Vielen Dank für die Genesungswünsche. Scheinen zu helfen.
Donnerstag, 08.10.2009Der Tag beginnt mit einem sensationellen Frühstück im Best Western. Ein älterer Herr brät Eier so wie man Sie eben haben will. Mit Speckscheiben und Sausagepatties. Dazu eine leckere Salsa. Weiter gibt es noch Rolls mit Countrygravy und das andere übliche Programm.
Leider hat sich Andrea eine schwere Erkältung zugezogen. Ausgerechnet wenn es in den Big Bend geht, der sicher eines der Highlights des Urlaubs ist.
Gegen 08.15 Uhr brechen wir auf. Die TX 118 ist landschaftlich wirklich klasse mit immer wechselnden Panoramen. Hohe Berge, Hügel, weite Ebenen.
Die Zeit bis nach Terlingua vergeht wie im Flug. Wir machen eine kleine Rundfahrt durch die Geisterstadt, in der sich Künstler und so manch schräger Vogel niedergelassen hat.
Hier hätte man ein schönes Chili essen können.... (s.u.)
oder hier in "Kathy's Kosmic Kowboy Kafe "ein kleines BBQ
Terlingua ist ja die heimliche Chili-Hauptstadt. Am ersten Novemberwochendende jeden Jahres finden hier die Weltmeisterschaften im Chili-Cook-Off statt. Dann sind hier 10.000 Leute. An dem Wettbewerb haben 445 Einzelteilnehmer und 180 Show-Teams teilgenommen. Unglaublich.
Wir suchen uns erstmal ein Motel. Wir nehmen das Big Bend Resort gleich an der Kreuzung mit der Ranch 170. Wobei Preis und Leistung in keinem Verhältnis steht! Dann geht es los in den Park. Wir wollen zunächst zum Santa Elena Canyon Overlook. Die Old Maverick Road verpassen wir und nehmen deshalb die normale Parkstraße. Schon nach wenigen Kilometern kann ich sagen. Das ist richtig klasse hier. Tolle Aussichten auf die hohen Berge und eine interessante Pflanzenwelt.
Das Gras an der Straße leuchtet rötlich. Sieht witzig aus. Wir erfrischen uns im Visitor Center. Leider hat sich der Gesundheitszustand von Andrea nicht verbessert. Sie hängt ganz schön durch. Husten, Schnupfen usw.. Zudem scheint es noch ein besonders heißer Tag zu werden.
Wir hatten uns ja gestern Abend noch ein paar Steaks und Würstchen gekauft. Eine kleine Rast wäre jetzt eigentlich gar nicht schlecht. Ich versuche es mal beim Canyon Campground. Dieser entpuppt sich als wunderschöne kleine Oase direkt am Fluss. Wir machen ein BBQ und entspannen mal richtig, denn außer uns ist niemand hier (außer ein paar Geiern, die wohl gehört haben, dass es Andrea nicht so gut geht).
Siesta am Rio Grande:
Es gab ein niedliches T-Bone-Steak, Tenderloin und Würstchen. Dazu Kartoffelsalat.
So gegen 14.00 Uhr geht es dann weiter Richtung Canyon Overlook. Der bringt eigentlich nicht viel. Man sollte schon den Trail gehen. Daran war heute leider nicht zu denken. Andrea geht es immer noch schlecht und die Temperatur ist bereits 97 Grad F gestiegen. Wir nehmen die Old Maverick Road zu Hauptstrasse zurück. Nun kann der Granny mal zeigen was er drauf hat. Die Strecke ist einfach. Bei den Washs ist HC aber sicher besser. Bisschen Sand . Bisschen Gravel. Viel Steine. Hat Spaß gemacht.
Der Teil des Parks ist sehr trocken und erinnert ein wenig an die Badlands.
Das nächste Ziel ist das Rio Grande Village ganz im Osten des Parks. Dort am Store treffen wir Brian und Chris mit ihren Harleys, die sich auch erkundigen, wo denn nun eigentlich der Rio Grande ist. Gemeinsam finden wir den Fluss dann auch und sind das erste Mal direkt am Ufer mit Blick auf Mexiko.
Nach dem Boquillas Canyon Overlook
mit schön blühenden Prickly-Pears (glaube ich jedenfalls)
möchte ich noch unbedingt zu den Hot Springs.
Die Fahrt runter entpuppt sich als richtig nette Dirtroad. Sehr steinig. Sehr schmal. Und links 30 Meter freier Fall. Brian und Chris haben ihre Harleys oben stehen lassen und gehen zu Fuss runter. Die Luft hat sich mittlerweile auf sage und schreibe 104 Grad F erwärmt. Die Armen. Aber sie hatten es schon fast geschafft. Wir folgen den Schildern zu den Hot Springs und finden sie aber nicht. Irgendwann brechen wir ab, weil es Andrea echt zu heiß wird. Da kommen uns die beiden Harley-Fahrer entgegen und suchen auch die heißen Quellen. Ich bringe Andrea ans Auto und gehe mit den beiden noch mal los. Nach einem ordentlichen Walk finden wir dann Mauerreste im reißenden Fluss. Hat der Fluss die kleine Badeanstalt weggespült? Oder haben wir uns einfach zu blöd angestellt und die Quellen nicht gefunden ?
However, wir gehen zurück zum Wagen. Ich komme mit Brian ins Gespräch. Er kommt aus der Ölstadt Beaumont im Osten von Texas. Eigentlich ist er aus Louisiana und hat einen Verwandten in Deutschland. Das Deutschland nur halb so groß ist wie Texas beeindruckt ihn fast so sehr wie die Tatsache, das es bei uns –teilweise – kein Tempolimit gibt. Wir quatschen noch ein ganzes Weilchen und nehmen die beiden dann mit hoch zu ihren Bikes. Die Koffer hatten wir ja schon im Hotel. Sonst wäre es eng geworden.
Brian gibt uns noch seine Telefonnummer aus Beaumont. Wir sollen anrufen, wenn wir da sind. Wir könnten dann zum Essen gehen. Vielleicht ein leckeres Cayun-Restaurant mit einer tollen Jambalaya ?
Auf der Rückfahrt Richtung Terlingua schauen wir noch das Chisos Basin mit der Lodge an, die eingebettet in eine dramatische Berglandschaft liegt. Sicher ein lohnenswertes Ziel und eine gute Ausgangsbasis für Exkursionen im Park. Ich muss aber sagen, dass Terlingua auch nicht schlecht liegt. Die Anfahrt von Alpine oder Marathon ist an sich zu weit. Aber wir haben immerhin den Park an einem Tag – fast – komplett abgefahren.
Wir geniessen den Sonnenuntergang auf der Rückfahrt aus den Bergen nach Terlingua.
Unser Abendprogramm mit Chili in einer der wirklichen Crazy-Restaurants muss wegen grippalem Infekt leider ausfallen. Andrea ist deswegen ganz früh ins Bett. Auch nicht so schlimm, weil wir morgen die längste Tour unserer Route vor uns haben. Ich hole mir noch eine Monsterdose Bier (knapp 1L) genieße den Sonnenuntergang, schreibe noch den Reisebericht. WiFi in Terlingua! Erstaunlich. Dann gute Nacht.
Miles: 255
Essen: -
Hotel: $ 101 ( zu viel)