9. Tag Sonntag 02.10.2011 – Page
Gegen 07:00 Ortszeit wachen wir allmählich auf. Frühstück machen wir uns auf dem Zimmer mit complimentary Coffee aus der Lobby, Joghurt, Keksen und Bananen aus unseren Vorräten.
Bald fahren wir los Richtung Paria Ranger Station – lassen die aber am Abzweig unmittelbar rechts liegen und fahren weiter Richtung White House Trailhead, denn heute wollen wir zum Nautilus. Wir hatten einiges schon davon gelesen; Fritz Zehrer hatte aufregende Fotos und eine Wegbeschreibung nach seiner letzten Reise auf seiner Seite eingestellt. Die Beschreibung habe ich mir auf der Stelle ausgedruckt - was auch gut war, denn schon nach wenigen Tagen war sie wieder verschwunden; da gab es möglicherweise Diskssionen mit dem BLM wegen der Empfindlichkeit der Region (inzwischen ist sie wieder veröffentlicht). Die Straße ist nicht allzu angenehm, aber dennoch mit Vorsicht ohne größere Probleme zu fahren. Es kommt ein erster Wash, der mit lustigen Gummiplatten ausgelegt ist. Unmittelbar nach einem zweiten Wash parken wir beschreibungsgerecht das Auto rechts.
Blick vom "Parkplatz" in den Wash
Wir gehen den Wash entlang, überqueren einen Stacheldrahtzaun, der den Wash wohl für unbeliebte Verkehrsteilnehmer abriegeln soll; für Fußgänger ist nämlich ein bequemer Überstieg vorhanden. Wir halten Ausschau nach dem Nautilus und suchen zuerst (prinzipiell wohl richtig) rechts, gehen in der Nähe der hinteren GPS-Position, die wir gefunden hatten, einen z.T. etwas engen Wash hinauf, der den Begriff Slot allerdings nicht verdient hätte, und umrunden einen Hügel. Beim Runterweg fallen einige Eisenerzstangen auf, die aus dem Gestein herausragen. Dann stehen wir wieder unten im Wash und versuchen den Anstieg auf einen Hügel auf der anderen Seite des Wash. Als es mir zu steil und zu wenig griffig wird, kommt auch Marianne wieder zurück in den Wash.
Wash mit Stacheldraht - der Überstieg ist rechts außerhalb vom Bild
Weg zum Nautils - das ist der falsche Hügel
Einsamer Kämpfer in der Wüste
Weg zum Nautilus - das wäre der richtige Hügel
... schon vorbeigelaufen
Eisenerzstangen im Gestein
Wir waren schon etwas vergrämt auf dem Rückweg, als ich nochmals die GPS-Daten des Nautilus selbst anzupeilen versuche – und siehe da, rechts wäre doch richtig gewesen. An der Oberkante des Wash kommt man direkt zum Nautilus, den wir hier ausgiebig bewundern können. Wir gehen aber nicht ganz durch nach oben, sondern gehen nochmals um den Hügel herum, um den oberen Eingang zu finden. Kein Problem – und auch hier gibt es tolle Eindrücke.
... diesmal auf dem richtigen Weg - Blick zurück in Richtung "Parkplatz"
Vor dem Eingang des Nautillus
Roststreifen im Gestein und Erzausblühungen
Nautilus - Blick nach oben
Wieder auf dem Weg zum oberen Eingang
Nautilus - Blick in den oberen Eingang
Nautilus, oberer Eingang
Als wir dann erneut den Heimweg antreten, fallen mir beim Runterweg Eisenerzstangen im Gestein auf, die mir absolut bekannt vorkommen – wir Idioten sind vorher doch glatt wie blinde Hühner am oberen Eingang vorbeimarschiert, weil wir den Slot weiter oben vermutet hatten und keinen Blick schräg zurück unternommen haben. Das sollte nicht die einzige Fehlleistung heute bleiben.
Nachdem wir nunmehr hoch zufrieden den Wash zurückgewackelt waren, den Zaun am Gatter wieder überschritten und die Straße zur 89 zurückgeholpert sind (am Schluß war eine ganze Karawane von Autos hinter uns, die dann zur Ranger Station abgebogen sind), haben wir uns den Toadstool Hoodoo vorgenommen.
Hier gibt es inzwischen einen Hinweis an der 89, eine große Tafel und ein Register am Trailhead (2005 war da noch gar nichts außer einem „wilden“ Parkplatz). Auch der Trail ist inzwischen ein veritabler Trampelpfad, an einer Stelle sogar mit Hinweistafeln, der den Wash abschneidet und an einer Stelle auch einen Abbruch im Wash zu umgehen hilft. Bald schon sieht man die ersten Hoodoos in der Ferne. Wir stiefeln ausgiebig um den Toadstool Hoodoo herum nd bewundern ihn genauso wie seine Umgebung und seine Verwandten etwas oberhalb (die uns in der Zahl deutlich reduziert erscheinen).
Weg zum Toadstool Hoodoo - erste Hoodoos im Hintergrund
In der Umgebung des Toadstool Hoodoo
Gipskopf in der Nachbarschaft vom Toadstool Hoodoo
Todstool Hoodoo
Hoodoos weiß rot oberhalb des Toadstool Hoodoo
Da wir noch jede Menge Zeit haben und auch Mariannes Lebensgeister noch nicht erschöpft sind, gehen wir noch ein ganzes Stück oberhalb nach Westen, wo es zum einen an einer Abbruchkante einen tollen Ausblick gibt, zum anderen noch eine ganze große Familie weißer Hoodoos steht. Die meisten Leute hören beim Toadstool Hoodoo auf und wissen gar nicht, was sie da "hinten oben" alles verpassen.
