Es geht weiter!!!
Hochwasser kann Landschaft auch verschönern*
27.04.2006, 6. Tag(* zur Erklärung: Ich komme aus Sachsen und habe 2002 die andere Seite des Hochwassers erleben müssen )Unser erster Ruhetag, da wir an einem Ort mal zwei Nächte verbringen.
Wir lassen es am Morgen ruhig angehen und gönnen uns quasi ein Ausschlafen. Ich hatte am Tag zuvor ausgekundschaftet, dass es im Hotel Frühstück gibt. Wir haben uns also auf die Socken gemacht, mussten aber leider feststellen, dass das Frühstück nicht im Preis inbegriffen ist.
Da wir zu „geizig“ waren, nahmen wir nur das wunderbare Angebot an kostenlosem Kaffee und Tee wahr. Auch kein Problem, denn hier gab es mal wieder die leckeren aromatisierten Kaffeesahnesorten, die auch im Tee sehr gut schmecken.
Also frühstückten wir ganz entspannt auf unserem Zimmer. Leckere Walmart-Sandwiches hatten wir am Vortag ja gekauft. Außerdem gab es an der Rezeption noch einen großen Korb mit leckeren, roten Äpfelchen – ein rundum gesundes Frühstück.
Als ersten Tagesordnungspunkt wollten wir uns heute den
Lake Powell bzw. den
Glen Dam ansehen – als Vorbereitung auf den Hoover Dam (damit man dann die Dimensionen beeindruckender findet
). Ja, war ganz nett, ist wahrscheinlich eher was für Jungs.
Schon hier war allerdings deutlich zu sehen, wie stark der Lake Powell in den letzten Jahren an Wasser verloren hat – ein breiter weißer Streifen zog sich um den ganzen See.
Blick auf den Lake PowellDer StaudammEigentlich wollten wir uns auch das Visitor Center von innen ansehen, aber die Sicherheitsvorschriften, um in das Gebäude zu gelangen, waren uns einfach zu heftig: man musste durch eine Sicherheitskontrolle und alle gefährlichen Gegenstände (z.B. Autoschlüssel!) abgegeben. Ach, dann lieber doch nicht.
Warum haben die Amerikaner eigentlich so eine Angst? Ob sich das seit 2001 verändert hat oder schon immer so war? Für uns war es jedenfalls sehr eigenartig, zu sehen, dass ein Staudamm zur Sicherheitszone erklärt wird. ... mittlerweile habe aber auch ich es kapiert
Als nächstes ging es dann zum
Horseshoe Bend – den Parkplatz hatten wir am Vortag ja bereits erspäht, so dass es nicht schwierig zu finden war. Der Weg zur Kante ist nicht wirklich weit, aber man sollte hier die Hitze nicht unterschätzen. Wir waren relativ zeitig da und so hielt es sich in Grenzen.
Der Anblick war dann auch faszinierend genug, so dass man nicht mehr viel überlegen musste. Wir schossen unsere Fotos, was allerdings ohne Weitwinkelobjekt recht schwierig war. Aber es war lustig die anderen professionellen (?) Fotografen zu beobachten, die sich bis an den Rand vorgerobbt haben – was tut man nicht alles für das perfekte Foto!
Wir bestaunten auch die Felsformationen und stellten dann fest, dass die Wave, von der wir so viele Fotos gesehen hatten, aber leider keine Permit bekommen haben
, auch nicht viel anders aussehen kann – ist also gar nicht so schlimm, dass wir da nicht hinkommen.
Horseshoe BendDer Rückweg war schwieriger als der Hinweg, da es immer heißer wurde und das Laufen im Sand anstrengend war. Zurück am Auto stand der große Höhepunkt dieses Tages an: die
Antelope Canyons. Diese waren recht leicht zu finden. Als wir dann da waren, fiel uns die Entscheidung schwer: rechts war der Parkplatz für den Upper Canyon zu sehen – die Pritschenwagen standen schon bereit. Und links war der Parkplatz zum Lower Canyon. Was also tun? Links standen weniger Autos und außerdem scheuten wir uns auch ein wenig vor den Pritschenwagen – also ab zum Lower. Als wir unsere 42 Dollar bezahlt hatten und die ersten Informationen (sie können sich 4 Stunden im Canyon aufhalten) bekamen, ging es dann auch gleich los. Überraschung: wir dürfen uns zwar 4 Stunden aufhalten, werden aber von einer Navajo-Führerin durch den Canyon begleitet. Wir bedeutet in unserem Fall eine junge amerikanische Studentin und wir beiden. Der Einstieg in den Canyon wirkte absolut unspektakulär, da wäre ich glatt vorbeigegangen.
Wenn man bedenkt, was sich vielleicht noch so Faszinierendes in der Umgebung befindet, was einfach noch nicht „entdeckt“ wurde – irre.
