Da Anne so freundlich darum gebeten hat und ich Frauen keine Wünsche abschlagen kann, gehts jetzt weiter auf die nächste Etappe.
Tag 14 – 11.08.2009 Grand Canyon NPHeute ging es wieder früh aus den Schlafsäcken. Wir hatten uns am Vorabend schon Proviant zurecht gemacht, da wir den Sonnenaufgang am Grand Canyon beobachten und dann zum Plateau Point wollten. Vor dieser Wanderung hatten wir, gerade auch im Hinblick auf die Jahreszeit und die zu erwartenden Temperaturen, großen Respekt.
Der Sonnenaufgang war sehr schön, nur mussten wir unser Frühstück gegen ein sehr wohlgenährtes Hörnchen verteidigen.
Anschließend fuhren wir mit dem Shuttlebus zum Trailhead. Auf dem Weg dorthin sahen wir noch einige Hirsche am Straßenrand.
Schon nach wenigen Metern auf dem Bright Angel Trail stießen wir auf das erste „Hindernis“. Zwei dieser reizenden Wesen haben den Weg für sich beansprucht und wir beobachteten sie eine Weile bevor andere Wanderer sie verscheuchten.
Das Ziel vor Augen, der Plateau Point ist auf der Ebene in der Mitte des Bildes wo der Weg endet, setzten wir unseren Weg fort.
Der Weg nach unten war zwar nicht unbedingt anstrengend, aber nicht unbedingt angenehm zu laufen, da der Weg teilweise in einem recht schlechten Zustand war (uneben und tiefe Löcher vor den Balken). Zum Glück brauchten wir aufgrund des Resthouses nicht so viel Wasser mitnehmen wie sonst, so dass sich das Gewicht unserer Rucksäcke diesmal eher leicht anfühlte. Dies Resthouses nutzten wir um die Vorräte wieder aufzufüllen und kurze Pausen zu machen. Zudem nutzten wir das Wasser auch immer wieder um den Kopf zu befeuchten, was sich gerade später beim Aufstieg als sehr gut erwies.
Im Indian Garden machten wir eine längere Rast. Die Hörnchen dort waren extrem aufdringlich und ließen sich durch uns auch nicht verscheuchen. Sie kämpften untereinander um die besten Plätze um uns was abluchsen zu können. Aber ehe sie Erfolg hatten brachten wir zum letzten Streckenabschnitt auf. Etwas wehmütig schaute ich auf den Weg, der zum Colorado hinab führte, aber wir blieben vernünftig und wanderten weiter in Richtung Plateaupoint. Der Weg lag nun komplett in der Sonne und bot keinen Schatten mehr.
Von unten wirkte der Canyon wirklich beeindruckend! Uns ging es, bis auf meine Blasen, die sich wieder bemerkbar machten, noch recht gut, aber wir hatten den Aufstieg ja noch vor uns. Zudem wurde es immer wärmer, so dass wir uns langsam auf den Rückweg machten.
Auf dem Weg nach oben fielen uns zwei Frauen und ein Mann auf, die gut durchtrainiert und fit aussahen. Allerdings legten diese unverständlicherweise ein extrem schnelles Tempo vor, so dass wir sie mit unserem gleichmäßigen, langsameren Tempo, trotz einiger kleiner Pausen, immer wieder überholten. Wir hatten den Eindruck, dass sie unbedingt vor uns wieder oben sein wollten. Irgendwann holten sie uns jedoch nicht mehr ein.
Je weiter wir uns dem Rim näherten, desto mehr Touristen kamen uns entgegen, die eine kurze Wanderung in den Canyon machten.
Wieder oben angekommen, waren wir überglücklich, dass wir die Wanderung so gut und ohne größere Probleme gemeistert hatten. Insgesamt haben wir ohne zu hetzen acht Stunden benötigt.
Wir fuhren zurück zum Campground und duschten erstmal ausgiebig. Hier noch ein kleines Foto für Freunde von Splatterfilmen u.ä.
Ich hab die Blasen gezählt, aber vergessen, wie viele es waren. Nachdem ich die Füße verarztet hatte, machten wir uns frisch geduscht und umgezogen auf den Weg zum Shuttlebus, weil wir den Sonnenuntergang am Westrim beobachten wollten. Auf dem Weg zum Bus kamen uns drei abgekämpfte alte Bekannte entgegen... Wie sich herausstellte wohnten sie nur wenige Stellplätze von uns entfernt.
Am Umsteigepunkt zwischen den Shuttlebuslinien dann aber der Schock....eine lange Schlange wartete dort schon und die Busse kamen immer nur sehr vereinzelt.
Zudem wurden nur so viele Leute mitgenommen, wie Sitzplätze vorhanden waren und meine Nervosität bezüglich des Sonnenuntergangs stieg wieder mächtig an.
Letztendlich saßen wir tatsächlich im Bus und erreichten den Viewpoint noch rechtzeitig! Juhu!! Das erste Mal dass wir einen Sonnenuntergang wirklich noch erwischt hatten wenn es knapp wurde.
Danach fuhren wir zurück zum Campground und fielen glücklich in den Schlaf.