uhr »
Da kann ich Anti nur zustimmen.
Tolle Reise bisher. Schön, wenn nicht alles so verplant ist und man die Tage spontan angehen kann.
LG Silvia

P.S. Ich hätte den Tauschwagen übrigens genommen  :wink:
LG Silvia

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #85 am: 23.09.2012, 01:43 Uhr »
Was für eine Gefühlsachterbahn! Tage voller Gefühle - mal Glück, mal Nachdenkliches, mal Trauriges, mal Herzlichkeit, Freundschaft,... Das macht mich ja schon fast beim Lesen fertig. Du bringst das richtig gut rüber!

Japp...sehr gefühlsduselig das alles.  :lol:

Ich hoffe der Reisebericht ist nicht zu langweilig  :roll:...wie gesagt, wir klappern halt keine Sehenswürdigkeiten ab, unsere Priotitäten liegen oft woanders in diesem Urlaub.

Da kann ich Anti nur zustimmen.
Tolle Reise bisher. Schön, wenn nicht alles so verplant ist und man die Tage spontan angehen kann.
LG Silvia

P.S. Ich hätte den Tauschwagen übrigens genommen  :wink:

Ja, wir mögen es auch, wenn man auch mal spontan umplanen, etwas dazu nehmen oder weglassen kann und nichts "muss". Wobei auch wir uns an gewisse "Regeln" halten müssen, z.B. müssen wir morgen in Maggie Valley NC ankommen, denn da haben wir bereits ein Motelzimmer gebucht. Aber da, wo wir mehrere Tage bleiben, haben wir bewusst nichts gross verplant, damit wir ein bisschen nach Lust und Laune agieren können.  :)

Ich hätte den Tauschwagen auch genommen, wenn wir mit Dollarnoten um uns schmeissen könnten.  :wink:
Ich find ihn cool. Sehr gross (war glaub ich ein 8-Plätzer plus hinten noch Stauraum), aber cool.  8)
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Anti

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #86 am: 23.09.2012, 08:03 Uhr »

Ich hätte den Tauschwagen auch genommen, wenn wir mit Dollarnoten um uns schmeissen könnten.  :wink:
Ich find ihn cool. Sehr gross (war glaub ich ein 8-Plätzer plus hinten noch Stauraum), aber cool.  8)

Wir hatten letztes Jahr einen GMC Yukon XL. Das ist genau so ein "Schiff" wie der Suburban. Da drin kannst du mit allem Möglichen rumschmeißen, so viel Platz ist da, aber mit Dollarnoten brauchten wir nicht zu schmeißen (können wir auch nicht). Er hat im Schnitt 11l Regular auf 100km getrunken. Ich hätte ja mit mindestens 20l gerechnet und sah uns schon verschuldet aus dem Urlaub zurück kommen...

Dagmar

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #87 am: 23.09.2012, 09:46 Uhr »
Hallo ihr zwei, :D
bin leider jetzt erst auf euren Tollen Blog gestoßen durch Anita.
Es ist ja nie zu spät.
habe erstmal alles nachgelesen, es lass sich wie ein spannendes Buch.
Ich bekomme da richtig Sehnsucht, denn vor Jahren habe ich mit einer Freundin
auch eine Amerikareise mit dem  Auto durch 6 Statten gemacht,
bohaaa  waren das  Erlebnisse   4 Wochen davon jeden Tag woanders. :rv:
Das sind Erinnerungen die einen keiner mehr nehmen kann.
Schön euch wieder zu sehen, wenn auch erst nur auf Bildern.
Wünsche euch noch viele tolle Begegnungen und tolle Tage
kommt gut wieder Heim. 8) :palme:
freue mich  noch etwas mit reisen zu können mit euch hier am PC.
L.G.Dagmar :liebe: Knuddel euch lieb :D

heika6112

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #88 am: 23.09.2012, 15:14 Uhr »
Hallo Ihr Beiden! Danke für Euren Bericht.
Bandera ist uns auch in guter Erinnerung. Auf unserer Reise durch Texas im Jahr 2002 haben wir einige nette Tage auf der "Running R Ranch" verbracht mit Reitausflügen in der Gegend um den Medina River. Auch in der Silver Dollar Bar haben wir ein Lonestar Beer getrunken! In San Antonio waren wir zur "Fiesta" die 10 Tage im April stattfindet.
Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt mit Euch.

FrauSnuggles

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #89 am: 23.09.2012, 20:08 Uhr »
Zitat

Das Haus steht Nähe Downtown Birmingham, Alabama...kann also durchaus sein, aber ob es so IST und wo der Film gedreht wurde, weiss ich nicht.


Aaah, danke!!! Da sind wir ja in wenigen Tagen. Erinnerst Du Dich an den Namen des Hauses?? Wir machen nämlich evtl. eine Zwischenübernachtung in oder bei Birmingham auf dem Weg nach New Orleans