Glenn Highway - bis Anchorage06.06.2008
Als ich gegen 8:00 die Nase aus dem Auto steckte, war es doch recht kalt. Wir hatten zwar kein Thermometer, aber es war bestimmt nicht viel wärmer als 5°C. Also zogen wir uns etwas wärmeres an und es gab ein leckeres Frühstück mit Cornflakes, getoasteten Bagels und Honig.
Den Little Nelchina CG verliessen wir dann gegen 9 und weiter ging es auf dem Glenn Highway.
Kurz darauf fuhren wir auf die Eureka Summit, wo verhältnismäßig viele Menschen wohnen für die Gegend. Bei dem Versuch, einen kurzen Stopp zu machen, fuhren wir doch glatt auf "private property" - privates Land. Da kam auch gleich der Besitzer und wies uns höflich darauf hin. (Man sollte schon aufpassen und die Schilder genau lesen, egal wie klein die sind...)
Kurz danach tauchte auch schon der Sheep Mountain auf, welcher in schönen orangenen Tönen leuchtet. Eisenhaltiger Gips, durch Vulkane "gekocht" verursacht diese Farben.
Nun ging es wieder bergab zum Matanuska Gletscher. Direkt am Glenn Highway befindet sich der größte mit Auto erreichbare Gletscher Alaskas. Wir fuhren vom Highway hinunter und bezahlten brav unsere Eintrittsgebühren, das Gebiet ist in privater Hand. Der Gletscher ist einer der wenigen Alaskas, welcher tatsächlich noch wächst (30 cm pro Tag).
Mittlerweile war es richtig warm geworden, allerdings war der Wind recht frisch. Also ließen wir unsere Jacken an. Zurück auf dem Highway ging es nun entlang einiger Baustellen hinab ins Matanuska-Susitna Valley. Dieses Tal liegt inmitten der Bergketten der Alaska Range, den Chugach Mountains und den Talkeetna Mountains. Es ist eines der gut besiedelten Gebiete Alaskas, auch und vor allem wegen dem milderen Klima im eiskalten Winter Alaskas.
Das Klima wurde auch gleich deutlich wärmer, wir fuhren nur noch mit T-Shirt.
Kommt man dann nach Palmer hinein und sieht das erste McD, dann fühlt man sich doch gleich wohler
Aber wir hatten noch gar keinen Hunger auf Burger und Co. und fuhren weiter nach Anchorage. Gleich hinter Palmer wird der Highway zweispurig und der Verkehr nimmt schlagartig zu.
Nach Einkäufen im Walmart und anderen Handelsketten gönnten wir uns aber doch noch ein Essen bei Burger. Kurz vor dem Verlassen von Anchorage (wir kamen ja in ein paar Tagen wieder) fuhren wir noch an einem amerikanischen Abgastestcenter (
dass es so was gibt?) vorbei.
So langsam wurde es Abend und wir fuhren weiter den Seward Highway entlang des Turnagain Arms. Nur etwa 60 Buchten weltweit gibt es, in der sich eine Gezeitenwelle bildet. Im Turnagain Arm bildet sich ein Tidenhub von 10m. Wir fuhren bei Ebbe dort entlang, zusammen mit der Abendstimmung war das ein perfekter Tagesausklang.
In Portage fuhren wir dann noch ein kleines Stück weiter bis zum Williwaw Campground. Dort wollten wir eigentlich ein leckeres Steak grillen. Leider ließ ich es verbrennen, so dass wir wieder eine Pizza essen (mussten). Aber beim nächsten Mal wollte ich besser grillen, das nahm ich mir vor...
Abends fing es dann auch leicht zu regnen an. Trotzdem war dieser Tag in Alaska gespickt mit den völligen Gegensätzen, wie man sie vielleicht sonst nicht so oft findet in Alaska: Die völlige Ruhe und Einsamkeit entlang des Glenn Highways bis hin zu Hochhäusern, McD und Rap-Musik dudelnden Trucks in Anchorage. Ein unvergessliches Erlebnis.