Hallo,
tut mir Leid, dass es nicht mehr ganz so flüssig vorangeht. Jetzt aber bitte wieder alle einsteigen, die nicht schon anderweitig eine Mitfahrgelegenheit genutzt haben. Es geht weiter.
Tag 17 – 14.08.2009 Mesa Verde NP – Great Sand Dunes NPLeider besserte sich das Wetter über Nacht nicht nachhaltig. Wir hatten gestern bereits Tickets für eine vierstündige geführte Tour durch die verschiedenen Ruinen des Parks gekauft. Da der Preis mit 45 $ doch nicht unerheblich war, hatten wir zunächst überlegt, ob wir die Tour wirklich buchen sollen, aber da wir bisher so gute Erfahrungen mit den Rangertouren hatten, haben wir zugeschlagen. Zuvor jedoch gab es ein All-You-Can-Eat Pancake Breakfast, bei dem wir so früh am Morgen jedoch die einzigen Gäste waren. Zu den Pancakes gab es kleine fettige Würstchen, die vom Aussehen her unseren kleinen Nürnbergern ähnelten. Da die beiden Mädels Vegetarier sind, baten sie darum die Würstchen weg zu lassen. Irgendwie wurden die beiden offensichtlich nicht richtig verstanden, denn plötzlich hatte ich zwei Pancakes und 12 Würstchen auf dem Teller!
Nach einem Nachschlag (ohne weitere Würstchen) machten wir uns auf den Weg zur Far View Lodge, da die Tour dort starten sollte. Am Straßenrand sahen wir noch einen Kojoten aber ansonsten war sehr wenig los im Park.
An der Lodge angekommen sammelten sich immer mehr Leute. Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass ein ganzer Reisebus zusammenkommen würde…
Im Bus angekommen wurde dann zunächst die Anwesenheit überprüft. Als wir zu guter Letzt an die Reihe kamen und festgestellt wurde, dass wir die einzigen internationalen Gäste waren, wurde dies mit einem Applaus gewürdigt.
Inzwischen besserte sich auch das Wetter etwas, so dass die Sonne immer wieder hervorlugte.
Die Erinnerung an die Tour ist bei mir eher zwiespältig. Es war schon interessant zu sehen und zu hören, wie sich das Leben und die Behausungen der Indianer über die Jahrhunderte veränderten, allerdings war es mir dann doch zu viel mit dem ewigen hop on und hop off. Diese Tour ist m.E. wirklich nur für diejenigen mit einem sehr tiefgehenden Interesse.
Die Tour durch Cliff Palace, die den Abschluss bildete, kann ich jedoch uneingeschränkt empfehlen. Wir hatten einen Guide, der dem Volk der Navajo angehörte, der auch sehr viel von der Spiritualität der Indianer in die Erläuterungen einfließen ließ. Hier ein paar Bilder vom Cliff Palace:
Anschließend verließen wir den Park um uns dem letzten Nationalpark unserer Tour zu nähern. Wir fuhren zunächst die 160 zwischen San Juan und Rio Grande National Forest. Eine, wie ich finde, recht schöne Strecke, teilweise direkt am Fluss entlang. Anschließend durchquert man auf dem Weg zum Nationalpark ein weites Tal, welches intensiv landwirtschaftlich genutzt wird und von wie mit dem Lineal gezogenen Straßen zerschnitten wird (das Satellitenbild bei Google sieht echt lustig aus mit den vielen runden Feldern...). Doch auch hier ist man vor Wildwechsel nicht gefeit. Zum Glück ist nichts passiert und die kleine schien ebenso überrascht gewesen zu sein wie wir.
Als wir am Straßenrand hielten, da die Mädels den schönen Himmel fotografieren wollten, kam genau in diesem Augenblick ein Auto und hielt hinter uns. Wie sich herausstellte war es der Farmer, dem das Land gehörte, der wissen wollte was wir da machen. Wir erklärten es ihm kurz und kamen ein wenig ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er seit wenigen Tagen eine Austauschschülerin aus Deutschland bei sich zu Gast hatte. Er bat uns doch mal mit ihm mit zu fahren, damit wir uns ein wenig mit ihr unterhalten und sie wieder etwas deutsch sprechen könne. Etwas widerwillig fuhren wir ihm hinterher, wobei sich herausstellte, dass er nur 300 Meter von unserem Stopp entfernt wohnte. Es folgte eine etwas gezwungene Konversation, da dies glaube ich dem Mädel etwas peinlich war, und wir durften unseren Weg fortsetzen.
Anschließend setzten wir unseren Weg fort und die höchsten Sanddünen Nordamerikas kamen in Sichtweite.
Am Campground im Nationalpark sicherten wir uns einen Platz mit schöner Aussicht. Dort verspeisten wir erstmal unser Abendbrot und vielen auf dieses kleine Wesen herein, das ziemlich gut vortäuschte ein Kolibri zu sein, bis wir die Fotos sahen.
Inzwischen zogen bedrohliche Wolken auf und wir bereiteten uns auf ein starkes Gewitter vor. Es war eine sehr merkwürdige Stimmung, die ich nicht richtig in Worte fassen kann. Am Ehesten träfe es wohl eine Mischung aus bedrohlich und mystisch. Es waren herrliche Augenblicke und der befürchtete Sturm blieb aus. Lediglich ein kräftiger Regenschauer erwischte uns.