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Autor Thema: The Ontario-Motown-Tour 2023  (Gelesen 5786 mal)

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Saguaro

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The Ontario-Motown-Tour 2023
« am: 03.02.2024, 15:51 Uhr »
The Ontario-Motown-Tour 2023

or technical problems can always occur

Tag 1: Von Frankfurt nach Windsor, Ontario


Willkommen zu unserer Ontario-Motown-Tour :winke:. Wieso es diesmal keine roten Steine gibt und es uns in den Nordosten verschlagen hat, das lest ihr nun:

Ein trauriger Anlass legte vor ein paar Jahren den Grundstein zu dieser Reise. Nach der Bestattung meines Schwiegervaters entdeckten wir einen letzten Gruß aus Kanada. Über diese unerwartete Geste freute sich die ganze Familie. Der ehemalige Azubi meines Schwiegervaters war nach der Lehre ausgewandert und hatte durch seinen Bruder von der Beerdigung erfahren.  Während seiner nächsten Deutschlandreise machte er einen Kondolenzbesuch und wir wurden nach Kanada eingeladen. Die Flüge waren damals für den Herbst gebucht, doch dann vereitelte der anhaltende Shutdown die Reise. Aufgeschoben war aber nicht aufgehoben.

Vier Jahre später schaute ich erneut nach Flügen. Die Flugpreise nach Toronto in der Premium Economy waren für den September sehr hoch. Beim Blick auf die Karte fiel mein Blick auf Detroit. Esta hatten wir noch und es gibt einen Direktflug mit der Delta Airlines von und nach Frankfurt. Die Ticketpreise in der Comfort+, das ist deren abgespeckte Premium Eco, waren im Vergleich günstig, so dass ich mit dem Buchen nicht lange zögerte. Bei den Mietwagenpreisen hatte ich auch Glück und reservierte einen SUV. Bevor der längst ausgearbeitete Reiseplan im Ordner verstaubte, kramte ich ihn vor, optimierte die Route und buchte die Unterkünfte.

Mitte September war es dann so weit. Wir fuhren nach Frankfurt, stellten das Auto bei Parkobello in Neu-Isenburg unter und ließen uns zum Terminal shutteln. Wir konnten sofort einchecken. Bei der Sicherheitskontrolle kam es allerdings zu kurzen Verzögerungen, denn der Scanner zeigte bei mir ein rotes Dreieck auf der Brust an. Die paar Pailletten auf meinem T-Shirt führten zu einem sehr gründlichen Abtasten. Heiko schmunzelte deswegen nicht sehr lange, denn sein Rucksack wurde herausgepickt und zwei Beamte gerufen. Er hatte zwei Reiseführer im Handgepäck und der Detroiter wurde einem negativen Sprengstofftest unterzogen. Die Security hat schon komische Scanner und manchmal übereifrige Mitarbeiter.

Fast pünktlich begann das Boarding. Die Maschine rollte ruckelnd in Richtung Startbahn West. Ich wunderte mich und sagte im Spaß zu Heiko, dass der Pilot die Handbremse richtig lösen sollte. Wir standen vor der Startbahn und da kam vom Cockpit die Durchsage, dass die Bremsen heiß gelaufen sind und wir 30 Minuten warten müssen, bis sie runtergekühlt sind. Solange sie bei der Landung nicht versagen und der Pilot die Zeit wieder aufholt, war uns das aber egal.

Die Comfort+ Class entspricht nicht der Premium Economy anderer Airlines. Wir hatten aber etwas mehr Abstand zum Vordersitz, bekamen ein Travelkit und konnten über das bordeigene Wifi whatsappen. Das war schon eine tolle Sache und machte den Flug etwas kurzweiliger. Der Weg war nämlich weit und die Filmauswahl bescheiden.



Das Essen war dafür erstaunlich gut. Es gab Hühnchen in Basilikumsauce mit Gnocchi und zum Dessert ein Schokoeis.



