Hallo liebe Mitfahrer,
da ich einen kurzen Zwischenstopp (vor meinem Urlaub) in der Heimat mache, gibt es heute noch einen Tag ... dann geht die Reise erst übernächste Woche weiter .... sorry, aber ihr gönnt mir doch die paar freien Tage, oder?
Das Tal des Todes – Hitze pur05.05.2006, 14. TagNachdem wir unseren letzten Abend in Las Vegas reichlich ausgekostet hatten
, war der Morgen und das frühe Aufstehen mal wieder etwas schwieriger. In der Nacht hatte ich bereits nicht so gut geschlafen, was an diesem Morgen darin gipfelte, dass ich mich entschloss das tolle Essen vom Bellagio-Büffet direkt in unserem Zimmer bzw. im Bad unseres Zimmers in Las Vegas zu lassen
Mir ging es wirklich furchtbar an diesem Morgen. Ich fühlte mich total schlapp und erschöpft. Meine Beine waren wie Pudding. Aber es half alles nichts: wir mussten ja weiterfahren. Ich schleppte mich also mit Mühe und Not ins Auto und so ging es dann los – ein letzter Blick auf den Strip und dann kamen wir auch schon in die „normalen“ Wohngebiete von Las Vegas.
Unser letzter Stopp in Las Vegas war an einer Tankstelle, da heute für uns ja das Death Valley auf dem Plan stand – und da wollten wir nicht unbedingt mit leerem Tank dastehen. Nachdem es auch an diesem Morgen wieder kein Frühstück gab – mir war eh nicht nach essen – gab es hier zumindest Tee und Kaffee für uns.
Bis zum Death Valley war es erst einmal ein Stück Fahrt. Ich war froh, dass ich an diesem Tag nicht fahren musste
und döste auf dem Beifahrersitz so vor mich hin, denn auch meine Kartenlesefähigkeiten waren heute nicht gefragt – war alles super ausgeschildert.
Nach einer recht unspektakulären Fahrt (vielleicht auch nur für mich?) kamen wir dann am Zabriski Point an, von wo aus man einen ersten Überblick über das Death Valley bekam.
Dieser Aussichtspunkt liegt relativ hoch, so dass die Hitze noch nicht so schlimm war. Aber viel mehr als kurz gucken und ein paar Fotos machen, konnte man auch nicht. Die Sicht war leider (wie so oft in unserem Urlaub) nicht die beste, aber man konnte trotz allem die schneebedeckten Gipfel am anderen Ende des Tals sehen. Schon komisch: unten die heißesten Temperaturen, aber schon in Sichtweite wieder Schnee.
Wir fuhren dann weiter zum nächsten Aussichtspunkt „Dantes View“. Auch hier wieder ein guter Überblick über das Tal. Den kurzen Trail schenkte ich mir, obwohl es auch hier von den Temperaturen absolut erträglich war – man musste sogar einen Pulli überziehen. Und dann fuhren wir endlich ab ins Tal, wo uns unser Weg Richtung „Badwater“, dem tiefsten Punkt - mit 86 m unter dem Meeresspiegel – des nordamerikanischen Kontinents, führen sollte. Vorher machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Golfplatz des Teufels. Das ist eine Salzfläche, die sich durch die Vertrocknung gebildet hat und seltsame Salzformationen hinterlassen hat. Und so kam es dann irgendwie zu dem lustigen Namen „Devils Golf Course“. Dort konnte man jedoch Golfspielen vergessen, denn mittlerweile war es sehr heiß geworden. Aber unser Auto hatte ja eine Klimaanlage!
Weiter ging es dann endlich zum Badwater. Auch wenn es der tiefste Punkt ist – am Berg war eine Markierung angebracht, damit man sich vorstellen kann, wo eigentlich der Meeresspiegel ist und wie weit man sich darunter befindet – für mich war es relativ unspektakulär. Man kann ein Stück auf dem Salzfeld entlanglaufen, aber es ist halt alles nur weit und sehr heiß.
Ein Stück hielt ich durch, aber dann gings für mich wieder zurück. Auch wenn es mir nicht so schlecht gegangen wäre, wäre der weitere Weg für mich wahrscheinlich nicht interessant gewesen. Für uns ging es dann den Abstecher wieder zurück zur Furnace Creek Lodge – eine Übernachtungsmöglichkeit mitten im Death Valley.
Schon von weitem konnte man diese grüne Oase inmitten des Nichts erkennen – was wirklich sehr komisch aussah. Wir haben nur einen kurzen Halt gemacht und uns die Häuser der Lodge angesehen. Dann ging es die endlose Straße weiter. Teilweise konnte man sich überhaupt nicht vorstellen, dass vor ein paar Jahren gerade hier ein Wolkenbruch und das damit ausgelöste Hochwasser bzw. Fluten so viel Zerstörung ausgelöst hatten, dass die Straßen teilweise gesperrt werden mussten, da sie einfach weggerissen waren.
