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Autor Thema: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!  (Gelesen 19667 mal)

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Gitania

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #45 am: 09.09.2014, 16:08 Uhr »
Jetzt habe ich doch gleich nochmal alle Bilder durchgeschaut und wirklich keinen gefunden :x
Nichts ist vollkommen :D
LG
Gitania

Denise1706

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #46 am: 09.09.2014, 20:17 Uhr »
für diese Art von Autos würde ich mich auch überreden lassen  :D
2013: kleine Südwest- Ersttäter- Schleife
2014: große gut geplante Südwest- Schleife ;-)
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Gitania

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #47 am: 10.09.2014, 16:15 Uhr »
Sonnabend, 12. Oktober 2013 - True Grit und heiße Quellen!

Das Best Western hier war das erste auf unserer Reise, welches ordentliches Geschirr zum Frühstück hatte :usa: Irgend wann lernen es die anderen sicher auch noch! Black Canyon of Gunnison war leider auch zu, aber da waren wir schon mal, hätten aber sicher nochmal an gehalten. Denn eben nur bei Saveway die Vorräte aufgefüllt und Abfahrt Richtung Ridgeway. Die Sonne im Rücken, fuhren wir direkt auf die schneebedeckten Berge zu.





Kurz vor Ridgeway stoppten wir an einem See. Es herrschte absolute Ruhe, dafür war es aber auch recht frisch. Nichts mit irgend wo hinsetzen, schnell wieder ins warme Auto! Dann fuhren wir rein in die Kleinstadt. Hier war ein Flohmarkt ausgeschildert. Wir parkten und sahen uns die Sache mal an. Von Möbeln, Bildern bis hin zu Dingen das täglichen Bedarfs wurde hier alles angeboten. Na ja, vieles war schon ganz schön an der Grenze und gehörte eigentlich in den Schrott bzw. Mülltonne. Unser nächster Stopp hieß Telluride, ca. 50 km von Ridgeway entfernt. Wir fuhren mal wieder nur bergauf. Am Ende eines großen Tales erreichten wir dann endlich Telluride. Ringsum nur schneebedeckte Berge und dazwischen eine sehr sehenswerte "Altstadt". Wir hatten gerade mal 43°F und hier wartete wirklich alles auf die beginnende Skisaison. (Obwohl genug zum fahren schon da war) Telluride selbst wurde 1885 in der Zeit des Silberrausches gegründet und der Herr Butch Cassidy hat hier angeblich seinen ersten Banküberfall getätigt. Wir fanden einen Parkplatz und bummelten die alte Mainstreet einmal auf und ab. Ein sehr schönes, aber auch teures Fleckchen Erde. Kaffee zum aufwärmen und ein paar Schnappschüsse gemacht.







Wir rollten wieder zurück nach Ridgeway. 1969 war hier der Western True Grit mit John Wayne gedreht worden. In D hieß der Film "der Marshall". Ich gebe ja zu, dass ich die alten Western mag :oops:, vor allem auch wegen der meist tollen Landschaftsaufnahmen. Wir wollten hier im True Grit Cafe Mittag essen. Am Eingang waren 15 Minuten Wartezeit angesagt, die wir für einen kurzen Spaziergang nutzten.



Dann bekamen wir unseren gewünschten Platz auf dem Balkon in der Sonne mit herrlichem Blick auf die San Juan Mountains. Wir mussten recht lange auf das Essen warten. Immerhin hatten wir jetzt ca. 25 Grad.