Tja und dann waren wir drin und alles sah anders aus – man hätte am liebsten andauernd nur Fotos gemacht. Uns wurde kurz erzählt, wie so etwas zustande kommt und natürlich, welche Standorte die besten Fotomotive ergeben. Der Canyon war zu unserer Zeit übrigens relativ leer und wenig besucht. Wir kamen nur an 3 Stellen an „professionellen“ Fotografen vorbei – im Upper Canyon sieht das wohl ganz anders aus.
Antelope Canyon auf Navajo-GebietNach ungefähr 1,5 Stunden waren wir dann auch wieder am Ausgang und wollten nun eigentlich zum Upper. Da aber gerade die Tour losgegangen war und wir eine Stunde hätten warten müssen und die Speicherkarte der Digicam auch proppevoll war, entschieden wir uns ins Hotel zurückzufahren, um die Karte zu leeren. Als wir dann wieder los wollten, war der Himmel jedoch bedeckt und es sah nach Regen aus. Da man die besten Bilder in einem Slot Canyon bei Mittagssonne bzw. voller Sonneneinstrahlung macht, haben wir uns die nächsten 30 Dollar dann gespart und das Alternativprogramm gestartet.
Da unser Hotel eine sehr hübsche Poolanlage hat, wollten wir wenigstens einmal im Urlaub diese auch nutzen – also ab zum Pool: Puuh, der Pool war wirklich erfrischend, aber nach einer Weile gings. Und da es auch ein Hot Tub gab, war das alles kein Problem.
Der Pool in unserem HotelAls nächstes wollten wir uns den Lake Powell noch einmal genauer ansehen. Und wie wir so fuhren, waren wir auch plötzlich wieder an einem Kassenhäuschen, aber wir haben ja unseren Nationalparkpass. Wir bestaunten die Marinas mit den Riesen-Rampen und den entsprechend großen Booten. In Amerika ist eben alles immer gleich eine Nummer größer
– Platz ist ja da.
Die fetten Boote am Lake PowellDann gings weiter am Lake Powell, der uns sehr ruhig erschien: kaum Touristen und die „Einheimischen“ waren entweder mit ihren Booten auf dem See oder zuhause.
Wir fuhren dann noch zu einem Campingplatz direkt am See. Auch hier gab es wieder ein Kassenhäuschen. Wir hatten richtig Mitleid mit der Rangerin, da die Gegend nicht so aussah als ob mehr als 10 Leute pro Tag dort hinkommen.
Wirklich besucht war der Campingplatz auch nicht. Der Platz war auch kein richtiger Campingplatz, sondern entstand durch die Absenkung des Wasserspiegels des Lake Powells – eine riesige Fläche (man merkt das erst, wenn man vom Parkplatz bis zum Wasser laufen muss
) ist so entstanden.
Wir hatten nun keine Lust weiterzufahren, da demnächst dann auch die Grenze zu Utah gekommen wäre – also ging es wieder zurück nach Page. Wir wollten ein wenig shoppen gehen bzw. uns die Stadt mal im hellen ansehen, damit wir abends wissen, wo es was zu essen gibt.
Viel zu sehen gibt es in Page allerdings nicht.
Wir fuhren dann wieder in Richtung Antelope Canyons, weil laut unserer Karte da auch noch einmal ein Zugang zum Lake Powell sein sollte. War dann auch. In der Gegend war es dann noch einsamer – wo sind eigentlich die ganzen Besucher des Lake Powells hin? Uns war es egal, so konnten wir wenigstens in Ruhe gucken. Dann war es auch langsam Abend und wir fuhren wieder zurück nach Page. Obwohl wir an diesem Tag nicht groß fahren mussten, kamen trotz allem 75 Meilen zustande.
Da wir heute nicht schon wieder bei Dennys essen wollten (ich zumindest nicht, denn ich wollte ja so viel wie möglich kennen lernen
), suchten wir nach was respektablem, aber auch bezahlbaren – Mc Donalds in der Nähe unseres Hotel fiel also aus.
Auch ein paar Steakhäuser sagten uns nicht zu – zu teuer. Wir landeten dann in einem mexikanischen Familienrestaurant, was uns sehr gut gefallen hat – leckere Margarhitas, Nachos als Vorspeise und viiiiel Essen. Wir stellten fest, dass es das Restaurant auch in Moab gab, wo wir die beiden nächsten Nächte verbringen sollten. Also war das nächste Abendessen auch schon gesichert.
Gesättigt fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir noch das amerikanische TV genießen konnten und dann war auch für diesen Tag Schluss.
Mal ein wenig Werbung Strecke mit dem Auto:
Nur in Page rumgedüst
Essen:
Mexikanisch (sehr lecker und viel) – sofort wieder
Einziges Problem: das Chlorwasser
Hotel:
Courtyard by Marriott (zweite Nacht – 2 Betten)... to be continued ...