Zu trinken an Softdrinks und alkoholischen Getränken gab es reichlich. Die Flugbegleiter gingen sehr oft mit Wasserflaschen durch. So viel konnten wir gar nicht trinken und hatten deshalb vier Flaschen Wasser nach der Landung in den Rucksäcken. Eine sehr eifrige deutschstämmige Stewardess, die in Detroit lebt, überredete Heiko zu einer Weinprobe. Zuerst holte sie ihm den "gudder Drobbe" aus der Business Class im Glas. Das Glas war dazu gut eingeschenkt. Danach servierte sie ihm den Wein aus der Economy im Plastikbecher, der kein Vergleich zum guten Tröpfchen war.

Der Airbus hatte starken Gegenwind, so dass die Zeit nicht hereingeholt werden konnte.

Eine Stunde vor der Landung wurde noch eine Frühlingsrolle serviert, die jedoch ziemlich chililastig war.



Nach einem ruhigen Flug funktionierten die Bremsen einwandfrei und wir landeten mit etwas Verspätung bei 25°C in Detroit.

Die Einreise war so schnell wie noch nie und dauerte gerade mal zwei Minuten. Die Koffer brauchten etwas länger, bis wir sie vom Band nehmen konnten. Wir gingen zum Alamo-Bus, der schon bereitstand. Die Fahrerin nahm in einem Affenzacken eine Le Mans-Kurve nach der anderen und ziemlich durchgeschüttelt lieferte sie uns bei Alamo ab. Dank Skip the Counter mussten wir nicht zum Schalter, sondern suchten uns Otto aus, einen silbernen Jeep Compass mit 13091 Meilen auf dem Tacho.

Wir fuhren gleich in Richtung Grenze



zum Detroit-Windsor-Tunnel.



Die Maut über 6,50 $ kann man nur mit Kreditkarte bezahlen.



Danach geht es in den langgezogenen Tunnel unter dem Detroit River,



der keinen vertrauenswürdigen Eindruck macht. Alternativ gibt es noch die Brücke, aber die war abseits der ersten Unterkunft.

Die Einreise nach Kanada erfolgte am Schalter



mit den üblichen Fragen "wie lange, wohin, wieviel Bargeld …"

und schon waren wir in Ontario.



Wir fuhren durch Windsor und checkten etwas außerhalb im Comfort Inn ein. Nachdem das Gepäck im Zimmer verstaut war, fuhren wir typisch amerikanisch das kurze Stück bis zum Einkaufscenter.

Dort gibt es ein gutes indisches Restaurant, den Lemon Grill. Das Essen war hervorragend. Wir bestellten Chicken Tikka Masala und das vegetarische Matter Paneer, das sind Stücke aus kochfestem Frischkäse mit Erbsen. Dazu gab es fluffiges Naan-Brot. Alles sehr lecker.



Nach dem Essen gingen wir noch in den Walmart gegenüber und holten uns Getränke. Die Stewardess sagte uns, dass sie Wasser immer in Kanada kauft, denn da ist es günstiger. Sie hatte recht, denn es kostete die Hälfte gegenüber den USA.

Nach dem Einkauf wurden wir so langsam müde. Wir duschten und ich war froh, dass ich einen Reiseföhn dabeihatte, denn der moteleigene war defekt. Müde fielen wir ins Bett.

Leider hatte ich eine schlaflose Nacht. Unter uns dröhnte durchgehend eine Aircon oder ein Aggregat in voller Lautstärke und der Boden unter meinem Bett vibrierte. Dazu hatte ich im Zweibettzimmer wahrscheinlich das ältere Bett, das bei der geringsten Bewegung quietschte. Ich bat Heiko um Asyl, doch hielt es nicht lange aus, denn auf einer gemeinsamen Trampolin-Matratze können wir nicht schlafen. Wegen meinem Umherwälzen müssen nicht beide schlaflos in Windsor sein und ständig auf die Uhr schauen. So nach zwei Uhr schien ich kurz geschlafen zu haben, denn um drei Uhr weckte mich der Jetlag. Bis sechs Uhr musste ich noch durchhalten. In der Zeit machte ich mir Notizen, sendete Lebenszeichen nach Hause und packte den Koffer etwas um.