Bis zu unserem heutigen Zielort Ouray waren es nur noch 10 km. Ein erster kurzer Stopp an der Information und dank deren Hilfe fanden wir unser Hotel gleich im ersten Versuch. (Box Canyon Lodge & Hot Springs) Eine sehr herzliche Begrüßung, man fühlte sich sofort wohl. Hier lockten natürlich die heißen Quellen. Das Hotel hat 4 Hot Tubes  mit jeweils 137°F Wassertemperatur. Schon 1925 war hier ein Sanatorium und nutzte die heißen Quellen. Schnell die Sachen auf das Zimmer gebracht. Hier erwartete uns eine kleine Überraschung. Sohn & Freundin hatten uns eine Flasche Sekt und Schoki auf das Zimmer stellen lassen. Badesachen  angezogen, die Flasche Sekt und Gläser geschnappt und einen der Bottiche besetzt. Feine Sache! Ganz schön heiß das Wasser, aber der Blick auf die teils schneebedeckten Berge war toll. Im Zimmer machten wir dann die Heizung an, denn die Höhenlage von 2.460 m machte sich recht schnell bemerkbar, da jetzt auch die Sonne weg war. Warm angezogen, also so richtig mit Anorak und Unterhemd, machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Auch hier waren noch etliche alte Häuser da und auch recht gut erhalten. Durch das üppige Mittagessen verspürten wir nicht so den großen Hunger und testeten mal wieder die örtliche Brauerei. Bier war sehr gut - Salat, Burger und Fritten waren nicht der Hit. Also Essen würde ich da nicht nochmal gehen. Auf dem Heimweg wunderten wir uns über die Ziegen als Haustiere hier im Vorgarten. Beim näherkommen war es aber eine Herde Rehe. 5 Grad zeigte das Thermometer am Hotel an! Schnell ins warme Zimmer, denn wir hatten die Heizung angelassen! Heute gab es mal einen ruhigen Fernsehabend mit Rotwein.








mrh400

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #48 am: 10.09.2014, 16:35 Uhr »
Hallo,
das hat sich seit 2005 aber nicht allzu viel verändert!
Gruß
mrh400

sil1969

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #49 am: 10.09.2014, 17:39 Uhr »
Sehr schön diese schneebedeckten Berge!
LG Silvia

NähkreisSteffi

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #50 am: 10.09.2014, 18:43 Uhr »
Tolle Umgebung, da würde es mir auch gefallen.

Gitania

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #51 am: 11.09.2014, 16:03 Uhr »
Sonntag, 13. Oktober 2013 - kalt, kälter - Eis und Schnee :ohjeee:

Ich tapste gegen 7 Uhr mal kurz aus dem Bett, aber nur, um die Heizung anzuschalten. In der Lobby gab es Tee, Kaffee, Obst und lecker selbst gebackene Muffins. Wir nahmen die Sachen mit aufs Zimmer, das inzwischen schon mollig warm war. Später wie üblich Sachen zusammen gepackt und Abfahrt. Dann verließen wir den kleinen Hübschen Ort Ouray.
Nochmal ein Blick zurück, das Dorf lag aber leider noch im Schatten.



Die nächste halbe Stunde ging es immer nur bergauf. Schmale Straße und auf meiner Seite steil abfallend. Bald waren wir wieder von Schnee umzingelt, die Straße zum Glück aber frei.





An einem Aussichtspunkt wollten wir mal rausfahren, aber hier war alles vereist. Wir mussten das Auto stehen lassen und liefen die paar Meter.





Vom Aussichtspunkt konnte man auf ein paar alte Minen bzw. deren Überreste schauen, sowie auf die riesigen Berge der Red Mountains - bzw. im Moment eher White Mountains. An manchen Stellen konnte man das rot aber noch erkennen.



Zum Vergleich mal eine Aufnahme vom Juni 2010. So schön kann es hier aussehen!



Ein sehr kalter Wind pfiff uns um die Ohren, also schnell wieder zum Auto geschlittert. Es ging aber noch weiter bergauf! Der Red Mountain Paß ist mit 11018 Fuß angegeben, mein Höhenmesser zeigte 3.424 m an. Jetzt ging es endlich mal ein Stück bergab und wir erreichten den kleinen Ort Silverton. Hier war nur die Hauptstraße geteert, aber die schönen alten Häuser lagen an der Straße dahinter, welches ein schöner Schlammweg war. Da fühlte man sich gleich zurück versetzt in die Zeit der Goldsucher. Wir liefen nur eine kurze Runde und schossen ein paar Fotos. Alles schön anzusehen, aber hier wohnen?! :roll:











Wenn man sich die ganze bunte Farbe wegdenkt, ist es doch eine Stadt, wie aus einem der alten Western :lol: Hunger und Durst verspürten wir noch nicht, also weiter. Tja und dreimal dürft ihr raten..? es ging mal wieder bergauf. Nochmal ein schöner Blick auf das ganze Nest!