Blick von der Abbruchkante westlich oberhalb vom Toadstool Hoodoo
Weiße Hoodoos
Weiße Hoodoos mit Geistererscheinung
Nach dem Rückweg zum Auto unternehmen wir noch einen kurzen Ausflug zum Lone Rock, wo Marianne die Füße ins Wasser stecken kann. Die Fahrt mit dem Auto zum See ist völlig problemlos, wenn man sich die richtige Spur aussucht - aber auch für "Abenteurer" gäbe es jede Menge Varianten.
Lake Powell, Lone Rock
Zurück in Page suchen wir nach einem Restaurant. Pinciottis kommt uns so leer vor – vor allem im Patio ist kein Mensch, im Dam Grille ist uns zuviel Radau, also entscheiden wir uns für das Patio in unserem Hotelrestaurant und fahren zurück zum Marriott – Fehlleistung: das Restaurant hat mittags geschlossen. Also fahren wir wieder zu Pinciottis und lassen uns einen Tisch im Freien geben. Die Lunchspezialitäten, die sich durch kleinere Portionen auszeichnen, sind heute für 2 USD Aufpreis zu bekommen, weil heute Sonntag ist und es diese Gerichte eigentlich nur Werktags gibt.
Wir nehmen Scampi Linguine, davor eine spicy Kartoffelsuppe und dazu ein Sam Adams und werden damit gut satt. Diesmal stehen sogar 20% gratuity auf der Rechnung, was wohl genug sein sollte.
Anschließend kaufen wir noch im Safeways ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage im Indianerland und tanken bei „All Amerivan“ mit CC ohne ZIP. Zurück im Hotel holen wir uns am Empfang eine Portion Waschmittel (complimentary!), blockieren kurzfristig das Zimmermädchen, das gerade bei uns anfangen wollte und sammeln Wäsche für die Maschine. Auf dem Weg zum Pool wird die Waschmaschine befüllt, die unendlich viele Quarter schluckt (offenbar über die benötigten 2 USD hinaus, nachdem die Anzeige unmittelbar vom einzuwerfenden Betrag auf die Bearbeitungszeit wechselt, was ich beim Blick von schräg oben aber nicht bemerkt habe).
Wir sitzen bzw. liegen erst etwas am Pool, Marianne rückt Tische, Stühle und Liegen zurecht, bis meine gestern frisch mit Batterie bestückte Uhr so auf dem Steinboden landet, daß das Glas nach innen splittert und die Zeiger blockiert. Wir ziehen uns wechselnd auf dem jetzt wieder frei nutzbaren Zimmer um und schwimmen einige Runden. Für die Aufwärmzeit nach dem Schwimmen sorgt der inzwischen angeworfene Trockner.
Pool des Marriott in Page (hier allerdings noch im morgendlichen Schatten)
Nachdem die Wäsche fertig ist, fahren wir wieder los, diesmal Richtung Stud Horse Point. Die Strecke ist insgesamt relativ sandig und mit hohem bewachsenen Mittelstreifen. An einer Stelle ist ein ekelhaft ausgewaschenes Viehgitter zu erklimmen. Am vorletzten Wegpunkt erwartet uns ein Stacheldraht mit davor geparktem Truck mit geöffnetem Hundegatter. In der Ferne sehen wir einen Mann herumlaufen - da können die Viecher nicht weit sein. Zu Fuß wollen wir da daher nicht weiter (wir sind nicht mutig, was fremde Hunde angeht). Wie es mit dem Auto weitergegangen wäre, haben wir erst auf dem eingeschlagenen Rückweg realisiert – es wäre noch eine Abzweigung hinuntergegangen. Was soll’s, uns war es ohnehin schon zu nahe am Sonnenuntergang, um die Strecke nach einem ausgiebigen Aufenthalt noch genußvoll zurückfahren zu können – also setzen wir die Rückfahrt nach diesem neuerlichen Fehlversuch fort (vor drei Jahren hatten wir ein ungeeignetes Auto, so daß wir vorsichtshalber umgekehrt sind).
Blick auf den Lake Powell
Links hinten vor der beleuchteten Felswand müßte der Studhorse Point sein - man ahnt einen Hoodoo
Rückweg im Abendlicht
Lake Powell im Abendlicht
Dafür nehmen wir auf dem Rückweg nach Page einen Umweg über Wahweap Marina, wo wir an einem Parkplatz an der Lakeshore Road noch einen schönen Blick auf den See mit Abendlicht haben.
Im Hotel lassen wir uns im Restaurant einen Tisch im Patio geben. Nach langer Wartezeit können wir aufgrund kritischer Nachfrage doch tatsächlich bestellen. Wir wollen zum Start zwei Margueritas und anschließend einen Salat mit Steakstreifen. Der, den wir wollten, gibt es allerdings heute nicht mehr. Na gut, nehmen wir Cesar’s Salad – ach so, den gibt es auch nicht. Also bestellen wir schließlich je einen der verbleibenden beiden Salate, vorweg zwei Margueritas, zum Salat je einen Pinot Grigio und ein großes Pellegrino ("yes, it’s a large bottle") mit zwei Gläsern.
Nach einiger Zeit kommen zwei Margueritas, zwei kleine Flaschen Pellegrino und ein Glas Wein – alles auf einmal. Ein Pellegrino geht zurück und der Wein ebenfalls, weil zum Salat geordert.
Der kommt dann auch irgendwann – nur wie wir feststellen zweimal derselbe. Was soll’s, wir haben inzwischen Hunger und essen, was auf den Tisch kommt. Tip gibt es allerdings neben den 19%(!) auf der Rechnung vermerkten Service Charge nicht mehr.
Auf dem Zimmer liest Marianne noch ein wenig, während ich die ganzen Arbeiten am PC erledige.
112 Meilen