6. Tag Donnerstag 29.09.2011 Las Vegas – Saint George
Wir schlafen gut und relativ lange. Zudem dauert es eine Weile, bis wir unsere verstreuten Siebensachen ordentlich und reisefähig gepackt haben. Frühstück nehmen wir im Zimmer aus unseren Vorräten: Joghurt (noch halbgefroren, weil von Marianne gestern versehentlich in den Freezer-Teil des Kühlschranks gelegt), Bananen, die allmählich überreif wurden sowie ein paar Kekse. Dazu gibt es mangels Kaffemaschine ein Wasser.
Wir rufen den Bellboy – 15 Minuten Wartezeit ist angesagt – und genießen einen letzten Blick vom noch immer ungereinigten Balkon (dafür gibt es null Tip für den Zimmerservice) auf Bellagio und Umgebung. Nach höchstens zehn Minuten werden die Koffer abgeholt. Auch wir fahren runter und können in kürzester Zeit auschecken. Upgrade und Getränkegutschrift sind ordentlich verrechnet.
Beim Valet kommt das Auto sofort, die Koffer nach fünf Minuten. Wir finden trotz ursprünglicher Orientierungsschwierigkeiten des Navi schnell aus der Stadt heraus und fahren über Lake Las Vegas zur Northshore Road, wo man für die Zufahrt zur Lake Mead NRA löhnen muß, wenn man keinen annual pass hat wie wir (das war doch früher nicht der Fall?). Schon hier hat man sehr schöne Landschaften und Felsen.
Auf dem Weg zum Lake Mead verfolgen wir diese(n) Dodge Viper
Lake Las Vegas
Lake Mead Northshore Road
Nach nicht allzu langer Fahrt kommen wir zum Valley of Fire State Park, wo wir die Fee von nunmehr 10 USD in einen Umschlag stecken. Es ist schon ganz schön warm, dennoch gehen wir (natürlich) die paar Meter von der Eingangsstation zum Elephant Rock - zur Suche nach dem optimalen Fotografierpunkt ist es aber schon zu heiß.
Schon vor der Einfahrt ins Valley of Fire erwartet einen ein kleiner Arch
Für die Kopfsucher: wie wäre es mit der Fratze rechts in der Mitte?
Valley of Fire - Elephant Rock
Wir fahren dann noch einige Aussichts- und Haltepunkte ab. Zunächst drehen wir eine kurze Schleife zu den alten Cabins - nicht um die dort abgehenden Hikes zu laufen, sondern nur, um den Cabins selbst einen Blick zu widmen, nachdem wir sie beim letzten Mal ganz ausgelassen hatten. Ebenso werden die Seven Sisters nur im Vorüberfahren abfotografiert. Schließlich werfen wir auch noch einen Blick auf die Rainbow Vista.
Valley of Fire - Old Cabins
Valley of Fire - bei den Seven Sisters
Valley of Fire - Rainbow Vista
Nächster richtiger Halt ist dann beim Parkplatz, von dem aus man zur Fire Wave kommt. Wir machen uns trotz Wegweiser mitsamt GPS auf den Weg, das uns schon vorher kundgetan hat, daß wir unser Ziel verpaßt hätten. Der Weg ist eigentlich leicht zu gehen, die Farben der Steine sind phänomenal und die Formation sollte eigentlich unser Ziel sein. Dennoch verwirrt mich das GPS, nach dem wir erst die bei Fritz Zehrer gefundene Startsituation erreicht haben sollten. Dennoch muß das einfach unser Ziel sein, wie das aussieht. War es auch – später habe ich festgestellt: Fritz Zehrer hat von hinten her numeriert und FireWave ist das Ziel und nicht der Beginn (eigentlich hätte ich das wissen sollen, denn früher habe ich mich ja auch schon an den Beschreibungen von Fritz Zehrer orientiert - offenbar hat nicht nur Marianne die Hitze zu schaffen gemacht; ihr körperlich, mir intellektuell).
Auf den letzten Metern beginnt Marianne allerdings zu meutern, weil es ihr einfach zu heiß wird und sie läßt mich die nähere Erkundung der Ecke alleine durchführen.