Noch 2 Pässe mussten überwunden werden, die waren aber nicht ganz so hoch und spektakulär. Ach ja, das ganze nennt sich dann One Million Dollar Highway oder San Juan Skyway oder schlicht Route 550. Das schönste Stück dieser Strecke liegt für uns zwischen Ouray und Silverton. Jetzt fing es auch noch an zu schneien! Zum Glück waren wir endlich über den letzten Pass drüber und rollten und rollten und rollten, nur noch bergab.





Kurz vor Durango erreichten wir wieder die Zivilisation. Etliche Ansammlungen von Wochenendhäuschen lagen rechts und links der Straße, da hier etliche Skigebiete waren. Dann erreichten wir endlich Durango, eine doch für diese Ecke hier größere Stadt mit altem Ortskern. Die Parkplatzsuche dauerte etwas länger, denn alles war belegt. Wir parkten dann einfach mal bei einem Fastfoodladen und liefen das Stück wieder zurück. Kamen direkt an dem alten Slaterhotel an der Mainstreet raus.





In der Stadt wurde gerade irgend ein Heritage-Fest gefeiert und viele Leute liefen in uralten Kostümen rum. Sah teilweise richtig schick aus - Frauen in langen Kleidern mit betonter Taille oder die Männer mit ihren Cowboyklamotten, Sheriffstern und langen Mänteln. Wir spazierten die Mainstreet entlang und spähten auch mal wieder in ein paar Läden rein. In einem Outfitter, der nur Lederklamotten hatte, fand ich doch endlich mal einen tollen Hut für mich. Bin jetzt nicht so der Hutträger, aber jedes mal will ich mir in Amerika einen kaufen und bei 50% Discount wurde nun endlich zugeschlagen :wink: Ich setzte ihn gleich auf und da mein Ehemann treulich an meiner Seite blieb, kann ich auch nicht so schlimm aussehen :)
Mittlerweile war es 13 Uhr und der Hunger machte sich bermerkbar. Old Thymers Cafe & Restaurant sah recht urig aus und wir schwenkten da rein. Das Essen war sehr lecker und es gab gutes gezapftes Bier dazu. Das können die Amis mittlerweile auch recht gut und es gibt kaum einen Ort mit nicht mindestens einer Brauerei! Wenn man da so an früher denkt, wo man sich wie ein Verbrecher vorkam mit seiner braunen Papptüte!!
Wir schlenderten noch ein Stück durch den Ort, beobachteten die Abfahrt der alten Eisenbahn und landeten schließlich noch bei Starbucks auf einen Espresso. Nun lag noch knapp eine Fahrzeit von 1 Stunde bis zu unserem heutigen Ziel Farmington vor uns. Wir sahen nochmal die herrlichen, schneebedeckten Berge, die voll von der Sonne angestrahlt wurden. Dann ließen wir Colorado hinter uns und reisten in New Mexiko ein. Irgend wie sah alles hier gleich ganz anders aus. Die Form der Häuser, dazu Gärten mit Gemüseanbau. Wir rollten auch immer weiter bergab und es wurde merklich wärmer. Wir hatten für Farmington das Silver River Adobe Inn reserviert. Das Navi lotste uns bis zum Fehrwehrdepot, dann war Schluss. Nach einer Ehrenrunde sahen wir einen schmalen Weg abgehen und fuhren den einfach mal. Das war auch richtig und wir fanden am Ende das B & B. Na ja, sah jetzt nicht so einladend auf den ersten Blick aus und alles war verschlossen. (Check Inn ab 16 Uhr, es war erst 15 Uhr) Also wieder zurück an die Hauptstraße und in den Ort Farmington reingefahren. Nichts Altes gefunden, nur eine Ansammlung von neueren Häusern, Schule, bissel Industrie u.s.w.  Pünktlich 16 Uhr standen wir wieder auf der Matte und wurden von einem älteren Herrn erwartet. Er stellte sich als David vor und zeigte uns unser Zimmer. Ganz schön verschachtelt das ganze Haus und alles selbst gebaut. Wir bekamen das Zimmer in Richtung Fluss und wenn mal die Bäume beschnitten bzw. das Meter hohe Unkraut entfernt würde, könnte man auch das Wasser sehen. Im Zimmer war alles sauber und ordentlich! Wir brachten unsere Sachen rein und David empfahl uns noch eine kleine Wanderung am Fluss entlang bis zum Stadtpark. Von David lernten wir doch gleich, das die herrlichen gelb-grünen Laubbäume, Cottonwood Tree heißen. Nicht weit von unserer Unterkunft fließt der Silver River in den San Juan River. Vor ein paar Tagen hat es hier sehr stark geregnet und etliches stand unter Wasser. Den erhöhten Wasserstand konnte man noch ganz deutlich an den Ablagerungen erkennen. War ein schöner kurzer Spaziergang. Wir wollten dann nicht nochmal ins Auto steigen. Mit 2 Stühlen und 2 Flaschen Bier suchten wir uns einen halbwegs freien Blick auf den Fluss und setzten uns in die warme Sonne. Eine Stunde einfach nur Ruhe!! Unser Abendessen bestand aus den Resten, was noch im Auto zu finden war. Brötchen, Butter, Salami, Tomaten und Rotwein. Einfach, aber schön. Es gab hier keinen Fernseher und auch kein Radio. Da holten wir doch wieder mal die Spielkarten raus.

