Liebe Mitfahrer, liebe blinde Passagiere, liebe Freunde und Verwandte
schön, dass ihr alle mit dabei seid!
Vielen Dank für eure Kommentare, Fragen und Lob - da ist die ganze Arbeit mit dem Reisebericht gleich viel weniger
Ich bin schon etwas zeitiger vom Termin zurück, daher kann es jetzt weitergehen
...Autos, Arches, zwei Nationalparks und ein Statepark29.04.2006, 8. TagDen heutigen Tag konnten wir mal wieder ruhig angehen, denn wir hatten unser Zimmer für zwei Tage gebucht. Heute gab es dann die von mir schon lang erwartete Premiere in Sachen „Continental Breakfast“.
Also waren wir pünktlich im Frühstücksraum, der mehr einer Jugendherberge glich, aber egal. Als erstes erwartete uns natürlich auch hier das obligatorische Plastikgeschirr und –besteck. Die Auswahl war gar nicht so schlecht: 3 Sorten Cereals, Haferbrei aus der Mikrowelle, Kaffee, Tee, 3 Sorten Saft, Muffins, 2 Sorten Bagels, Toast, Marmelade, Frischkäse und 5 Waffeleisen, an denen man sich selbst frische Waffeln machen konnte. Ich wollte natürlich mal wieder alles auf einmal und probierte mich daher einmal quer durch das ganze „Büffet“.
War ja auch alles ganz lecker, aber eben sehr süß.
Zum Ende des Frühstücks (mein Teller war noch lange nicht leer) war bei mir aber schon Schluss – alles viel zu süß ….. bääh. Ich war froh als wir endlich raus waren. Dass das nicht das richtige Frühstück für mich war, zeigte sich auch ziemlich bald, denn so wirklich gut ging es mir an diesem Vormittag nicht (am nächsten Tag habe ich mich daher beim Frühstück stark zurückgehalten – hat aber leider auch nichts gebracht).
Trotz allem stand dann der Arches Nationalpark auf unserem Programm. Das Wetter war gut: wir hatten uns ja auf Sommerurlaub eingestellt. Wasser brauchten wir auch an diesem Tag wieder reichlich. Die Fahrt bis zum Nationalpark war kurz, im Nationalpark angekommen, steuerten wir sogleich die ersten Aussichtspunkte an:
Balanced Rock. Diese waren äußerst amerikanisch gestaltet: um ein ordentliches Foto zu schießen, braucht man kaum aus dem Auto aussteigen – ranfahren, Fenster runter, Foto machen, weiter …. Wahnsinn, wie schnell man sich an so etwas gewöhnen kann. Damit wir das Laufen nicht ganz verlernen, ging es dann auf einen ersten, kurzen Trail in der „
Windows-Section“, wo wir 4 Arches bestaunen konnten.
Windows Section im Arches NPWeiter ging es dann zum „
Devils garden“, wo wir eine längere Wanderung geplant hatten. Anhand unseres Parkplans und auch durch die verschiedenen Informationstafeln konnte man sich einen guten Überblick verschaffen – verwirrend fand ich aber, dass es zwei Wege zu unserem Ziel gab: einen normalen und einen „primitiven“. Da ich das falsch übersetzte primitiv = einfach, wären wir fast den eigentlich schwierigeren Weg gegangen. „Primitiv“ war hier gemeint als einfach im Sinne von nicht befestigt, kein richtiger Weg. Mann war ich froh, dass wir den normalen Weg genommen hatten, denn auch der hatte so seine Tücken.
Die ersten 2 Arches waren problemlos erreichbar und dementsprechend viel Verkehr gab es dann auch – Kind und Kegel waren hier unterwegs. Nach dem 2. Arch, dem „Landscape Arch“ wurde es schlagartig ruhiger und der Anstieg wurde steiler. Der „
Landscape Arch“ ist ein sehr dünner Felsbogen, der seit einem Vorfall vor ein paar Jahren, wo ein großes Stück Fels abgebrochen war, abgesperrt ist. Er sieht mittlerweile sehr grazil und gefährdet aus, so dass wir froh waren, ihn noch einmal gesehen zu haben – wer weiß, wie lange das noch geht!
Landscape ArchWeiter ging es zum nächsten Arch. Ab hier wurde es anstrengender, aber auch die Tierchen waren froh, dass nicht mehr so viele Touristen vorbeikamen. Wir konnten ein Squirrel beobachten, dass ganz in unserer Nähe eine weggeworfene Bananenschale verzehrte.
Ein beliebtes FotomotivDann kam das Stück, vor dem ich mich schon vorher gefürchtet hatte – nichts für Leute mit Höhenangst.
Es ging ein Stück weit über einen Felsrücken – links und rechts ging es einfach nur in die Tiefe. Es war zwar nicht so schmal, aber es verunsicherte mich doch. Aber ich habs ja problemlos überstanden – der primitive Weg hätte übrigens noch mehr von solchen Wegen beinhaltet.
