Heute müsst ihr nochmal sehr viele Fotos ertragen
Freitag, 10. April 2015 (Tag der Schlangen!)
Texas – ein Blütenmeer! Wir sind hier in der Wüste und überall grünt und blüht es!
Wir haben bis 7 Uhr geschlafen, kleines Frühstück und 8 Uhr rollten wir wieder Richtung Parkeingang. Nach den Bergen gestern, waren heute Wüste und Fluß an der Reihe. Gleich nach dem Parkeingang bogen wir rechts in die Old Maverick Road ab.
Eine ungeteerte Straße, die 21 km bis zum Santa Elena Canyon führt. Die Gravelroad war gut zu fahren und wir kamen recht gut voran. Die Blumenpracht war auch hier unbeschreiblich. Waren es oben in den Bergen die rot/orange blühenden Kakteen, so kamen jetzt hier die gelb blühenden Prickly Pear Kakteen dazu. Wunderschöne Blüten und dazu lag ein herrlicher Duft in der Luft.
Wir fuhren nun direkt auf den Canyon zu und die Sonne kämpfte sich durch die Wolken und schien direkt in den Canyon rein. Ein sehr guter Zeitpunkt! Für alle Fotofreunde - bis gegen 10 Uhr hat man hier die Sonne im Rücken. Wir parkten das Auto und liefen runter zum Rio Grande. Im Fluß war ganz schön viel Wasser. Wir hatten es ja gestern von weitem Gewittern sehen und da wird auch Regen mit runter gekommen sein. Jedenfalls waren wir erstaunt über die Wassermenge, denn bei meiner Reisevorbereitung hatte ich meist nur Bilder mit einem kleinen Rinnsal gefunden. Der Rio Grande hat hier über tausende von Jahren gute Arbeit geleistet und eine herrliche Schlucht in die Felsen gefräst.
Ab dem Santa Elena Parkplatz ist die Straße dann wieder geteert und wir fuhren schön am Fluß entlang. Es war noch frisch, gerade mal 62°F. Kurze Zeit später sahen wir eine Schlange auf der Straße in der Sonne liegen. Micha wich aus und fuhr erstmal vorbei. Ich wollte aber noch mal gucken und mein Guter schob den Rückwärtsgang rein und wir fuhren langsam zurück. Lag doch tatsächlich ein ganz schön großes Viech auf der Straße rum. Bin der Meinung, dass es eine Bullsnake war, aber vielleicht kennt sich damit jemand besser aus? Keine Regung ging von der Schlange aus. Wir konnten aber auch keine Verletzungen feststellen. In gehörigem Abstand machte ich Fotos und wir fuhren dann doch etwas langsamer weiter!
Mh, man weiß zwar, des es hier Schlagen gibt, aber wenn man dann doch mal eine live sieht, ist es doch etwas anderes und es sollte noch nicht die letzte für heute sein! Wir stoppten noch mal an einem schönen Aussichtspunkt über dem Rio Grande und ich hatte jetzt ein bischen mehr Respekt, einfach so durch die Landschaft zu latschen.
Nächster Halt war ein Fotostopp Richtung Chisos Mountains, da wo wir gestern oben lang gelaufen sind.
Also wieder weiter. Da lag doch schon wieder so einen Schlangenvieh auf der Straße. Diesmal eine gestreifte, dünnere Variante. Ich tippe mal auf Garter Snake??? Ich mag keine Schlangen, aber trotzdem ist man fasziniert von den Viechern.
Wir fuhren um einen schönen Butte herum, dem Cerro Castelan. Schöne Farben waren zu sehen, da wir jetzt auch wieder zum fotografieren die Sonne im Rücken hatten.
Die Mule Ears lichteten wir jetzt nur von weitem ab, waren um diese Zeit eh im Gegenlicht. Weiter folgten wir dem Ross Maxwell Scenic Drive bis zum Parkplatz der Homer Wilson Ranch. Dort schulterten wir die Rucksäcke und wollten mal wieder ein Stück laufen. Erst ging es den Berg runter und dann ein Stück gerade hin bis zur ehemaligen Ranch. Kurz davor bogen wir nach links ab und folgten einem trockenen Flussbett aufwärts. Ca. 2 km später erreichten wir eine stattliche Anzahl von schönen Hoodos und tollen Felsformationen. Die Ecke nennt sich Blue Creek und der Canyon zog sich noch weiter nach oben hin.
Micha machte Rast und ich lief noch ein Stück weiter in den Canyon rein, aber das erste Stück war für mich am schönsten.
Beste Zeit für hier dann so nach 12 Uhr, da ist die Sonne dann schon ein Stück rum. Eine wirklich schöne, kurze Wanderung. Es folgten dann noch einige Fotostopps entlang der Straße, bis wir dann nach kurzer Zeit wieder die Hauptstraße erreichten.