Übernachtung: Comfort Inn, Windsor ON

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Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Route68

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #1 am: 03.02.2024, 16:46 Uhr »
Schön das Du das Bett freigemacht hast..., aber lass mich noch ein bisschen schlafen :schlafen:
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Saguaro

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #2 am: 03.02.2024, 16:51 Uhr »
Schön das Du das Bett freigemacht hast..., aber lass mich noch ein bisschen schlafen :schlafen:

 :welcome: Rafael, du Schlafmütze :zwinker:. Jetzt aber raus aus den Federn.
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #3 am: 05.02.2024, 13:37 Uhr »
Tag 2: Von Windsor nach Niagara

Point-Pelee Nationalpark


Gut, dass Heiko einigermaßen schlafen konnte und nur ich gerädert war. Falls tatsächlich jemand unter uns nächtigte, musste die Person nach dem Dauerbetrieb der Aircon mittlerweile tiefgefroren sein.

Wir gingen frühstücken, doch zuvor reklamierte ich das laute Zimmer und den kaputten Föhn. Die Mitarbeiter nahmen es zur Kenntnis und gewährten mir einen kleinen Nachlass. Der nächste technische Defekt folgte sogleich, denn der Warmhaltebehälter für die Eier, Würstchen und Kartoffeln funktionierte nicht. Immerhin war der Toaster in Ordnung.

Unser erstes Ziel war der Point Pelee Nationalpark,

 

dem im wahrsten Sinne des Wortes südlichsten Zipfel des kanadischen Festlands, der wie Rom und Barcelona auf dem 42. Breitengrad liegt.


 
Die junge Rangerin im Kassenhäuschen kassierte von sich aus den Seniorenpreis. Bestimmt sah ich nach der schlaflosen Nacht und den tiefen Augenringen ziemlich alt aus :socool:.

Man kann nur bis zum Besucherzentrum fahren und von dort fährt ein Shuttlebus weiter.

 

Schon als wir aus dem Auto stiegen, umschwirrten uns blutrünstige Stechmücken. Dementsprechend waren wir neben dem Fotografieren ständig mit herumfuchteln beschäftigt. Den Mückenschutz für den Kopf hatten wir leider im Eifer des Gefechts im Auto vergessen.
 
Man kann sich nicht verlaufen, denn alle Wege führen zur schmalen Landzunge.

Vorsicht ist bei starkem Wellengang geboten und das Schwimmen ist verboten.

 



Der letzte sandige Streifen war von Möwen besetzt.



Wir gingen fast bis zur Spitze, also soweit es trockenen Fußes möglich war und wieder zurück.


 
So früh waren außer uns nur Ornithologen unterwegs. Ich suchte jedoch nach einem ungefiederten Flugtier und das auf der windgeschützten Seite.

 

Leider ließ sich kein Schmetterling blicken.

Das Schutzgebiet ist zweimal jährlich ein Rastplatz von abertausenden Monarchfaltern auf ihrem Weg nach und von Mexiko.

 

Ein paar Wenige sah ich später in der Nähe der Bushaltestelle, doch die waren zu schnell zum Ablichten.

 

Wenigstens einen der Edelfalter, jedoch hinter Glas, sahen wir im Visitor Center aus der Nähe.



 

Wir waren leider zwei Wochen zu spät dran. Schade, denn ich hatte so darauf gehofft, welche zu sehen.

Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Stopp im Marschland,

 

das über einen Aussichtsturm verfügt



und Stege durch das Sumpfgebiet führen. Hier gab es keine einzige Stechmücke.

 

 

Nach dem Regen in der Nacht herrschte ein subtropisches Klima.

 

Um die Mittagszeit wurde es Zeit weiterzuziehen. In Leamington machten wir in einem mexikanischen Imbiss eine kurze Rast und aßen Pollo Tacos.

Die Strecke bis zum Highway führte an zahllosen Gemüse- und Tomatengewächshäusern vorbei, die ohne mexikanische Arbeiter nicht bewirtschaftet werden können.

Es war noch ein weiter Weg bis nach Niagara Downtown und wir erreichten unsere Unterkunft erst am späten Nachmittag.

