Mittwoch, 15. April 2015
Wir hatten beide schlecht geschlafen und wachten auch in der Nacht immer mal auf. Dazu leichte Kopfschmerzen! Lag es an der Höhenluft??
7 Uhr gingen wir zum Frühstück. Endlich mal wieder ein ordentlicher Start in den Tag. Es standen komplette Sets aus Porzellan zur Verfügung, aber auch aus Plaste. Außer uns griffen alle nach der Wegwerfvariante. 8 Uhr starteten wir unsere Erkundungstour auf dem Highway gen Norden.
Erster Stopp war am Opernhaus, weit außerhalb von Santa Fe. Hier wurde aber gerade gebaut und alles war mit Baugerüsten und Planen versperrt. Kurz danach bogen wir ab vom Highway und fuhren in Richtung Los Alamos. Noch schnell den Tank voll gemacht, die Gallone zu 2,15 $. Dann ging es wieder mal hoch in die Berge. Die ganze Strecke die wir gefahren sind, nennt sich Jemez Mountain National Scenic Byway.
Nächster Stopp war das Bandelier National Monument. (12 $ pro Auto, gültig auch wieder für 7 Tage)
Ein erster Overlook war ausgeschildert und wir liefen vor bis zur Abbruchkante. Von hier hatte man einen tollen Blick in den Frijoles Canyon. Rechts unter uns konnte man einen Parkplatz erkennen.
OK, dann ab ins Auto und runtergedüst. Es standen gerade mal 5 Autos da. Im Infocenter konnte man für 1 $ eine Trailmap kaufen. Irgendwie hatte ich den Park vorher gar nicht auf dem Schirm gehabt und war selber gespannt, was uns da erwartet. Rucksäcke geschultert und los. Strahlend blauer Himmel, ein paar kleine weiße Wölkchen und vielleicht 15 Grad, aber viel Wind. Der gut zu laufende Trail führte uns zuerst auf die rechte Seite des Canyons und am Jemez River entlang. Erster Halt eine Kiva und dann ein Pueblo.
Danach liefen wir auf die Felswände zu und etliche Treppen nach oben. Hier lagen die Cliff Dwellings, ich würde mal sagen , die Wohnhöhlen. In einige konnte man mit Hilfe einer kurzen Leiter auch reinklettern.
(die Simpson??)
Dann folgte eine riesige lange Steinwand, genannt „Long House“. Hier gab es noch mehr Höhlen zu sehen, bzw. deren Einstiegslöcher. Sah schon witzig aus. Früher war wohl am Eingang noch jeweils ein Steinhaus davor gebaut gewesen.
Jetzt mussten wir den kleinen Bach überqueren. In der Flussaue sah es ja ganz schön schlimm aus. Eine Springflut hatte hier 2011 immensen Schaden angerichtet. Riesige Bäume lagen kreuz und quer in der Landschaft herum.
Wir liefen noch weiter in den Canyon hinein. Am Ende des offiziellen Trails lag das Alcove House. Über 4 lange, steile Leitern ging es 140 Fuß nach oben. Da musste man ganz schön klettern, ist aber nicht gefährlich oder so. Oben dann eine große natürliche Höhle mit einer Kiva.
Einen sehr schönen Ausblick hatte man von hier oben.
Wir kletterten wieder runter und liefen auf der anderen Seite vom Fluss wieder zurück zum Parkplatz. Ca. 2,5 Meilen für die ganze Runde, schön zu laufen und auch wirklich sehenswert! Dann zurück zur Hauptstrasse und weiter dem Jemez Mountain Byway gefolgt, der uns immer höher führte. Hier hatte es mal richtig gebrannt und das Feuer hatte über zig Kilometer großen Schaden angerichtet. Knapp 2.800m war der höchste Punkt, bevor es wieder talwärts ging. Dann erreichten wir das Grand Valley. Wie der Name schon sagt, ein riesiges Tal umgeben von Bergen.
Der Trail zur Caldera war leider gesperrt, also fuhren wir immer weiter runter. Ab dem Ort Jemez Springs kam auch langsam wieder etwas Farbe in die Felsen.
Sah gleich viel schöner aus. Die ganze Ecke ab hier war wieder fest in Indianerhand. Das Jemez State Monument mit alten Steinhäusern schenkten wir uns. Durch eine Straßenbaustelle durften wir nur 30 kmh fahren und sahen so noch viele alte Häuser mit einem runden Backofen daneben. Dann endlich mal wieder auf der linken Seite fantastische rote Felsen. Wir stoppten am Walatowa Visitorcenter und die alte Squaw wollte uns doch gleich einen Guide für ne Felsentour aufschwatzen, sollte nur 20 $ kosten. Wäre angeblich ein Heiligtum und dürfte nicht alleine betreten werden. Da wir dies nicht wollten, willigte sie auf einmal ein und wir sollten 5 $ pro Person bezahlen und könnten selber laufen. Nö danke, nun wollten wir nicht mehr. Wir wendeten und fuhren beim nächsten Rastplatz mit dem Auto ein Stück in Richtung der roten Felsen um uns kurz die Beine zu vertreten.