Sieht ungefährlich aus, aber mich hat es Nerven gekostet …Nach ungefähr 2 Stunden waren wir dann an unserem Ziel angekommen – dem „
Double-O-Arch“. Sehr nett anzusehen, es hatte sich gelohnt. Wir machten ein kurzes Picknick – mal wieder mit einem leckeren Supermarkt-Sandwich – und dann ging es auch wieder zurück. Der Rückweg war durch den Abstieg ziemlich schnell geschafft. Da wir nun mittlerweile einige Arches gesehen hatten und die Gegend um Moab noch mehr zu bieten hatte, wollten wir endlich auch mal wieder was anderes sehen. Auf unserem Plan standen also nun die beiden ca. 30 Meilen entfernten Parks „
Dead Horse State Park“ und „Canyonlands NP“.
Ausblick im Dead Horse SPAls erstes enterten wir den Statepark, wo wir auch Eintritt zahlen mussten, da der Nationalparkpass nicht anerkannt wurde. Da der Park recht klein und übersichtlich ist, fuhren wir hier nur die entsprechenden Aussichtspunkte an und schossen unsere Fotos, die einen guten Überblick gaben über Canyons, Rivers etc.
Mittlerweile war es schon später Nachmittag, also ging es weiter zum „
Canyonlands NP“.
Wir wussten durch unseren Reiseführer bereits, dass der Park sehr groß ist und vor allem für geländegängige Autos und weniger für Wanderungen geeignet war. Daher entschlossen wir uns für eine kurze Wanderung, die an der Kante entlang zu einem Aussichtspunkt über den Nationalpark führen sollte. Die Wanderung war als „easy“ ausgeschrieben und das war sie dann auch. Es waren sehr wenige Leute unterwegs, so dass wir größtenteils ganz allein waren. Wir machten wieder viele Fotos, da die Aussicht über den Nationalpark wirklich beeindruckend war.
Aussicht – als ob ein Riese mit einem Löffel gegraben hat Abendstimmung im Canyonlands NPWir genossen die Wanderung und machten uns nach ca. 1,5 Stunden mit dem Auto wieder auf den Rückweg nach Moab. Unterwegs genossen wir noch kurz einen grandiosen Sonnenuntergang – leider war er zum Fotografieren nicht so wirklich geeignet.
Zurück in
Moab gab es wieder das gleiche Schauspiel wie am Vorabend: Autoparade über die Hauptstraße. Heute wollten wir endlich mal ein paar schöne Nachtaufnahmen mit den ganzen Autos und Menschen machen. Da wir keine professionellen Fotografen sind, hat das sehr viel Zeit gekostet. Wir liefen die Hauptstraße auf und ab und genossen das Flair.
Im Übrigen haben wir uns – wie auch hier in Moab – nie unsicher oder bedroht gefühlt. An diesem Wochenende (wir nehmen zumindest an, dass das in Moab nicht immer so ist) war die Staatsmacht besonders aktiv – übrigens auch ganz schick auf Fahrrädern unterwegs. Im Laufe des Abends konnten wir zweimal beobachten wie die amerikanische Polizei so arbeitet. Der erste Zwischenfall war ein Präzedenzfall sondergleichen. Ein aufgestyltes Auto mit zwei recht jungen Passagieren wurde vor den Augen der ganzen Schaulustigen aus dem Verkehr gezogen. Man entdeckte im Auto Alkohol. Also wurden Fahrerin und Beifahrer ausgiebig befragt und kontrolliert. Die Fahrerin musste dann auch einen Alkoholtest machen – der Officer zeigte ihr sehr genau, wie sie mit geschlossenen Augen auf einer Linie laufen muss. Scheinbar hatte sie diesen Test nicht bestanden, denn kurze Zeit später klickten auch schon die Handschellen und sie wurde hollywoodmäßig abgeführt.
Auch der zweite Zwischenfall war wie aus einem Hollywood-Film: wir konnten nicht sehen, was vorgefallen war (aber eigentlich war die Stimmung am Straßenrand nirgends problematisch gewesen), aber auf einmal schossen quer über die Straße 2 Officer, ein Polizeiauto rauschte heran und mit einem Mal wurde ein Mann auf den Boden geworfen, 2 Officer sicherten und es klickten wieder die Handschellen. Nun wurden wir vorsichtig, obwohl wir natürlich gar nichts „Böses“ gemacht hatten. Am Nachmittag hatte uns schon ein Officer angezählt als mein Fahrer während des Stehens an einer Ampel aus dem Auto heraus ein Foto machte – darf man eben nicht ….
Und darum drängelte ich nun auch wieder, außerdem hatte ich auch Hunger. Wir wollten wieder zu „unserem“ Mexikaner, da der nicht so teuer, dafür aber richtig lecker war. Tja, nur leider hatten wir zu lange rumgebummelt. Es war mittlerweile ungefähr 22.30 Uhr und es gab nichts mehr zu essen für uns – so ein Mist.
Naja, aber es gab ja noch viele Restaurants in Moab! Also zum nächsten – auch zu.
Selbst Burger King hatte schon geschlossen. Nun wurde ich sauer! Letztendlich mussten wir uns dann mit Mc Donalds zufrieden geben – ich aß meinen Burger mehr als mürrisch.
Da es mittlerweile mal wieder kurz vor Mitternacht war und die Autos auch immer weniger wurden, verzogen wir uns ins Hotel, wo es zum Trost für mich noch ein Glas Wein geben sollte.
Strecke mit dem Auto:
Moab – Arches NP – Canyonlands NP: wir waren mehr zu Fuß unterwegs
Essen:
mexikanisch – leider nicht! Mc Donalds (wie ich es liebe!)
Hotel:
Moab Valley Inn... to be continued ...