Ellis House, es sind eigentlich zwei Häuser, die nach der Straße benannt sind, ist ein Bed & Breakfast in einer ruhigen Gegend und fernab dem ganzen Trubel. Die indischstämmige Besitzerin Vindhya begrüßte uns herzlich, wickelte die Zahlung ab und gab uns ein Zeitfenster fürs Frühstück. Anschließend zeigte sie uns unser Apartment im Nebengebäude, das über einen Zahlencode zu öffnen ist. Das ist gut, denn so sucht oder verliert man keinen Schlüssel.

Das Apartment war picobello sauber und nach dem Betreten muss man die Schuhe ausziehen, damit das Parkett geschont wird. Einzig die Handtücher sahen etwas vergilbt aus, aber ansonsten war das eine penibel saubere Unterkunft.

  

Vindhya empfahl uns noch ein Restaurant. Taps Brewhouse ist ca. einen Kilometer entfernt und nachdem wir so lange im Auto saßen, gingen wir zu Fuß dorthin. Wir bestellten einen Burger, doch der war ziemlich schwarz gegrillt. Sowas bekomme ich nicht runter und reklamierte die Bulette. Der Kellner überredete mich zu einem Wrap, dessen Hühnchenanteil zwar nicht verbrannt, dafür aber zu lange in der Fritteuse schwamm. Die Pommes waren gut und das Bier anscheinend auch. Ich trank nur eine Limonade.   

Zurück im Ellis House packten wir unsere Koffer zum Teil aus, denn hier blieben wir drei Nächte.

Da es abends kühl wurde, machten wir den Elektroofen an. Lange hielt ich aber nicht durch und kuschelte mich lieber ins bequeme Bett.

Übernachtung: Ellis House, Niagara Falls

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Liebe Grüße

Ilona

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HeikeME

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #4 am: 05.02.2024, 21:14 Uhr »
Ich bin dabei. In der Ecke sind wir dieses Jahr auch.

Route68

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #5 am: 06.02.2024, 13:22 Uhr »
Zitat von: Saguaro
Der nächste technische Defekt folgte sogleich, denn der Warmhaltebehälter für die Eier, Würstchen und Kartoffeln funktionierte nicht. Immerhin war der Toaster in Ordnung.
Scheint die neue Sparmaßnahme der Choice Kette zu sein, war bei meinen Sleep Inn in Hurricane genauso. Gab es keine Microwelle?

Das Bed & Breakfast sieht urig aus und scheint sehr zentral zu liegen.

Zitat von: Saguaro
Lange hielt ich aber nicht durch und kuschelte mich lieber ins bequeme Bett.
Aber mich als Schlafmütze bezeichnen  :wink:
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Saguaro

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #6 am: 06.02.2024, 13:38 Uhr »
Ich bin dabei.

:welcome: Heike und schön, dass du dabei bist.

In der Ecke sind wir dieses Jahr auch.

Super, dann kannst du dir vielleicht noch ein paar Ideen holen.

Scheint die neue Sparmaßnahme der Choice Kette zu sein, war bei meinen Sleep Inn in Hurricane genauso. Gab es keine Microwelle?

Das Bed & Breakfast sieht urig aus und scheint sehr zentral zu liegen.

Rührei packe ich doch nicht in die Mikrowelle :nixwieweg:.

Die Sleep Inns waren schon immer etwas abgespeckt. Ich denke, dass die in Kanada auch chronischen Personalmangel hatten. Am Empfang und im Service waren lustlose Studenten und das Management nur telefonisch erreichbar.

Das B & B liegt schon etwas außerhalb und deshalb sehr ruhig.

Aber mich als Schlafmütze bezeichnen  :wink:

 :lachen07: Jetlag  :zwinker:.

Abends zwar kaputt, aber morgens fit wie ein Turnschuh.
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #7 am: 06.02.2024, 13:47 Uhr »
Tag 3: Niagara-on-the-Lake und Niagara Falls

In dem ruhig gelegenen Bed & Breakfast schliefen wir sehr gut. Ab und zu mussten die Bewohner über uns auf die Toilette und der alte Fußboden knarzte. Sonst war es absolut ruhig.

