Ist noch jemand hier? Alleine macht es nur halb so viel Spass. Okay, der Schreiberle vorm Herrn bin ich auch nicht.
Tag 5 Unsere Fahrt zu den Everglades und nach Key Largo.
Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir unsere 7 Sachen und fuhren in Richtung Everglades Nationalpark. Dank Navi auch hier kein Problem. Die Toll-Roads konnten wir übrigens auch gut umfahren, dank Navi, denn wir haben ja Zeit und immerhin Urlaub. Einmal bin ich von einer Toll-Road abgefahren, weil ich dachte dort ein Schnellimbiss vorzufinden. Als ich aber bemerkte, das ich zu früh abgefahren bin und wieder auf den Freeway auffahren wollte, merkte ich eine erneute Maut-Station. Mit unseren letzten paar Cent kamen wir wieder auf den Freeway. Und das mitten im nirgendwo. Danach ist uns das ganze nicht mehr passiert, weil wir dann die Navi-Funktion aktivierten. Das blöde Teil zickte heute zwar wieder rum, aber nachdem wir den Everglades NP gefunden haben, schalteten wir das Navi erstmal aus.
Auf dem Weg zu den EvergladesHeute war das Wetter nicht ganz so schön. Es nieselte und regnete im Wechsel mit Sonnenschein. Nachdem wir das obligatorische Foto am Eingang gemacht haben...
... ging es dann endlich los. Off hatten wir uns besorgt, aber was zu der Zeit los war, übertrifft alles. Es war sehr schwül und die Stechmücken waren überall.
Schön war es trotzdem.In Flamingo angekommen, gingen wir erstmal auf die Toilette und genossen die Ruhe. Das alte Motel, das wohl hier mal existierte wirkte sehr verwahrlost und auch sonst hatte man den Eindruck man befände sich in einer Geisterstadt. Bis auf zahlreiche Autos mit Auflieger war kein Mensch zu sehen. Kurz vor verlassen von Flamingo gab es auf der linken Fahrbahnseite eine Schotterpiste. In mir wurde der Spieltribe geweckt und da ich ja einen SUV gebucht hatte, schaltete ich das Allrad ein und befuhr die Straße. Meiner Frau war das ganze nicht so geheuer.
Bis hierhin dachte ich noch es handelt sich um eine Rundfahrt, weil einige Meter neben der Eingangsstraße eine Straße rausführte mit dem Hinweis (durchfahrt verboten). Logisch, oder das es sich da um eine Rundfahrt handelt mit dem dezenten Hinweis das man nicht verkehrt dort reinfährt
Nach ca. einer Stunde gerade ausfahren wurde uns mulmig und wir überlegten ob wir noch weiterfahren sollten, denn zum einen wurde die Straße immer schlammiger und große Fützen entstanden und es schien keine Kurve in Sicht, was uns zweifeln ließ ob es sich doch um eine Rundfahrt handelte. Nachdem wir schon langsam ins Schwitzen gerieten, weil die Fützen immer tiefer wurden und unser Wagen schon anfing zu rutschen, entschied ich mich zu wenden. Aber wo sollte ich hier wenden? Die Straße war sehr schmal und unser SUV ziemlich groß. Nach zwei Versuchen, entschied ich mich den Wagen einfach ein wenig ins Gebüsch zu drücken und Kratzer zu riskieren, denn sonst wären wir da nie rausgekommen. Nach zwei weiteren Versuchen hatte ich endlich eine Stelle wo es etwas breiter war und wendete dort. (stellt euch etwa 40 cm auf beiden Seiten des obigen Fotos vor, die wir an Breite mehr zur Verfügung hatten als auf dem Bild.)
Es war schon ein sehr mulmiges Gefühl. Kein Handynetz war vorhanden unser Navi wusste auch nicht wo wir waren und dazu flogen viele Stechmücken dort herum. Bei einem Problem mit dem Wagen hätte uns wohl nie jemand gefunden. Nachdem ich dann mit dem Heck einen Ast ein wenig bei Seite schob ging es dann auf gleicher Strecke zurück. Für uns war es genug Abenteuer für diesen Tag. Als wir die Hauptstraße erreichten fiel uns beide ein Stein vom Herzen und wir beschlossen sowas mal im Südwesten zu wagen, da ist nämlich die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch andere Touris auf die Idee kommen.Im übrigen, so stellte sich hinterher dank Google Earth raus, verläuft die Straße immer geradeaus bis zu einem See. Es ist keine Rundfahrt.
Unser Auto sah nun auch ziemlich verschlammt aus. Das störte uns aber nicht, weiter ging es in Richtung Key Largo unserem heutigen Ziel. Auf dem Weg dahin ist uns auch mal wieder was lustiges aufgefallen.
Wir befuhren eine Landstraße die über Kilometer nur geradeaus verlief. Weit und breit kein Haus. Zwei Autos vor uns ein PKW mit ca 25-30 miles per hour. Die Hintermänner dachten aber überhaupt nicht daran zu überholen. Nach einigen Kilometern überlegen wagte ich mich dann doch und zog gemütlich dran vorbei. Als ich dann den Rückspiegel beobachtet bot sich immer noch das gleiche Bild. Keiner dachte daran zu überholen. War schon ein lustiger Anblick, aber vermutlich hatten sie noch mehr Zeit als wir.
Also ging es weiter nach Key Largo, aber das Wetter meinte es nicht gut mit uns. Zwischendurch ergoss sich ein Schauer, wie ich ihn in Deutschland noch nicht gesehen hab. Man konnte maximal Schrittgeschwindigkeit fahren, so regnete es aus Eimern. Nach fünf Minuten war das ganze vorbei und 20 min später war wieder alles getrocknet.
Gebucht war für diese Nacht das Key Largo Grand Ressort!
Der Blick aus unserem Hotelzimmer:
Inzwischen war es schon Nachmittag und nachdem wir uns Zimmer bezogen haben und eigentlich für heute ein Erholungstag am Strand geplant war, entschieden wir uns erstmal für was essbares. Leider fiel der Erholungstag dem schlechten Wetter zum Opfer. Schade, denn das Hotel war wirklich sehr luxuriös und ich wäre gerne mit dem Jetski durch die Gegend gebraust. So entschieden wir uns bei dem schlechten Wetter für eine Souvenirshopping-Tour mit anschließendem Postkarten schreiben.
Den Abend ließen wir gemütlich bei einem weiteren Essen ausklingen und dazu gab es ein paar Folgen von Criminal Intent. Im Original deutlich besser als die Deutsche übersetzung. Einfach genial. Nach nun einigen Tagen dachte ich so bei mir:"Wenn du hier nen tollen Job in Florida findest, dann bleibste hier. An das Wetter, auch wenn es sehr warm war, kann man sich gewöhnen und ein kleines Häuschen, nen schicken weißen SUV - was will man mehr?"
Übernachtung: Key Largo Grand Ressort
Das beste Hotel auf der ganzen Reise.