Jetzt aber flott!
Ay, ay.
Tag 12 - 09.08.2009 Glen Canyon NRA – Grand Staircase Escalante NM - Glen Canyon NRAFür den heutigen Tag hatte ich wieder ein sehr volles Programm geplant, weswegen wir früh aufbrechen mussten. Als erstes Highlight wollten wir die Wahweap Hoodoos aufsuchen, die ja auch im Vormittagslicht am besten abzulichten sind, so lange die Sonne noch darauf steht. Also brachen wir noch vor dem Sonnenaufgang auf und Gray Jay machte sich im tiefen Sand sehr gut. Meine kleine Rache an den Amis, die bis in die Nacht gelärmt hatten.
Wir fuhren die Cottonwood Canyonroad und nutzten die Zufahrt über die BLM 431. Diese war teilweise wirklich in einem schlechten Zustand, gerade bei zwei kreuzenden Washes und ich erinnerte mich an unsere Begegnung mit den Deutschen am Little Wild Horse Canyon, die uns vor diesen gewarnt hatten. Aber mit Grey Jay war dies kein Problem.
Die Wanderung zu den Hoodoos selbst ist nicht sonderlich spektakulär. Man folgt einfach einem trockenen Flussbett, doch ich brachte unfreiwillig etwas Spannung hinein. Nachdem wir bereits ein kleines Stück gegangen waren zeigte mir mein GPS-Gerät an, dass wir bereits an den Hoodoos vorbeigelaufen waren. Ich wunderte mich etwas, doch leitete die beiden Mädels zu dem vom GPS gezeigten Punkt zurück. Dort angekommen der Schock: keine Hoodoos zu sehen. Zwar einiges von dem typisch weißem Material, doch auch eine Abbruchkante und ein Schuttberg. Waren die Hoodoos Opfer der Naturgewalten geworden? Ich hatte nichts darüber gelesen und machte zur Sicherheit ein paar Fotos.
Dann machten wir uns enttäuscht auf den Weg zur zweiten Gruppe. Als ich den Wegpunkt im GPS auswählen wollte, erkannte ich den Fehler. Ich hatte einen Hilfswegpunkt für den Wegpunkt gehalten, der die erste Gruppe markiert.
Ich war erleichtert und konnte so die spöttischen Bemerkungen der Damenwelt besser ertragen.
Kurz darauf gelangten wir zur ersten Gruppe. Traumhaft! Auch die beiden anderen Gruppen waren sehr schön. Das frühe Aufstehen hatte sich schon jetzt gelohnt.
Nachdem wir die Hoodoos ausgiebig betrachtet und genügend Fotos geschossen hatten, gingen wir zurück zu Gray Jay. Wir fuhren die BLM 431 ein Stück zurück und bogen dann zum Sidestep Canyon ab. Vorm „Parkplatz war es nur ein kurzer Fußmarsch bis wir den Canyon sahen. Dort suchten wir uns einen sicheren Abstieg und tauchten in die Hoodoomenge ein. Die Müdigkeit der Mädels obsiegte über die Begeisterung zu den Hoodoos, so dass ich bald alleine umherstreifte, während sie selbst sich als umgestürzte Hoodoos zu tarnen versuchten.
Aber es gab wirklich noch echte Hoodoos.
Anschließend gingen wir an Gray Jay vorbei zum Rainbow Valley, welches auch nur ein paar Schritte entfernt lag. Allerdings fanden wir dort keinen geeigneten Abstieg, so dass wir uns mit dem Blick von oben begnügen mussten. Aber auch dieser machten dem Namen alle Ehre.
Wir machten uns mit Gray Jay wieder auf den Weg zur Cottonwood Canyon Road. Für den Nachmittag hatte ich einen Besuch des Yellow Rock eingeplant, was bei den Damen nur mäßige Begeisterung hervorrief. Anscheinend hatten die letzten Tage mehr geschlaucht als gedacht. Der Zustand der CCR wurde, je näher wir dem Yellow Rock kamen, immer schlechter und war definitiv nichts für Fahrzeuge ohne High Clearance.
Um zum Yellow Rock zu gelangen, musste man leider einen doch recht steilen Anstieg über einen Schutthang bewältigen. Ich ahnte schon, dass das auf dem Rückweg recht schwierig sein würde. Nachdem wir diesen gemeistert hatten sahen wir den Yellow Rock zum ersten Mal in voller Größe. Zudem sah man den Red Top, ein weiteres offenbar lohnendes Ziel, welches wir aber auf dieser Reise leider nicht ansteuern.
Der Yellow Rock selbst war faszinierend. Überall dieses Spiel mit den Farben als ob jemand den Fels mit Streifen bemalt hätte. Jetzt wurden sogar die Mädels wieder munter und wir schwärmten auf der Suche nach Motiven aus. Ich lasse jetzt einfach mal ein paar Bilder sprechen
Dieses Bild zeigt für mich eine ganz besonders faszinierende Stelle, da sich das Farbmuster des Bodens auf dem darauf liegenden Stein fortsetzt (Diagonale).
Die Mädels begannen schon mit dem Abstieg, während ich weitere Motive einfing und mich nur schwer lösen könnte. Noch ein sehnsüchtiger Blick zurück.
Unter den wachsamen Augen dieses Bewohners zogen wir wieder dem Schutthang entgegen.
Den Abstieg gingen wir sehr vorsichtig in kleinen Schritten an und bewältigten diesen teilweise kontrolliert rutschend. Nein es gibt kein Video davon.
Wir machten uns auf den mühsamen Weg zurück über die CCR und ich wagte vorsichtig zu fragen, ob wir denn nicht noch den Toadstool Hoodoo besuchen wollten. Ich warf schnell ein, dass es nur eine kurze Wanderung sei, doch die Blicke ersparten jedes weitere Wort.
Nun ja. Wir fuhren nach Page und holten uns zur Belohnung ausnahmsweise mal eine Pizza, die wir am Strand verzehrten.
Dort war es schon deutlich leerer und wir erregten mit Gray Jay wieder ein wenig aufsehen.
Für die Kinder der benachbarten indisch-stämmigen Großfamilie war jedoch unser Feuerholz viel interessanter. Als wir ihnen etwas davon gaben liefen sie laut schreiend und jubelnd zu ihren Eltern zurück, nur um kurz danach nach Streichhölzern zu fragen. Ein erneuter Jubellauf war die Folge. Ich brauche wohl nicht zu erzählen als wir unsere Marshmallows über das Feuer hielten. Jubellauf Nummer drei. Wir amüsierten uns köstlich und ließen den Tag gemütlich ausklingen.