Frühstück gab es wie vereinbart um 8:15 Uhr im Haupthaus. Das Omelett mit Babyspinat und Bacon war sowas von lecker.



Obwohl wir eigentlich keinen Bacon mögen, waren die knusprigen Speckstreifen als erstes verputzt. Zum Nachtisch konnte man sich noch Früchte und Süßteilchen vom überschaubaren Büffet holen.

Nach dem Frühstück machten wir uns voller Wiedersehensfreude auf den Weg zu unseren Freunden, die herrlich gelegen inmitten der Rebflächen bei Niagara-on-the-Lake wohnen.



Natürlich waren wir besonders auf die Winery gespannt. Als erstes fuhren wir zum Betrieb und staunten über die Vollernter.





Ohne diese Maschinen könnten die riesigen Rebflächen nicht geerntet werden.

Zwischendurch wurde der Reifegrad getestet.



Natürlich auch von mir.



Die Trauben waren sowas von süß und bereit für die Lese.





Kanada ist einer der größten Eisweinproduzenten der Welt und hier sind solche Traubenpressen.



Zum Schluss der Besichtigung wurden wir noch zur Blumenuhr gefahren.



Zum Mittagessen wurden im Garten Patties gegrillt und hauseigener Riesling zu den Burgern serviert. Der Riesling war ein sonnenverwöhntes, edles Tröpflein :drink:. Wir wären gerne etwas länger geblieben, doch es stand noch mehr auf dem Programm. Zum Abschied bekamen wir Eiswein mit auf den Weg.

Wir fuhren in den Hauptort der Niagara Halbinsel nach Niagara-on-the-Lake. Der überschaubare Ort mit vielen viktorianischen Häusern zieht viele Touristen an.



Die meisten Besucher tummeln sich vor dem Prince of Wales Hotel.



Das 1864 erbaute dreistöckige 110-Zimmer-Hotel trug mehrere Namen (Long's Hotel, Arcade Hotel, The Niagara House) und wurde 1901 in den heutigen Namen umbenannt. Quelle: Wikipedia

Der Gedenkuhrturm oder Cenotaph wurde als Denkmal für die Stadtbewohner errichtet, die während dem Ersten Weltkrieg im Einsatz fielen.





Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft kamen wir an der Waterfront an vielen Villen vorbei. Man kann entlang der Straße allerdings nicht anhalten, um diese abzulichten.

Das Auto parkten wir im Hinterhof von Ellis House und machten uns auf den Weg zur WEGO-Bushaltestelle, die 500 m zu Fuß entfernt ist. Die WEGO-Busse pendeln im Bereich der Niagara Fälle hin und her. Ich hatte im Vorfeld online den Niagara Falls Pass  für 79 CAD/Person + Tax (Hauptsaison) gekauft. Da waren zwei Tage WEGO Bus inklusive. Der Busfahrer ließ uns mitfahren, wies jedoch darauf hin, dass wir den Pass in einem der Besucherzentren aktivieren lassen müssen.

Wir stiegen am Queen Victoria Park aus und sahen als erstes die American Falls.



Danach gingen wir in Richtung der kanadischen Horseshoe Falls



bis zum Table Rock Centre. Dort lösten wir unsere Pässe ein. Für die Journey behind the Falls, den Aero Cable Car und den White Water Walk mussten wir jedoch für den nächsten Tag unsere Besuchszeiten festlegen. Das war im ersten Moment gar nicht so einfach. Nachdem wir die Zeiten festgelegt hatten, erhielten wir Plastikkarten inklusive einem Band und hängten uns diese um den Hals.

Im Table Rock Centre befindet sich eine Attraktion, die wir gleich abhaken wollten, nämlich Niagara’s Fury. Allerdings waren alle Attraktionen für den nächsten Tag gebucht, so dass wir nochmals zu einem Schalter zwecks Freischaltung mussten.

Wir bekamen einen Regenponcho zum Überziehen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was da an einem Tag allein mit den Regenponchos Müll produziert wird.