Dass das Death Valley eine Wüste ist, bekamen wir auf unserer weiteren Fahrt verdeutlicht als sich rechts am Horizont eine richtige kleine Sandwüste mit vielen Dünen zeigte. War aber zu weit weg, so dass wir nicht richtig herankamen – Wandern war auch keine so gute Idee.
Letztendlich sind wir einmal quer durchs Death Valley gefahren und das reichte dann unserer Meinung nach auch.
Irgendwann konnte man am Horizont auch eine See erkennen – zumindest in unserer Karte war er noch als See eingezeichnet. Je näher wir kamen, umso deutliche wurde, dass da kein Wasser mehr drin war. Ein riesengroßer See, einfach ausgetrocknet! So wurde uns zumindest die Umweltsituation sehr deutlich gemacht! Wie wir später im Internet noch herausgefunden hatten, hatte es gerade mit diesem See eine größere Bewandtnis. Dieser See wurde ursprünglich durch diverse Süßwasserquellen gespeist. Da der Moloch LA sehr viel Wasser benötigt, wurde irgendwann auch dieser See an das Wasserversorgungssystem angeschlossen und gnadenlos ausgenutzt, so dass bald mehr Wasser entnommen wurde als einfließen konnte, was letztendlich zur Vernichtung des Sees führte. Nun war dort nur noch eine Salzwüste, die sogar so lebensfeindliche Bedingungen für die Gegend schaffte, dass die Menschen, die dort lebten, wegziehen mussten – die Salze, die der Wind verteilte, machten die Menschen krank.
Schon komisch, wenn man dann so etwas liest! Das den Amerikanern nicht auch manchmal die Augen aufgehen und sie begreifen, was sie teilweise anrichten …. Aber genug Moral.
Für uns ging es ja weiter zu unserem Hotel in Bakersfield. Die Strecke für diesen Tag war recht lang, da wir ja den „Abstecher“ Death Valley mit eingeplant hatten. Aber irgendwann kamen wir dann doch an. Nachdem wir einen Zwischenstopp an einer Tankstelle in diesem Niemandsland oder zukünftigen Ghosttown gemacht hatten. Eigentlich wollten wir nicht nur tanken, sondern auch etwas essen, aber so eine schmutzige Tankstelle hatten wir bisher noch nicht gesehen – indiskutabel, dass wir dort was Essbares bekommen, von dem uns / mir nicht gleich wieder schlecht wird! Also weiter – am Lake Isabella entlang, direkt nach Bakersfield.
Da Bakersfield eine recht große Stadt war (für die Käffer, die wir vor Las Vegas so aufgesucht hatten), wir auch keinen Stadtplan besaßen, war es ein wenig schwierig das Hotel zu finden. Nach ein paar Anläufen fanden wir es dann aber!
Das Hotel war in Ordnung. Das Zimmer ein wenig klein – man ist so schnell verwöhnt!
Und wir hatten bei der Suche schon einen Supermarkt und Restaurants gesehen. Nachdem ich den ganzen Tag nichts herunterbekommen hatte, war ich nun natürlich hungrig. Wir machten uns also bald auch wieder auf die Socken, um etwas zu essen, und landeten in einer Art „Kindergeburtstagsfeier-Lokalität“
mit diversen Unterhaltungsmöglichkeiten für die Kids und Pizzabüffet. Da wir bisher mit Büffets gute Erfahrung gemacht hatten, der Preis absolut okay war und vom Eingang schon erkennbar war, dass es auch Salat gab, gingen wir rein. Es gab nicht sehr viel Auswahl, aber es hat für uns beide absolut gereicht, um satt zu werden. Danach gings wieder ins Hotel, da meine Beine noch immer ein wenig wacklig waren.
Nun gab es nur noch die standardmäßigen Dinge zu erledigen – Fotos ansehen und amerikanisches Fernsehen bestaunen – bevor es dann ins Bett ging.
Und ich freute mich schon jetzt auf den nächsten Morgen, denn es gab in diesem Hotel mal wieder ein „continental breakfast“. Ohje, was sollte uns da erwarten?
Strecke mit dem Auto:
ganz schön weit und ganz schön wenig zu sehen
Essen:
Pizzabüffet in Bakersfield (naja, war okay, sehr junges Publikum)
Hotel:
Clarion Hotel in Bakersfield – okay, aber schon recht abgewohnt und sehr kleines Zimmer... Fortsetzung folgt ...