| Big Island: Hilo, Feel the Heat & Akaka Falls |
Am heutigen Morgen hieß es Abschied nehmen von Maui. HA132 brachte mich von Kahului
nach Big Island. Flugzeit: Nur 30 Minuten. Hatte ich schon erwähnt, dass ich sehr gerne
mit Hawaiian Airlines fliege?
Der Mauna Kea im Vorbeiflug
Um 10 Uhr landete die Boeing 717 aus Maui auf dem ansonsten komplett ausgestorbenen
Hilo International Airport. Die "internationalen" Zeiten dieses Flughafens sind längst vorbei:
Overseas-Flüge fliegen anstatt Hilo seit vielen Jahren das sonnige Kona auf der Westseite
der Insel an. Vom US Mainland landet gerademal 1x täglich eine United Maschine aus Los
Angeles und 1x pro Woche aus San Francisco. Das ist nicht viel für diesen relativ großen
Flughafen.
Bei Alamo bekam ich einen Hyundai Santa Fe vorgefahren, obwohl es hier eigentlich eine
Choice Line geben sollte. Merkwürdig, vielleicht lag es daran das ich weit und breit der
einzige Kunde war.
Der Wagen war aber ganz ok: Wenig Meilen, gute Ausstattung
und AWD. Und - er kam frisch aus der Waschanlage.
Welcome to Hilo
Mein Hotel für die nächsten 2 Tage war das Castle Hilo Hawaiian. Das Zimmer war so früh am Morgen natürlich noch nicht
fertig, also fing ich schonmal an die Insel zu erkunden. Unmittelbar am Hotel befindet sich Coconut Island, eine kleine Insel
welche man über eine Fußbrücke erreichen kann.
Coconut Island
Ebenfalls direkt am Hotel liegen die Liliuokalani Gardens. Dabei handelt es sich um eine öffentliche Gartenanlage im
japanischen Stil. Das Wetter war am heutigen Tag übrigens außergewöhnlich gut für Hilo. Die Stadt ist sonst eher
als Regenloch bekannt, und ausgerechnet hier hatte ich blauen Himmel und Sonnenschein. Verrückt!
Japanese Garden
Japanische Steinlaterne
Rustic Stone Bridge
Die asiatischen Einflüsse auf Hawaii sind unverkennbar - in allen Bereichen. "East meets West" ist die perfekte
Beschreibung dafür. Kein Wunder, denn die Inseln liegen ja auch genau in der Mitte zwischen Nordamerika und Asien.
Die bekanntesten Wasserfälle in Hilo sind die Rainbow Falls: Der Wailuku River stürzt hier 25 Meter in die Tiefe.
Rainbow Falls
Banyan Tree
Waiakea Pond
Östlich von Hilo befindet sich der Leleiwi Beach. Die Strände von Big Islands Ostküste sind aber generell eher nicht
zum Schwimmen geeignet.
Leleiwi Beach
Bereits ein paar Wochen zuvor hatte ich für den heutigen Tag einen Hubschrauberflug bei Paradise Helicopters
reserviert: "Feel the Heat - Doors Off with Waterfalls". Diese Touren starten direkt am Hilo Intl Airport.
Paradise Helicopters und andere Anbieter haben hier ihre Checkin-Counter. Nach einer kurzen Einweisung
(zusammengefasst: "bitte beim Einsteigen
nicht in den Heckrotor laufen") ging es dann auch schon los.
MD 500E Hubschrauber von Paradise Helicopters
"Vorne 3, hinten 2" war die Sitzkonfiguration des MD500E Helicopters. Ich durfte hinten rechts sitzen.
Nach einem kurzen Flug in Richtung Südwesten erreichten wir recht schnell den Puu Oo. Er ist ein aktiver
Flankenvulkan des Kilauea. Die Eruption begann am 3. Januar 1983, seitdem fließt hier mit wenigen Ausnahmen
fast ununterbrochen Lava.
Puu Oo Cone
Crater Rim
Grafik: US Geological Survey, Quelle: WikipediaWir befinden uns in einem der vulkanisch aktivsten Gebiete der Erde. Seit 1983 wurden hier über 3 Milliarden Kubikmeter
Magma ausgestoßen, die Landfläche von Big Island ist seitdem um 2,3 Quadratkilometer gewachsen.
Puu Oo Magma Vent
"Doors-Off" fliegen macht ja mal richtig Laune!
Und das "Feel the Heat" ist nicht etwa irgend ein Werbegag:
Man kann die Hitze des Vulkans tatsächlich noch im Hubschrauber 40 Meter darüber deutlich spüren.
Ein unglaubliches Erlebnis!