Niagara’s Fury war ein interaktives 360°-Kino. Man steht dabei auf einer runden Gitterrostplattform und erlebt sowohl einen Konturenflug über die Niagara Fälle sowie die Jahreszeiten samt Schnee oder dem Raften über die White Waters, d. h. es schwappt auch ein bisschen Wasser über. Ganz nett, aber muss man nicht haben.

Nach der 10minütigen Veranstaltung machten wir uns auf den Weg zur Standseilbahn, die auch im Pass inklusive ist.



Oben angekommen befindet man sich in der Casino-Vergnügungsmeile. Wir machten uns auf den Weg zum Foodcourt im Fallsview Casino Resort.



Hier stärkten wir uns mit je einer Pizzaschnitte und einem Getränk. Der Preis dafür war zwar hoch, aber im Verhältnis zu dem was noch kommen würde akzeptabel. Unser Ziel war das dahintergelegene Fallsview Entertainment Center. Hier befindet sich die OLG Stage.

Ich bin während der Planung auf ein Konzert gestoßen und orderte daraufhin gleich zwei Tickets für je umgerechnet 33 €. Pünktlich um 19 Uhr begann das Konzert von KC & The Sunshine Band . Die Band hatte in den 70er Jahren einige Nr. 1 Hits, die in unserer Teenagerzeit auf AFN Frankfurt, dem Radiosender der amerikanischen Streitkräfte, rauf und runter liefen.

Mittlerweile interpretiert Mr. Casey seine Hits ziemlich rockig und fegt trotz 50 kg Übergewicht (seine Worte) sowie talentfreien Tanzeinlagen (meine Worte) über die Bühne.



Seine musikalische Leidenschaft und sein Humor machte das Konzert zu einem kurzweiligen Erlebnis, frei nach dem Motto: That’s the way I like :zwinker: .

Nach dem Konzert gingen wir zügig den Berg bis zur Haltestelle Queen Victoria Park hinunter und warteten eine Weile auf den Bus, der nicht kam.

Außerhalb der Saison fährt der Bus nämlich nur zwischen 9:45 und 18 Uhr. Nun war es fast 22 Uhr. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zum Ellis House zurückzulaufen.

Abends sind die Niagara Fälle bunt beleuchtet



und das Feuerwerk, das täglich bei guter Witterung stattfindet, konnten wir uns auch noch anschauen.

Die 40 Minuten Gehzeit wären normalerweise kein Problem, doch Heiko leidet seit ein paar Monaten unter einer Plantarfasziitis, die jeden Schritt zur Qual macht. Er biss die Zähne zusammen, während wir den Niagara Parkway entlang marschierten. Obwohl wir den letzten Kilometer allein unterwegs waren, fühlten wir uns nie unsicher. Ziemlich geschafft erreichten wir gegen 23 Uhr das B & B.

Übernachtung: Ellis House, Niagara Falls

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Ilona

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partybombe

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #8 am: 06.02.2024, 16:19 Uhr »
Beim Winery fühlt man sich ja richtig zu Hause 😉

Saguaro

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« Antwort #9 am: 06.02.2024, 16:45 Uhr »
Beim Winery fühlt man sich ja richtig zu Hause 😉

 :welcome: Partybombe. Schön, dass du dabei bist und dich wie zu Hause fühlst :grins: .

 
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Route68

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« Antwort #10 am: 06.02.2024, 19:38 Uhr »
Zitat von: Saguaro
Das Omelett mit Babyspinat und Bacon war sowas von lecker.



Kaum habe ich dein Bericht gelesen, habe ich Hunger bekommen, sieht wirklich lecker aus...

Hier mein Ergebnis



Zitat von: Saguaro
Kanada ist einer der größten Eisweinproduzenten der Welt und hier sind solche Traubenpressen.

Das hätte ich nicht gedacht, wieder was gelernt.

Bei Kanada dachte ich an (M)äppelwoi  :lol:
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HeikeME

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« Antwort #11 am: 06.02.2024, 21:57 Uhr »
So eine Winery hat was.

Saguaro

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« Antwort #12 am: 07.02.2024, 13:38 Uhr »
Kaum habe ich dein Bericht gelesen, habe ich Hunger bekommen, sieht wirklich lecker aus...