Gitania

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #52 am: 11.09.2014, 16:30 Uhr »
noch schnell paar Fotos hinterher :D










Gitania

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #53 am: 16.09.2014, 16:06 Uhr »
Ich motivier mich mal eben selber zum weiter schreiben :lol:
Text gibt es heute nicht allzu viel, dafür mal wieder viiiiiele Bilder!

Montag, 14. Oktober 2013 - Spielwiese wie aus einer anderen Welt!

Unser Schlafbedürfnis ist mal wieder enorm in diesem Urlaub. Abends zeitig ins Bett und dann 10 Stunden geschlafen! Macht bestimmt die viele frische Luft.
Unsere Vermieterin Diana war gleich zur Stelle, als sie uns ins "Wohnzimmer" kommen hörte. Das zweite Zimmer hier war auch vermietet und das Pärchen erschien fast mit uns gemeinsam. Diana bereitete frische Eierkuchen mit Mais zu. Darüber war Sirup gegossen und Pfirsichstücke obendrauf. Bevor wir aber essen konnten, erschien die Hausherrin wieder mit einem Buch in der Hand und begann vorzulesen. Oje, was jetzt - Sekte oder zu was sollen wir jetzt bekehrt werden?? :roll: Alles halb so schlimm. Sie las uns von einer einheimischen Dichterin vor, welche die vergangenen Zeiten hier in der Gegend schilderte. Dann konnten wir endlich loslegen und Micha nahm sogar Nachschlag. Mittlerweile war es aber auch schon nach 9 Uhr, als wir endlich vom Hof rollten.
Heutiges Ziel:



Ca. 1 Stunde Fahrt von Famington entfernt. Erst Highway, dann Schotterpiste und wir standen am Eingang. Da die Bistis keinen Parkstatus haben, lag nur ein Buch aus zum einschreiben. 10.15 Uhr stiefelten wir los und ich war jetzt schon wieder ganz beeindruckt von dem, was man von weitem erspähen konnte. Wir kletterten gleich mal rechts auf einen Hügel, um uns einen Überblick zu verschaffen. Wahnsinn :lol: :lol:



Dann liefen wir einfach los. Feste Wanderwege gibt es hier nicht, man konnte einfach überall rumlaufen oder raufklettern! Wir behielten die Sonne im Auge - wegen verlaufen und Rückweg! Wer über einen halbwegs ausgeprägten Orientierungssinn verfügt, sollte hier keine Probleme haben. Viele markante Steinfiguren waren zu finden und als Wegpunkte gut zu gebrauchen.