Im März 2011 war der Kraterboden / Lavasee des Puu Oo zuletzt kollabiert. Dank einiger Gerätschaften und Webcams
des USGS existiert davon ein tolles Time Lapse Video:
Puu Oo Crater Collapse Mar 05 2011 - USGS / ABC KITVAktiver Lavastrom
Selbst bei grellem Tageslicht konnte man die orange-rot glühenden Lavaströme aus der Luft erkennen. Fantastisch!
Durch Lava in Brand gesetzte Bäume
Schließlich flogen wir auch noch zu den Überresten von Jack Thompson's Haus. Es war das letzte noch verbliebene
Haus in der ehemaligen Royal Gardens Subdivision, welches sich die Lava schließlich geholt hat. Und das passierte vor
gerademal 9 Tagen. Unser Pilot (Steve) von Paradise Helicopters hatte Jack Thompson "auf den letzten Drücker"
ausgeflogen. Zu diesem Zeitpunkt war die Lava nur noch 35 von seinem Haus entfernt.
Die Überreste von Jack Thompson's Haus
Klar, man denkt zunächst: Was bauen diese Leute auch Häuser auf einem Vulkan? Aber dem war ursprünglich gar nicht so:
Der Puu Oo tauchte 1983 wie aus dem Nichts in einem dicht bewaldeten Gebiet auf, über 18 Kilometer von der Kilauea Caldera
entfernt. Seitdem hat er allein in der Royal Gardens Subdivison alle 213 Häuser zerstört. Nun sieht man hier nur noch Lava.
East Rift Zone
Im März 2012 floss übrigens keine Lava bis ins Meer. Es gab also auch keine markante Dampfsäule an der Küste.
Beim Rückflug wurden noch ein paar Wasserfälle bei Hilo überflogen, die waren aber eher nicht der Rede wert.
Pilot Steve in seinem Heli
Diese Tour hatte 209 USD gekostet. Viel Geld, aber es hat sich wirklich gelohnt.
So, nun wollte ich aber langsam mein Hotelzimmer beziehen. Das Hilo Hawaiian befindet
sich nur 3 Meilen vom Airport entfernt auf einer kleinen Halbinsel in der Hilo Bay.
Castle Hilo Hawaiian Hotel
Gebucht war ein Ocean View Room für 148 USD pro Nacht (inkl. Tax). Eine Resort Fee gibt es nicht, Parken ist kostenlos.
Für Internet im Zimmer musste man jedoch extra bezahlen.
Blick vom Balkon auf Coconut Island, Hilo Bay und Mauna Kea
Das Hotel ist wirklich nicht schlecht, und in Hilo hat man da sowieso wenig Auswahl. Das benachbarte Volcanoes Resort
(ehemals Hawaii Naniloa) machte von außen jedenfalls einen katastrophalen Eindruck. 1999 hatten wir dort gewohnt,
und damals war es schon renovierungsbedürftig. Glaubt man Tripadvisor, hat sich die Lage seitdem nicht geändert -
bzw. stark verschlechtert. Es fehlten ganze Fensterfronten und das Gebäude gammelt an allen Ecken und Enden.
Am Hilo Hawaiian Hotel gab es zum Glück nichts zu meckern - im Gegenteil.
Selbst den Gipfel des Mauna Kea konnte man heute erblicken. Normalerweise sieht man von hier nur Wolken.
Mauna Kea Observatories
Heute wollte ich mir auch noch die Akaka Falls anschauen. Sie liegen nur etwa 11 Meilen nördlich von Hilo.
Akaka Falls State Park
Der Kolekole Stream fällt hier äußerst spektakulär 129 Meter in die Tiefe. Auf einem kurzen Loop Trail durch den
Regenwald erreicht man den Viewpoint. Der Parkplatz der Akaka Falls ist kostenpflichtig: Wer das Geld sparen will,
kann auch vor dem Parkeingang am Straßenrand parken - und muss ein kurzes Stück gehen.
Akaka Falls und Regenwald
Den Rückweg nach Hilo bin ich auf dem Old Mamalahoa Highway gefahren. Diese Scenic Route führt unter Anderem
an der Onomea Bay vorbei.
Onomea Bay
Den frühen Abend verbrachte ich dann auf dem Balkon, von hier hat man einfach einen tollen Blick!
Hawaiian 717 im Endanflug auf Hilo Intl
Hilo Bay - Abendsonne
Sunset over Mauna Kea
Der Tag war aber immer noch nicht zuende: Ein besonderes Highlight ist ein Besuch des Kilauea bei Nacht.
Es sind ja nur 32 Meilen von hier bis zum Kraterrand, und der Nationalpark ist 24 Stunden geöffnet.
Kilauea Caldera - Halemaumau Crater
Nachts kann man den Lavasee des Halemaumau Crater wirklich erahnen, denn alles schimmert orange-rot.
Es war eine sternenklare Nacht, man konnte unglaublich viele Sterne und die Milchstraße sehen.
Dazu diese unglaubliche Vulkankulisse, ein unvergessliches Erlebnis..