21.06.06
Der Himmel war noch etwas wolkenverhangen. Trotzdem ging es los, da die Going-to-the-Sun-Road gesperrt war, hieß das für uns: Einmal südöstlich umqueren und zum Osteingang hinein in den Park. Gesagt, getan. Die Fahrt erwies sich zwar als sehr lang, aber war insgesamt nicht uninteressant. Sicherlich baut man Nationalparks dort, wo die Natur nun mal am schönsten ist.
Gegen 10:00 waren wir dann am St. Mary Eingang. Es ergab sich kurz nach dem Eingang ein grandioses Bild in die Berge.
Nun ging es hoch in Richtung Logan Pass. An einem Aussichtspunkt hielten wir an und sahen ein typisches "Ausflugs"car mit offenem Dach und sehr lautem Fahrer=Führer. Ständig hielten diese Autos an und alles schaute sich nach dem teilweise etwas gelangweilt gesprochenen Sehenswertem um. Aber trotzdem war die "openrooftouringcars" schon irgendwie cool.
Leider war die Going to the Sun- Road nur bis zum Logan- Pass befahrbar, da im Frühsommer an einigen Stellen die Strasse durch Schlammlawinen zerstört worden war. Von hier aus hatte man einen schönen Blick in den serpentinenförmigen Abgang der Strasse Richtung Lake McDonald.
Der Logan Pass ist das Zentrum des Parks, die höchste Stelle der Going-to-the-Sun-Road, von hier aus hat man einen schönen Blick in die Berge.
Und hier oben gibt es auch jede Menge Squirrels:
Nun ging es wieder bergab, da aber auch hier an einige Stellen gebaut wurde, standen die typischen "Signholder" und regelten den Verkehr. Diese "Signholder" sieht man überall in den USA. Das, was bei uns "hochtechnisierte" Ampelanlagen sind, übernehmen dort die "signholder". Sie haben meist ein Schild mit "STOP" auf der einen Seite und "SLOW" auf der anderen Seite sowie ein Walkie. Bei längeren Baustellen gibt es auch richtige Fahrzeuge, die als "Guide" vor dir herfahren. Aber die Menschen fühlen sich toll dabei und alle nehmen die Leute ernst, das finde ich gut.
So, nun war also die USA erst einmal hinter uns geblieben und wir fuhren an die Grenze zu Kanada. "Do you have food with you?", "Do you have weapons?", "Do you have more money than 10000 Can$ with you?" sollte man grundsätzlich ehrlich beantworten, sonst könnte es Probleme geben. Jedenfalls war der Grenzer ziemlich cool und wie sollte es anders sein, kannte er natürlich GERMANY. Sein Kumpel war wohl in Frankfurt stationiert und fand das Land "incredible". Ja, wo man auch hinkommt als Deutscher in Nordamerika, überall kennt man uns.
In Canada angekommen, fuhren wir in den Waterton Lakes NP, welcher direkt an den Glacier NP grenzt. Somit wird er auch seit 1995 Waterton-Glacier International Peace Park genannt. Man muss natürlich auch wieder Eintritt bezahlen, wir holten uns den Canada Nationalparks Pass für 109 can.$, da wir ja auch noch in andere Parks wollten. Dann kamen wir auch schon an den Waterton Lake. Wir liefen einen kleinen trail hinauf, von wo aus wir einen grandiosen Blick in die Berge hatten.
Wir fuhren dann noch ein kleines Stück bis zum Red Rock Canyon.
Abschließend fuhren wir dann wieder Richtung Ausgang des Parks. Und wir sahen nochmal das Prince-of-Wales- Hotel. Es gibt viele wunderschöne Bilder der Region, mit den Bergen im Hintergrund. Leider ist meins nicht so toll.
Beim nächsten Mal könnte man hier durchaus mehrere Tage verbringen und z.B. eine Bootstour machen oder ein Stück wandern. Aber wir mußten morgen in Calgary sein, da unser 4. Koffer dort auf uns wartete.
Entlang weiter Prärieflächen kam mir das Autofahren noch entspannender vor. Sicher, einigen wird sehr schnell langweilig auf diesen einsamen und weiten Strassen, aber für mich ist das irgendwie immer entspannend.
Die Fahrt in Richtung Calgary ist typisch amerikanisch. Man kommt aus der Prärie mit (fast) keinen Autos auf einspurigen Strassen. Dann werde daraus zweispurige und der Verkehr nimmt zu. Am Ende ist der Highway dann vierspurig und sogar abends gegen 10 p.m. sehr voll.
In Calgary angekommen, übernachteten wir in der Econo Lodge.
Zusammengefasst waren die letzten vier Tage landschaftlich überaus schön.Gefahrene Meilen bis jetzt: ca. 1100 (1800km)
Befahrene Staaten: Washington, Oregon, Idaho, Montana, Alberta (CAN)
Gesamteindruck: Landschaft (8/10), Highlights: Logan Pass (Glacier NP), Prince-of-Wales-Hotel (Waterton-Lakes NP), Multnomah Falls (Columbia River Gorge)