Wir liefen erst mal auf die zwei großen, schwarzen Felskuppen zu. Dahinter gab es dann wunderschöne gestreifte kleine Hügel. Auch in relativ dunklen Farben. Dann wechselten die Farben zu rot und orange. Man konnte herrlich überall rumklettern und 1000 Fotos schießen. Was für eine verrückte, wunderschöne Landschaft!







Das Ganze hier ist ein Paradies für Hoodoo-Fans. Das Hoodoo-Urtal sozusagen :lol: Beige, weiß- ganze kleine oder riesig große. Überall standen welche. Manche hatten schon ihren Hut verloren, auf anderen balancierte er nur noch auf einer schmalen Verbindung. Interessant auch die vielen Gestalten, die man sich zusammen spinnen konnte. Mal ne Schildkröte oder ne Lady mit Hut. In einem ruhigen Seitental machten wir Mittagspicknick. Lange konnte ich aber nicht sitzen bleiben und wanderte lieber weiter zwischen den Hoodoos rum. Micha tippte schon auf Sonnenstich, ich war aber wie ein kleines Kind voll begeistert von diesem Stückchen Erde.
Auch waren überall versteinerte Bäume zu finden. Mal kleine Stücke, mal Stämme an die 2 Meter lang. Faszinierend das Ganze.















Ich musste mich richtig zwingen, mal aufzuhören mit der Knipserei und nur zu genießen! Wir wechselten die Seite und liefen rüber Richtung der roten Steine. Das Rot leuchtete toll und beim näher kommen sahen wir, das die Hügel aus ganz vielen einzelnen Splittern und Steinen bestand.



Wir machten uns jetzt langsam auf den Rückweg und erklommen nochmal einen der größeren Hügel um das Panorama für immer auf unserer "Festplatte" zu speichern. Wow, was für ein Erlebnis.







Ca. 5 Stunden haben wir hier verbracht und nein, ich hatte immer noch nicht genug. Ein paar Meter mit dem Auto gefahren und noch eine kleine Spielwiese entdeckt. Mein frisch angetrauter Gatte beobachtete alles von oben und ich streifte aber auch hier nochmal kurz durch.







Langsam merkte auch ich die viele Lauferei und folgte brav zum Auto. Wir fuhren direkt zurück in unsere Unterkunft, duschen und Verschnaufpause am Fluss. Für das Abendessen hatten wir uns die örtliche Brauerei ausgeguckt. Steak, Rippchen und Bier - riesige, leckere Portionen. Wir sind in Amerika meist immer die vollen Fleischfresser! Wir stehen dazu :P Den Rest musste ich mir wieder einpacken lassen. Kartenspiel war nicht lange, einfach zu müde heute.
Das Schild stand im Schaufenster der Brauerei. Leider war weit und breit keine Shoppingmall in Sicht!! :?


Anti

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #54 am: 16.09.2014, 17:04 Uhr »
Romy, ich liiiiebe solche Spielplätze! Sonnenstich, neee! Wieder Kind sein, der Fantasie den freien Lauf lassen und Herumtollen - einfach nur klasse!

Denise1706

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #55 am: 16.09.2014, 20:21 Uhr »
Traumhaft! Diese Fleckchen Erde ist notiert  :dankeschoen:
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paula2

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #56 am: 17.09.2014, 09:25 Uhr »
Die Bisti Badlands sind ja genial, davon habe ich noch keine Bilder gesehen. Ich kann deine Begeisterung voll verstehen, ich wäre da genauso rumgeturnt! Auch das Gefühl sich zu zwingen die Kamera mal wegzulegen in solchen Situationen kenne ich gut  :D

Für den übernächsten USA Urlaub 2017 (ja soweit geht die Planung schon) will ich auch den Million Dollar Highway fahren, euer Hotel habe ich gleich mal notiert. Ich liebe es in heißen Quellen zu baden  :D

Bin weiterhin total begeistert von eurer Reise  :lol:

Arca

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #57 am: 17.09.2014, 09:34 Uhr »
Tolle Bilder, das ist auch der Grund warum wir im November eine Woche in Farmington bleiben wollen. Wir waren schon 2 mal dort und wir haben immer noch nicht genug von den Bistis, ich kann deine Begeisterung also sehr gut nachempfinden.

