Teil 2
So jetzt aber raus aus dem Nationalpark und weiter Richtung Osten. Aber wieder werden wir aufgehalten. Marie will sich noch unbedingt ein paar Früchte in Fruita selberpflücken.
Capitol Reef
Marie beim Obstpflücken
Weiter Richtung Osten fahren wir noch durch schöne Gegenden des Capitol Reef NP. Nach ein paar Minuten erreichen wir die Nottom Bullfrog Road. Die ersten Meilen sind asphaltiert und deshalb schnell erledigt. Als der ungeteerte Teil beginnt, sehen wir am Horizont schon wieder Regenwolken. Marie wird wieder etwas nervös, aber ich sage einfach wir ziehen es durch und es wir schon kein Regen kommen. Tatsächlich scheint das schlechte Wetter vorerst nicht näher zu kommen und wir fahren ohne Problem mit meist relativ hohem Tempo die gute Dirt Road bis zur Kreuzung mit dem Burr Trail. Hier folgen dann die Switchbacks, die wirklich harmlos zu fahren sind. Die Straße ist sehr breit und auch bei Gegenverkehr könnte man hier leicht ausweichen.
Der geteerte Teil der Nottom Bullfrog Road
An der Straße
Auf den Switchbacks
Wir parken unser Auto erneut am Trailhead vom Strike Valley Overlook, denn die Piste zu fahren ist uns ohne 4 Wheel Drive und bei drohendem Regen wieder zu riskant. Hier herrscht schöne Fotostimmung:
Wir gehen also die Straße einfach entlang. Sonderlich spannend ist dies nicht und wir hoffen, dass uns irgendwann ein Auto überholt und uns mitnimmt. Geschieht leider nicht. Wieder geht Marie ein Tempo, bei dem ich mit dem Rucksack und der umgehängten Kamera kaum mitkomme. Keine Ahnung woher sie diese Motivation hernimmt. Dann geschieht das Unvermeidliche. Der Regen holt uns ein und wir müssen die Regenponchos auspacken. Am Overlook angekommen, regnet und stürmt es. Echt ungemütlich. Aber auch das schlechte Wetter kann diesen genialen Ausblick nicht entzaubern. Einfach Wahnsinn! Marie wird noch fast der Hut ins Tal geweht, aber ein kleiner stacheliger Baum hat ein erbarmen mit ihr und fängt ihn vor dem Abgrund ab.
Wer findet mich auf dem Foto?
Natürlich werden wir jetzt wieder nervös bezüglich der Straßenverhältnisse auf der Nottom Bullfrog Road. Die Switchbacks wollen wir ja auch wieder runter. Marie schlägt schon vor den Burr Trail Richtung Boulder zu nehmen und dann auf der 24 Richtung Goblin Valley zu fahren. Das lehne ich entschieden ab, da ich heute abend noch die Goblins im schönen Abendlicht leuchten sehen will. Wir beschließen einmal den Weg zurückzugehen und dann zu entscheiden. Wieder laufen wir dank Marie fast. Nach insgesamt 2 Stunden sind wir wieder am Auto. Fazit: Der Outlook ist wahnsinnig spektakulär, der Hin und Rückweg uninteressant. Also wer kann, sollte mit dem Auto hinfahren. Noch ein kurzes Kommentar zur Strecke: Also bei trockenem Zustand kann ich mir nicht vorstellen, dass ein 2 wheel Fahrzeug mit dieser Strecke Probleme haben könnnte. Sicher gibt es Steine und ein zwei Anstiege am Rückweg, auch ein paar Rillen sind zu überqueren, aber im Vergleich zur Potash Road (dazu ein anderes Mal mehr) ist sie sicher genial zu fahren.
Das Wetter hat sich wieder ein bisschen zum Guten geändert und wir entscheiden die Nottom Road zurück zu fahren. Eine gute Entscheidung. Die Straße ist fast völlig trocken und bietet keine einzige Problemstelle. Wir kommen gut voran, aber trotzdem fahren wir von den Switchbacks weg über eine Stunde. Ein kurzer Satz noch zur Nottom Bullfrog Road: Sie wird ja manchmal als mäßig interessant bezeichnet. Dies liegt sicher im Auge des Betrachters, aber wir fanden sie absolut toll zu fahren und sehr sehenswert.
Nottom Bullfrog Road
Unser Tagesziel heute heißt Goblin Valley. Ein bisschen muss ich auf dem Highway aufs Gas drücken, um sicher zu gehen noch rechtzeitig im Valley zu sein. Die Zufahrt vom Capitol Reef kommen ist ja auch wirklich blöd. Man muss einen totalen Umweg fahren.
Fotostopp zwischen Hankesville und Goblin Valley
Leicht früh genug erreichen wir den Viewpoint des Goblin Valley. Gerade droht die Sonne wieder von den Wolken verschluckt zu werden. Panisch springe ich aus dem Auto und schieße ein paar Fotos, nach 2 Minuten ist die Sonne weg. Eine dicke Wolke verdeckt sie vollkommen. Doch dieses Mal hat der Wettergott ein einsehen mit uns und die Wolke verzieht sich wieder und wir haben noch eine gute Viertelstunde Zeit unsere Fotos zu machen, bevor die Sonne zu tief steht.
Auch der Mond ist noch am Foto drauf
Wir haben eine Campsite vorreserviert und verbringen die Nacht wieder einmal im Auto. Ausgebucht scheint der Campground allerdings nicht zu sein.
Auch morgen gibt’s wieder viel Programm. Wir wollen Moab erreichen, aber nicht auf dem kürzesten Weg.