25.06.06
Nachdem nun gestern der bisher schönste Tag gewesen war, konnte eigentlich nicht mehr viel kommen, was noch schöner wäre. Aber der Tag ging ja erst los. Wir fuhren zuerst von Golden zurück in den Banff Nationalpark, um dann auf die "93", den Icefields Parkway einzubiegen. Wir waren 2005 bei einem Vortrag von Reiner Harscher, der unglaublich schöne Bilder von Westkanada zeigte. Damals dachten wir uns, dort müssen wir auch hin. Aber ich wollte erst nicht so recht glauben, dass das dort wirklich so schön ist. Auf jeden Fall waren wir bis jetzt mehr als überzeugt.
Als erstes kamen wir an den Hector Lake. Ein kleiner, aber feiner See mit einem schönen Ausblick auf die Berge.
Der Bow Lake liegt etwas abseits der Strasse, wir wanderten nicht dorthin, was aber sicherlich auch wieder einen schönen Blick hervorbringen würde. Aber wir waren an dem Tag so faul, daß wir nur im Auto bleiben wollten, maximal einige Schritte laufen.
Wie wir gestern im Flugzeug schon sahen, befindet sich hinter den Bergen das Columbia Icefield. Von diesem wird unter anderem auch der Crowfoot- Glacier gespeist. Leider sieht er nicht mehr so aus wie ein "Krähenfuß", einige Teile sind schon weggeschmolzen.
Ende des 19. Jahrhunderts kam der Trapper und Bergführer, Bill Peyto (1863-1943) über die Bow Summit Area (deutsch vlt.: natürliche Aussichtsplattform, befindet sich ca. 40-50 km nördlich vom Lake Louise auf dem Hwy 93) und erblickte einen türkisblauen See, welcher nach ihm Peyto Lake genannt wurde.
Der Mistaya Canyon ist ein tief eingeschnittener Canyon, entstanden durch das Wasser des Mistaya Rivers.
Der Athabasca Gletscher ist einer der sechs Zehen des Columbia Icefields, In den letzten 125 Jahren ging der Gletscher um 1,5 km zurück. Damals war an dieser Stelle kein Weiterkommen, ohne ihn zu besteigen, möglich. Derzeit zieht er sich um ca. 3 Meter pro Jahr zurück Der Gletscher liegt direkt am Icefields Parkway, so dass natürlich die Tourismusindustrie gleich mehrere Eismobile bauen ließ, um ihn zu befahren. Auch wir erlagen der Versuchung, ihn zu befahren. Es gibt nur eine kleine, mehrere 100 Meter große abgesperrte Fläche, wo alle Touris aussteigen und den Gletscher "befingern" können. Einen richtigen Eindruck bekommt man sicherlich nur mit einer Tour oder mit einer Landung eines der Flugzeuge, mit dem wir gestern flogen. Die Tour wurde zwar auch angeboten, aber wir waren noch zu früh dafür.
Der Icefields Parkway gilt sicherlich als eine der schönsten Strassen der Rockies. Auch die Athabasca Falls gehören zu dem Repertoire der Sehenswürdigkeiten.
Wir fuhren abends noch zum Maligne Lake. Unsere Tour sollte eigentlich nicht so weit gehen an diesem Tag, typische Fehleinschätzung des Icefields Pkwy. Also an alle Nachkommenden, nehmt euch unbedingt mehr Zeit für den Highway. Das größte Problem war außerdem, daß die Boote nach Spirit Island nicht mehr fuhren.
Blöderweise blieben wir auch nicht mehr dort, sondern fuhren weiter in Richtung Vancouver. Nach jetzigem Denken war das eine schlechte Entscheidung, aber beim nächsten Mal wird sicherlich Spirit Island mit zu unserer Route gehören.
26.06.06
Diesen Tag fuhren wir komplett durch von Blue River (Übernachtung) nach Vancouver (Übernachtung im Met Hotel; New Westminster). Die Strecke war ganz schön anstrengend und lang. Aber wir wollten wieder ans Meer...
Zusammengefasst waren die letzten fünf Tage der Höhepunkt unserer Reise. Orte wie Lake O'Hara, Peyto Lake gehörten widerspruchslos zu den schönsten Flecken, die wir bis dahin sahen.
Gefahrene Kilometer in letzten 5 Tagen: ca. 1700 km
Befahrene Staaten: Alberta (CAN), British Columbia (CAN)
Gesamteindruck: Landschaft (10/10), Highlights: Lake O'Hara !!!, Peyto Lake, Rundflug