Hier mein Ergebnis


 :applaus: das war bestimmt lecker. Allerdings bezweifle ich, dass es geschmacklich an das Omelett vom Ellis House dran kam.

Das hätte ich nicht gedacht, wieder was gelernt.

Bei Kanada dachte ich an (M)äppelwoi  :lol:

Man lernt doch nie aus und von den Maples eher den Syrup  :zwinker: .

So eine Winery hat was.

Ist aber auch viel Arbeit. Wir fuhren drei Stunden mit unserem Freund durch die Rebflächen. Er hat 150 Angestellte und hat somit mit der Auswanderung alles richtig gemacht.
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #13 am: 08.02.2024, 13:38 Uhr »
Tag 4: Niagara Falls

Nach dem abendlichen Marsch schliefen wir wie die Murmeltiere und standen um 8 Uhr bei Vindhya auf der Matte ähm im Frühstücksraum. Wir bestellten wieder das leckere Omelette, denn French Toast oder Pancakes sind uns zu süß.

Um 8:45 Uhr standen wir an der WEGO-Haltestelle, doch es kam wieder kein Bus. Der Fahrplan war nicht eindeutig und zwei weitere Passagiere, die sich zu uns gesellten, schauten deshalb online nach. In der Nebensaison fährt der erste Bus der Greenline erst um 9:45 Uhr. Pech nur, dass wir am Vortag den ersten Timeslot für 9:30 Uhr vereinbart hatten.

Die beiden anderen entschlossen sich, zu Fuß zu gehen. Heiko entschied, trotz seiner Schmerzen die 40 Minuten wieder zu Fuß zu gehen. Ibuprofen hatte er zum Frühstück eingeworfen, doch so ganz betäubten sie die Schmerzen nicht.

Gesagt, getan. Eine knappe Stunde auf den Bus warten hätte nichts gebracht, denn dann hätten wir den Termin nicht einhalten können.

Wir marschierten an der Rainbow Bridge vorbei, die gleichzeitig Grenzstation in die USA ist.



Kurz danach sind links die American Falls und rechts die kanadischen Horseshoe Falls. Die ersten Passagiere der Hornblower oder Niagara City Cruises (beide kanadisch) standen schon mit ihren roten Regenponchos bereit.



Die Passagiere der Maid of the Mist (USA) im blauen Regenschutz waren schon unterwegs.



Um 9:35 Uhr erreichten wir das Table Rock Center,



von wo aus die Journey behind the Falls beginnt. Wir bekamen gelbe Ponchos und fuhren mit dem Aufzug nach unten.

Dort ist ein schmaler Tunnel, der zu zwei Öffnungen hinter den Fällen führt.



Je nach Wind, kann man etwas nass werden. Hier das zweite Portal.



Auf dem Schild sieht man, wo ungefähr sich die beiden Portale befinden.



Bevor man auf dem Rückweg in den Lift steigt, sollte man noch zur Aussichtsplattform gehen.

 

Diese befindet sich neben dem gewaltigen Wasserfall. Hier spürt man die Gischt und die Kraft des Wassers so richtig.





Die Schiffe pendeln den ganzen Tag hin und her. Wir verzichteten allerdings darauf, denn sie sind nicht nur überfüllt, sondern man sieht vor lauter Leuten und der Gischt nichts.



Noch nie zuvor sahen wir so viel Wasser den Bach runterlaufen. Die Wasserfälle sind der Abfluss vom Erie-See.



Auf dem Hügel gibt es jede Menge Hotels mit teuer bezahlter Aussicht.



Als nächstes stand die Niagara Parks Power Station auf unserem Programm. Wir stiegen gleich in den gläsernen Aufzug, der zur neusten Attraktion, dem Tunnel führt.



Die Röhre ist 670 m lang und nach ca. 20 Minuten Gehzeit steht man auf der Plattform, die erst 2022 errichtet wurde. Die Plattform liegt tiefer als die vorherige.







Im Power Station Museum selbst hielten wir uns nicht lange auf.