Als letztes Ziel für unsere Big Bend Stippvisite hatte ich die Grapevine Hills ausgesucht. Auch hier endet kurz nach der Einfahrt die geteerte Straße und wird zur Gravelroad. Um die Schläge auf der holprigen Straße nicht ganz so toll abzubekommen, muß man bissel Gas geben und zieht eine herrliche Staubfahne hinter sich her. Roadrunner flitzten immer mal wieder todesmutig vor uns über die Straße und ich schaffte es leider nicht, wenigstens einen zu knipsen. Es waren wirklich wenige Leute unterwegs. Wir hatten höchstens 5 Autos seit heute früh getroffen. 12,4 km Schotterpiste bis zur Wendeschleife mit Campingplatz, aber man muß nicht unbedingt bis zur Wendeschleife fahren, denn parken kann man bequem am Crapevine Trail Parkplatz. Die rund 3,5 km hin und zurück lassen sich ganz gemütlich laufen, nur am Ende muß man etwas klettern um zum Balanced Rock zu gelangen. Zuerst sind wir wieder durch ein Meer aus gelben Blumen gelaufen und zu beiden Seiten türmten sich die Felsen auf. Es sah aus, als hätten ein paar Riesen mit Bauklötzchen gespielt. Alles sehr wild aufgetürmt und mit viel Fantasie konnte man sich auch verschiedene Gestalten zusammen spinnen.
Am Ende des Canyons geht es hoch in die Felsen, aber nichts Kompliziertes. Der Weg ist auch gut ausgeschildert. Dann standen wir vor dem Balanced Rock und probierten verschiedene Fotomöglichkeiten aus.
Die Steine hier fand ich auch sehr schön. Manche zeigten wunderschöne Masserungen und andere waren einfach wie Eierschalen zerbrochen. Ganz anders als das, was wir bis jetzt im Park gesehen hatten.
Diese Tour sollte auf jeden Fall bei keinem Besuch fehlen.
Ok, dann die Schotterpiste wieder zurück gebrettert und ab nach Hause. Wir hatten 88°F und am Horizont schoben sich schon wieder die Wolken zusammen. Ich hüpfte gleich unter die Dusche und Micha heizte schon mal den Grill an. 800 gr. Sirleon Steak wollten verputzt werden. Dazu gab es heute Zwiebeln, Gurke und Brot. Lecker Fleisch!!! Das Wetter hielt bei uns, nur von weitem sahen wir es wieder gewittern, Wir tankten dann noch bei uns vor dem Hotel. Die Gallone für 2,86 $ sollte die teuerste auf unserer Tour sein. Dann fuhren wir noch mal rüber zum Starlight Theater. 17-18 Uhr war wieder Happy Hour. Heute Margarita oder Draft Beer für 2,5$ das Stück. Wir hatten uns wieder 2 Plätze auf der Terrasse gesichert und genossen das Treiben um uns herum. Heute waren besonders viele Biker unterwegs. Der Platz hier gefiel uns richtig gut. 18.30 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Mein Mann wollte nicht noch mal laufen, sondern duschen und sich auf die Terrasse setzen. Ich schnappte mir lieber noch mal den Autoschlüssel und wollte noch mal auf Erkundung gehen. Auf dem Weg zum Parkeingang waren mir die schönen farbigen Felsen auf der linken Seite, bzw. beim raus fahren auf der rechten Seite beim Parkausgang, aufgefallen.
Auto am Straßenrand abgeparkt und laut trampelnd und singend querfeldein gelatscht. Die Felsen sahen dann aus der Nähe aus wie riesige Kleckerburgen. Die Farben reichten von weiß, grau, beige bis hin zu rosa und lila. Zweimal kletterte ich hoch und genoss die Aussicht.
Leider wurde das Licht immer schlechter und ich machte mich auf den Rückweg. Dafür wählte ich das ausgetrocknete Flussbett mit schönen freigespülten Steinen. Kurz vor dem erreichen der Straße vernahm ich doch ein lautes Rasseln. Und wirklich, lag doch dort in einiger Entfernung in einer ausgewaschenen Flussbiegung eine Klapperschlange. Jetzt ging mir aber die Düse. Ich hatte totale Schisse, aber ein Foto musste sein. Voll der Adrenalinstoß, ich war echt am zittern.
Hoch auf die Straße und das letzte Stück bis zum Auto im Laufschritt zurück gelegt. Schnell rein und ab zum Hotel. Buh, schön war´s trotzdem. Auf den Schreck gönnte ich mir heute auch einen Rum und kam dann auch langsam wieder zur Ruhe.
So nach und nach trafen unsere Nachbarn ein und stellten sich bei uns vor. Beides sehr angenehme Pärchen und es folgte das übliche Gespräch um woher und wohin…! Die vier gingen dann auf unsere Empfehlung ins Starlight und wir liefen rüber zum WoMo-Stellplatz unter schauten uns die rollenden Ungetüme an. Kamen auch hier wieder mit einem älteren Herrn aus Oregon ins Gespräch, der als Soldat in Deutschland war und sich freute, die in Erinnerung behaltenen deutschen Worte mal wieder zu benutzen.
Wir hatten einen herrlichen warmen Abend und erst nach 22 Uhr war dann Nachtruhe.
Übernachtung: Big Bend Resort and Adventures
Gefahrene Strecke: 187 km