Valley of Fire - Straße zu den White Domes (und zum Trail zur Fire Wave)
Valley of Fire - Weg zur Fire Wave
Valley of Fire - Weg zur Fire Wave
Valley of Fire - Fire Wave
Valley of Fire - Fire Wave
Valley of Fire - Fire Wave
Zurück am Auto ist Marianne endgültig fertig, während ich die Wärme geradezu genieße (es hat ca. 93° F). Wir fahren zu den White Domes, ohne dort einen Aufenthalt einzulegen – wirklich verlockend sind die Wellblechgestelle über den Picknickplätzen ja auch wirklich nicht.
Daher fahren wir zurück, werfen einen kurzen Blick auf den Fire Canyon, machen ein Foto am Arch Rock und ich darf am letzten Halt der Loop Road noch einen kurzen und lohnenden Ausflug ins Hinterland machen. Innerhalb von weniger als 10 Minuten kann man hier die fantastischsten Löcher in den Felsen bewundern.
Valley of Fire - Fire Canyon
Valley of Fire - Arch Rock
im Valley of Fire
Auswaschungen im Valley of Fire
Auswaschungen im Valley of Fire
Wir fahren dann über die Beehieves zurück Richtung Northshore Road und können unser Auto bei den Seven Sisters in den Schatten stellen, wo wir im Auto ein kleines Picknick zu uns nehmen. Bevor wir den Park verlassen, halten wir noch kurz am Arrowhead Arch Trailhead und ich gehe allein die paar Meter bis zum Arch, während Marianne im Auto ausharrt.
Valley of Fire - Beehieves
Valley of Fire - Arrowhead Arch
Die Weiterfahrt nach St. George verläuft durch den eindrucksvollen Virgin River Canyon, ansonsten relativ unspektakulär, außer daß wir uns zunächst über die vom Navi errechnete Ankunftszeit wundern. Dann wird aber klar, daß wir ja einen Zeitzonenwechsel vor uns haben – was das Navi alles weiß! Das BW Abbey Inn ist ein sehr schönes und gut erhaltenes Best Western. Wir beziehen unser Zimmer, kochen Kaffe (endlich wieder Kaffee!), duschen, reservieren per open table einen Tisch im schon zuhause ausgeguckten Restaurant und machen uns auf den Weg zum Outlet.
Virgin River Canyon
Virgin River Canyon
Best Western Abbey Inn in St George
Auch in den USA gibt es Falter und nicht nur Knüller
Dort überfallen wir Polo und kaufen ein bis zur Besinnungslosigkeit: Hosen in meiner Größe für 10,48 USD/Stück (inzwischen ein „Auslaufmodell“, das ich aber seit Jahren trage – bin halt inzwischen selber eines), Hemden, Hosen für Marianne usw usf.
Anschließend fahren wir zum Painted Pony – eine wahre Offenbarung! Versteckt gelegen hinter Pizza- und Pasta-Schuppen unter der gleichen Adresse. Die Speisekarte liest sich noch relativ konventionell, die Erläuterungen des Server lassen einiges erhoffen – und was geliefert wird, ist optisch wie geschmacklich allererste Sahne: Ente im Speckmantel (Marianne im Vorfeld „Schauen wir, ob die den Ententest bestehen“ – bestanden!), frischer Lachs mit grünem Pesto und schwarzen Bohnen mit Speck; alles hergerichtet wie ein Kunstwerk und toll gemachte kreative Küche ohne die Bodenhaftung des ursprünglichen Geschmacks der Zutaten zu verlieren. Ach ja, als Nachtisch gab es Cheesecake-Tower und liquid Chocolate Cake mit Vanilla-Peppermint-Ice-Cream. Dazu einen fantastischen trockenen Rose aus Kalifornien und eine Flasche Perrier.
St George - Painted Pony - Lachs auf grünem Pesto mit schwarzen Bohnen
St George - Painted Pomy - Ente im Speckmantel
St George - Painted Pony - Cheesecake Tower
Vollgefressen fahren wir zurück ins Hotel und drehen noch ein paar Runden im Pool, der bis 10 pm Ortszeit geöffnet ist.
Dann muß ich bis nach Mitternacht Tripadvisor-Bewertungen einreichen (das Monatsende naht und die Möglichkeit für Meilen darf nicht verfallen!), Bilder sichern und Reisebericht schreiben…
195 Meilen