Nikola Tesla ist vor allem als Namensgeber einer Automarke bekannt. Dabei verdanken wir unsere heutige Elektrizität seinen Forschungen zum Wechselstrom.



Wir fuhren mit dem Redline WEGO-Bus bis zum Clifton Hill.



Das ist ein einziger Vergnügungspark.





So langsam hatten wir Hunger und kehrten bei Applebee’s ein. Die Essenspreise waren astronomisch hoch. Dabei ist es egal, in welchem Restaurant man einkehrt. Wir bezahlten für das günstigste Essen auf der Karte inkl. Softdrinks und Trinkgeld 92 CAD = 64 €.



Das ist absoluter Wucher für dieses Fastfood mit einer Miniportion Krautsalat, der noch am besten von allem schmeckte.

Weil die Busfahrt zu lange dauert und zwecks Verdauung gingen wir zu Fuß zum Skylon Tower.



Hier hatte ich den Day/Night Pass zum Preis von je 22 CAD online bestellt. Das Voucher musste am Schalter noch gegen die Tickets eingelöst werden.

Vom Tower hat man den besten Blick.



Der Blick rüber in die USA,



zur Clifton Hill Vergnügungsmeile



und den Horseshoe Falls.





Beim Skylon Tower ist zwar eine Haltestelle, doch das dauert ewig, bis in der Nebensaison ein Bus kommt. Deshalb gingen wir zu Fuß bis zur Queen Victoria Park Station nach unten. Von dort aus fuhren wir mit der Green Line zum Whirlpool Aero Car.



Die alte Seilbahn befördert seit 1916 Passagiere und wurde erst kürzlich generalüberholt. Somit stuften wir sie als sicher ein.





Die Gondel schwebt über den Stromschnellen des Niagara River zwischen Kanada und den USA.



Darunter brettern Adrenalinjunkies mit solchen Speedbooten



in den sogenannten Whirlpool.



Die Fahrt mit der Seilbahn hat uns sehr gefallen.

Danach stand noch der letzte Programmpunkt vom Niagara Pass an. Dafür mussten wir noch eine Haltestelle weiter bis zum White Water Walk fahren. Dort steigt man im Souvenirshop in einen Aufzug, der 70 m nach unten führt. Danach geht man durch den 73 m langen schmalen Tunnel.



Der Weg führt entlang den Class 6 Stromschnellen, der schwierigsten Kategorie.





Diese ca. 500 m lange Holzkonstruktion macht es möglich, die Stromschnellen aus der Nähe zu erleben.





Raften ist hier verboten, denn so einige bezahlten den Versuch die Stromschnellen zu bezwingen mit ihrem Leben.





Mittlerweile war es 17 Uhr und wir fuhren mit dem Bus bis zur nächstgelegenen Haltestelle unserer Unterkunft. Nach knapp 17000 Schritten wurde es vor allem für Heiko Zeit, die Füße etwas hochzulegen. Jedoch nicht lange, denn um 18 Uhr fuhren wir mit dem Jeep zu einem gut bewerteten und preiswerten vietnamesischen Restaurant. Heiko entschied sich für ein Reis- und ich für ein Nudelgericht.

Danach fuhren wir zum Skylon Tower, parkten aber auf einem nahegelegenen Restaurantparkplatz, da die Parkplätze am Turm sehr teuer sind.



Da wir die günstigeren Kombikarten hatten, schauten wir uns die gigantischen Wasserfälle zum Abschluss noch einmal von oben bei Dunkelheit an.





Am Abend war es auf der Plattform viel voller und der Wind blies eiskalt. Deshalb verzichteten wir auf das Feuerwerk und machten es uns nach diesem ausgefüllten Tag lieber im Apartment gemütlich.

Übernachtung: Ellis House, Niagara Falls

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Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Culifrog

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Antw: The Ontario-Motown-Tour 2023
« Antwort #14 am: 08.02.2024, 14:13 Uhr »
Wow! Vor allem der Blick von oben auf die berühmten Wasserfälle ist gigantisch. Zumindest wirkt das für mich auf den Fotos so. Vor Ort kann es anders sein, wenn noch die anderen Sinne ausser den Augen dazukommen.