Gitania

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #58 am: 18.09.2014, 10:41 Uhr »
Dienstag, 15. Oktober 2013 - Routenempfehlung mit Überraschung!

Kurz nach halb acht waren wir schon fertig mit packen, hörten aber noch keine Geräusche aus dem "Wohnzimmer"! Wir sahen uns einfach mal die vielen Bücher unserer Vermieter an. Dann kann auch schon Diana und begann in der Küche zu werkeln. Wir waren heute früh die einzigen Gäste und das bedeutete Konversation vor dem Frühstück. David kam auch dazu. Er ist sehr Naturinteressiert und erzählte uns noch viel über die Bistis und deren Entstehung. Dann noch das "Wort zum Dienstag" von Diana. Sie las heute aus einem Karl - May - Buch vor, einem ihrer Lieblingsschriftsteller!! Dann gab es endlich was zu futtern. Gaaanz leckere, kleine, noch warme Schokokuchen mit Obstfüllung. War wirklich lecker, aber vielleicht doch lieber nachmittags zum Kaffee? Unser Ziel war heute Holbrook, über Highway und Interstate zu erreichen. David fragte uns, wo wir hinwollen und holte gleich seine uralten Karten raus und empfahl uns sofort eine landschaftlich schönere Strecke. Dafür waren wir natürlich sofort zu haben. Die ersten Kilometer auf der Interstate bis zum Shiprock waren gleich. Der Shiprock steht dann auch weithin sichtbar in der Landschaft rum. Ein Überbleibsel eines Vulkanschlotes und hat für die Navajo große religiöse Bedeutung.



Ca. 6 km nach dem Shiprock bogen wir laut Davids Empfehlung rechts in den Red Rock Highway (13) ab. Jetzt sahen wir den Shiprock nochmal von der anderen Seite und hielten in einer kleinen Nische auch nochmal an, um die "Naturmauer" in der Nähe des Felsens zu besichtigen. Sah sehr interessant aus, wie von Hand aufgestapelt.





Die nächsten 50 km zogen sich durch eine weite Ebene, ehe es dann mal wieder zu einem Pass hoch ging. Wie der Straßenname schon vermuten lässt, tauchten auch die ersten roten Felsen links und rechts der Straße, auf. Um so höher wir kamen, um so mehr Bäume waren um uns rum. Der höchste Punkt war der Buffalo Pass mit 2.740 m und mal wieder ein paar Schneereste entlang der Straße. Es gab einen schönen Aussichtspunkt und die weite Ebene mit dem Shiprock lag zu unseren Füßen. Ganz am Horizont sahen wir auch ein paar schneebedeckte Gipfel, wahrscheinlich die Rocky Mountains??





Dann ging es durch dichten Wald drüben wieder hinunter. Dort erwartete uns erneut eine traumhafte Felskulisse. Tiefroter Fels mit zahlreichen Höhlen und Auswaschungen.







Was uns generell unterwegs auffiel, waren etliche sehr einfache Trailersiedlungen und so was wie "sozialer" Wohnungsbau. Sehr viel Müll lag herum und die Gestalten am Straßenrand luden nicht unbedingt zum anhalten und Kaffee trinken ein. Nach einer wieder ewigen Fahrerei sahen wir rechts folgendes Hinweisschild:



Den hatten wir überhaupt nicht mit auf dem Reiseplan und der gute David hatte es uns auch nicht verraten. Na fein, aber hoffentlich ist er offen?? Bald tauchten die ersten Schilder zu den Aussichtspunkten auf und wir rechneten immer noch mit ner Straßensperrung.  Wir befanden uns hier auf dem North Rim Drive des Canyon del Muerto. Wir bogen am Schild zum Antelope House ab und erreichten ungehindert den Canyonrand.  Man konnte fast bis ran fahren. Wow - das ging aber tief runter.  Ganz schön beeindruckend. Wir spazierten am Rand entlang. Keine Begrenzung war vorhanden und es ging mal eben paar hundert Meter runter. Selbst mein Gatte hatte ausnahmsweise mal Respekt vor dem Abgrund und unterließ seine üblichen Spielchen auf Überhängen rum zu klettern. Tief unten waren Ruinen der ehemaligen Anasazi-Bewohner zu erkennen, ähnlich der im Mesa Verde NP.





Wir fuhren dann zum kleinen Ort Chinle und fragten im dortigen Holiday Inn nach dem Weg zum Spider Rock. Das Visitorcenter hatte wegen dem Shut down geschlossen, also mussten wir uns so durch fragen. Eine nette Navajofrau gab bereit willig Auskunft und gab gleich paar geschichtliche Daten bekannt. Wir sollten den South Rim entlang fahren und am Ende wäre dann der Spider Rock zu sehen. Es waren aber auch nochmal 29 km oneway zusätzlich zu fahren. Es gab zwar zahlreiche Aussichtsplätze zum anhalten, aber wir wollten endlich mal ankommen und fuhren mit 2x anhalten fast durch. Der Spider Rock ist ein Heiligtum der Navajo und auch der tiefste Punkt im Canyon, also fast ganz hinten. Der Fels selbst ist 270m hoch. Die Sonne stand gut im Rücken und das Teil war schon imposant anzuschauen.



Der Umweg heute hatte sich gelohnt. Jetzt lagen noch ca. 2 Stunden Fahrt bis Holbrook vor uns. Die Strecke war wunderschön, farbige Felsen begleiteten uns und die Straße zog sich wirklich schnurgerade dahin. Bäume gab es keine mehr, nur gelbes Grasland bis zum Horizont. Ansiedlungen waren aber auch keine zu sehen. Einfach nur die weite Landschaft. Dann erreichten wir die Interstate 40 und waren wieder im vollen Leben. Bis Holbrock waren es gerade mal noch drei Kilometer und wir fuhren in den Ort rein. Hier gibt es auch ein gut lebendiges Stück der Route 66, nicht so kitschig wie in Seeligman. Wir waren immer noch auf ca. 1700m Höhe, hatten aber schon 64°F am späten Nachmittag. Langsam zugelten wir das Stück Route 66 ab und entdeckten noch paar schöne Sachen.











Dann fanden wir das historische Wigwam-Hotel, welches sogar im Historical Landmark Register eingetragen ist. 12 Wigwams aus Stein, wo man auch drin übernachten kann. Wir konnten eins von innen anschauen und fanden es ganz witzig mal für eine Nacht. Davor ein paar alte Autos und bei der Rezeption ein kleines Museum mit traumhaften Stücken versteinerten Holzes.





Außerdem hatte hier wohl jeder versteinertes Holz in seinem Vorgarten liegen oder es wurde auch gleichmal als Stütze für ein überhängendes Dach verwendet. Bei uns in Chemnitz bauen sie ein Museum drum herum und hier liegt es überall rum :lol: Zum Abendessen gingen wir gleich nebenan in das historische Butterfield Steakhouse, einst Station der Postkutsche durch Arizona. Essen war jetzt nicht besonders und dazu gab es nur Flaschenbier!




Anti

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Re: Unterwegs im Südwesten - ja, ich will!
« Antwort #59 am: 18.09.2014, 14:05 Uhr »
Tolle Fahrt! Wäre was für meinen Schatz gewesen: Ganzen Tag Autofahren und schöne View Points haben. Für mich aber auch...  :wink: Da hat der "Familienanschluss" ja richtig was gebracht. Ansonsten finde ich das schon ein wenig befremdlich, wenn ich abwarten muss, dass meine Gastgeber aufstehen und mir auch noch was vorlesen lassen muss.