Bei San Isidro endete der Mountain Trail und wir erreichten die US 550. Als letztes Ziel für heute war die Ojito Wilderness geplant. Ich war mir sicher, dass wir noch nördlicher fahren müssen. OK, es war falsch, aber wir durchfuhren eine traumhafte bunte Felslandschaft. Gestreifte Berge in Hülle und Fülle! So liebe ich es! Ich war so was von begeistert und knipste wie verrückt aus dem Auto heraus. Leider kein Platz zum anhalten.
Wir fuhren etliche Kilometer, bis endlich mal eine Abfahrt kam und wir wenden konnten. Dann eben wieder zurück bis San Isidro und weiter in südliche Richtung. Nach einer Brücke. Ein Stück nach dem Ortsausgang, dann endlich ein Schild mit Hinweis auf Ojito Wilderness. Wir folgten der Gravelroad ca. 4 Meilen, dann erreichten wir einen kleinen Parkplatz auf der rechten Seite der Strasse. Tja, wo ein Parkplatz ist, muss es ja auch was zu sehen geben. Leider weit und breit auch keine Menschenseele die man Fragen könnte. Auf der anderen Seite sahen wir einen Trampelpfad, der auf eine relativ unscheinbare Felsformation zu führte.
Nach ca. 1 km Fußweg über die Wiese folgten wir dem Pfad nach links in die Felsen rein.
Ja aber hallo! Eine bunte Felsenpracht breitete sich vor uns aus. Es war zwar jetzt voll bewölkt, aber ab und zu schickte die Sonne ein paar Strahlen ins Tal und ließ alles noch schöner leuchten. Auf der rechten Seite von grau zu rot, in der Mitte gelb und grün, wurde es rechts blendend weiß. Echt wunderschön. Die rot/graue Fraktion war wieder vom Aussehen her riesige Kleckerburgen.
Wir folgten dem Trampelpfad steil nach oben.
Der Pfad war steil und sandig und man musste aufpassen, das man keine Rutschpartie hinlegt. Oben auf dem Plateua gab es eine Abzweigung nach vorn auf eine kleine schmale Felszunge und man konnte nun von beiten Seiten die prächtig bunten Gesteinsschichten bewundern.
Dann wieder auf das Plateau zurück und ein kleines Stückchen weiter gelaufen. Nach rechts zweigte wieder ein Canyon ab. Mein Gatte hatte keine Lust mehr, aber ich war nicht zu bremsen und musste diese Ecke auch noch erkunden. Ich lief den Pfad bis zum Ende und sog die bunten Farben der Felslandschaft in mich auf. Ein Traum! Micha wartete auf mich und ich wartete auf ein paar Sonnenstrahlen!
Endlich hatten die Wolken erbarmen und ich machte schnell ein paar Fotos um dann geschwind zurück zu laufen.
Micha hatte schon mit dem Abstieg begonnen und ich eilte hinterher. Trotzdem musste ich weiter fotografieren, denn das Licht hatte sich schon wieder verändert.
Knapp 90 Minuten hatten wir hier verbracht und es war Zeit für die Rückfahrt.
Habe dann im Hotel mal gegoogelt und die von uns besuchte Ecke nennt sich San Ysidro anticline oder so ähnlich. Die richtige Ojito Wilderness heben wir uns eben für später auf. Die Gravelroad wieder zurück gerumpelt und weitere 35 km südlich bis zur I 25 gefahren, dann waren es noch ca. 70 km bis Santa Fe. Verkehr war ganz entspannt und wir näherten uns der Hauptstadt von New Mexiko. Wenn ich da an den Verkehr in und um San Antonio denke!!!
Im Hotel ab unter die Dusche und Stadtfein gemacht. Bis zur Blue Corn Brewery & Cafe waren es 4,5 km mit dem Auto. Die Brauerei befindet sich direkt an der Rückseite der Plaza im Zentrum von Santa Fe. Jeder eine Portion BBQ Baby Back Ribbs und lecker gebrautes Bier. Wir waren satt, zufrieden und auch geschafft von dem langen wunderschönen Tag. Da ging eben schon 21 Uhr wieder das Licht aus.
Übernachtung: Residence Inn Mariott
gefahrene Strecke: 354 km